Rückfragen als "Joker" wenn Kinder Fragen stellen

Viele von euch kennen bestimmt diese unendlich vielen Fragen, die Kinder so im Laufe der Zeit so stellen, vor allem in der "Warum-Phase". Mein Sohn ist da inzwischen auch immer wieder riesengroßer Meister darin. Man staunt oft immer wieder, was für Fragen Kinder so haben. Und ich muss zugeben, dass einem da teilweise die Antworten fehlen.

Im Prinzip betrifft es alle Themenbereiche, aber als Klassiker und weil es gerade aktuell war, möchte ich als Beispiel eben das Christkind nehmen. Mein Sohn glaubt fest an das Christkind und auch an Nikolaus und Co. Ich möchte ihm auch nicht den Glauben daran nehmen, ich finde es schön, wenn Kinder noch so eine Phantasiewelt haben. Ob dies gut oder schlecht ist, soll hier jedoch nicht unbedingt diskutiert werden. Darüber gibt es schon andere Threads.

Jedenfalls kam mein Sohn letzte Woche zu mir und fragte mich, ob das Christkind auch nur verkleidet ist. Auslöser war wohl, dass wir ein paar Tage davor in einer Therme waren, wo es auch ein verkleidetes Maskottchen gab und er entlarvte das Maskottchen als verkleideten Mann. Mein Sohn hat eigentlich eher nur so nebenbei gefragt und so wollte ich ihm nicht so sage, dass das Christkind ebenfalls nicht "wirklich" ist. Eine ähnliche Situation hatten wir auch schon beim Nikolaus, wo meine Schwägerin dann gemeint hat, dass se in solchen Situationen die Kinder immer rückfragt, was sie denn darüber denken.

Aber auch in vielen anderen Situationen kann diese Rückfrage ihrer Meinung nach hilfreich sein. So fragen Kinder ja gerne die gleiche Frage immer wieder. Auch hier wendet meine Schwägerin dieses "Was denkst denn du?" an. Inzwischen habe ich es auch schon ein paar mal gebraucht und es hat sogar recht gut geklappt. Stellt ihr euren Kindern auch gelegentlich solche Rückfragen?

Das kann man so machen, muss man aber nicht. Man kann genauso gut auch zugeben,dass man das nicht weiß, wenn das der Fall ist. Kinder glauben dann nicht, dass man jemand ist, der gar nichts weiß, sie merken aber, dass man auch im Alter noch dazu lernt. Davon mal abgesehen gibt es einfach auch fragen, die man nicht beantworten kann (weil es entweder keine klare Antwort darauf gibt oder weil man sei eben nicht weiß).

An anderer Stelle und bei einer anderen Frage kann man dann wieder mit Wissen glänzen. Wichtig ist dann nur, dass nicht dabei zu belassen, sondern durchaus auch gemeinsam nach einer Antwort zu suchen. Das kann Kindern übrigens auch großen Spaß machen: einen Weg finden, um die Frage selbst zu beantworten. Und die Eltern nehmen ihr Kinder eben an die Hand, wenn sie den Weg dann gehen.

Es geht nicht darum, wie man auf Fragen reagiert, die man vom Wissen her nicht beantworten kann. Mein Sohn fragt mich derzeit zum Beispiel glaube ich schon x Mal, warum es draußen eisig ist. Er sollte die Antwort nun wirklich schon wissen und kennen. Kinder fragen eben gerne auch immer wieder die gleiche Frage. Da habe ich heute auch rückgefragt, was denn er glaubt, warum das so ist.

Wenn es um Fragen geht, die ich vom Wissen her nicht beantworten kann, dann stört es mich überhaupt nicht zuzugeben, dass ich es nicht weiß und dann schauen wir eben auch gemeinsam oft nach, aber es gibt ja noch zahlreiche andere Fragen / Situationen, wie eben oben genanntes Beispiel oder eben Fragen bei Christbaumkugeln, warum die eine Kugel ein kleines Loch hat und die andere nicht und so weiter.