Was fasziniert euch an amerikanischen Serien
moin! hat geschrieben:Das, was ich bei „Alarm für Cobra 11“ sehe, sehe ich auch bei „CSI: Miami“, nur mit dem Unterschied, dass nach der Explosion Horatio Cane ankommt, sich seitlich zur Kamera positioniert und sowas sagt wie: „Ryan, wir haben ein Problem.“
Köstlich
Die Serienkultur hat in den USA eine ganz andere Geschichte und Tradition, abgesehen davon gibt es je nach Kabelanbieter hunderte Kanäle. In den USA wird man auf den großen Networks fünf bis sieben Tage pro Woche mit sogenannten gescripteten Serien zugedröhnt - und das im Hauptabendprogramm, welches bei uns in Mitteleuropa traditionell immer durch tolle (Hollywood) Filme geglänzt hat! In Nordamerika sieht die Sache aber ganz anders aus, denn dort sind Serien ein fester Bestandteil der Fernsehkultur und je nach Sender werden diese mehr oder weniger oft durch Sportveranstaltungen und Reality-TV abgelöst.
Vielleicht liegt das Geheimnis des Erfolgs aber auch an der kurzen Aufmerksamkeitsspanne in den USA, vermutlich sind auch die ganzen Sitcoms wegen ihrer kurzen Laufzeit von nur 20 bis 25 Minuten pro Folge (30 Minuten mit der Werbung) so beliebt. Reguläre Serien haben eine Laufzeit von 40 bis 45 Minuten pro Folge (60 mit Werbung), während man für einen Film nochmal 50 bis 100 Prozent addieren muss, um auf 90 bis 120 Minuten inklusive Werbung zu kommen.
Der eigentliche Hauptgrund, wieso amerikanische Serien auch bei uns immer mehr Beliebtheit erfahren ist wohl das zur Verfügung stehende Budget. Ich kann mich erinnern, dass solche Serien wie Baywatch im ORF immer nur im Vorabendprogramm zu sehen waren. Heute sieht das aber ganz anders aus, denn amerikanische Serien werden nicht nur immer schneller synchronsiert, sie haben in den letzten Jahren sehr deutlich das Hauptabendprogramm übernommen und dabei teilweise auch die nationale Konkurrenz vertrieben. Wenn man bedenkt, dass die Star-Darsteller der Serien pro Folge mindestens 100.000 Euro verdienen und manchmal noch deutlich mehr (zB Hugh Laurie aus Dr. House mit 400.000 Dollar oder Kiefer Sutherland in 24 mit 500.000 USD), dann lässt sich auf das zur Verfügung stehende Budget schließen, welches sich mittlerweile mit Filmbudgets messen kann. Gleichermaßen bedeuten diese Produktionsbudgets auch, dass sich Schauspieler und Regisseure aus dem Film-Genre immer mehr für die Serien interessieren und somit die Qualität zumindest im Durchschnitt weiter steigt. Diese Serienproduktionen bieten ausserdem ein besseres Preis/Leistungsverhältnis im Vergleich zu einem Film, denn die Produktionskosten sind pro Minute Film selbst bei identischer Qualität wesentlich günstiger für die Serie.
Abschließend muss ich noch eine Bemerkung zu deutschsprachigen Eigenproduktionen machen, weil mir dies schon lange auf dem Herzen liegt. So wirklich erfolgreich scheint man ja doch nur mit Telenovelas und den wenigen Ausnahmen wie Tatort oder Cobra 11 zu sein, bei anderen Eigenproduktionen orientiert man sich aber zu sehr an US-amerikanischen Fernsehtrends und zeigt dann entweder zuwenig Geduld oder passt das Programm nicht an die deutschen Zuseher an. Der Ideenklau muss nicht unbedingt schlecht sein, immerhin kann man an Beispielen wie Deutschland sucht den Superstar sehen wie erfolgreich fremde Konzepte sein können, aber zufrieden bin ich damit gar nicht. Man muss nur mal zurückdenken an die ganzen Late Night Talkshows, die zwar ein paar Jahre lang recht erfolgreich waren, dann aber sehr bald wieder aus dem Programm verschwunden sind.
Ich selbst bin auch ein totaler Fan von amerikanischen Serien. Aber das was bei allen definitiv nervt sind die eingeblendeten Lacher. Es gibt sie zwar nicht in jeder Serie, aber in sehr vielen und ich finde es immer nervig, wenn andere Leute einem "zeigen" wollen, wann man zu lachen hat.
Meine beiden Lieblingssendungen aus Amerika sind Scrubs und Scrubs. Auf Simpsons bin ich durch meinen Vater gekommen und seitdem liebe ich die Sendung. Alle aus meiner Familie finden sie gut bis großartig. Scrubs habe ich durch Zufall im Fernsehen gefunden und ich gucke es seitdem immer, wenn es gerade geht.
Ich kann deine Faszination für amerikanische Serien nur zum Teil verstehen. Als Kind habe ich zum Beispiel immer gerne die Serie "Ein Colt für alle Fälle" gesehen, weil sie so abenteuerlich war. Solchen Serien wie Denver oder Dallas kann ich nichts abgewinnen. "King of Queens" gucke ich auch sehr gerne.
Wahrscheinlich liegt die Faszination solcher Serien in der heilen Welt, die darin dargestellt wird. Es handeln Personen wie du und ich. Sie haben ähnliche Probleme und sind aber immer irgendwie in der Lage, mit ihrem Leben zurecht zu kommen. Es geht bei den Haupthelden immer weiter. Keiner sieht keinen Ausweg mehr. Und das ist genau eine Welt, die wir uns wünschen würden.
Leider ist eine solche Betrachtungsweise sehr oberflächlich. Daraus entsteht dann die Seichtheit dieser Serien. Man muss beim Angucken nicht viel nachdenken. Man kann sogar seinen normalen Haushaltsbeschäftigungen weiter nachgehen, ohne etwas Wichtiges zu verpassen.
Allerdings gibt es in letzter Zeit auch ab und zu mal eine anspruchsvollere Serie aus Amerika. "True Blood" ist eine davon. Wenn man da das Geschehen nicht von Anfang bis zum Ende mitverfolgt, ist man verloren. Auch werden wichtige gesellschaftliche Themen wie Rassismus oder Homosexualität in den Vordergrund gerückt, was ja in Amerika lange Zeit tabu war.
Ich kann die Faszination für amerikanische Serien nur zu gut verstehen, da ich selbst auch ein großer Fan bin. Allerdings kann ich natürlich nicht die Faszination für jede einzelne Serie verstehen, denn auch ich habe meine Lieblingsgenres, die ich schaue. Was ich zum Beispiel nicht nachvollziehen kann, ist die Tatsache, dass Serien ohne episodenübergreifende Handlung in den USA so viel Erfolg haben. „Castle“ zum Beispiel hat immer einen Kriminalfall pro Woche und ist in Amerika nun schon seit fünf Jahren ein Dauerbrenner und bringt die besten und konstantesten Quoten für den Sender ein.
Das verstehe ich nicht ganz, denn Serien, die eine episodenübergreifende Handlung haben, animieren doch viel mehr dazu, um weiter zu schauen. Mir sind solche Serien in jedem Fall lieber und ich schaue daher auch fast nur amerikanische Serien mit Handlungen, die sich über mehrere Folgen oder sogar Staffeln hinweg ziehen. Am meisten Serien schaue ich von dem Sender „The CW“. Dort laufen viele Serien für junge Menschen, auch wenn der Sender momentan eine andere Richtung einschlägt. Während vor ein paar Jahren noch allerlei Teenie-Drama-Serien wie „Gossip Girl“ oder „One Tree Hill“ dort liefen, geht es jetzt eher in Richtung Science-Ficiton und Mystery mit Serien wie „The Vampire Diaries“, dem dazugehörigen Spin-Off „The Originals“, „Arrow“ und so weiter. Ich bin mal gespannt, ob sie mit diesem Konzept Erfolg haben werden. Mich haben sie mit ihren Mystery-Serien ja schon ihren Bann gezogen.
Was auch ganz faszinierend an amerikanischen Serien ist, sind die Upfronts jedes Jahr. Diese waren ja jetzt erst im Mai und es ist immer wieder spannend zu beobachten, welche Sender welche Richtung einschlagen und welche Serien welchen Sendeplatz bekommen. So ist der Freitagabend ja praktisch als Todesurteil für eine Serie bekannt.
Ich schaue auch einige amerikanische Serien, wobei ich auch finde, dass amerikanische Serien allgemein viel besser sind, als deutsche Serien. Dabei habe ich mir jedoch noch nie so richtig Gedanken darum gemacht, weshalb ich diese Serien wohl besser finde und mir ist es auch noch nie richtig aufgefallen, dass ich eigentlich kaum deutsche Serien schaue. Das mag aber wohl auch daran liegen, dass es eigentlich kaum richtige deutsche Serien gibt, die nur einmal wöchentlich laufen. Solche Soaps mag ich allgemein gar nicht und ansonsten würde mir auch keine Serie einfallen, die Deutsch wäre und die nur einmal wöchentlich laufen würde. Von daher schaue ich zwangsläufig mehr amerikanische Serien, wenn die Auswahl in Deutschland zu wünschen übrig lässt.
Es gibt eigentlich auch keine deutsche Serie, die richtig erfolgreich ist oder die mir extrem gut gefallen würde und von daher schaue ich die amerikanischen Serien auf jeden Fall viel lieber. Dazu kommt eben auch, dass ich gerne aus dem Alltag entkommen möchte, wenn ich Fernsehen schaue. Das geht mit amerikanischen Serien am besten, da das Leben dieser Figuren einfach ganz anders ist und ich nicht ständig an mein eigenes Leben erinnert werde.
Die amerikanischen Serien sind auch einfach viel besser gemacht, wie ich finde. Mir gefällt die Qualität auch viel besser und ich finde sie auch ganz einfach spannender, weshalb ich mich eigentlich auch gar nicht nach deutschen Serien informiere. Immerhin bin ich mit der amerikanischen Auswahl voll und ganz zufrieden.
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