2 Kinder, eine Schwangerschaft, zwei Väter wie damit umgehen

vom 16.02.2014, 14:09 Uhr

In meinem Bekanntenkreis ist eine Familienkonstellation, die wohl nicht so oft vor kommt. Eine Frau hat vor einem Jahr eine Doppelschwangerschaft gehabt. Ich habe erst heute erfahren, dass eine Schwangerschaft mit zwei Kindern nur als Zwillingsschwangerschaft und Zwillingsgeburt zählt, wenn diese eineiig sind. Alles andere wären Geschwister, die zufällig an einem Tag geboren werden. In dem Fall, den ich jetzt schildere geht es sogar nur um Halbgeschwister obwohl sie zur gleichen Zeit im Bauch der Mutter waren.

Oft ist es bei so einer Doppelschwangerschaft wohl so, dass die Kinder nicht an einem Tag gezeugt werden. Deshalb kommt es auch vor, dass zwei verschiedene Väter für die beiden Kinder in Frage kommen. So eben auch in meinem Bekanntenkreis. Dort ist eine Frau fremd gegangen und wurde schwanger. Sie wusste aber nicht, dass sie schon vorher schwanger von ihrem Mann war. Die Kinder kamen zur Welt und ein Kind war sehr klein. Die Ärzte haben wohl in der Schwangerschaft immer gedacht, dass das Kind einen Monat zurück ist mit der Entwicklung.

Das eine Kind musste dann wohl operiert werden und brauchte Blut. Dabei wurde festgestellt, dass dieses eine Kind nicht vom Ehemann ist. Aber das andere schon. Die Mutter ist aber bei beiden Kindern die gleiche. Also eine Verwechslung kann ausgeschlossen werden. Der Ehemann ist natürlich sauer. Aber er hat so gut es geht sich damit abgefunden. Aber wie erklärt man so was den Kindern? Wie kommt man als Ehemann und Vater des einen Kindes damit klar? Ich kann mir vorstellen, dass ich damit sehr schwer klar kommen würde.

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» Ampelmännchen » Beiträge: 1310 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Also das ist echt eine sehr schwierige Situation. Um ehrlich zu sein, wusste ich bis jetzt nicht, dass so was überhaupt geht und auch jetzt, wo ich deinen Beitrag gelesen habe, fehlt es mir sehr schwer, so was zu glauben. Die Vorstellung an sich, dass man zwei Babys im Bauch hat, die gar nicht Geschwister sind, sondern nur Halbgeschwister ist grauenvoll. Vor allem, wenn ich davon ausgehe, dass diese Kinder miteinander aufwachsen werden und das Gefühl von Geschwister zu sein damit natürlich stark geprägt wird.

Der Mann tut mir wirklich sehr leid. Ich könnte mir vorstellen, dass es für ihn ein richtiger Schock sein musste zu hören, dass er nur von dem einem Kind der Vater ist. Die Kinder tun mir ebenfalls sehr leid. Anstelle der Mutter hätte ich die nächsten paar Jahre den Kindern nichts erklärt, da sie sowieso noch zu klein sind und so eine komplizierte Sache nicht verstehen werden. Als idealen Zeitpunkt würde ich den fünfzehnten Geburtstag der Kinder vorschlagen.

» naty28 » Beiträge: 296 » Talkpoints: 1,77 » Auszeichnung für 100 Beiträge


naty28 hat geschrieben:Also das ist echt eine sehr schwierige Situation. Um ehrlich zu sein, wusste ich bis jetzt nicht, dass so was überhaupt geht und auch jetzt, wo ich deinen Beitrag gelesen habe, fehlt es mir sehr schwer, so was zu glauben.

Ja, das gibt es tatsächlich. Lies das mal hier klick Diese Situation war mal in einer Serie und da es mir auch schwer fiel es zu glauben, habe ich meinen Frauenarzt gefragt und er meinte, dass der Körper der Frau normalerweise nachdem sie schwanger ist "zu macht", also kein Ei mehr befruchten lässt. Aber es kann auch sein, dass es eben nicht der Fall ist und das kommt öfters vor als man denkt. Denn die meisten zweieiigen "Zwillinge" sind nicht am gleichen Tag gezeugt. Und da kann es auch durchaus sein, dass eben die Kinder auch nicht den gleichen Vater haben.

Wie man damit umgeht ist eigentlich ganz einfach. Der Vater des einen Kindes ist ja mit der Mutter verheiratet und rechtlich gesehen ist dann auch das zweite Kind sein Kind. Denn in der Ehe geborene Kinder sind juristisch gesehen auch von den Mann, der mit der Frau zu diesem Zeitpunkt verheiratet war oder ist. Und den Kindern kann man, wenn der Vater des einen Kindes auch davon erfährt, von vorne herein eben klaren Wein einschenken. Es ist zwar für die Kinder bestimmt nicht gerade einfach, aber man sollte es schon so früh wie möglich sagen, damit das Kind sich nicht belogen vorkommt, wenn es dann älter wird.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Auch eine Schwangerschaft mit zweieiigen Zwillingen zählt als Zwillingsschwangerschaft. Was sollte es denn sonst sein? Ansonsten sehe ich bei einer derart seltenen Kombination nicht mehr Probleme als bei einem Kind aus einer anderen Affäre. Der Ehemann wird genauso gut oder schlecht damit klar kommen.

Den Kindern sollte man gleich die Wahrheit sagen und dem nicht vom Ehemann gezeugten Kind den Kontakt zu seinem biologischen Vater gewähren, wenn es möglich ist. Kinder kommen mit einer solchen Wahrheit besser klar als die meisten Erwachsenen. Der Ehemann ist halt der soziale Vater und der andere Mann der biologische. Viel schlimmer wäre es, dies den Kindern erst später zu erzählen. Was die betroffenen Personen wirklich fühlen, kann man als Außenstehender nicht nachempfinden. Es hängt jeweils von der Persönlichkeit ab. Manche kommen gut damit klar, bei anderen zerbricht die Partnerschaft. Aber das kann ja immer passieren.

@Naty28, ich wüsste jetzt nicht, warum diese Konstellation für die Kinder grauenvoll sein soll. Das erschließt sich mir nicht. Ich hätte es als Kind nicht schlimm gefunden, wenn meine Schwester "nur" Halbschwester gewesen wäre.

» anlupa » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Alle Schwangerschaften, wo mehr als ein Kind gleichzeitig ausgetragen hat, nennt man Mehrlingsschwangerschaft. Dass aber bei zweieiigen Zwillingen, denn so werden sie trotzdem genannte, zwei verschiedene Väter möglich sind, ist rein biologisch schon seit Jahren bekannt. Allerdings liegen die Zeitpunkte der jeweiligen Zeugung sehr nach beieinander. Es sind eigentlich nur wenige Tage die da dazwischen liegen.

Dass nun ein Kind wesentlich kleiner war, als das andere Kind ist auch nicht mit dem Zeugungszeitpunkt zu begründen. Da spielen noch wesentlich mehr Faktoren eine Rolle. Meine Töchter sind eineiige Zwillinge und hatten trotzdem enorme körperliche Unterschiede, die auch sehr früh festgestellt wurden. Auch der damalige Spezialist konnte mir die Gründe dafür erklären.

So war eben bei meinen Kindern der Unterschied an der Stelle zu suchen, wo die Nabelschnur von der Plazenta abging. Bei einer Tochter war sie sehr am Rand der Plazenta und damit war die Versorgung etwas schlechter. Nur mit den unterschiedlichen Zeugungszeitpunkten ist das nicht erklärbar und sie werden wohl dabei auch kaum eine Rolle spielen.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge


Man könnte eine Patchworkfamilie gründen. Da gibt es eine bei uns im Haus. Die Dame liebt beide Männer und die leben dann bei ihr in der Wohnung. Ja, bei diversen Vorgängen kann es schon zu Unklarheiten kommen. Mir tun nur die Kinder leid, die Frauen überhaupt nicht, denn jeder weiß Bescheid, was passieren kann und man muss ja auch nichts im Höchstmaße betreiben!

» celles » Beiträge: 8677 » Talkpoints: 4,08 » Auszeichnung für 8000 Beiträge


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