Am Tag der Beerdigung für den Verstorbenen feiern

vom 13.02.2014, 15:54 Uhr

Ich erlebe das jetzt schon zum zweiten mal, das man nicht wie gewohnt, nach der Beerdigung Kaffee trinken geht, sondern ein Fest für den verstorbenen feiert, und der Person damit zeigt, das man sie geliebt hat, und man für die Person weiter glücklich sein möchte. Weiß nicht genau wie ich das beschreiben soll.

Die Verstorbene jetzt, war eben noch viel zu jung, und es kam viel zu plötzlich, und der Sinn darin ist, das die Person, die mehrere Kinder hat, sicher nicht gewollt hätte, das sie alle unglücklich sind, und ihr Leben weiter leben sollen. Was natürlich nicht bedeutet, das nicht getrauert wird. Eben nur anders.

Wie seht ihr das, findet ihr das in Ordnung, sich am Abend der Beerdigung zu treffen, und zu feiern? Oder käme das für euch gar nicht infrage?

» laraluca » Beiträge: 1068 » Talkpoints: 9,76 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ich finde das grundsätzlich in Ordnung, wenn es im Sinne des Verstorbenen wäre und die Angehörigen auch ähnlich empfinden - man sollte sich nicht dazu zwingen, es so anzugehen, wenn man in Trauer versinken möchte. Wobei ich sagen muss, dass ich dieses Gebaren eher kenne, wenn der Verstorbene schon alt war und ein bewegtes Leben hinter sich hatte und sozusagen im Reinen mit sich gestorben ist. Das ist natürlich auch grundsätzlich eine traurige Sache, aber da kenne ich es so, dass es dann für die Angehörigen leichter ist, sich einfach an die guten Dinge zu erinnern und weniger wehmütig zu sein.

Wenn jemand aus meinem Bekanntenkreis jung starb, dann waren da die Angehörigen nicht in der Lage, ein „Fest“ zu feiern, sondern hatten schon Mühe, überhaupt die nächste Zeit durchzustehen.

Meine Mutter hat jedenfalls schon öfter gesagt, dass sie sich eher eine fröhliche Feier wünscht und man sich Anekdoten erzählt und schöne Musik hört und gut isst, statt zu weinen und zu klagen. Ob wir das dann auch so umsetzen können, wird sich eines Tages zeigen ...

» Gingerhead » Beiträge: 500 » Talkpoints: 65,23 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Es kommt ganz darauf an, wie der Verstorbene es gewollt hätte. Wenn der Verstorbene eher ein Mensch war, der gerne feiern gegangen ist, wäre das völlig in Ordnung. Dafür sollte man auch in seine Lieblingskneipe gehen. Ich kannte es aber bisher nur, das man zusammen mit den Trauergästen einen Kaffee getrunken hat und etwas gegessen. Der sogenannte Leichenschmaus. Allerdings habe ich mich dabei immer ziemlich unwohl gefühlt muss ich sagen.

» IamPirat » Beiträge: 431 » Talkpoints: 24,64 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ich denke es ist in Ordnung wenn man ein 'Fest' feiert . Es ist ja kein Fest im eigentlichem Sinne, sondern eine Art Gedenkparty für den Verstorbenen. Meine Oma ist vor 2 Jahren gestorben. Sie meinte immer, dass sie will, dass wir lachen und Spaß haben, denn es geht ihr jetzt so wie es ist besser. Man könnte zum Beispiel auch Fotos aus alten Zeiten raus suchen und eine Diashow veranstalten, damit die Angehörigen noch ein paar letzte, schöne Erinnerung behält.

» Michelle1998 » Beiträge: 2 » Talkpoints: 0,51 »



Meiner Meinung nach ist auch alles erlaubt, was den Beteiligten gefällt. Ich würde auf keinen Fall auf eine traurige Feier bestehen, nur weil es eben den Konventionen entspricht. Das darf doch wirklich jeder machen, wie er will.

Ich war noch nicht auf vielen Trauerfeiern, aber bisher war es immer ein wenig von beidem. Natürlich redet man über den Verstorbenen und ist traurig und manche weinen ab und zu. Aber es ist eben auch immer so, dass sich dort Menschen treffen, die sich lange nicht gesehen haben. Also vor allem die Familienmitglieder, aber auch alte Freunde von früher. Und so wird natürlich auch viel über andere Dinge gesprochen und auch mal gelacht.

Aber man kann es natürlich auch gleich als fröhliche Feier gestalten. Gerade wenn junge Kindern betroffen sind, finde ich das eine gute Idee. Vor zwei Jahren ist meine Schwägerin gestorben. Meine Nichte war gerade mal 11 Jahre alt. Abends nach der Trauerfeier waren noch ein paar engste Familienmitglieder und Freunde im Haus. Meine Nichte fragte, ob sie bei einer Freundin übernachten dürfe. Erst waren wir alle total verwirrt, was das nun soll. Aber sie hatte eben Angst, dass wir den ganzen Abend total traurig sind und das wäre zu viel für sie gewesen.

Gerade Kinder trauern ja nicht durchgehend. Sie brauchen das auch mal zwischendrin, dass sie ausgelassen und fröhlich sein können. Das hält doch so ein kleiner Mensch gar nicht aus, ohne Unterbrechung tage-, wochen- und monatelang traurig zu sein. Und die ewige Trauer als Vorbild finde ich auch nicht gut. Keiner will doch, dass seine Hinterbliebenen nie wieder glücklich sind.

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» Bienenkönigin » Beiträge: 9448 » Talkpoints: 19,93 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


Ich denke, dass im Sinne des Verstorbenen gehandelt werden sollte. Wenn dieser eben lieber eine Feier haben wollte und nicht möchte, dass alle sehr um ihn trauern, dann ist das schon in Ordnung. Die Hauptsache ist doch, dass man den lieben Menschen denkt, der nun nicht mehr dabei sein kann und ihn einfach nicht vergisst und seine Erinnerungen bewahrt.

Allerdings stelle ich es mir schon schwierig vor, eine Feier zu feiern, wenn man trotzdem irgendwo traurig ist und man lieber Abschied nehmen möchte. Ich würde aber dem Wunsch des Verstorbenen nach kommen und dann eben auch zu so einer Feier gehen, wenn das so vorgesehen wurde.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge


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