Vorzeitig in Rente gehen, wie freie Zeit am besten nutzen?
Eine Bekannte kann leider aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr arbeiten. Sie findet das ziemlich schade, denn ihr hat die Arbeit in einem Kindergarten sehr großen Spaß bereitet. Seit einigen Wochen ist sie nun unfreiwillig eine doch relativ junge Frührentnerin.
Am Anfang war es für sie eher wie Urlaub haben und sie hat sich zunächst einfach einmal erholt. Dann ist ihr jedoch klargeworden, dass sie nun dauerhaft zu Hause sein wird und das fand sie schon ziemlich traurig. Natürlich macht sich die vorzeitige Rente auch finanziell durchaus bemerkbar.
Bei Treffen mit Freunden oder der Familie hat die Bekannte dann ihrer Meinung nach gar nicht mehr so viel zu erzählen und sich in der Woche mit ihnen treffen ist kaum möglich. In den meisten Fällen sind die Freunde oder die Familienmitglieder berufstätig oder anderweitig eingespannt. Das macht Treffen in der Woche dann natürlich etwas schwieriger.
Die Bekannte hat sich nun erst einmal für die Anschaffung von einem Hund entschieden. Im Tierheim hat sie wohl einen ganz niedlichen Hund entdeckt und der wird in Kürze bei ihr einziehen. Wenn ihr plötzlich wie die Bekannte wesentlich mehr Freizeit hättet, wie würdet ihr eure freie Zeit dann gern nutzen? Welche Aktivitäten, neuen Hobbys oder Reiseziele kämen für euch vielleicht in Frage?
Bei mir wird es noch ein bisschen bis zur Rente dauern. Aber ich bin mir jetzt schon sicher, dass ich, sobald ich dauerhaft Freizeit hätte, die Zeit sehr gut nutzen könnte. Aktuell komme ich ja im Alltag kaum dazu, alle meine Hobbies zu pflegen. Ich habe einfach zu viele, die mir auch sehr wichtig sind. Wenn ich verrentet wäre, würde ich meine Zeit natürlich mit diesen Dingen verbringen.
Es gibt schließlich so viele Dinge, die ich tun könnte und auch gerne mal wieder tun würde. Beispielsweise fotografieren, zeichnen, malen, spazieren und wandern gehen, viel reisen, mich kunsthandwerklich wieder austoben, Fossilien und Mineralien sammeln gehen, lesen und selber schreiben, mal wieder bisschen mehr mit Ton arbeiten, schnitzen, Kerzen und Seife gießen, Museen und Ausstellungen besuchen, wieder ein Aquarium anschaffen. Vielleicht würde ich auch mal einen Kurs zum Thema Schmuckschmieden besuchen. Und das wären jetzt nur ein paar wenige Beispiele.
Sofern ich genügend Zeit und Geld hätte und die Gesundheit das alles auch noch mitmacht, wäre ich hobbymäßig wahrscheinlich bis zu meinem Tod gut versorgt. Langeweile kenne ich im Grunde gar nicht. Das war schon als Kind so. Und ich glaube nicht, dass ich mit dem Alter gelangweilter oder interessenloser werde.
Ich kann gut nachvollziehen, wie sich deine Bekannte fühlt. Ich gehe auch nicht arbeiten und kümmere mich daher ums Haus und den Garten. Eben eigentlich die üblichen Aufgaben einer Hausfrau. Ich habe zwei Katzen und mittlerweile 2 Hunde. Zu Anfang habe ich mich zu Hause auch eher verkrochen und es hat lange gedauert, bis ich dann mal unter Menschen gegangen bin. Wenn meine Freundin Zeit hat, treffen wir uns mal. Da sie eben berufstätig ist.
Ich habe angefangen mehrmals die Woche eine Hundeschule zu besuchen und dort auch neue Freundschaften geschlossen. Außerdem gehe ich zweimal in der Woche zum Zumba. Vielleicht kommt auch noch Gymnastik dazu. Ich mache viel mit meinen Hunden und lese auch gerne und viel. Außerdem interessiere ich mich für Handarbeiten. Deine Bekannte muss einfach verschiedenes ausprobieren und schauen, was ihr Spaß macht und was ihr liegt. Man gewöhnt sich bald daran und findet dann auch Aufgaben. Ich muss mich den ganzen Tag über beschäftigen, da mein Partner eben arbeiten geht. Mir hat mein erster Hund schon sehr geholfen, weil ich so eben raus gehen musste und auch wenn ich alleine bin, immer das Gefühl habe, dass doch jemand da ist, der eben auch auf mich aufpasst. Mein erster Hund ist ein kleiner Hund und der zweite nun groß. Das gibt mir auch nochmal mehr Sicherheit, da ein großer Hund ja doch mehr Eindruck macht. Vielleicht entscheidet sich deine Bekannte ja auch für einen mittelgroßen oder größeren Hund, der ihr dann auch mehr Sicherheit gibt.
Es ist sicherlich schwierig, wenn man plötzlich nur noch zu Hause ist und scheinbar keine Aufgabe mehr hat. Bei mir ist es mit der Rente noch lange hin, aber ich stelle es mir auch sehr schwierig und auch ein bisschen traurig vor, wenn man dann in Rente geht und nicht mehr so schaffen muss, wie man es mal musste und einen doch recht langweiligen Tag hat.
Nun müsste ein Hobby her. Ich denke, dass man auch noch so Dinge mit Kindern machen kann. Beispielsweise immer mal im Kindergarten aushelfen oder vielleicht auch mit auf Freizeiten mitfahren, wenn das körperlich noch machbar ist. Dann bekommt man ein paar Euro und fühlt sich gebraucht. Auch Nachhilfe geben könnte etwas für sie sein. Ansonsten kann sie aber mit dem Hund Ausflüge machen, durch die Gegend fahren und einfach Dinge machen, für die sie sonst keine Zeit hatte. Das Leben ist mit der Rente ja nicht vorbei und vielleicht findet sie auch einen Verein, mit dem sie dann ein bisschen etwas unter der Woche machen kann.
Die Idee frühzeitig in Rente zu gehen hat schon was, ich bin da momentan auch dran. Leider ist ein frühzeitiger Rentenbeginn auch mit hohen Abschlägen und finanziellen Einbußen bei der Rente verbunden. Nicht jeder bekommt eine Abfindung oder hat ein finanzielles Polster welches so hoch ist dass man seinen Lebensstandart auch nur im Ansatz halten kann.
Aus diesem Grund gehe ich einmal davon aus dass finanziell kostspielige Hobbys komplett ausfallen beziehungsweise nur eingeschränkt praktiziert werden können. Die ganze Reiseschiene gehört zum Beispiel dazu. Allerdings gibt es auch preiswerte Ferienreisen in der Vorsaison oder die Unterkunft als Selbstversorger in Ferienwohnungen. Das kann man sich noch leisten, selbst wenn man sich vor Ort viel anschauen möchte.
Ich denke aber der Klassiker sind karitative Aktivitäten. Ich könnte mir durchaus vorstellen in den Essenausgaben für Bedürftige auszuhelfen oder in den einschlägigen Verkaufsläden. Man könnte im Chor singen oder ein Musikinstrument lernen. Sprachen zu lernen ist auch immer attraktiv, gerade wenn man noch viel durch die Welt reisen möchte. Eine Bekannte von mir engagiert sich seit ihrer Darmkrebserkrankung stark in einer Selbsthilfegruppe. Ein paar ehemalige Kollegen wollen geistig nicht einrosten und haben sich an einer Uni zum Studium eingeschrieben. Dort besuchen sie Kurse über die Geschichte und Kunst. Es gibt sie mit Prüfungen und ohne, je nach dem wie man es möchte. Man könnte mehr Sport treiben oder sich Wandergruppen anschließen, im Sportverein aushelfen oder seine eventuell vorhandenen künstlerischen Ader ausleben. Ein Haustier wäre vielleicht auch nicht schlecht weil man dann gezwungen ist sich darum zu kümmern und auch in Bewegung zu bleiben. Auch eine Betätigung als Hobbyfotograf kann immer sehr erhebend sein.
Wenn ich noch eine Weile überlegen würde dann kämen sicherlich noch ganz schnell ein paar andere Gedanken zusammen, inwieweit man wirklich alles umsetzen kann ist natürlich individuell verschieden. Ich persönlich würde mich mehr meinem Hobby, dem Malen und der Historie, widmen. Wenn das Geld reicht dann würde ich gerne mehr zu einschlägigen Messen und Ausstellungen fahren, fast egal wo sie sind. Auch würde ich mich mehr im Garten und am Haus betätigen. Da gibt es bei mir ein paar Baustellen die mich schon seit Jahren etwas stören, die ich aber nie in Angriff genommen habe weil sie doch sehr zeitintensiv sind. Ich könnte mich auch mehr um meine etwas hinfälligen Eltern kümmern, sie würden es mir sicherlich ewig danken und es wäre auch gut für meinen inneren Frieden. Grundsätzlich würde ich aber die freie Zeit genießen und mich nicht selbst unter Druck setzen. Die Gefahr der Verzettelung ist doch sehr groß so dass man am Ende gar nichts zu Wege bringt.
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