In Vorlesungen mitschreiben, wenn keine Prüfungsrelevanz?

vom 24.01.2014, 11:33 Uhr

Wenn ich genau weiß, dass ich eine Klausur in einem bestimmten Seminar oder in einer Vorlesung schreiben muss, dann schreibe ich auch immer fleißig mit. Immerhin kommen die ganzen Inhalte, die in den Vorlesungen durchgenommen werden, auch dran und von daher ist es dann auch immer sehr wichtig, dass ich mir auch entsprechend Notizen mache. Das ist jedoch anders, wenn ich in einem Fach eine Hausarbeit schreibe und mein Thema längst habe.

Muss ich über ein bestimmtes Thema eine Hausarbeit schreiben, dann bin ich zwar trotzdem in allen Vorlesungen anwesend, schreibe dann aber nicht unbedingt mit, wenn die Vorlesungen nicht um das Thema gehen, worüber ich meine Hausarbeit schreibe. Immerhin schreibe ich in den Fächern, in denen ich eine Hausarbeit schreiben muss auch keine Klausur und von daher muss ich mich eben auch nur in dem Themengebiet meiner Hausarbeit auskennen. Aus diesem Grund sehe ich ehrlich gesagt auch keinen Grund, mir Notizen zu machen, wenn eine Vorlesung über die Themen geht, die für mich nicht relevant sind, da ich diese Notizen ohnehin nicht brauchen werde. Von daher passe ich dann nur auf und schreibe auch nur dann mit, wenn es wirklich nötig ist.

Schreibt ihr in der Uni bei den Vorlesungen generell immer mit oder macht ihr das nur, wenn ihr genau wisst, dass der Stoff relevant für eine Klausur oder eure Hausarbeit ist?

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge



Ich finde es kommt immer darauf an. Ich finde es schon anstrengend beispielsweise eine Doppelstunde durchgängig einem Dozenten bei seinem Vorlesungsstoff zuzuhören. Meine Konzentration lässt dann je nach Thema nach einiger Zeit ziemlich stark nach, sodass ich mich manchmal zwinge, mitzuschreiben, damit mein Gehirn einigermaßen beschäftigt ist und ich nicht versehentlich einschlafe.

Es kommt auch immer sehr viel auf den Dozenten an. Manche haben ein derartig didaktisches Talent, dass man schon allein dadurch, dass man zuhört, eine große Menge lernt und mitnimmt. Ich hatte mal einen Dozenten, der dermaßen gut vermitteln konnte, dass ich in der mündlichen Prüfung am Ende des Semesters eine 2 bekommen habe, ohne während der ganzen Ferien auch nur einmal gelernt zu haben.

Im Allgemeinen verlässt mich die Motivation fürs Zuhören und Mitschreiben auch, wenn ich weiß, dass ich das für eine Klausur oder Prüfung eh nicht brauche. Ich hatte auch schon Seminare, in denen nur die eigene Hausarbeit und ein Referat relevant waren. Zwar wurde eine ausdrückliche mündliche Beteiligung gewünscht, aber wenn man nur an sein Thema denkt, hat man auch nicht wirklich Lust, mit dem restlichen Kurs über andere Referatsthemen zu diskutieren. Gerade in solchen Seminaren habe ich oft das Gefühl, dass ich außerhalb meines Referates eigentlich nur meine Zeit absitze (siehe Anwesenheitspflicht).

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» Olly173 » Beiträge: 14700 » Talkpoints: -2,56 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Ich muss zugeben, dass ich dieses unangenehme Phänomen leider auch von meiner Wenigkeit kenne. Sobald ich einen Kurs besuche, in dem ich keine Klausur schreiben muss, sondern den ich lediglich durch eine Hausarbeit oder meine Anwesenheit bestehen kann, neige ich dazu, das Mitschreiben ein wenig schleifen zu lassen und mich nur mit meinem Thema näher zu beschäftigen. Manchmal notiere ich schon einige Dinge, alleine schon, weil ich es sehr ermüdend finde, 90 Minuten zuzuhören, ohne etwas zu tun zu haben, aber im Großen und Ganzen sind meine Notizen lange nicht so akribisch geführt und vollständig wie in den Kursen, die mit einer Klausur enden. Allerdings bin ich auch in meinen Kursen mit Klausuren nachlässig, wenn das Skript gut ist und die wichtigsten Details enthält.

Allerdings hängt es dann auch immer vom Dozenten ab, inwiefern ich diese Fächer als Zeitverschwendung empfinde. Gute Dozenten wissen um die Problematik und gehen nicht davon aus, dass mitgeschrieben wird und ein Frontalvortrag viel bringt. Wenn ich in einem Seminar die Möglichkeit zur Diskussion und Beteiligung habe, der Dozent dann vielleicht noch didaktisch fesselt und mich mitreißt, dann kann ich mir viel merken, egal ob ich mitgeschrieben habe oder nicht. Ganz davon abgesehen ist die Motivation bei einem guten Dozenten eine Andere und ich bereite mich dann durchaus umfassend vor, auch wenn ich keine Klausur schreibe.

» Anemone » Beiträge: 1740 » Talkpoints: 764,26 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



In meiner Studienzeit gab es auch die ein oder andere Vorlesung, die mit einem Referat oder einer Hausarbeit abgeschlossen wurde und somit keine schriftliche Prüfung notwendig war. Da es sich dabei aber um Fächer aus meinem Hauptstudium handelte und ich diese wirklich spannend und interessant fand, habe ich auch mitgeschrieben.

Bei diesem einen Prof - denn es waren alles Fächer bei ein und demselben - war es aber auch nicht schwer mitzuschreiben, da er das Wichtigste in Stichworten an die Tafel brachte und auch wiederholte, wenn Nachfragen kamen und seine ganzen Vorlesungen und Seminare so spannend waren, dass man gerne mitschrieb und ihm zuhörte. Das war aber auch nur möglich, weil wir ein sehr kleiner Kurs mit rund zwanzig Leuten waren. Da es kein Skript zu seinen Fächern gab, musste man auch mitschreiben, wenn man den Stoff behalten oder wiederholen wollte.

Ausnahme bildete allerdings das Fach Marketing. Der Prof war einfach nur furchtbar und sein Skript bestand Eins zu Eins aus den Seiten aus einem bekannten Marketingbuch. Das heißt, ich habe weder mitgeschrieben noch sonderlich zugehört, da ich mir auch das Skript Zuhause durchlesen konnte. Irgendwann bin ich zu seiner Vorlesung nicht mal mehr hingegangen, da es eine Doppelstunde mittwochs war und ich dann den ganzen Tag frei hatte, wenn ich diese Vorlesung nicht besuchte.

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» Schleiereule » Beiträge: 827 » Talkpoints: 3,58 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Bei mir kommt es ganz auf die Vorlesung bzw. den Prof/Dozenten an. Ich besuche durchaus Vorlesungen und Seminare, bei denen ich hauptsächlich an Kreditpoints interessiert bin. Wenn mich eine Vorlesung aber thematisch kaum interessiert und mich auch der Vortragsstil nicht sonderlich anspricht, dann schreibe ich in der Regel auch nicht mit und beschränkte mich darauf das erforderliche Essay oder Protokoll für die CPs zu schreiben. Wenn ich Kopfmäßig nicht richtig dabei bin, dann kann ich sowieso kaum richtig und sinnvoll mitschreiben.

Bei Vorlesungen, die mich thematisch interessieren, schreibe ich aber immer mit - unabhängig davon, ob ich hier eine Prüfung habe oder nicht. Letztlich hilft einem ja eigentlich alles im Studium erworbene Wissen bei späteren Klausuren oder Hausarbeiten weiter - vergebens ist die Mühe des Mitschreibens also sicher nicht. Das ist zumindest meine Erfahrung.

» Baba88 » Beiträge: 23 » Talkpoints: 3,66 »


Bei uns gibt es einige Kurse, bei denen ich durch eine Hausarbeit und/oder durch ein Referat bestehe und für die eine Klausur nicht notwendig ist. Aber bisher musste ich bei allen Vorlesungen, die ich besucht habe, auch mitschreiben, um die Klausur erfolgreich zu bestehen. Da war immer alles von Prüfungsrelevanz. Aber bei Kursen, bei denen ich keine Klausur schreiben brauche, neige ich auch eher dazu, nicht wirklich mit zu schreiben. Aber in kleineren Kursen, die mein Interesse wecken, schreibe ich ab und an trotzdem mit, auch wenn ich keine Klausur drin absolvieren muss. Einfach nur für mich, weil es mich ja auch immerhin privat interessiert. Sonst würde ich so einen Kurs ja auch kaum besuchen - es sei denn, es ist ein Pflichtkurs. Leider kann man sich die Kurse ja nicht immer aussuchen.

Aber auch ich schreibe in Seminaren besonders dann mit, wenn sich eine Unterrichtseinheit mit meinem Hausarbeitsthema beschäftigt. Aber dafür muss man sich schon von Vornherein ein Thema überlegt haben. Da ich auch oftmals noch nicht wirklich weiß, über was ich schreiben möchte, schreibe ich bei allen Unterrichtseinheiten mit und versuche, mir jeweils ein spannendes Thema raus zu suchen. Oftmals weiß ich auch erst am Ende der Vorlesungszeit, über was genau ich schreiben möchte und ich finde es gut, wenn ich mir noch andere Themen offen halte. Natürlich schreibe ich nicht bei allen Themen eifrig mit, da ich von vorne herein abgrenzen kann, was mich interessiert und was nicht. Im Endeffekt denke ich aber, dass ein Großteil der Studenten nur den klausurrelevanten Teil mitschreibt oder etwas, was für eine eigene Haus-/Seminararbeit notwendig ist.

» cupcake03 » Beiträge: 1152 » Talkpoints: 29,50 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


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