Private Pflegeversicherung auch in jüngeren Jahren sinnvoll?
Ein Bekannter B, hat gerade seine Ausbildung angefangen und wird jetzt von verschiedenen Versicherungsunternehmen angeschrieben. Unter anderem auch von Versicherungen, die private Pflegeversicherungen anbieten. B hat da auch drüber nachgedacht und wenn er so eine Versicherung abschließt und nicht gerade in jungen Jahren ein Pflegefall wird, würde er Unmengen dort einzahlen. Wenn er es machen würde und er würde eventuell sterben, was passiert im Todesfall? Bekommen dann die Erben von der Versicherung was ausbezahlt?
Wie sieht das bei der privaten Pflegeversicherung aus, wenn man wirklich 50 Jahre darin einzahlt und sie nie in Anspruch nehmen müsste? Habt ihr in jungen Jahren schon eine private Pflegeversicherung abgeschlossen? Wie alt wart ihr, als ihr eure private Pflegeversicherung abgeschlossen habt?
Das Geld ist weg da der Versicherungsfall nie eingetreten ist. So einfach ist das. Ein Sparplan in Aktienfonds wäre da sicherlich die bessere Alternative gewesen. Da hätten sich dann auch eventuell die Erben gefreut.
Ich denke man muss und kann sich nicht gegen alle Risiken des Lebens absichern, von dieser Vollkaskomentalität muss man sich einfach trennen. Ich weiß nun nicht was du speziell unter einem jungen Menschen verstehst, für mich sind auch Vierzigjährige noch jung weil sie eben jünger als ich sind. Aber es gibt natürlich Unterschiede zwischen einem Zwanzigjährigen der überlegt solch eine Versicherung abzuschließen und jemanden der die Vierzig gerade überschritten hat. Beim ersten Fall würde ich abraten, beim zweiten Beispiel wäre ich unentschlossen mit Tendenz zur Ablehnung. Möglich dass mich eventuelle Vorerkrankungen meiner Eltern noch beeinflussen könnten oder mein eigener Gesundheitszustand.
Fakt ist dass diese Versicherungen aber Geld kosten. Geld dass man nicht unbedingt übrig hat. Ich weiß jetzt nicht genau wie hoch die Kosten für die Policen ganz junger Leute sind, aber ich sollte vor kurzem knapp 20 Euro im Monat für den niedrigsten Schutz bezahlen. Das erschien mir zu hoch und natürlich von der Versicherungssumme überhaupt nicht ausreichend. Ich glaube die lag so bei 300 Euro was natürlich ein absoluter Witz ist. Wer später einmal 600 oder 900 Euro haben wollte musste bedeutend tiefer in die Tasche greifen. Meine Überlegungen sind dass ich dann ganz einfach Pech gehabt habe wenn meine spätere Rente beziehungsweise Pension dann nicht für die Pflege reicht. Allerdings habe ich auch etwas angespart und das Geld wird dann eben dafür genommen und nicht mehr für meine Vergnügungen die ich dann sowieso nicht mehr haben kann. Dass dann nichts mehr zum vererben übrig bleibt ist dann natürlich schade, aber letztendlich habe ich ja auch nichts davon. Es klingt vielleicht hart, aber Notfalls wird dann ja auch mein Sohn zur Kasse gebeten um die offenen Pflegekosten zu begleichen. Ich hoffe dass er dann seinen alten und gebrechlichen Vater nicht vergisst.
Übrigens gibt es neuerdings auch eine Pflegeversicherung die vom Staat (mit 20 Prozent?) bezuschusst wird. Nicht jeder Versicherer bietet sie an und sie ist auch fast dreimal so teuer wie eine normale Pflegeversicherung, aber dafür bietet sie auch eine Absicherung für die Pflegestufe „0“. Das ist die fehlende Sozialkompetenz wie sie beispielsweise bei beginnendem Alzheimer auftritt. Außerdem, und das ist der Knaller, kann sie jederzeit abgeschlossen werden, außer für Fälle die schon im Pflegeheim liegen. Es ist keinerlei Gesundheitsprüfung notwendig so dass wirklich sie jeder abschließen kann wenn er merkt dass er sie benötigt. Dieses Risiko muss natürlich über den Beitrag abgesichert werden, dass leuchtet sicherlich jedem ein. Da hilft auch der von staatlicher Seite gewährte Zuschuss nicht viel, es bleibt einfach ein großer Beitragshappen. Großer Wermutstropfen, und das meine ich wirklich so, ist dass bei eingetretenem Pflegefall diese horrenden Beiträge weiter bezahlt werden müssen. So hat man letztendlich nicht wirklich viel von seiner Pflegeversicherung.
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