Was hat sich bei euch nach dem Zusammenziehen verändert?

vom 07.02.2014, 11:19 Uhr

Mein Freund wird gegen Ende des Jahres sein zweites Examen abschließen und ist dann vollwertiger und promovierter Jurist und kann beginnen zu arbeiten. Wir haben schon einige Male darüber gesprochen, dass der momentane Zustand nicht ganz der optimale ist, einfach weil ich sehr viel für die Universität tun muss und während des Semesters und auch in den Semesterferien meist bis 20 Uhr oder länger an der Universität bin, so dass wir uns meistens immer erst spät abends sehen können. Mein Freund hatte mir daher auch schon gefragt, ob ich mir denn vorstellen könnte, nach seinem Examen mit ihm zusammen zuziehen, da das einiges vereinfachen würde und wir uns dann wenigstens jeden Abend sehen würden.

Ich selbst habe vorerst eingewilligt, allerdings weiß ich nicht, ob ich da wirklich hinter stehe. Prinzipiell finde ich die Idee gut, denn ich habe auch schon einige Tage mit meinem Freund verbracht und wir waren auch schon im Urlaub zusammen. Da hat es mir auf jeden Fall gefallen und ich hatte nicht das Gefühl, dass er mir auf die Nerven geht oder mir zu sehr auf der Pelle sitzt, so wie ich das leider von anderen Personen und meinem Exfreund schon mal hatte. Im Grunde könnte ich durchaus behaupten, dass es mir nichts ausgemacht hat, viel Zeit mit meinem Freund zu verbringen und wenn jemand Zeit für sich brauchte, weil er lernen musst oder sonstiges, dann hat das bisher auch sehr gut geklappt.

Dennoch mache ich mir Sorgen um andere Dinge, die passieren können, wenn man zusammen zieht, weil ich in meinem Umfeld schon häufiger beobachtet habe, dass Beziehungen daran scheitern können. Ein bekanntes Paar von uns hat beispielsweise auch zwei Jahre lang zusammengelebt und haben dann nur noch gestritten. Nachdem beide wieder in ihre eigene Wohnung gezogen sind, haben sie sich wieder erstaunlich gut verstanden und denken nun leider schon wieder über das Zusammenziehen nach. Natürlich kann es sein, dass so was nur in einzelnen Fällen vorkommt, aber ich habe es schon häufiger beobachtet, dass eine Beziehung nicht mehr so gut funktioniert, sobald man zusammen lebt.

Ich denke, dass viele Paare eventuell auch Probleme damit haben dürften, wie sie sich den Haushalt aufteilen. Viele Frauen meinen vielleicht noch, die klassische Rollenverteilung übernehmen zu müssen und kochen und putzen zu müssen, dabei lehnt sich der Mann dann zurück und es gibt nach kurzer Zeit die ersten Probleme. Das Problem wird es bei uns sicherlich nicht geben, weil mein Freund im Moment beispielsweise eher etwas im Haushalt macht, als ich, einfach weil ich weniger Zeit dafür habe. Kochen kann er auch ganz gut und ich denke, dass man das schon so hinbekommen würde, dass jeder die Aufgaben übernimmt, für die er Zeit hat.

Das nächste Problem wäre dann eventuell das, dass der Alltag einkehrt und man sich vielleicht nicht mehr ausreichend vom Partner beachtet fühlt und sich nicht oft genug zeigt, dass man sich liebt oder dass man nach einer Weile nur noch selten Sex hat. Ich kann mir zwar schwer vorstellen, dass so was bei uns eintreten könnte, aber es kann natürlich passieren, wobei ich daran dann aber auch arbeiten würde und sicherlich nicht zu den Frauen gehören würde, die meinen wütend auf ihren Mann sein zu müssen, weil sie von ihm nicht genug Beachtung bekommen.

Mich würde interessieren, wie das bei euch so gelaufen ist, als ihr mit eurem Freund zusammen gezogen seit, gab es bestimmte Probleme und Reibereien, die ihr für typisch haltet und vor denen ihr auch andere warnen würdet? Glaubt ihr dass die meisten Paare mit ähnlichen Problemen zu kämpfen haben oder ist es von Paar zu Paar unterschiedlich, was auf einen zukommt? Hat sich bei euch das Zusammenziehen eher positiv oder eher negativ auf die Beziehung ausgewirkt?

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Bei uns hat sich das Zusammenziehen positiv auf die Beziehung ausgewirkt. Wir hatten erst eine normale Beziehung, dann eine Fernbeziehung und dann sind wir zusammengezogen. Bei uns war es so, dass es uns unglaublich zusammengeschweißt hat. Mit dem Haushalt teilen wir uns herein und machen eben auch keinen Plan. Wenn etwas zu machen ist, wird es gemacht, auch gemeinsam und deswegen haben wir noch nie Probleme gehabt.

Auch die Beziehung an sich ist eher intensiver geworden, weil man eben auch Alltag zusammen hat und dementsprechend mehr miteinander zu tun hat und sich auch näher ist. Sicherlich ist das nicht bei jedem so, aber mir gefällt die Nähe sehr gut und deswegen lebe ich gerne mit meinem Partner zusammen. Ich denke, dass man sich schon einig wird und wenn mal etwas nicht so passt, kann man es ja ansprechen.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Wir sind nach 14 Tagen schon zusammengezogen und sind nun mittlerweile auch seit einiger Zeit verheiratet. Bei uns hat sich gar nichts verändert. Wir unterstützen uns gegenseitig, wenn einer seine Arbeit nicht schafft. Aber grundsätzlich hat jeder seine feste Aufgaben und die sind bei uns typisch Mann und Frau. Aber das hat sich so auch so auch eingespielt, einfach weil beide immer die Probleme und Aufgaben übernommen haben, die für denjenigen am besten zu lösen waren. Natürlich gibt es auch Streit, aber jedes Paar streitet sich zwischendurch mal.

» YariXxX » Beiträge: 635 » Talkpoints: 21,58 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Wir sind jetzt neun Jahre zusammen und vor beinahe sechs Jahren zusammengezogen. Die Wohnung hat mein Freund zwar zum Großteil eingerichtet, aber ich bringe mich seit ich meine Ausbildung fertig habe, immer mehr in die Einrichtung mit ein. Am Anfang war es problematisch, weil mein Freund der Einzige war, der ein volles Gehalt mit nach Hause gebracht hat, weil ich mich noch in der Ausbildung befand. Da ich aber mittlerweile fertig bin, ist dies nicht mehr ganz so schwierig.

Wir haben uns zwar auch manchmal ziemlich in der Wolle, aber das ist meiner Meinung nach ziemlich normal. Auch dass der Alltag einkehrt, das passiert auch. Das ist aber alles machbar. Ich bin zwar auch ab und zu hinter meinem Freund her, weil das mit dem Haushalt nicht immer klappt, aber wir ergänzen uns schon recht gut. Wenn ich genug nerve, dann klappen auch Kleinigkeiten zu denen ich absolut keine Lust habe. Das spielt sich aber auch mit der Zeit ein.

Ich denke, dass man das Projekt "Zusammenziehen" nicht verallgemeinern kann. Es wird immer Probleme geben und man kann jemanden leider auch nicht vorwarnen, weil jede Beziehung anders ist. Mein Tipp wäre jedoch, dass ihr euch etwas Geld zur Seite legt, falls mal etwas defekt ist oder eine größere Anschaffung ansteht. Egal wie viel ihr verdient, es schadet grundsätzlich nie. Und dein Freund hat ja auch den Kinderwunsch, mit dem du ja auch irgendwie einverstanden bist. Es gibt die Regel mindestens zwei Monatsgehälter zur Seite zu legen, was ich jedenfalls auch für sinnvoll erachte. Wir verdienen auch nicht schlecht, aber ich habe relativ schnell Geld zur Seite gelegt, falls es mal hart auf hart kommt.

Ansonsten verläuft unsere Beziehung recht harmonisch. Wir zicken uns durchaus an und wir sind auch beide nicht auf den Mund gefallen. Wir verfluchen uns durchaus auch, aber wir vertragen uns ebenfalls und werden an sich als das Traumpaar im Freundeskreis angesehen, allein weil wir neun Jahre zusammen sind. Ich mache mir offen gesagt auch nicht mehr wegen Allem einen Kopf, das spielt sich auch ein, sondern lebe mit meinem Partner gemeinsam unser Leben, egal wie es am nächsten Tag ausschaut. Wenn mein Partner mich mal nicht beachtet, dann sage ich es ihm direkt und meistens wird es dann besser. Reden ist meiner Meinung nach eh das A und O in der Beziehung.

» Wibbeldribbel » Beiträge: 12585 » Talkpoints: 9,82 » Auszeichnung für 12000 Beiträge



Da sprichst du genau den Punkt an, den ich gerade in meiner Beziehung betrachte. Ich finde, dass das Zusammenziehen einiges verändert. Das kann sowohl positiv als auch negativ sein. Bei mir überwiegen im Moment allerdings eher die negativen Punkte.

Wir sind nach über einem Jahr Beziehung (Distanz 20km) zusammengezogen bzw. ich zu ihm. Er war vorher auch ein sehr ordentlicher Mensch, der Wert auf Sauberkeit und Ordnung gelegt hat, aber jetzt ist davon nicht mehr so viel übrig. Der Haushalt bleibt komplett an mir hängen. Ein bisschen entschuldige ich das noch, weil er zwei Jobs hat und eigentlich den ganzen Tag von früh bis spät arbeitet und das Montag bis Samstag, aber dennoch kann es so auf Dauer nicht weitergehen.

Dass wir mal kaum noch Sex haben, hätte ich mir vorher auch nie träumen lassen, aber das schlich sich so nach zwei Monaten zusammenwohnen ein. Mittlerweile ist das mit einer unserer Streitpunkte Nummer Eins. Wir haben kaum noch Sex weil er immer sagt, dass er keine Lust hat, aber es liegt angeblich nicht an mir. Vielleicht ist der Reiz weg, denn wenn man nicht zusammenwohnt betrachtet man jedes Treffen als etwas Besonderes. Wenn man zusammen wohnt, dann weiß man eben, dass der andere abends eben immer da ist und man verhält sich dann auch teilweise wirklich etwas anders.

Auf der andere Seite ist es wirklich schön nach Hause zu kommen und zu wissen, dass da der Mensch, den man liebt, auf einen wartet und man die Nacht gemeinsam verbringt. Man zusammen einschläft und aufwacht und eben auch den Alltag miteinander teilt. Es erfordert aber Arbeit an der Beziehung, dass nicht der Alltag so einkehrt, dass man nur noch neben sich her lebt, sondern miteinander lebt.

In meiner Beziehung ist es gerade recht verzwickt, daher habe ich auch schon über Auszug nachgedacht, denn der würde bei uns sicher etwas verändern, aber wenn ich einmal ausgezogen bin, dann komme ich auch nicht zurück und dann funktioniert es wohl auch einfach nicht.

Der Schritt mit dem Zusammenziehen sollte wohl überlegt sein, aber ich denke, dass du das weißt und die richtige Entscheidung treffen wirst. Dein Freund scheint mir auch generell etwas anders drauf zu sein als meiner.

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» Schleiereule » Beiträge: 827 » Talkpoints: 3,58 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Ich bin mit meinem Freund heuer seit sechs Jahren zusammen und seit fünf Jahren wohnen wir in unserer Wohnung. Ich habe vorher bei meinen Eltern gewohnt und er hatte eine kleine Wohnung im Haus seiner Eltern. Nach meiner Matura (Abitur), war für mich klar, dass ich schnellstmöglich von zu Hause ausziehen möchte und für meinen Freund war klar, dass er mich dabei unterstützt. Richtige Angst vor Veränderungen hatte ich nicht unbedingt, obwohl unsere Wohnung sehr klein ist.

Da du selbst sagst, dass ihr bereits gemeinsame Urlaube verbracht habt, werte ich dies als sehr gutes Zeichen, da sich ja gerade im Urlaub viele Paare zerstreiten. Ebenso sollte es kein Problem sein weiterhin Zeit für dich selbst einzufordern, darüber lässt sich doch sicherlich sprechen und vielleicht ist ihm das auch sehr recht, damit er auch Zeit für sich hat. Ich hatte jetzt in meinem Freundeskreis noch kein Pärchen, welches sich aufgrund einer gemeinsamen Wohnung getrennt hat. Jedoch sagen mir viele, dass sie in meiner kleinen Wohnung wohl niemals zu zweit leben könnten ohne aufeinander loszugehen.

Das Zusammenleben birgt zwar sehr viel positives, aber natürlich ändert sich auch einiges. Gewisse Angewohnheiten und Merkmale lernt man schließlich erst dann richtig kennen und das kann natürlich belastend sein. Aber wenn es funktioniert ist es einfach nur schön! Die Hausarbeit teilen wir uns auf. Er spült zum Beispiel öfter das Geschirr, weil ich das abgrundtief hasse und ich erledige die Wäsche, da er immer alle Klamotten in die Waschmaschine wirft egal welche Farbe sie haben. Wir haben uns eingespielt und ich scheue mich auch nicht davor gewisse Aufgaben an ihn zu übertragen. Manchmal brauchen Männer einen kleinen Schubs damit sie was tun.

Ebenso habe ich bei uns nicht das Gefühl, dass er mich weniger beachtet. Klar laufe ich zu Hause in bequemen Klamotten herum und schminke mich auch nicht extra, aber ich glaube und hoffe, dass er mich auch so liebt. Wichtig ist es einfach, immer wieder gemeinsame Unternehmungen zu machen und sei es nur ein Spaziergang. Mir hilft das immer ungemein, denn ich kann nicht unentwegt zu zweit in der Wohnung sitzen.

Zusammenfassend kann ich sagen, dass ich es nicht bereut habe mit ihm zusammen zu ziehen und es unsere Beziehung sehr gefestigt hat. Nächstes Jahr ziehen wir übrigens in eine größere Wohnung da wir unsere Familie erweitern möchten

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» artemis88 » Beiträge: 160 » Talkpoints: 1,65 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Was sich bei mir nach dem Zusammenziehen verändert hat? Eigentlich alles, nichts war mehr so wie es vorher war. Rückblickend würde ich sagen dass sich die Situation grundsätzlich für mich verbessert hatte, in allen Punkten. Mein „mehr“ an Aufgaben und Verantwortung spielte aber nie eine Rolle, ich war nur froh endlich zu Hause auszuziehen. Ein bisschen Bammel hatte ich natürlich, ich denke aber meine zukünftige Frau auch. Das ist aber ganz normal in jungen Jahren und wenn so ein Schritt unternommen wird.

Zu meiner damaligen Gesamtsituation. Ich war etwas über 20 Jahre alt, lebte in einem Zimmer in der Neubauwohnung meiner Eltern, ich brauchte keinen Handschlag zu Hause machen und war deshalb auch praktischen Dingen gegenüber nicht so aufgeschlossen. Ich hatte einen lockeren Job mit Hungerlohn, aber für mich zum Leben reichte es. Von einer eigenen Wohnung konnte ich nur träumen, in der ehemaligen DDR gab es das nur mit langen Wartezeiten und wenn man verheiratet und möglichst mit Kind war. Ich hatte keine Chance, wäre ich Single geblieben dann hätte ich nie einen Anspruch auf eine eigene Wohnung gehabt.

Bei meiner Frau war das ganz anders. Sie hatte ein Haus von der Oma geschenkt bekommen mit riesigem Garten als diese in den Westen auswanderte. Ihre Eltern hatten inzwischen selbst gebaut und waren bereits ausgezogen. Meine Frau saß also mit dem Haus ganz alleine da, bis ich eben kam. Sie arbeitete außerhalb und bekam als Gärtner ein durchschnittliches Gehalt, allerdings ging ihr Arbeitstag sehr lange so dass sie erst kurz vor 18.00 Uhr wieder zu Hause war. Als Älteste unter drei Kindern und einziges Mädchen war sie es gewohnt schon frühzeitig im Haushalt anzupacken, ihre Eltern waren ja auch voll berufstätig.

Wir zogen also relativ schnell zusammen, trotz meiner Bedenken, aber das alltägliche Leben hatte sich relativ schnell eingespielt. Dadurch dass ich dann auch zum Pendler wurde kamen wir abends gemeinsam spät nach Hause. Viel Zeit für die täglichen Dinge blieb da nicht übrig. Die erste Zeit war geprägt von der Suche nach einer Einrichtung und den alltäglichen Dingen die man braucht um einen Haushalt zu gründen. Es gab ja nichts, man konnte nicht einfach in ein Geschäft gehen und eine Schrankwand aussuchen oder Besteck kaufen. Wer Glück hatte der kam zufällig dazu wenn Lieferung kam und das war immer während der Arbeitszeit. Zu meiner Überraschung musste ich auch feststellen dass man nicht so einfach die Waren des täglichen Bedarfs bekam. Toilettenpapier musste man kaufen wenn es das gab und nicht wann man es benötigte, ebenso Bettwäsche und Hygieneartikel. Unsere Schrankwand kaufte ich in Leipzig wo ich zum Studium war, die wurde dann 200 km angeliefert.

Durch diesen täglichen Kampf hatten wir eigentlich überhaupt keine Zeit uns wirklich Gedanken darüber zu machen was sich alles für uns verändert hat und ob wir das überhaupt packen. Wie sagt man so schön, man wächst mit seinen Aufgaben. So war es dann auch bei uns.

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» hooker » Beiträge: 7217 » Talkpoints: 50,67 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Wenn man nicht das offizielle Datum der Ummeldung nimmt, dann sind mein Mann und ich auch schon nach zwei bis drei Wochen zusammen gezogen. Zumindest haben wir da schon das Familienleben gehabt, wie wir es heute auch noch führen. Wir haben von Anfang an die Aufgaben im Haushalt gleichwertig übernommen, wobei ich da halt mehr erledige, weil ich ja von zu Hause aus arbeite und tagsüber viel erledigen kann.

Aber bisher hatten wir auch noch nie die Situation dass einer von uns sich wirklich auch räumlich zurück ziehen musste oder wollte. Es ist bei uns kein Problem, dass ich abends im Wohnzimmer am Laptop arbeite, mein Mann fern sieht und wir trotzdem noch miteinander reden. Das klappt wunderbar und wenn es eben gerade nicht passt, weil man sich auf etwas konzentriert, dann kann man das sagen ohne dass die Beziehung zum scheitern verurteilt ist.

Wobei es auch in harmonischen Beziehungen auch mal Streit geben kann. Das bleibt auf Dauer nicht aus, aber es wird auch kaum eine Beziehung gefährden, wenn man vielleicht auch mal laut, aber sachlich streitet. Zumindest ist es zwischen meinem Mann und mir kein Problem, wenn es vielleicht zwei Mal im Jahr etwas kracht.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge


Ich bin mit meinem Freund nach knapp zwei Monaten zusammengezogen und wir leben nun seit fast sechs Jahren zusammen und sind mittlerweile auch verheiratet. Die Entscheidung kam damals eher spontan, wir standen beide vor einem Neuanfang und wussten, dass wir ein Paar bleiben wollten und so hat es eben gepasst. Vorher hatte ich noch nie mit einem Partner in einer Wohnung gelebt und hatte auch gar keine nennenswerten Beziehungen gehabt.

Die Frage ist doch, ob man mit jemandem sein Leben teilen möchte oder ihn eher als mehr oder weniger Zeitvertreib sieht. Für mich war der Sinn einer Beziehung immer, ein gemeinsames Leben und eine Familie aufzubauen und dazu gehört eben auch, zusammen zu wohnen. Natürlich gibt es keine Garantien, aber ob man zusammenbleibt, hat doch auch viel mit der eigenen Überzeugung und dem Wunsch, die Beziehung aufrechtzuerhalten, zu tun.

Klar gibt es Dinge, die einfacher sind, wenn man alleine lebt. Man kann immer unter die Dusche ohne auf jemand anderen Rücksicht zu nehmen. Es kritisiert einen niemand, wenn man in der Nase bohrt oder laut furzt. Man kann immer die Filme gucken, die man selber gerne sieht, und wenn man plötzlich zwischendurch keine Lust mehr hat, muss man nichts erklären. Niemand anderes macht die Wohnung dreckig oder vergisst die Heizung auszumachen oder geht ans Telefon und leitet Nachrichten nicht weiter. Man ist aber eben auch alleine.

Meiner Meinung nach ist es völlig in Ordnung, wenn man alleine sein möchte, aber dann ist der Partner auch kein richtiger Lebenspartner, sondern eben nur jemand, mit dem man gerne viel Zeit verbringt. Das Zuhause ist doch ein großer Teil des Lebens - wie kann man den nicht teilen?

» channale » Beiträge: 1371 » Talkpoints: 37,37 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


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