Tochter hat teures Hobby, deshalb Sohn mehr Taschengeld?

Mein Tochter hat ein sehr teures Hobby, sie geht reiten, und das geht wirklich ins Geld. Mein Sohn geht nur Schwimmen, und das kostet nicht mal 1/10 von dem anderen. Jetzt überlege ich, ob ich meinem Sohn dafür mehr Taschengeld geben soll, nicht das er mir irgendwann mal vorwirft, das Lara ja so ein kostenintensives Hobby hat.

Wie würdet ihr das machen? Ist das eben Schicksal, oder würdet ihr das bei euren Kindern versuchen gleich zu halten. Er würde nicht den kompletten Betrag bekommen, das wäre mir auch zu viel, und das weiß er ja auch gar nicht, aber eben fünf Euro extra. Oder mache ich mir da viel zu viele Gedanken?

Du wirst deinen Sohn da am besten einschätzen können, wie er eben tickt und ob er der Typ ist, der dir irgendwann vorwirft, dass seine Schwester ein teureres Hobby hat und ihr dafür mehr bezahlt. Wenn dein Sohn aber schon in einem Alter ist, wo man vernünftig mit ihm reden kann und ihm etwas erklären, dann würde ich ihn einfach mal beiseite nehmen und das Thema ansprechen. Frage ihn doch, wie er es sieht, dass seine Schwester eben ein teureres Hobby hat und das du dir überlegt hast, ob er als kleinen Ausgleich dann vielleicht 5 Euro mehr Taschengeld haben möchte.

Vielleicht ist es ja für ihn in Ordnung wie es ist und er hat sich bisher keine Gedanken darüber gemacht. Es kann ja auch sein, dass er irgendwann noch ein Hobby für sich entdeckt, dass dann auch wieder Kosten verursacht. Ich würde einfach mal mit meinem Sohn darüber reden und hören, wie er alles sieht.

Ich würde ihm jetzt nicht direkt mehr Geld in die Hand geben. Denn das hat ja deine Tochter in dem Sinne auch nicht. Damit beide Kinder gleich behandelt werden, würde ich das Geld ansparen. Entweder hat er zwischendurch mal einen größeren Wunsch, den du sonst nicht erfüllen würdest oder er bekommt es eben dann spätestens zur Volljährigkeit ausgezahlt.

Wobei du, egal, wie du es machst, irgendwann immer mit dem Vorwurf rechnen musst, dass ein Kind sich benachteiligt fühlt. Das Problem hatte ich im letzten Schuljahr, wo meine Töchter die 3. und 4. Klasse besucht haben. Nachdem nun die zweite Tochter auch in die 4. Klasse geht, sieht sie aber, dass sie bei den selben Aufgaben die selbe Unterstützung von mir bekommt.

Ich würde dir nicht dazu raten, deinem Sohn gleich mehr Taschengeld zu geben, nur weil deine Tochter ein teureres Hobby hat. Wenn er das Thema selbst noch nie angesprochen hat, dann würde ich es auch nicht selbst erwähnen. Immerhin kann es gut sein, dass ihm das einfach noch nicht aufgefallen ist oder dass er sich noch keine Gedanken darüber gemacht hat. Vielleicht weiß er es aber auch, dass seine Schwester ein teureres Hobby hat, wobei es ihm auch egal ist, weil er trotzdem alles bekommt, was er möchte. Von daher finde ich es auch nicht so wichtig, dass er gleich mehr Geld von dir bekommt und solange er sich eben noch nicht beschwert, würde ich das auch nicht selbst zur Sprache bringen.

Ich finde es ehrlich gesagt auch gar nicht wichtig, dass alle Kinder immer gleich viel bekommen müssen. Stattdessen ist es doch egal, wenn ein Kind mehr bekommt, als ein anderes. Solange alle glücklich sind und kein Problem damit haben, muss man auch nicht ständig darauf achten, dass alle Kinder auf den Cent genau das Gleiche bekommen. Immerhin ist es doch nicht schlimm, wenn sich auch die Spielzeuge im Preis unterscheiden, die alle bekommen. Solange sie das bekommen, was sie sich gewünscht haben, werden sie zufrieden mit dem Geschenk sein.

An deiner Stelle würde ich einfach öfters etwas mit den Kindern unternehmen, wenn du noch Geld übrig hast. Ich denke, dass das für deinen Sohn auch wesentlich sinnvoller ist, als mehr Taschengeld zu bekommen und so habt ihr dann auch alle etwas davon. Außerdem ist es für euch alle schön, wenn ihr gemeinsam etwas unternehmen könnt und das ist doch auch besser, als wenn dein Sohn mehr Geld bekommt.

Ich würde dem Sohn das Geld, das deine Tochter mehr bekommt, auf ein separates Konto legen, von dem er nichts weiß und es ihm auszahlen, wenn er 18 ist. Davon könnte er sich beispielsweise ein Auto finanzieren oder ein Studium, wenn er das möchte. Was er dann mit dem Geld anstellt ist seine Sache. Ich lege sehr viel Wert darauf, dass Kinder gerade in finanzieller Hinsicht gleich behandelt werden von ihren Eltern. Selbst wenn dein Sohn nicht merken sollte, wie teuer das Hobby deiner Tochter ist, solltest du das trotzdem nicht totschweigen und hoffen, dass er das nicht bemerkt. Das finde ich falsch und moralisch höchst verwerflich.

Wenn du dir das nicht leisten kannst, dann musst du wohl oder übel das Hobby deiner Tochter kürzen. Ich finde Gleichheit und Gerechtigkeit muss sein, gerade unter Geschwistern. Alles andere fördert nur die Uneinigkeit und den Geschwisterhass.

Ich würde dem Sohn dies auf keinen Fall in Form von Taschengeld geben. Taschengeld hat auch eine erzieherische Funktion und die wäre mehr oder weniger wirkungslos, wenn er soviel Geld hätte, dass er damit um sich werfen könnte. In diesem Fall würde es dann auch dazu führen, dass Geld den Charakter verdirbt. Deine Tochter hat das Geld ja auch nicht zur freien Verfügung.

Ich würde das Geld für ihn erst einmal sparen und zur Seite legen. Und falls er irgendwann einen etwas teureren Wunsch hat, den Du ihm auch gerne erfüllen möchtest, dann würde ich auf dieses Geld zurück greifen. Dann brauchst Du Dir einerseits keine Gedanken zu machen, dass Du eines der Kinder finanziell mehr gefördert hast als das andere, aber andererseits auch nicht, dass Du aus dem Gedanken der Gleichbehandlung heraus Fehler in der Erziehung machst. Denn ich denke, es tut den Kindern für ihr späteres Leben sehr gut, wenn sie lernen, auch mit wenig Geld aus zu kommen.

Ich würde an deiner Stelle überlegen, wie du deinem Sohn anders eine Freude machen kannst. Das Ansparen sehe ich auch kritisch, weil wenn du deinem Sohn zu seinem 18. Geburtstag dann das Ersparte überreichst, dann könnte es sein, dass deine Tochter enttäuscht ist, weil du für sie ja nichts zur Seite gelegt hat, nur weil sie in der Jugend halt das teurere Hobby hatte. So möchte ich mir das Verhältnis zu meinen Kindern nicht verscherzen wollen und ich fände es auch armselig, wenn man für ein Studium oder den Führerschein des Sohnes anspart und die Tochter bekommt am Ende nur eine lange Nase gemacht.

Deswegen wäre es vielleicht ganz gut, wenn du das Geld zwar ansparst, ihm aber so vielleicht mal einen größeren Wunsch zum Geburtstag oder zu Weihnachten erfüllst oder mit ihm mal Markenkleidung kaufen gehst. Ich finde es schon wichtig, dass man Kinder gleich behandelt, man sollte jedoch auch darauf achten, dass eine Gleichbehandlung nicht in irgendeiner Art ins Negative umgewandelt wird. Wenn es deinen Sohn und deine Tochter jedoch nicht sonderlich stört, dann würde ich das Taschengeld vielleicht auch direkt erhöhen. Oder du investierst das angesparte Geld in gemeinsame Unternehmungen, davon haben dann alle etwas. Oder du lässt ganz die Finger von Erhöhungen und Ansparungen und entgehst irgendwelchen Vorwürfen, dass du deine Kinder nicht gleich behandelst.

Wäre es mein Sohn, würde ich ihm nicht gleich von eigener Intention aus mehr Taschengeld geben. Ist er denn selbst schon mit diesem Anliegen zu dir gekommen? Denn wenn nicht, dann scheint es ihn zumindest bis jetzt offensichtlich noch nicht gestört zu haben. Vielleicht möchte dein Sohn gar keinen finanziellen Ausgleich haben, weil er mit seinem Hobby ja zufrieden ist. Er ist im Prinzip ja selbst schuld daran, da er sich einen kostengünstigeren Zeitvertreib als deine Tochter ausgesucht hat.

Außerdem bin ich der Meinung, dass nicht beide Kinder genau gleich viel Geld kosten müssen. Denn jeder Mensch ist individuell und hat dadurch individuelle Wünsche, Bedürfnisse und Vorstellungen. Ich glaube deinen Kindern ist es in erster Linie einfach nur wichtig, dieses Hobby ausüben zu können, welches ihnen Spaß und Freude bringt und so sollte es auch sein.

Sollte dein Sohn allerdings das Thema einmal ansprechen, kannst du ja immer noch vorschlagen, dass du stattdessen sein Taschengeld erhöhst oder ihm eventuell einen anderen Wunsch erfüllst.

Ich denke, dass so eine Rechnung nicht aufgeht. Deinem Sohn scheint das ja eh nicht aufgefallen zu sein und deswegen würde ich es eben auch nicht in Form von Taschengeld auszahlen, das hat deine Tochter ja auch nicht zur Verfügung und so wäre er wieder im Vorteil. Es sollte aber gar nicht so sehr um das Materielle gehen. Dein Sohn merkt sicherlich, dass du versuchst ihn mit der Tochter gleich zu behandeln und wenn er nun mal nur Schwimmen will, sollte das in Ordnung gehen. Wenn er später mehr will, kann man dann ja darauf eingehen.

Ich würde keinen Ausgleich über das Taschengeld schaffen. Klar ist Reiten teurer als schwimmen. Aber beides sind Hobbys der Kinder. Ich finde es gut und wichtig, das Kinder Hobbys haben und diese auch betreiben können. Wie teuer das eine gegenüber dem anderen ist, spielt für mich dabei keine Rolle.

Natürlich sollten die Kinder auch ein Gefühl dafür entwickeln, dass Hobbys eben auch teuer sein können. Mein Kind spielt Bowling, was zwar nicht wahnsinnig teuer ist, aber wenn eine neue Kugel oder neue Schuhe her müssen, dann doch etwas zu Buche schlägt. Solche Dinge bekommt mein Sohn dann zum Geburtstag oder zu Weihnachten.

Ich könnte mir daher vorstellen, dass deine Tochter vielleicht die neuen Reitklamotten mal zum Geburtstag bekommt und dein Sohn ein entsprechend teures anderes Geschenk. So lernt deine Tochter den Wert ihrer Ausrüstung zu schätzen und dein Sohn fühlt sich nicht benachteiligt.