Wie dem Markenzwang bei Kindern begegnen?

vom 01.05.2012, 21:04 Uhr

Ich muss auch sagen, dass das wohl immer schlimmer wird. Als meine Mutter KInd war, gab es so etwas gar nicht. Klar war man neidisch, wenn jemand Post von den Verwandten bekommen hat und da tolle Klamotten drin waren. Aber der Großteil der Klasse, und damit die Masse, hatten eben nicht so viel. Als ich Kind war, gab es das schon ab und zu mal. Aber auch hier wurde man ohne Markenklamotten akzeptiert. Ich selbst hatte nur ein paar Teile und mir war auch gar nicht bewusst, dass die so cool waren- sie waren einfach reduziert und haben gut gepasst.

Ich halte es auch heute noch so. Wenn eine tolle Hose, die mir zur Abwechslung mal passt, eben Marke ist, dann ist das so. Meistens leiste ich mir dann aber auch nur, wenn sie nicht zu viel kostet. Passt eine Hose hingegen von Noname, dann nehme ich die auch.

Bei meiner Schwester ist das mit den Klamotten jetzt schon ziemlich krass. Sie ist auch 14 Jahre alt. Wobei es da auch weniger um Marken geht, sondern eher um den Stil an sich. Da braucht keiner im "Omarock" ankommen. Der wäre ganz schnell in so einer Klasse unten durch. Da wird dann auch richtig gemobbt und das geht gar nicht. Die sind da auch alle top durchgestilt und das verwundert mich schon. Da hat keiner mehr seinen eigenen Geschmack - grundsätzlich laufen die alle gleich herum, nur das sie eben unterschiedliche Farben tragen.

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» winny2311 » Beiträge: 15159 » Talkpoints: 4,91 » Auszeichnung für 15000 Beiträge



Ich denke, dass man den Kindern, wenn sie in dem Alter sind, in dem man dann auf Markenklamotten achtet, schon wortwörtlich erklären kann, dass man sich nicht so viele oder vielleicht gar keine Markenklamotten leisten kann, weil das Geld eben einfach nicht da ist. Ich denke, dass die Kinder das schon in dem Alter verstehen werden. Wenn nicht, dann hilft es nichts und dann müssen sie es einfach akzeptieren.

Ich denke aber, dass man hier zum Beispiel auch einen Kompromiss schließen könnte. Man könnte es zum Beispiel so machen, dass die Kinder dann die Hälfte der bestimmten Artikel von ihrem Taschengeld selbst bezahlen müssen. So merken sie, dass man sich nicht immer alles kaufen kann und dass man manchmal eben eine Weile sparen muss, wenn man etwas besonderes haben möchte.

Bei meiner Mutter und mir ist es auch so, dass ich meistens keine Kleidung von irgendwelchen teuren Marken bekomme. Aber mir ist das auch zum großen Teil egal und es ist mir viel wichtiger, dass ich mich in der Kleidung wohl fühle und dass sie an mir gut aussieht. Diese zwei Kriterien können auch schon Kleidung von irgendwelchen billigen Marken erfüllen. Ich weigere mich lediglich Klamotten von Kick zu tragen, wieso, sollte wohl jedem klar sein, der ab und zu mal fernsieht. ;)

Wenn ich aber doch mal Kleidung von irgendwelchen Marken haben möchte, dann bekomme ich sie meistens auch ohne dass ich etwas dazugeben muss. Das liegt aber auch daran, dass ich eben in ganz vielen Fällen No-Name Sachen trage und meine Mutter da ja schon einen Teil des Geldes einspart. Vor allem beim Reiten ist es ja doch so, dass meine Mutter da lieber ein bisschen mehr Geld ausgibt, wenn es dafür länger hält. Bei Reitkleidung ist es aber auch so, dass diese Kleidung ganz andere Belastungen aushalten muss. Da ist gute Qualität schon angebracht.

» Hufeisen » Beiträge: 6056 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 6000 Beiträge


Markenzwang wird immer schlimmer. Selbst im Kindergarten geht es ja schon los. Dort sind es dann eben noch die ganzen Kindersachen, die jedes Kind haben muss um nicht von anderen ausgeschlossen zu werden. Schade an der Sache ist einfach das es Eltern gibt, die ihren Kindern nicht beibringen, das Kinder ohne Markenklamotten nicht schlechter sind. Denn nur weil andere jetzt keine Markensachen kaufen können, heißt das ja nicht das ich meinem Kind deswegen auch keine kaufe.

Aber eben die Kinder, die welche haben, müssen wissen das es nicht schlimm ist, keine zu haben. Ich denke je älter die Kinder werden, desto schlimmer wird es dann auch. Gerade in der Pubertät wo sowieso alles durcheinander geht, versuchen viele Kinder mit Markenklamotten sich einen Status zu erkaufen. Danach merken viele das es eigentlich egal ist ob ich nun einen 10€ Pulli an habe oder einen der 50€ kostet, denn oftmals ist der Teurere nicht der Bessere.

» Kokeilla » Beiträge: 180 » Talkpoints: 6,98 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ehrlich gesagt sehe ich mich noch nicht zwingend mit dem Markenzwang bei Kindern konfrontiert, was auch damit zu tun haben könnte, dass meine beiden vielleicht mit 7 und knapp 5 einfach noch zu klein sind. Zugegebenermaßen bestehen die Kleiderschränke unserer Kinder aber auch aus einer gesunden Mischung verschiedenster Hersteller, da hängen genauso Sachen von H&M und Aldi wie auch von Hilfiger und Marc´O´Polo. Meinen Kindern ist das glücklicherweise immernoch herzlich egal welcher Hersteller auf dem Innenschildchen vermerkt ist, solange Ihnen ein Kleidungsstück gefällt.

Ich glaube einfach man muss sein Kind stark machen und ist letzten Endes selbst dafür verantwortlich dem eigenen Nachwuchs zu vermitteln, dass es immer wichtigere Sachen gibt ( und geben wird ) als einen Labelnamen. Meist ist das ja glücklicherweise oft auch zeitlich beschränkt und gerade bei den Mädchen habe ich inzwischen oft das Gefühl, dass bei Kleidung inzwischen mehr wert auf Quantität als auf Qualität gelegt wird. Da scheint es bislang eher wichtig zu sein, Dinge nicht zu oft aufzutragen ( was ich teilweise wesentlich bedenklicher finde ) .

» milknhoney » Beiträge: 370 » Talkpoints: 2,98 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ehrlich gesagt denke ich, dass in den Medien ein wenig übertrieben wird, was den angeblichen Zwang angeht, Marken tragen zu müssen. Immerhin habe ich in meiner Kindheit niemals so etwas mitbekommen, obwohl es noch gar nicht so lange her ist, als ich noch zur Schule ging. Auch von meinen Freunden kenne ich so etwas nicht und generell habe ich auch immer nur in den Medien davon gehört. Dabei war es eher umgekehrt bei mir und bei mir in der Klasse musste man immer darauf achten, dass man möglichst keine Marken trug, da man dann immer sehr schnell als Angeber und als Bonze galt. Von daher hat eigentlich so gut wie niemand Marken getragen und es war einfach nur wichtig, dass man ordentlich angezogen war und dass man auch nicht jeden Tag das Gleiche getragen hat.

Ich finde, dass es sich auch einfach gar nicht lohnt, Kinder mit haufenweise teurer Markenkleidung einzudecken. Immerhin wächst ein Kind ja auch andauernd und die Sachen werden ihm dann ohnehin ständig zu klein, weshalb ich da auch nicht allzu viel Geld ausgeben würde. Dabei ist es völlig in Ordnung, dass man einem Kind auch das eine oder andere teurere Teil kauft, wobei ich trotzdem noch auf günstige Sachen zurück greifen würde. Das muss ein Kind dann auch einfach akzeptieren und auch wenn ein Kind schreit, muss man ihm dann einfach klar machen, wie viel die ganzen Sachen kosten und dass man sich so etwas eben auch nicht ständig leisten kann.

Man kann mit dem Kind ja auch ausmachen, dass es sich besonders teure Kleidungsstücke zum Geburtstag oder zu anderen Anlässen wünschen kann, während es Sachen zu einem normalen Preis zwischendurch bekommt. Dabei kann es ja auch etwas von seinem Taschengeld beisteuern, wenn es etwas Bestimmtes haben möchte und das würde ich für einen guten Kompromiss halten. Trotzdem muss ein Kind akzeptieren, dass man nicht sein ganzes Gehalt für Kleidung ausgeben kann und das Kind muss dann auch lernen, einzusehen, dass man sich auch mit preiswerterer Kleidung gut und schön anziehen kann. Dabei muss es auch nicht immer Markenkleidung sein.

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge


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