Ich fühle mich nicht ausgelastet, was kann ich tun?
Zugeben, das Ganze klingt nach einem Luxusproblem, dennoch beschäftigt es mich sehr. Ich fühle mich im Moment absolut nicht ausgelastet, was mich geradezu depressiv werden lässt, weil ich das Gefühl habe, nicht alles aus meinem Leben rauszuholen!
Ich bin jetzt seit etwa zwei Monaten wieder in Deutschland und beginne mein Studium im Oktober. Der erste Monat war noch richtig erfüllend, da ich alle meine Freunde wiedergesehen habe und ständig auf Partys eingeladen war. Nur war das natürlich auch irgendwann vorbei. Der Großteil meiner Freunde studiert in anderen Städten oder arbeitet Vollzeit, sodass nicht viele übrig bleiben, die auch unter der Woche Zeit haben. Am Wochenende eine sinnvolle Beschäftigung zu finden ist kein Problem, aber unter der Woche fühle ich mich extrem unterfordert.
Dabei habe ich mir schon relativ viele Beschäftigungen gesucht. Beispielsweise lerne ich jetzt ein Instrument, was ich auch täglich übe, treibe Sport (joggen oder Fitnessstudio), habe einen Minijob (17 Stunden die Woche) und bringe mir selbst Statistik bei, da wir das in der Schule nie hatten und ich es für mein Studium brauchen werde. Außerdem tue ich etwas im Haushalt, da mir dafür wesentlich mehr Zeit bleibt als meiner Mutter, unter anderem erledige ich Einkäufe oder koche. Abgesehen davon bin ich auf WG-Suche und verbringe daher auch viel Zeit am PC.
Dennoch fühle ich mich bei weitem nicht ausgelastet und habe das Gefühl, mein Leben regelrecht zu vertrödeln. Glücklicherweise habe ich für September ein Praktikum organisiert, was vermutlich einen Vollzeitjob bedeuten wird und im Oktober beginnt ja schon das Studium. Aber die kommenden zwei Monate müssen definitiv sinnvoll genutzt werden, sonst werde ich noch verrückt! Hat jemand eine Idee, was ich noch tun könnte, um meinen Alltag auszufüllen?
Ich muss zugeben, dass mir allein bei der Vorstellung deines Tagesablaufs der Schweiß ausbricht. Ich wäre locker ausgelastet und würde jeden Abend erschöpft ins Bett fallen, aber Menschen sind eben unterschiedlich leistungsfähig. Das Gefühl des Leerlaufs kenne ich ebenfalls: Im Rahmen meines Studiums war ich ebenfalls ein Semester im Ausland und musste nach meiner Rückkehr ein paar Monate überbrücken. Gerade nach der ereignisreichen Zeit in Polen bin ich mir daheim chronisch unterfordert und fast schon fehl am Platz vorgekommen.
Bei mir haben ein vierwöchiges Vollzeit-Praktikum und ein Großputz geholfen, mich wieder einzuleben und mich nützlich zu fühlen. Außerdem habe ich die Erfahrung gemacht, dass es besonders gut für das Selbstwertgefühl ist, anderen Menschen zu helfen. Vielleicht findest du ja noch ein Ehrenamt? In vielen Städten gibt es soziale Einrichtungen und Vereine, die sich über gratis helfende Hände immer freuen. Oder du schaust dich mal ganz zwanglos in der Nachbarschaft um, ob jemand Hilfe beim Einkaufen braucht oder jemanden sucht, der bei den Hausaufgaben hilft oder mit dem Hund rausgeht. So profitieren alle Beteiligten von deiner momentan brachliegenden Tatkraft.
Dein beschriebenes Problem kenne ich nur zu gut. Diese Situation hatte ich als ich arbeitslos wurde und erstmal die Zeit überbrücken musste. Erst später erfuhr ich, dass diese Zeit sechs Monate anhalten sollte. Da ich sehr im Stress war, versuchte ich erst einmal zwei Wochen zu entspannen, aber irgendwann war mir langweilig. Später suchte ich mir auch einen Nebenjob. Den hast du nun schon mal. Und einen zweiten Nebenjob wäre bestimmt auch nicht zu bewerkstelligen, wenn du noch das Praktikum noch anfängst.
Ich habe in dieser Zeit sehr viel gelesen, war sehr oft draußen an der Luft, damit mir zu Hause nicht die Decke auf den Kopf fällt. Im Grunde sind dies Sachen, die du auch schon beschrieben hast. Vielleicht magst du dich ja noch in deiner Freizeit einer Gruppe anschließen, indem du einen Jugendclub oder Treffpunkt gehst, um zu Kochen oder zu Spielen. Man kann sich natürlich auch noch ehrenamtlich engagieren oder an der Volkshochschule weiterbilden. Zweite Fremdsprache, PC-Kurs, gesundheitliche Kurse, oder, oder, oder viele andere Möglichkeiten.
Wenn man jetzt auch deine Vorlieben oder Hobbys wüsste, würde man es weiter spinnen können und dir vielleicht den einen oder anderen hilfreichen Tipp geben. Es ist sehr schwer, diese Zeit zu überbrücken, aber ich glaube, es wird schneller vergehen, wenn du überhaupt was machst und das machst du eindeutig. Ich wünsche mir für dich, dass du deine Erfüllung für die Monate noch findest. Und mach dir mal nicht mehr so viele große Sorgen darüber.
Ich finde dein Tag klingt schon recht voll, aber das ist ja auch immer so eine Sache der Wahrnehmung und sicherlich kann man auch viel machen und sich trotzdem unterfordert fühlen. An deiner Stelle würde ich mich hinsetzen und dich selber fragen, was dir Spaß macht. Willst du vielleicht eine Reise ins Ausland machen in der Zeit? Du könntest dann ja ein Praktikum suchen oder als Au Pair arbeiten.
Ansonsten kannst du aber auch etwas Soziales machen, wenn dir das liegt. Beispielsweise in Heimen aushelfen oder bei Freizeitaktivitäten behinderter Menschen. Du kannst aber auch alten Menschen helfen, beim Einkaufen oder Arztbesuchen. Vielleicht kannst du ja auch im Tierheim helfen oder sonst irgendwie helfend tätig werden.
Es gibt aber auch Animateurjobs, bei denen man ja auch im Ausland ist und dann eben die Leute anheizt. Man kann aber auch in Vereine gehen, Kampfsport machen oder einen Marathon laufen. Was du eben magst, das musst du schon selber entscheiden.
Anstatt sich darüber zu ärgern und das Gefühl zu haben Lebenszeit zu verschwenden, solltest du die Zeit genießen. Die Zeit vor dem Studium ist häufig die letzte wirklich längere freie Zeit. Du kannst die Zeit jetzt nutzen um beispielsweise Urlaub zu machen, dir die Welt ein bisschen anzuschauen und viel zu unternehmen. Dies muss nicht unbedingt mit weiteren Fernreisen verbunden sein. Du kannst beispielsweise deine Freunde in den unterschiedlichen Studienorten besuchen. Zudem hast du, wie du selbst schreibst, viele Hobbys, denen du momentan noch problemlos und ungestört nachgehen kannst.
Sollte dir aber „Freizeit“ als solches nicht ausreichen, ist dein Minijob natürlich schon eine sehr sinnvolle Beschäftigung und auch der hier gebrachte Vorschlag eines Ehrenamtes ist sehr gut. Bei einem Ehrenamt verbindet man in der Regel mehrere nützliche Dinge. Zum einen bietet es dir eine Beschäftigung und Ablenkung und zum andere tut man dadurch für andere Menschen, bzw. für die Allgemeinheit etwas Gutes.
Sobald du eine WG gefunden hast, kostet natürlich auch der Umzug einiges an Zeit. Danach kannst du natürlich auch schon an deinen Studienort ziehen und dich mit der Umgebung vertraut machen, neue Leute kennen lernen und dich auf die Zeit während deines Studiums vorbereiten. Besonders wenn man in eine neue Stadt zieht, kann man häufig gar nicht genug Zeit haben, da es viele neue Dinge zu entdecken und erleben gibt.
Auch wenn das für viele komisch klingen mag, aber ich kenne es auch, wenn man zu viel freie Zeit hat und nicht wirklich weiß, was man mit sich anfangen soll. Das Gefühl kann einen wirklich depressiv machen. Aber ich finde, dass du da schon mal ganz gut angefangen hast und dir gute und auch sinnvolle Beschäftigungen gesucht hast.
Vielleicht fallen dir ja noch ein paar Hobbies ein, denen du nachgehen könntest. Oder du schaust mal ob es irgendwelche interessanten Kurse an der VHS gibt oder woanders. Einer ehrenamtlichen Tätigkeit nachzugehen fiel mir auch zuerst ein und wäre auf jeden Fall eine gute Idee, die sich auch in deinem Lebenslauf ganz gut machen wird.
Aber ich denke auch, dass du dir nicht zu viel aufhalsen solltest und die freie Zeit auch ein wenig genießen solltest. Wenn du erst mal dein Praktikum anfängst und dann das Studium wirst du schon genug zu tun haben. Vielleicht fängst du auch einfach schon mal an deine Sachen für den Umzug zu sortieren? Ein wenig ausmisten, Kartons besorgen und so weiter.
Ich denke das Hauptproblem liegt eher darin, Ruhe nicht genießen zu können. Von dem Was du sagst klingt dein Tag eigentlich relativ gut strukturiert und auch relativ fordernd. natürlich könnte man immer mehr machen, aber man muss auch damit klar kommen im Leben mal etwas nicht zu machen und einfach ein wenig zu entspannen. Meiner Meinung nach ist es ein weit verbreitetes Problem, dass Leute immer nach einer neuen Beschäftigung suchen müssen.
Wie bei dir scheint es bei vielen Menschen, als würden sie einfach nicht abschalten können. Das komplette Gegenteil zu absoluter Faulheit. Leider treten diese beiden Extreme am meisten auf und die Zwischenschritte eher gar nicht. Gerade wenn ich jedoch höre, dass du ab demnächst ein Studium beginnst und anfängst zu arbeiten würde ich dir empfehlen die freie Zeit noch einmal auszukosten.
Desto weiter man im Leben kommt desto weniger Zeit wird man haben. Es ist immer die Frage, ob man das Leben wirklich perfekt genutzt hat, wenn man einer Beschäftigung nach der nächsten nach geht. Freizeit gehört genau so zum Leben wie Arbeit, mehr sogar, denn diese haben Menschen von Natur aus. Arbeit dient lediglich der Befriedigung von Bedürfnissen, beziehungsweise der Mittel um dies zu erreichen.
Wenn du wirklich nicht ausgelastet bist such dir lieber noch ein weiteres Hobby, dem du unter der Woche nachgehen kannst. Etwa eine weitere Sportart oder spiel etwas am Computer oder an einer Konsole, es ist wichtig der Seele auch einmal eine Auszeit zu gönnen.
Ehrlich gesagt sehe ich die ganze Situation gar nicht so problematisch, wie du selbst. Immerhin ist es ja nicht so, dass es nun die nächsten Jahre so weiter gehen würde, sondern nur die nächsten zwei Monate. Das ist alles andere als viel und zwei Monate sollten eigentlich wie im Flug vergehen. Dazu kommt, dass du auch wirklich sinnvolle Beschäftigungen hast und eigentlich auch ausgelastet sein solltest.
Von daher denke ich, dass einfach deine Einstellung nur zu negativ ist und statt zu überlegen, wie du dich weiter auslasten könntest, solltest du deine Einstellung komplett ändern. Statt die ganze Zeit über dein Leben zu schimpfen, solltest du anfangen, die Vorteile darin zu sehen. Immerhin ist es doch traumhaft, viel freie Zeit zu haben und du solltest froh sein, dass du genügend Zeit hast, um dich zu entspannen, bevor das Studium los geht. So ein Studium ist ja auch sehr auslastend und von daher wirst du froh sein, wenn du dich davor lange genug entspannt hast.
Die richtige Einstellung im Kopf ist enorm wichtig im Leben und mit einer richtigen Einstellung kann man sein komplettes Leben anders sehen. Von daher musst du einfach lernen, zu begreifen, dass es durchaus auch erlaubt ist, nichts zu tun und dass das auch erfüllend sein kann, zumal das ja auch keine dauerhafte Situation ist. Aus diesem Grund würde ich mich eben hauptsächlich entspannen, bevor das Leben wieder so richtig beginnen würde.
Wenn du trotzdem weitere Beschäftigungen für dich suchst, dann würde ich mir an deiner Stelle einen ganzen Stapel mit DVDs und Büchern kaufen, den ich im Laufe der Zeit abarbeiten würde. Trotzdem ändert das nichts daran, dass du lernen musst, froh über die Tatsache zu sein, dass du so viel Zeit für so etwas hast und wenn du das nicht lernst, dann wirst du mit keiner Option für deine Freizeit zufrieden sein, da dich nichts ausfüllen wird.
@Cappuccino: Glücklicherweise hast du deinen Tagesablauf hier geschildert, und ich muss dich, wie wahrscheinlich viele andere hier bereits geschrieben haben, beruhigen: Ein Normalsterblicher wäre da bereits ausgelastet.
Also bleiben noch zwei Möglichkeiten:
1. Du bist kein Normalsterblicher und solltest noch zusätzlich zu deinem Studium mathematische Probleme lösen.
2. Du bist ein Normalsterblicher, wie alle anderen auch, stresst dich aber selber mit der Vorstellung, faul oder nichtsnützig zu sein.
Da ich von Antwort 2 ausgehe, rate ich dir, dich zu beruhigen und deine Tätigkeiten, die dir Spaß machen, mit mehr Leidenschaft und Muse auszuüben. Denn dann bringen sie dir den Effekt der Wohltuung und du wirst insgesamt viel entspannter, was deine Zeit betrifft! Ich vermute, dass du doch relativ jung bist: Also lass dir dabei auch Zeit, denn davon hast du noch genug.
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