Nutzt ihr ein individuelles Elterngespräch im Kiga?

vom 02.02.2014, 20:17 Uhr

Mein Sohn geht nun seit zwei Jahren in den Kindergarten. Von Anfang an war es so, dass man sich jederzeit mit Fragen oder anderen Gesprächen an die Kindergartenpädagogin wenden konnte. Heuer wurde zum ersten Mal ein sogenanntes pädagogisches Gespräch für die Eltern angeboten. Die Kindergartenpädagogin hat auf einem Informationszettel erklärt, dass sie über jedes Kind genauere Beobachtungen schriftlich festgehalten hat und wenn man möchte, kann man eben so ein pädagogisches Gespräch in Anspruch nehmen. Das dauert dann eben auch etwas länger und so soll man sich einen eigenen Termin dafür mit ihr ausmachen.

Für mich war es klar, dass ich so einen Termin in Anspruch nehme. Klar habe ich daran Interesse und ich dachte mir, dass das doch eigentlich bei jedem so ist. Aber scheinbar ist dem nicht so, weil wie ich nun mitbekommen habe, nehmen gar nicht so viele Eltern dieses Angebot in Anspruch. Einige haben mir gesagt, dass sie es für unnötig halten. Habt ihr schon einmal so ein Gespräch abgelehnt? Warum? Kinder sind im Kindergarten doch oft ganz anders als zu Hause und auch so finde ich, dass so ein Gespräch doch nicht schaden kann und diese halbe Stunde sollte sich wohl wirklich jeder Zeit nehmen können.

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» tournesol » Beiträge: 7760 » Talkpoints: 69,99 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Bei uns ist das ein Muss. Einmal im Jahr gibt es die Entwicklungsgespräche. Der Pädagoge hat die Pflicht, den Entwickklungsstand des Kindes zu beobachten und zu dokumentieren und natürlich den Eltern mitzuteilen. Es gibt auch kein Elternteil, was nicht darüber informiert werden will. Manchmal sind Kinder daheim ja auch nochmal anders, als wenn sie in der Gruppe sind und da müssen sowohl der Pädagoge, als auch die Eltern darüber bescheid wissen.

Wenn irgendwas auffälliges zu beobachten ist, dann wird das selbstverständlich schon eher mitgeteilt. So ein Gespräch kann auch recht schnell gehen, weil es eben nichts auffälliges gibt. Da geht man das nur durch und gut ist. Manche Eltern haben auch ganz viele Fragen und die werden dann natürlich beantwortet.

Ich finde so etwas sehr wichtig und ich finde es merkwürdig, dass das das erste Mal ist, wo das bei euch statt findet. Zumal die Kinder ja gerade am Anfang so große Sprünge machen, dass die Berichte unglaublich interessant sind.

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» winny2311 » Beiträge: 15159 » Talkpoints: 4,91 » Auszeichnung für 15000 Beiträge


Bei uns im Kindergarten gibt es auch diese pädagogischen Gespräche mit einer Erzieherin, die für meinen Sohn zuständig ist. Sie macht die Termine mit den Eltern aus und erwartet auch, dass man sich von diesen Terminen einen passenden aussucht und dann zum Gespräch erscheint. Daher nehme ich auch an, dass jedes Elternpaar wenigstens einmal im Jahr in den Kindergarten zu so einem Gespräch erscheint bzw. sogar vielleicht erscheinen muss.

Meiner Meinung nach sind solche Gespräche auch wirklich sinnvoll, denn sie geben Aufschluss auf Defizite und besondere Entwicklungen des Kindes. Durch diese Gespräche sieht man hinterher, was das eigene Kind besonders gut kann, wo es sich am besten einbringen kann und wofür sein Herz schlägt, aber auch wo es eben gewisse Defizite noch hat und vielleicht welche Probleme es sonst noch zu bewältigen hat.

Durch so ein pädagogisches Gespräch mit der Erzieherin, die dabei gezielt auf dieses Kind eingehen kann, lernt man auch, wie man sein Kind besser verstehen lernen kann, wie man es vielleicht im Alltag noch besser fördern kann und was man sonst noch in der Familie machen kann, damit sich das Kind altersentsprechend entwickeln kann.

Ich hatte erst vor einer Woche ein solches Gespräch mit der Leiterin unseres Kindergartens, die für meinen Sohn zuständig ist. Das Gespräch verlief sehr gut und war sehr aufschlussreich. Ich habe erfahren, wie ich mein Kind noch besser unterstützen kann, habe erfahren, welche Sachen ich noch besonders gut üben muss im Hinblick auf die Einschulung und ich habe auch erfahren, welche Stärken mein Sohn jetzt schon hat und worin er besonders gut ist.

Das Gespräch mit der Erzieherin hat mich dann nun dazu angeregt, ein Belohnungssystem bei uns in der Familie einzuführen. Das wollte ich eigentlich schon lange einmal ausprobieren, weil wir in manchen Dingen zu Hause keine so ganz klaren Regeln haben, habe es aber immer wieder verschoben und wusste nicht so richtig, ob ich so etwas überhaupt brauche und ob es sich überhaupt rentiert für uns. Die Erzieherin hat mich dahingehend bekräftigt, als dass sie es einführen würde, um meinem Sohn auch selber positive Erlebnisse zu bescheren, indem er sie sozusagen selber bestimmt, ob er eine Sache nun machen möchte und dafür dann eine Belohnung erhält oder ob er es nicht möchte.

Dieses Gespräch war eigentlich das einzig vorgesehene in diesem Kindergartenjahr. Da wir aber das Belohnungssystem einführen möchten, möchte die Erzieherin ein Feed back haben und wir haben ausgemacht uns dieses Jahr innerhalb einer relativ kurzen Zeit noch einmal zu treffen, damit ich berichten kann, wie es bei uns zu Hause klappt und wie sich mein Sohn in der gleichen Zeit im Kindergarten verhalten hat.

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» Nettie » Beiträge: 7637 » Talkpoints: -2,59 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Als meine Große im Kindergarten war, gab es meist um den Geburtstag herum ein so genanntes Entwicklungsgespräch. Zumindest sollte es das geben, wirklich geführt habe ich nur eines, und das war um den 5. Geburtstag herum, weil es damals darum ging, ob meine Tochter eingeschult werden sollte. Sie ist im Juli geboren und hatte somit die Option, noch ein Jahr im Kindergarten zu bleiben.

Mein Sohn ist nun bereits im dritten Kindergartenjahr (er war bereits mit zwei Jahren und zwei Monaten in der dortigen Krippe), und ein solches Gespräch hat bislang nicht stattgefunden. Meiner Meinung nach besteht aber auch nicht unbedingt ein Bedarf, weil ich, wie ich es bei meiner Tochter auch schon gehalten habe, regelmäßig mit den Erzieherinnen bzw. Erziehern spreche. Ich werde auf neue Verhaltensweisen angesprochen oder auf das Verhalten in der Gruppe, oder auch auf neu Erlerntes, auf Fortschritte oder auch Defizite, sodass ich eigentlich immer recht gut informiert bin, wie der Stand der Dinge gerade ist.

Stimmt die Kommunikation zwischen Eltern und Erziehern nicht so ganz, oder ist schlicht und ergreifend keine Zeit für diese drei Sätze beim Abholen, dann finde ich ein separates Gespräch sicherlich sinnvoll. Oft verhalten sich die lieben Kleinen im Kindergarten nämlich ein bisschen anders als zu Hause. Mein Sohnemann beispielsweise schwingt sich daheim gern zum Chef auf, während er im Kindergarten ein Mitläufer ist, der sich an seinen Freunden orientiert. Darauf wäre ich nie gekommen, wenn die Erzieherin mich nicht gefragt hätte, wie er sich daheim benimmt.

» Thaddäus » Beiträge: 1011 » Talkpoints: 22,78 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ich habe das eigentlich für selbstverständlich gehalten, dass Eltern und Erzieher sich auch mal zusammensetzen um ausführlich miteinander zu sprechen. Bei uns gibt es eben auch einmal im Jahr das Entwicklungsgespräch und wenn die Erzieher es für nötig halten, wird man durchaus noch öfter zu einem Gespräch gebeten. Mein Sohn ist Integrationskind und da gibt es eigentlich immer viel zu besprechen, sodass wir uns auf jeden Fall mehrmals im Jahr zusammensetzen.

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» Jessy_86 » Beiträge: 5456 » Talkpoints: 0,18 » Auszeichnung für 5000 Beiträge


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