Welche Arten Futterinsekten kann man selbst züchten?

vom 17.02.2014, 22:35 Uhr

Mein Cousin hat Bartagamen und irgendwelche anderen Reptilien, die Insekten fressen. Bisher kauft er diese Insekten immer in einem Zoofachhandel oder bestellt sie im Internet. Er hat nun überlegt, ob er diese Futterinsekten auch selbst züchten kann. Deshalb lässt er fragen, welche Arten Futterinsekten man überhaupt selber züchten kann und welche Arten Futterinsekten man einfach selber züchten kann ohne viel Vorkenntnisse zu haben?

Habt ihr schon mal Futterinsekten, wie Heimchen, Grashüpfer, Maden usw. selber gezüchtet? Wenn ja, wie macht man es und wie aufwändig ist es?

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» MissMarple » Beiträge: 6786 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 6000 Beiträge



Im Sommer ist es überhaupt kein Problem, selbst Maden und Fliegen zu züchten. Dazu muss man nur etwas angegammeltes Fleisch oder eine Biotonne oder Stinkekäse haben und schon sind die Maden da. Das dauert nicht lange und die Maden verpuppen sich und schlüpfen dann auch. Allerdings ist das ziemlich eklig, weil die Fliegen eben schnell ausbüchsen. Angler können von unfreiwillig geschlüpften Maden ein Lied singen.

Was ich zu Hause auch manchmal züchte, sind Spinnen. Unfreiwillig meine ich. Die klassischen Hauswinkelspinnen und so. Die kann man bestimmt auch an Reptilien verfüttern. Mann muss sich nur überwinden, sie zu fangen.

Bekannte von mir hatten auch eine Weile Stabheuschrecken gezüchtet. Die Viecher sind wohl recht pflegeleicht und vermehren sich auch gut. Ob die Reptilien deines Cousins allerdings Stabheuschrecken fressen würden, das weiß ich auch nicht.

Gelesen habe ich, dass manche Leute auch auf der Wiese Grashüpfer fangen für ihre Reptilien. Das ist zwar nicht gezüchtet, aber vielleicht eine Alternative. Ob man das darf, weiß ich aber nicht. Möglicherweise stehen die Grashüpfer ja unter Naturschutz und dürfen gar nicht gefangen werden. Aber irgend ein Krabbeltierzeugs wird man schon fangen dürfen. Feuerwanzen zum Beispiel stehen vermutlich nicht unter Naturschutz.

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» trüffelsucher » Beiträge: 12446 » Talkpoints: 3,92 » Auszeichnung für 12000 Beiträge


Soviel ich weiß, sind Heimchen sehr leicht zu züchten. Und ich habe einmal Regenwürmer ,,gezüchtet", was auch sehr einfach war. Dazu habe ich einfach ein Kübel genommen, Erde hineingefüllt, ein paar Regenwürmer aus dem Angelgeschäft hineingesetzt, Laub eingefüllt und hin und wieder Wasser hineingesprüht.

» Hoatzin » Beiträge: 45 » Talkpoints: 17,30 »



Prinzipiell kann er von Würmern über Grillen und Heuschrecken bis zu Schaben so ziemlich alles züchten. Die Frage ist eigentlich immer, ob es sich wirklich lohnt. Als ich mich mit dem Thema beschäftigt hatte, kam ich zu dem Schluss, dass es sich bei vier adulten Bartagamen nicht lohnt, weil die einfach nur zweimal die Woche ihr Lebendfutter bekommen.

Am einfachsten zu züchten sind wohl Mehlwürmer und Heimchen, wobei ich persönlich von beidem abraten würde, da Mehlwürmer zumindest für Bartagamen zu fettig sind und schnell stinken, und Heimchen sehr schnell ausbüchsen und wenn man dann ein tragendes Weibchen in irgendeiner Mauerritze sitzen hat, geht der Spaß erst richtig los.

Je nach seinen Möglichkeiten wären Steppengrillen wohl eine gute Sache. Die sind oft nicht ganz so flink wie Heimchen, vermehren sich nicht einfach in der Wohnung, sind leicht zu züchten, die Anschaffung der ersten Tiere ist günstig und die werden meist gern gefressen. Grillenzucht ist aber nur etwas für Leute, die einen Raum haben, der nicht ständig genutzt wird. Die können mit ihrem Gezirpe nämlich gewaltig nerven.

Dann wären da noch die Heuschrecken. Die bekanntesten sind wohl die Wüstenheuschrecken (das sind die rosa- oder gelbbraun gefleckten) und die Wanderheuschrecken (die Braunen). Wüstenheuschrecken dürften nicht so einfach zu züchten sein, da sie eine recht hohe Umgebungstemperatur brauchen. Da eignen sich Wanderheuschrecken wohl schon eher, wobei die meines Wissens auch mehr als Zimmertemperatur benötigen.

Letzten Endes ist das einfachste und günstigste wohl die Grillenzucht. Die sind recht genügsam und fressen, was man ihnen vorsetzt - Salat, Gemüse, Obst, Haferflocken, zur Not auch mal sich gegenseitig. Und sie benötigen auf Grund der Tatsache, dass sie im Gegensatz zur Heuschrecke mehr krabbeln als Hüpfen und auch kleiner sind, allgemein weniger Platz. Also außer dem Gezirpe spricht alles für die Zucht von Grillen.

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» CCB86 » Beiträge: 2025 » Talkpoints: 2,88 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Man kann im Internet Futtertierabos abschließen, dass ist eine Alternative, wenn man nicht dauernd zum Zoofachgeschäft laufen möchte. Anders, als im Zoofachgeschäft, kann man auf den meisten dieser Seiten auch Zuchtansätze kaufen. Wenn man beispielsweise Heimchen oder Honigmaden kaufen möchte, hat man die Wahl zwischen einer normalen Packung oder einem Zuchtansatz. Ich denke, dass das auf jeden Fall eine bessere Alternative für den Beginn einer Zucht ist, als wenn man sich ein normales Päckchen aus dem Markt holt.

Auf diese Weise ist es eigentlich ziemlich einfach Heimchen, Grillen, Heuschrecken oder eben Maden zu Züchten. Welche Maden man wählt, hängt natürlich von der Größe es Tieres ab, ich würde allerdings zu Honigmaden tendieren, da ich mit diesen bislang weniger Probleme hatte, als etwa mit Pinkymaden. Die Pinkymaden schlüpfen meist sehr schnell und dann hat man erstmal einen Schwarm Fliegen um sich, wenn man die Dose öffnet. Alle diese Tiere benötigen natürlich andere Bedingungen, was die Haltung angeht, da sollte man sich schon gezielt informieren. Bei Heimchen, Grillen und Heuschrecken sollte man zudem darauf achten, dass das ganze mitunter eine sehr laute Angelegenheit werden kann.

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


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