Ein Rentner darf nicht jedes Ehrenamt ausüben

Herr A ist seit einigen Jahren leider schon Erwerbsunfähigkeitsrentner und möchte daher ein Ehrenamt übernehmen. Gern würde er als ehrenamtlicher Betreuer sich einbringen, weil es eigentlich viel zu wenig im ehrenamtlichen Bereich gibt. Allerdings ist Herr A auch gesundheitlich eingeschränkt und könnte unter Umständen auch für kurze Zeit geschäftsunfähig werden. Natürlich durch seine Krankheit und deren Auswirkungen stark bedingt.

Herr A ist somit für eine solche ehrenamtliche Tätigkeit nicht geeignet, obwohl er als ausgebildeter Pädagoge die fachliche Qualifikation dazu hätte. Ist eine solche Entscheidung vom menschlichen Standpunkt richtig? Sollte man ihm die Chance dazu trotzdem geben? Was denkt ihr?

Herr A ist somit für eine solche ehrenamtliche Tätigkeit nicht geeignet

Gerade wenn andere Menschen regelmäßig betreut werden sollen, ist diese Entscheidung schon richtig, wenn man Herrn A. dann ablehnt. Immerhin wäre das eine Tätigkeit, wo man dann sehr schnell Ersatz benötigt, wenn Herr A. ausfällt, was nicht immer machbar ist. Wenn also die Einschränkungen beziehungsweise die eventuellen zukünftigen Probleme vorher bekannt sind, kann man nur noch ablehnen.

Und das ist mit Sicherheit nicht die einzige ehrenamtliche Tätigkeit, wo Herr A. nicht geeignet ist. Ich gehe jetzt nur mal von unserer eigenen Vereinsarbeit aus. Auch da müssten wir Herrn A. für bestimmte Aufgabenbereiche ablehnen, weil eben klar ist, dass man öfter mit längeren Ausfällen rechnen muss und immer Ersatzpersonen dann benannt werden müssten.

Ich finde es mit der Begründung schon richtig, dass Herr A das nicht machen kann. Allerdings gibt es auch noch andere Ehrenämter und so wenige gibt es gar nicht. Herr A sollte sich da mal in der Diakonie informieren oder im örtlichen Tierheim. Da werden immer Leute gesucht und gerade in der Diakonie wird man auch immer eine Stelle für ihn finden, weil es da einfach sehr viele Bereiche gibt und viele Helfer gebraucht werden. Wenn aber immer wieder mit Ausfällen zu rechnen ist muss man eben sehen, ob er überhaupt etwas machen kann und ob es nicht besser ist, wenn er es sein lässt.

Bei diesem Thema stellt sich mir als erstes die Frage, warum Herr A als ehrenamtlicher Betreuer für andere auftreten will, wenn er doch offensichtlich kaum seine eigenen Sachen regeln kann und es absehbar ist, dass er sogar geschäftsunfähig werden wird. Dieser Sachverhalt erschließt sich mir nicht so ganz. Da würde er ja den Bock zum Gärtner machen und er sollte sich vielleicht erst mal um seine eigenen Dinge kümmern.

Oder meinst du vielleicht mit einem ehrenamtlichen Betreuer so eine Tätigkeit, wie etwa Kindergartenkinder ein wenig betreuen, ihnen vorlesen etc? Vielleicht sind da die Begriffe ein wenig missverständlich. Aber das wäre vielleicht die angestrebte Tätigkeit für einen Pädagogen. Und in dieser Funktion denke ich, wäre es egal, ob er geschäftsunfähig ist oder nicht. Da wäre mein einziges Kriterium, dass er den Kindern gut tut und nicht schadet.

Punktedieb hat geschrieben:Gerade wenn andere Menschen regelmäßig betreut werden sollen, ist diese Entscheidung schon richtig, wenn man Herrn A. dann ablehnt. Immerhin wäre das eine Tätigkeit, wo man dann sehr schnell Ersatz benötigt, wenn Herr A. ausfällt, was nicht immer machbar ist..

Und Herr A. ist eben nicht völlig geeignet wegen der Prognose, dass er selbst entsprechende Hilfe benötigen wird. Stell dir mal eine Einrichtung vor, wo vielleicht Herr A. Kinder und Jugendliche bei den Hausaufgaben betreut. Denn du schreibst ja, dass pädagogische Fähigkeiten vorhanden und auch nachgewiesen sind. Nun fällt Herr A. wegen seiner eigenen Defizite aus und man findet nicht schnell genug einen Ersatz.

Das bringt sehr viele Probleme mit sich, zumal man eben auch nicht sagen kann, wie lange Herr A. ausfallen wird. Bei einer Erkältung oder anderen Erkrankungen kann man sicherlich die Zeiten mit den vorhandenen Helfern überbrücken. Aber eben nicht, wenn es langfristig Ausfälle gibt und man wirklich dauerhaften Ersatz suchen muss.

Herr A. ist aber für viele andere ehrenamtliche Tätigkeit geeignet und da sollte er sich eben umsehen, wo man ihn brauchen kann und wo er sich auch einbringen möchte. Ich bin sowieso der Meinung, dass die Tätigkeit egal ist, wenn man unbedingt ehrenamtlich tätig sein möchte.