Schmetterlingshäuser - sinnvoll oder Tierquälerei?
Im Urlaub sind mir manchenorts schon Ausschilderungen zu Schmetterlingshäusern aufgefallen. So gibt es beispielsweise eines im Tropenhaus "Biosphäre" in Potsdam, außerdem auch noch eine "Schmetterlingsfarm" in Trassenheide auf Usedom. Direkt drinnen war ich nicht, aber ich habe Werbeplakate gesehen, als ich unterwegs in Richtung Peenemünde war.
Meines Wissens sind diese Schmetterlingshäuser im Normalfall Glashäuser, die tropischen Gewächshäusern ähneln. Darin fliegen die Schmetterlinge frei durch die Gegend. Es gibt Schüsseln mit Flüssigkeiten, die den Schmetterlingen als Nahrung dienen. Außerdem hängen einige Kokons an diversen Pflanzen, aus denen Schmetterlinge frisch schlüpfen.
Gelesen habe ich mal, dass einzelne Kokons dort wohl geschützter wären, als in der freien Wildbahn. Daher würde man die Schmetterlinge in so einem Schmetterlingshaus auch gut nachzüchten können, insbesondere beispielsweise bedrohte Schmetterlingsarten. Andererseits weiß ich nicht, inwiefern da wirklich Erfolge erzielt werden, wie gravierend diese sind, und wie wichtig Schmetterlingshäuser somit beim Thema Artenschutz sind.
Andererseits denke ich mir, dass die Schmetterlinge dort im Haus ja immer eingesperrt sind. Sie haben ein bisschen Platz zum Fliegen, aber nicht allzu viel. Meistens bekommen sie auch kein direktes Sonnenlicht ab. Direkte frische Luft, außer aus irgendwelchen Zuleitungen, gibt es auch wenig, da das Haus verschlossen sein muss, damit die Schmetterlinge nicht ausbüchsen.
Sind Schmetterlingshäuser eine gute Methode des Naturschutzes, oder stellen sie Eurer Meinung nach eher eine Form der Tierquälerei dar? Geht es hauptsächlich um wissenschaftliche, ökologische Interessen, oder soll einfach nur der Betrachtungswunsch von Touristen befriedigt werden?
Das ist meiner Meinung nach der springende Punkt, geht es bei diesen Schmetterlingshäusern darum, dass die Besucher ihren Spaß haben oder ist es den Besitzern dieser Schmetterlingshäuser auch wichtig, dass bestimmte Arten erhalten werden und möglicherweise auch wieder ausgewildert werden, um ihren Bestand in der Natur zu erhalten. Ich denke, dass das wahrscheinlich unterschiedlich ist, vielleicht gibt es Besitzer solcher Schmetterlingshäuser, die Interessen verfolgen, die dem Naturschutz dienen, aber primär denke ich schon, dass es nur darum geht, dass die Besucher für die Schmetterlinge zahlen.
Ob das Tierquälerei ist oder nicht, weiß ich nicht direkt zu sagen, ich war bisher nur zwei Schmetterlingshäusern und habe in beiden große Unterschiede gesehen. Das erste Schmetterlingshaus, welches ich besucht habe, war hier in Deutschland, leider weiß ich aber auch nicht mehr wo. Hier war es zwar sehr schön eingerichtet und die Schmetterlinge hatten durchaus auch Platz, Tatsache war aber jedoch, dass die Decken dieses Schmetterlingshauses sehr niedrig waren und man das Gefühl hatte, dass man versucht die Schmetterlings ''unten'' zu halten, damit die Besucher mehr von ihnen haben. Dazu kam dann noch, dass es unglaublich viele Schmetterlinge in dem Haus zu geben schien, es waren auf jeden Fall zu viele, als dass jeder noch ausreichend Platz gehabt hätte.
Das andere Schmetterlingshaus, was ich besucht habe, war in der Schweiz und hier war einiges anders. Die Decken des Hauses waren sehr hoch und das hat zwar dazu geführt, dass man vergleichsweise wenige Schmetterlings gesehen hat, weil sie eben mehr Platz hatten sich zu verstecken, aber man hatte schon eher das Gefühl, dass ausreichend Platz vorhanden ist und sich nicht zu viele Tiere auf einem Fleck tummeln. Für die Besucher ist das Schmetterlingshaus in Deutschland vielleicht besser, weil man dort wirklich sehr viele Arten gesehen hat und auch viele Tiere beim Füttern beobachten konnte. Dennoch denke ich nicht, dass dies für die Tiere angemessen war.
Ich interessiere mich nur bedingt für Insekten und war deshalb erst einmal in einer Schmetterlingsausstellung. Für diese hat man einen Teil eines Palmenhauses im Botanischen Garten abgetrennt und mit Futterstellen versehen. Die Besucher konnten verpuppte und voll entwickelte Falter bewundern, während eine Aufsicht dafür gesorgt hat, dass die Besucher die frei herum flatternden Tiere nicht jagen oder verletzen. Anscheinend fanden manche Schmetterlinge helle T-Shirts oder bestimmte Deos besonders toll und haben sich auf den Besuchern niedergelassen, was natürlich vor allem den Kindern Spaß gemacht hat. Aber es gab auch genügend Pflanzen und Landegelegenheiten außerhalb der Reichweite der Besucher.
Ich halte es für übertrieben, bei diesen Bedingungen von Tierquälerei zu sprechen. So komplex sind Schmetterlinge nicht, dass sie etwas davon mitbekommen, dass sie ihr Leben unter einem Glasdach verbringen. Genauso gut könnte ich meine Zimmerpflanze nach draußen stellen, damit sie sich nicht eingesperrt fühlt. In freier Wildbahn würde außerdem die meisten Schmetterlinge bei späten Nachtfrösten erfrieren oder von Vögeln gefressen werden, während sie unter Glas ihren natürlichen Lebenszyklus vollenden können, der sowieso meistens nicht länger dauert als ein paar Wochen.
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