Wir streiten wer mehr arbeitet?
hennessy, sich viel zu bewegen kann genauso anstrengend sein wie die ganze Zeit vor dem Computer zu hocken. Ich nehme mal an, dass du dir deinen Beruf selbst ausgesucht hast und sicherlich auch wusstest, dass du dort überwiegend vor dem PC sitzen wirst, da du, wenn ich richtig liege, ja im Informatik Bereich tätig bist. Dass sie nun flexibler mit den Arbeitszeiten ist und kleinere Pausen nicht sofort von der Arbeitszeit abgezogen werden, ist eben Glück; das gibt es sicher nicht überall. Zumal du ja auch einfach auf die Zigarette verzichten könntest, während du arbeitest.
Auf jeden Fall ist es von euch beiden total albern, darauf zu bestehen, dass der eine mehr arbeitet als der andere. Klingt ein wenig wie ein Machtspielchen, welches ihr da betreibt; warum auch immer. Denn wenn ihr beide am Wochenende so verspannt seid und eine Massage braucht, warum macht ihr dass denn nicht? Man kann es sich doch gemütlich machen und zuerst wird der eine, dann der andere massiert. Oder streitet ihr euch dann darum, wer am kaputtesten ist und die erste Massage bekommt?
Es ist auch immer so, dass ich meine Freundin dann massiere. Sie hat auch ein wenig Rückenprobleme, deshalb mache ich das gerne. Aber ich werde auch danach nicht massiert. Wieso ich weiß, dass ich härter arbeite? Meine Freundin erzählt mir natürlich immer, was sie den Tag über gemacht hat. Sie fährt oft auf Baustellen oder macht irgendwelchen Papierkram. Meistens sitzt sie aber nur herum, weil sie noch nicht viele Aufgaben zugewiesen bekommt. Wenn ich das immer so höre, dann merke ich immer, dass ich viel mehr mache. Zum einen arbeite ich einfach von der Zeit mehr. Zum anderen ist es auch so, dass ich während meiner Arbeitszeit einfach viel mehr zu tun habe.
Ich finde auch, dass das kindisch ist, wenn man sich darüber ständig streitet. Aus diesem Grund gebe ich dann meistens klein bei. Ich habe keine Lust mich wegen so etwas mich mit meiner Freundin zu streiten. Allerdings finde ich es halt ziemlich nervig, wenn ich mir immer anhören muss, wie schlimm es doch bei ihr sei.
Ja, hennessy, Du arbeitest härter. Bist Du nun zufrieden oder eher nicht? Wenn es für wirklich so kindisch ist, warum regst Du Dich dann darüber auf und lässt Dich in Streitgespräche verwickeln und belässt es nicht einfach dabei sondern bleibst innerlich doch der Überzeugung, dass Du der härter arbeitende Partner bist? Ganz ehrlich, wenn mein Partner jemals eine solche Diskussion beginnen würde, dann würde ich ihn ernsthaft fragen, ob ich ihn am nächsten Werktag auch im Kindergarten abgeben soll. (Für die, die häufiger meine Posts lesen: dort geht mein Kleiner jeden Morgen in den Frühhort.)
Im übrigen denke ich auch, dass man nicht so ohne weiteres beurteilen kann, wer nun ganz objektiv härter arbeitet. Da spielt auch das Alter eine Rolle, ebenso wie die Art der Arbeit und die Erfahrung. Aber auch andere Faktoren sind da ausschlaggebend. Ich käme nie auf die Idee mich da mit meinem Partner zu vergleichen. Denn wir beiden mögen unsere Arbeit sehr, aber der eine könnte sich nun gar nicht vorstellen, die Arbeit des anderen zu übernehmen, weil er mit dieser Arbeit nichts anfangen könnte. Trotzdem oder gerade deswegen hat jeder noch immer eine Hochachtung vor der Arbeit des anderen und würde nie sagen, dass der andere weniger hart arbeitet - jeder halt nach seiner Fasson.
Keine Ahnung wie man darauf kommt, dass das was man tut generell anstrengender ist als das was andere tun. Für mich zum Beispiel ist es absolut anstrengend 4 Uhr morgens aufzustehen. Ich finde es viel entspannender und vor allem unanstrengender wenn ich Spätdienst habe. da arbeite ich auch 8,5 Stunden mit Pause und trotz allem bin ich wesentlich ausgeruhter.
Wenn deine Freundin also schon zwei Stunden vor dir anfängt - wieso kann das dann nicht auch sehr anstrengend sein? Nur weil sie dann auch früher nach Hause kann? Was nützt einem das, wenn man dann sehr müde und erschöpft ist, weil das einfach nicht dem persönlichen Schlafrhythmus entspricht? Klar, sie arbeitet drei Stunden weniger. Das wäre für mich der einzige Angriffspunkt. Aber dann muss man schon auch noch so Dinge berücksichtigen, wie die Länge des Anfahrtswegs usw. Das kann auch sehr schlauchen.
Niemals würde ich mich mit jemanden streiten, ob man mehr arbeitet. Und was ich besonders komisch finde ist, wenn jemand sagt, dass seine Arbeit wenig abwechslungsreich ist. Hast du dir nicht selber ein bisschen mit ausgesucht, was du tun willst? Und ansonsten kann man immerhin versuchen, seine Arbeit ein bisschen abwechslungsreicher zu gestalten. Das liegt ja schon zum Teil auch an einem selber .
Ich kann deinen Standpunkt immer noch nicht ganz nachvollziehen, hennessy. Du siehst nur, dass deine Freundin mehr Abwechslung in ihrer Ausbildung hat als du. Mehr Abwechslung kann aber auch gleichbedeutend mit sein mit mehr Anstrengung. Schließlich muss sie sich auf die verschiedenen Arbeitsbereiche und die darin gestellten Anforderungen konzentrieren und schnell einstellen können. Das kann durchaus manchmal an die geistige Substanz gehen und sich auch in Verspannungen im Körper bemerkbar machen.
Wenn du ihr hilfst, indem du die Verspannungen mit einer Massage zu lockern versuchst und ihr auch zuhörst, wenn sie dir von ihren Sorgen und Problemen berichtet, ist das toll. Wenn du ihr aber über den Mund fährst und ihr sagst, sie solle nicht jammern, denn dein Job sei viel härter, ist ein Streit doch vorprogrammiert. Vielleicht lässt du sie sich erstmal fertig "auskotzen", bevor du unabhängig davon über deinen Tag und die Sorgen und Nöte berichtest, die dich beschäftigen. Dann kannst du sie auch bitten, etwas gegen deine Verspannungen zu tun, ohne das es zu einem Streit kommen muss.
Da ihr beiden eine Lehre macht, nehme ich einmal stark an, dass ihr noch nicht volljährig seid. Deshalb sehe ich die ganze Sache etwas gelassener als meine Vorschreiberinnen. Es scheint, als ob ihr noch nicht ganz erwachsen seid, deshalb stufe ich eine derartige Diskussion als völlig normal in dieser Altersstufe ein.
Trotzdem möchte ich mich in dem Punkt anschließen, dass ihr euch und euere Arbeit gegenseitig respektieren solltet, weil sonst geht euere Beziehung mit der Zeit daran kaputt. Denn Respekt und Wertschätzung ist doch etwas, was man jedem Menschen für das was er ist entgegenbringen sollte und nicht für das, was er tut, oder?
Für mich gibt es da zwei Möglichkeiten. Entweder deine Freundin stellt sich einfach an oder aber - und das kann auch gut sein und da solltest du mehr Verständnis haben - sie ist einfach nicht so belastbar. Es gibt einfach Leute, die schon mit einer Arbeit von wenigen Stunden am Tag überfordert sind und denen das zu viel ist. Diese Leute fühlen sich dann ausgelaugt und können nichts mehr großartig anfangen, weil sie das so anstrengend finden. Das gibt es eben durchaus auch und da kann man auch viel kaputter sein, als jemand, der eben das doppelte oder noch mehr arbeitet. Es kommt dabei eben immer auf die Person an.
Bei mir und meinem Ex Freund war es auch so, dass wir uns öfters darüber gestritten haben, aber dann meistens in Verbindung damit, wer denn was im Haushalt zu tun hat. Das war auch immer nervig, aber wenn ich 10 Stunden unterwegs bin und er Zuhause rum gurkt, habe ich dann keine Lust noch aufzuräumen, während er weiterhin nur faul herum liegt. Aber bei euch scheint es ja nicht um so etwas zu gehen.
Ich denke aber eben auch, dass man sich über so etwas nicht unbedingt streiten sollte. Ihr solltet viel mehr gegenseitig Rücksicht aufeinander nehmen und wenn sie ihren Job eben als so anstrengend empfindet und du scheinbar deinen als nicht so schlimm, dann lass sie jammern und kümmere dich einfach um sie, wenn sie das eben braucht. Das ist dann auch ein Zeichen von Zuneigung und Verständnis und vor allem von einer guten Partnerschaft, in der man auch den anderen unterstützt und respektiert, auch wenn die Arbeit in deinen Augen vielleicht nicht ganz so anstrengend ist.
Aber nur noch am Rande erwähnt, sich über einen Unterschied von 3 Stunden zu streiten, finde ich schon etwas peinlich. Was sind schon 3 Stunden? Wenn es nun 10 Stunden wären oder noch mehr, dann könnte ich das schon verstehen, aber bei der minimalen Differenz ist das doch etwas kindisch. Und wenn euch das Thema zu sehr aufreibt, dann lasst es in Zukunft einfach und redet nicht mehr darüber.
Ich finde Euer beider Verhalten reichlich unreif, muss ich sagen. Zum Einen, und das wurde hier bereits angesprochen, hat nicht jeder dieselbe Leistungsfähigkeit und reagiert auf Anstrengungen ganz individuell, zum anderen kommen zur reinen Arbeitsleistung auch schwer messbare Anstrengungen, wie beispielsweise die psychischen, hinzu. Und Du weißt sicherlich nicht, ob der Job Deiner Freundin für sie leicht oder schwer machbar ist, genauso wie sie das umgekehrt nicht ermessen kann. Auch, wenn Ihr für eine Woche den Job des jeweils anderen übernehmen würdet, könntet Ihr hinterher noch nicht wirklich vergleichen, wer von Euch beiden es nun schwerer hat, eben, weil jeder unterschiedlich auf die einzelnen Faktoren, die mit seinem Beruf selbst, dem Betriebsklima und allen sonstigen Gegebenheiten zu tun haben, reagiert.
Eigentlich sollte Euch diese Tatsache doch recht klar sein, und wenn sie es nicht ist, dann solltet Ihr über diese Anregung, die hier auch schon genannt wurde, sicherlich einmal beide gleichermaßen nachdenken. Andererseits denke ich allerdings auch, dass es doch vollkommen unwichtig ist, zu bestimmen, wer von Euch beiden nun mehr oder härter arbeitet, wozu wollt Ihr das denn wissen? Was hat derjenige, der diesen Vergleich gewinnt, denn für Vorteile? Bekommt er das größere Vorrecht, um jammern zu dürfen, eingeräumt? Oder was fällt sonst genau für einen ab, wenn man aus einem Vergleich als derjenige hervorgeht, der es im Beruf schwerer hat?
Mit seinem Beruf gut zurande zu kommen und sich davon nicht großartig niederstrecken zu lassen, sondern ihn gut bewältigen zu können und noch entsprechend Kraft und Muße für seine Freizeit zu haben, ist übriges gar nichts Selbstverständliches und ich denke, wenn man mit seinem Berufsleben gut klarkommt, sollte man sich darüber eher freuen, anstatt sich mit einem anderen zu messen und herauszustellen, dass man es aber doch irgendwie schwerer hat als er. Dadurch gewinnt man nicht nur nichts, sondern ich finde das am Rande erwähnt auch nicht nur kindisch, sondern teilweise sogar respektlos den Arbeitenden gegenüber, die es in ihrem Job wirklich – vor allem psychisch gesehen – schwer haben und die von Euch ebenfalls wenig bis gar keine Anerkennung bekämen, wenn Ihr schon untereinander, wo Ihr den anderen und seine Eigenarten und individuellen Bedürfnisse gut kennen solltet, so ignorant seid. Etwas mehr Bemühen um Verständnis für den anderen sollte eigentlich drin sein und ebenso eine Prise Feingefühl dafür, dass eben nicht jeder das, was einem selbst als leicht erscheint, als betroffene Person als einfach empfindet.
Gar nicht hennessy! Deine Freundin ist kein Hund, dem du was beibringen kannst. Wenn ihr Ausbildung macht, könnte man euch vermutlich noch als Jugendliche bezeichnen, aber ich finde ihr benehmt euch wie kleine Kinder, die sich darum streiten, wer das größere Aua hat und mehr Mitleid bekommt. Ganz ehrlich, wieso sollte deine Freundin Mitleid mit dir haben, wenn du angeblich, deiner Meinung nach eine härtere Woche hast als sie. War doch deine eigene Entscheidung oder hat dich vielleicht jemand zu dieser Ausbildung gezwungen?
Wenn sie sich über ihre Woche beklagt, beklage du dich über deine und mosert ruhig zusammen rum, aber das bringt auch auch nicht weiter. Es gibt keinen Mitleidspreis für den mit der härtesten Woche. Wenn ihr es einfacher hättet haben wollen. hättet ihr auch einfach einen anderen Job, eine andere Ausbildung wählen oder gar studieren können, aber das habt ihr nicht, ihr habt euch dafür entschieden. Das war eure freie Entscheidung, also meckert nicht blöd rum.
Ehrlich gesagt kann ich überhaupt nicht verstehen, wie man sich darum streiten kann, wer mehr arbeitet. Wenn einer beispielsweise nur einen Nebenjob hat und der andere währenddessen Vollzeit arbeitet, dann ist es ja eigentlich logisch, dass man sagen kann, dass einer mehr arbeitet. Wenn es aber so ist, dass beide eine Ausbildung machen oder beide Teilzeit arbeiten, dann würde ich einfach annehmen, dass beide gleich viel arbeiten, ohne groß darüber nachzudenken. Und auch wenn es nun so wäre, dass ich mehr arbeiten müsste, als mein Partner, wäre mir das im Prinzip egal, da ich ja nichts an der Tatsache ändern könnte. Darüber zu streiten, finde ich ein wenig sinnlos und ich kann nun auch nicht unbedingt den Sinn der Diskussion verstehen, da es ja im Prinzip egal ist, wer nun mehr arbeitet, da man ja nichts daran ändern kann.
Auch wenn es so ist, dass du mehr arbeitest, als deine Freundin, finde ich es trotzdem völlig legitim, dass sie darüber klagt, wie anstrengend ihre Arbeit ist. Nur weil sie vielleicht zwei Stunden in der Woche weniger arbeitet, muss das ja noch lange nicht heißen, dass ihre Arbeit deshalb weniger anstrengend ist. Vielleicht nimmt sie ihre Arbeit ja viel mehr ein, als dich und auch wenn dir ihre Arbeit vielleicht leicht erscheint, so ist es für sie vielleicht wirklich sehr hart. Das kannst du eben nicht wissen, da du dich ja nicht in sie hinein versetzen kannst und von daher solltest du nicht darauf beharren, dass deine Arbeit so viel anstrengender ist, nur weil du mehr arbeiten musst.
Ich finde es ohnehin ein wenig unnötig, dass ihr beide so viel über eure Arbeit jammert. Immerhin könnt ihr ja nichts daran ändern und ihr müsst nun einmal zur Arbeit. Und anstatt die ganze Zeit Mitleid vom anderen zu fordern, kann man die Zeit doch viel besser nutzen, indem man etwas gemeinsam unternimmt oder sich gemütlich eine DVD anschaut. So verbringt man seine gemeinsame Zeit doch viel angenehmer, als wenn man ständig nur über alles meckert. Zudem könnt ihr euch dann ja auch beide von eurer anstrengenden Woche entspannen, wenn ihr etwas unternehmt, was euch beiden Spaß macht. Vor allem am Wochenende solltet ihr ja auch beide Zeit für einen gemeinsamen Ausflug haben und auf diese Weise könnt ihr euch dann eben auch entspannen und wieder Energie für die neue Woche sammeln.
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