Schlafen alle Jugendlichen so lange?

Oh man das kommt mir vom Hören so bekannt vor und vom Erlebten doch so fremd. Jetzt bin ich 22 und immernoch genauso ein Frühaufsteher wie schon vor 10 Jahren. Lange schlafen hat für mich schon immer bedeutet bis um 8 Uhr zu schlafen und nicht länger. Nicht einmal dann, wenn ich mit Freunden bis spät in die Nacht gechattet habe, oder mal weg war. Ich habe diese innere Uhr, dass ich am Wochenende, wie in der Woche, wie auch in den Ferien immer so früh aufwache.

Allerdings sind viele meiner Freundinnen auch immer solche Langschläfer gewesen. Habe ich bei denen übernachtet durfte ich mir immer ein Buch einpacken um sie morgens nicht zu wecken . Aus meiner Schulzeit kannte ich leider nicht sehr viele Frühaufsteher und auch unter meinen jetzigen Nachhilfeschülern ist keiner dabei. Die Kinder schlafen wenn sie können einfach gerne und genießen es nicht jeden Tag füh aus den Federn zu müssen. Wenn ich könnte, würde ich es ihnen so manches mal gleich tun.

Ich denke, dass das nicht nur bei Jugendlichen so ist, dass sie lange schlafen, wenn sie die Zeit dazu haben. Stattdessen ist das wohl bei fast allen Menschen so, wobei es bei Jugendlichen einfach am meisten auffällt, weil Jugendliche auch am meisten freie Zeit haben. Wenn man noch zur Schule geht, hat man regelmäßig lange Ferien und oftmals kann man das Wochenende ja auch zum Entspannen nutzen. Wenn man jedoch arbeitet, hat man viel weniger Urlaub und am Wochenende stehen meistens auch noch einige Pflichten, wie etwa der wöchentliche Einkauf an, weshalb man dann auch gar nicht so richtig dazu kommt, lange zu schlafen. Und wenn man eben regelmäßig früh aufstehen muss, dann ist es ja auch normal, dass man früher müde wird und von daher dann auch früh ins Bett geht.

Ehrlich gesagt finde ich es alles andere als verwerflich, wenn man als Jugendlicher in den Ferien lange wach bleibt und auch lange schläft. Immerhin ist man doch unter der Woche dazu gezwungen, immer früh aufzustehen, weshalb ich nun auch nicht wüsste, wieso man sich in den Ferien nicht etwas Gutes tun sollte. Es wäre dabei doch schwachsinnig, sich jeden Tag in den Ferien den Wecker zu stellen, wenn keine Pflichten anstehen. Stattdessen ist es doch viel schöner, wenn man so lange schlafen kann, wie man nur möchte. Und dadurch, dass man länger schläft, wird man dann automatisch nicht so schnell müde und bleibt dann auch länger wach, was ja auch völlig verständlich ist.

Ich muss sagen, dass ich es auch sehr genieße, an meinen freien Tagen lange zu schlafen und auch lange wach zu bleiben, wenn ich keine Verpflichtungen habe. Das finde ich viel schöner, als mich früh aus dem Bett quälen zu müssen. Dazu kommt, dass ich abends ohnehin immer bessere Laune habe, als morgens und auch viel aktiver bin. Von daher bringt es mir natürlich auch viel mehr, den Abend anstatt den Morgen zu nutzen und das mache ich dann natürlich auch. Zudem genieße ich es eben auch sehr, dass ich ein wenig Abwechslung vom Alltag bekommen kann, indem ich selbst entscheide, wann ich aufstehe und wann ich schlafen gehe.

Ich kann mich noch ziemlich gut daran erinnern, dass das in meiner Jugend genauso war, und wenn ich ehrlich bin, bleibe ich auch heute noch am Wochenende gerne länger auf und schlafe am nächsten Morgen entsprechend lange. Wenn es sich einrichten lässt, auch gerne mal bis Mittags. Ich komme dabei gern mal auf 11 oder sogar 12 Stunden.

In meiner Jugendzeit bin ich am Wochenende viel und lange ausgegangen, oft habe ich erst im Morgengrauen den Heimweg gefunden und folglich auch erst dann geschlafen, nicht selten bin ich dann erst am späten Nachmittag aufgestanden. Ich glaube, die meisten meiner Freunde haben das genauso gehalten. Wir haben die Nacht zum Tag gemacht und umgekehrt.

Das mit dem länger schlafen wollen setzte mit Schulbeginn ein. Wenn man auf einmal aufstehen muss, will man nicht mehr. Ich finde es auch eigentlich richtig, am Wochenende einfach liegen zu bleiben, man will sich ja vom Stress der Woche erholen, und schlafen ist dafür optimal.

Wenn meine Kinder so alt sind, dass sie am Wochenende ausgehen, dann habe ich auch gar nichts dagegen, wenn sie länger schlafen. Das gehört halt dazu.

Ich zähle wohl nicht mehr zur Jugend, aber mit meinem Alter doch noch eher zur jüngeren Generation. Dennoch muss ich sagen, dass ich es noch nie mochte, die Nacht zum Tag zu machen und dafür bis 12.00 Uhr oder noch länger in den Federn zu liegen. Das hängt aber vielleicht auch damit zusammen, dass ich eine sehr ausgeprägte innere Uhr habe und somit auch an freien Tagen ganz automatisch um 7.00 Uhr hellwach bin. Da sehe ich einfach nicht den Sinn, noch ewig im Bett zu liegen, zumal ich inzwischen herausgefunden habe, dass ich früh morgens direkt nach dem Aufstehen besonders leistungsfähig bin.

Somit findet man mich schon um 7.00 Uhr am Schreibtisch, wo ich Dinge für die Universität erledige - dafür genieße ich dann meinen freien Abend, an dem ich sowieso nicht mehr lernen könnte, weil ich in den Abendstunden immer sehr unkonzentriert werde. Das schaffe ich auf diese Weise aber auch nur, weil ich nicht gerne feiern gehe und ohnehin schon gegen spätestens 23.00 Uhr müde werde. Würde ich meine Zeit gerne in Diskos und Clubs verbringen, dann sähe mein Rhythmus bestimmt ganz anders aus.

Generell kenne ich dieses lange Ausschlafen aber von vielen meiner Freunde - und davon sind die wenigsten noch im jugendlichen Alter. Vielmehr hängt ihr Schlafverhalten von ihrem natürlichen Rhythmus und ihren Freizeitbeschäftigungen ab. Mir ist es aber auch egal, wie lange jemand schläft. Inzwischen achte ich nur noch darauf, nicht mehr bei Langschläfern zu übernachten. Die Zeit, in der ich dann in einer fremden Wohnung oder sogar im selben Zimmer sitzen und warten muss, geht mir regelmäßig auf die Nerven.