Was nützt es, als Hobby Dinge zu sammeln?

vom 08.07.2012, 12:49 Uhr

Keine Ahnung, wieso einige Leute das Bedürfnis dazu haben, bestimmte Dinge zu sammeln, aber manchmal hat es ja auch durchaus seinen Sinn. Menschen hängen an den Sachen die sie sammeln, empfinden sie als wertvoll, interessant oder schön. Die Tintenkügelchen bei Schülern dienen meiner Erfahrung nach dazu, dass der Schüler dann am Ende seiner Schullaufbahn praktisch eben eine Sammlung dieser Kügelchen hat und dann sehen kann, wie viel Tinte er doch während seiner gesamten Schullaufbahn so verschrieben hat. Einige Schüler sehen das eben sehr gerne, wobei ich darin jetzt keine große Bedeutung sehe und diese Tintenkügelchen auch niemals gesammelt habe.

Bei allen anderen Sammelgegenständen sehe ich aber eigentlich keinen Unterschied zu Dekorationen. Leute kaufen sich Kerzen, irgendwelche Figuren, Blumengestecke, Vasen und was sonst noch nicht alles, kaufen sich dies und stellen es in der Wohnung auf. Ich kenne wenige Leute, die keine Dekorationen bei sich stehen haben. Und was soll das? Im Grunde nützt das auch nichts, die Dinger stehen da nur blöde herum und nützen nichts. Wenn Leute etwas sammeln, dann ist das meiner Meinung nach eigentlich genau das gleiche und ebenso unnütz.

Es gibt natürlich dennoch Sammlungen, die ich persönlich sehr interessant finde. Solche Sammlungen gewinnen mit den Jahren dann teilweise eben auch an Wert. Mein Onkel hat beispielsweise eine sehr große und schöne Briefmarkensammlung, in die er auch viel Geld gesteckt hat. Diese Briefmarkensammlung ist sehr schön anzusehen und ich habe jedesmal Spaß daran, hier durchzublättern, wenn ich ihn besuchen bin. Mein Opa hat Geld aus allen Herren Ländern gesammelt und so Sachen wie die Reichsmark werden irgendwann für Museen oder so auch interessant sein und einen gewissen Wert haben. Der Züchter bei dem ich meine Geckos gekauft habe, hat etwas wie eine Vogelspinnensammlung, auch das ist nicht ohne und ich bestaune sie gerne. Eine solche Sammlung erfordert natürlich auch entsprechendes Hintergrundwissen und das ist meiner Ansicht nach durchaus bewundernswert.

Solche Sammlungen finde ich interessant, weil das eben auch Sachen sind, die nicht jeder hat und in die die Sammler auch Zeit und Geld investieren. Es gibt daneben auch natürlich auch Sammlungen, die empfinde ich eher als langweilig, bestimmte Figürchen beispielsweise, Teddys oder Puppen. Es sind an sich Sachen, die man fast überall bekommen kann und der einzige Sinn dieses Sammelns ist dann eben, möglichst viele unterschiedliche davon anzuschaffen, was ich persönlich aber als keine sonderlich große Leistung betrachte.

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Ich denke dass alle Hobbys das gleiche Ziel haben. Sie sollen einem Spaß bereiten. Hobbys sind nicht dafür da, um nützlich zu sein. Etwas Nützliches können wir in der Schule, in der Uni oder auf der Arbeit tun, während wir uns in unserer Freizeit entspannen wollen. Dabei ist es egal, ob etwas Produktives dabei herauskommt oder nicht, weshalb ich bei Hobbys auch niemals nach dem Nutzen fragen würde, da es dabei ja gar nicht darum geht. Ein Hobby muss nicht nützlich sein.

Wenn man sich einen Film anschaut oder Musik hört, dann tut man ja auch nicht wirklich etwas Nützliches. Stattdessen macht das aber Spaß und genau darum geht es ja auch. Und beim Sammeln ist es eben so, dass es vielen Leuten auch Spaß bereitet. Es macht Spaß, sich nach immer weiteren Dingen umzuschauen, um die Sammlung vergrößern zu können und es ist schön, wenn man dann vor seiner Sammlung stehen und diese bewundern kann.

Ich selbst sammle Nagellacke, wobei ich diese auch alle benutze. Von daher sind sie durchaus auch nützlich für mich. Dabei habe ich allerdings bereits so viele davon, dass ich innerhalb von einem Jahr niemals alle benutzen kann. Das stört mich allerdings nicht weiter, da es mir auch nicht nur darum geht, diese auch zu benutzen. Ich liebe es einfach, mir immer wieder neue Nagellacke zu kaufen und es bereitet mir riesigen Spaß. Außerdem nehme ich mir auch immer wieder eine halbe Stunde Zeit, um meine Sammlung zu bewundern. Dabei schaue ich mir dann auch jeden einzelnen Nagellack an und vergleiche die Farben miteinander. Das bereitet mir große Freude.

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge


Das ist eine ziemlich interessante Frage. Ich persönlich habe nun zwar keine Sammlungen, die ich wirklich ernst nehme, wie manche andere, und die ich regelmäßig erweitere. Dafür bin ich aber ein Mensch, der zum Beispiel gerne CDs kauft, oder aber auch Figuren und Plüschtiere zu bestimmten Serien, die ich mag. Mir geht es dann viel mehr darum, bestimmte Künstler, die ich mag, zu unterstützen, damit ich auch weiterhin neue Musik von ihnen hören, neue Bücher von ihnen lesen, usw. kann. Insofern sehe ich schon einen gewissen Sinn darin, da ich selbst auch einen Großteil meiner Freizeit mit kreativem Freelancing verbringe und ich genau weiß, wie viel Arbeit in solchen Dingen steckt.

Dass Außenstehende diese Einstellung von vornherein verstehen, erwarte ich eigentlich nicht. Einen gewissen Respekt vor meinen Hobbies allerdings schon. Ich verschleudere ja nicht jeden Cent, den ich habe, für irgendwelche Sammlerartikel, nur weil sie im Regal hübsch aussehen. Ich spare sehr lange dafür, und es ist wirklich schwer, sich manche Hobbies überhaupt zu finanzieren. Andere Sammlungen, z.B. von Briefmarken oder Schuhen, würde ich so gesehen auch nicht verstehen, aber mir ist klar, dass bestimmte Dinge manche Menschen eben aus irgendwelchen Gründen glücklich machen bzw. dass sie sich sehr dafür interessieren.

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» Mikun » Beiträge: 90 » Talkpoints: -0,24 »



Es gibt verschiedene Begründungen, warum jemand Dinge sammelt, die andere nicht interessieren. Da sammelt jemand Gemälde, weil er hofft, dass sie irgendwann einmal sehr wertvoll werden und er eine Menge Geld daran verdienen kann. Der nächste sammelt Briefmarken und hat auch im Sinn, dass er vielleicht mal eine sehr wertvolle Marke ergattert. Dann werden Münzen gesammelt auch zum Zweck einer Wertsteigerung.

Zu den auf Wertsteigerung gesammelten Dingen, gibt es natürlich auch Sammlungen, die einfach nur das Herz des Sammlers erfreuen sollen. Da gibt es Holzfigürchen, Überraschungseier, in denen Figuren sind, Porzellan-Wandteller, Uhren und Schmuck, Knöpfe, Deckel verschiedener Art, Postkarten, Muscheln, sonstiges Strandgut, Bierdeckel und so weiter. Eine meiner Cousinen sammelt Eulen aus allen möglichen Materialien, die sie auf ihrer Fensterbank stehen hat. Eine Bekannte sammelt Teddybären, die das ganze Sofa einnehmen. Der nächste sammelt Puppen.

Das Bedürfnis etwas zu sammeln liegt im Menschen selbst. Immerhin könnte es sein, dass er dies oder das noch verwerten kann. Manche Sachen sind so schön, dass es schwer fällt, die Finger davon zu lassen. Ehe man sich versieht, hat man eine Sammlung zusammen, die man sich immer mal wieder ansieht und bewundert. Es sind viele unnütze Dinge, die aber eine gewisse Faszination ausströmen und deshalb wert sind, gesammelt zu werden. Notgedrungen muss man sich mal von einigen Dingen trennen, weil einfach der Platz nicht ausreicht. Das bringt dann wieder Traurigkeit mit sich.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge



winny2311 hat geschrieben:Also als Hobby würde ich Dinge sammeln nicht unbedingt bezeichnen. Viele sammeln Sachen doch einfach, weil sie sie schön finden. Aber ein Hobby ist in meinen Augen eine Freizeitbeschäftigung und man verbringt seine Frezeit meiner Meinung nach nicht mit sammeln. Man schafft sich hin und wieder einfach bestimmte Sachen an und gut ist.

Wenn man ernsthaft sammelt, ist das schon eine ziemlich aktive Tätigkeit, die auch eine Menge Zeit frisst. Ein "ernsthafter" Sammler katalogisiert und klassifiziert seine Sammelobjekte ja auch. Abgesehen davon besucht er Messen, um dort nach neuen Objekten zu suchen, hat Kontakt zu anderen Sammlern, mit denen er Objekte tauschen kann, und teilweise wird auch auf Ebay oder auf Kleinanzeigenportalen gezielt immer wieder nach neuen Objekten für die Sammlung gesucht. Ganz zu schweigen von den Mineraliensammlern und Fossiliensammlern, die ihre Freizeit in Steinbrüchen verbringen und dort nach neuen Fundstücken suchen. Was eine sehr schweißtreibende und auch körperlich anstrengende Aktivität sein kann. Dass das kein Hobby ist, wage ich mal sehr zu bezweifeln. ;)

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» Wawa666 » Beiträge: 7277 » Talkpoints: 23,61 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Ein Hobby muss nicht nützen, sondern eine gewisse Befriedigung verschaffen, die individuell sehr verschieden ist und manchmal nicht erklärt werden kann. Ein Hobby zu betreiben ist wie das zweckfreie Spielen eines Kindes. Es schult unbewusst gewisse Fähigkeiten oder ist die Befriedigung von Instinkten. Hobbys machen glücklich und tragen meist zur psychischen und/oder körperlichen Gesundheit bei.

Das Sammeln ist ein Urinstinkt des Menschen. Sammeln sorgt beispielsweise dafür, dass gewisse Dinge auch zu Zeiten da sind, in denen man sie nicht kurzfristig besorgen kann. Außerdem fördert es die für den Menschen überlebenswichtigen sozialen Kontakte, indem es zum Handeln und Tauschen führt. Außerdem ist es ein Urbedürfnis des Menschen, die Welt zu kategorisieren, Dinge zu ordnen. Indem man Dinge sammelt, grenzt man sie von anderen Dingen ab und ordnet sie gleichzeitig intern. Das schult wichtige Funktionen des menschlichen Denkens.

Gott sei Dank muss man sich beim Sammeln über solche Dinge keine schweren Gedanken machen. Dafür sorgt das Unterbewusstsein, sodass man mit einem Glücksflow ohne Nachdenken über den Zweck und Sinn diesem Hobby frönen kann.

» anlupa » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


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