Würdet ihr bei erfüllten Bedingungen mit 63 in Rente gehen?

Man kann ja demnächst zwei Jahre früher ohne Abschlag in Rente gehen, wenn man bestimmte Voraussetzungen erfüllt. Ich habe einige ehemalige Arbeitskollegen, die ihre 45 Jahre voll haben und eh schon dauernd von der Rente träumen. Sie werden mit 63 Jahren die Rente beanspruchen. Früher kamen die Leute, die in der IT arbeiteten, oft aus Umschulungen und Weiterbildungen, da es den Ausbildungsberuf Fachinformatiker und das Studium Informatik noch nicht gab. Diese Leute haben oft schon ab dem 16. Lebensjahr eingezahlt.

Würdet ihr auch mit 63 in Rente gehen oder lieber noch ein bisschen länger arbeiten, damit die Rente noch höher wird? Würdet ihr das Gesetz vielleicht sogar ausnutzen und mit 61 Jahren kündigen, Arbeitslosengeld bekommen und dann mit 63 in Rente gehen beziehungsweise dann stufenweise zwei Jahre früher, also mit 65, wenn die anderen bis 67 arbeiten müssen?

Also der Trick mit Kündigung und Arbeitslosengeld ist nicht so einfach, schließlich bekommt man ja auch eine Sperre und Auflagen, dass man sich wieder bewirbt. Und bekommt man als älterer Mensch tatsächlich zwei Jahre Arbeitslosengeld? Für "normale" Arbeitnehmer gibt es nämlich nur 12 Monate ALG1, danach dann nur ALG2 und das ja auch nur, wenn man kein Vermögen hat, was mit 45 Arbeitsjahren wohl ziemlich sicher der Fall sein wird.

Was mich persönlich angeht mache ich mir noch keine Gedanken über die Rente. Das ist noch viel zu weit weg und da kann sich noch so wahnsinnig viel ändern. Ich gehe im Moment aber eigentlich nicht davon aus, dass ich überhaupt eine Rente bekomme. Ich überlege mir eher, wie ich mein Arbeitsleben so gestalte, dass ich auch im höheren Alter noch ohne Probleme Geld verdienen kann. Ein zweiter Baustein ist die private Absicherung, die ich allerdings nicht auf Kapitalprodukten aufbaue, sondern in Eigenregie verwalte.

Ich habe noch ein sehr langes Berufsleben vor mir und bis ich mal das Rentenalter erreicht habe wird das wahrscheinlich für alle wesentlich höher liegen als heute, wenn es des Rentensystem in dieser Form dann überhaupt nicht gibt. Es macht also wenig Sinn mir den Kopf über etwas zu zerbrechen, das mich nicht betreffen wird.

Generell frage ich mich aber immer, was sich die Leute von ihrem Leben versprechen, wenn sie schon so früh aus dem Beruf aussteigen. Von was träumen die Leuten denn genau, wenn sie von der Rente träumen? Freizeit und Urlaub sind doch nur deshalb so begehrenswert, weil sie im Kontrast zur Arbeit stehen, aber wenn ich keinen Job mehr habe ist doch auch die ersehnte Freizeit nicht mehr so viel Wert und wird dann ganz schnell zum Alltag, noch dazu zu einem langweiligen Alltag.

Da ich keinen Beruf habe der mich körperlich sehr beansprucht und ich eh nach dem entsprechenden Geburtstag noch arbeiten würde, ist das für mich kein Thema. Aber mein Mann würde es sofort nutzen und viele seiner Kollegen sagen auch jetzt schon, dass sie lieber mit Abschlägen leben, als in dem Alter noch die körperlich schwere Arbeit zu machen. Diese würden allesamt die Möglichkeit nutzen.

Wobei es beim Ausscheiden aus einer Firma ja nicht die eigene Kündigung sein muss. Viele Arbeitgeber sind bereit ihren Mitarbeitern zu kündigen, damit sie die Möglichkeiten nutzen können früher in Rente zu gehen. Von daher wird es wohl viele Menschen geben, die lieber eine Zeit lang mit Arbeitslosengeld leben, damit sie früher die Rente genießen können.

Über so was denke ich noch nicht nach, da ich auch noch sehr jung bin. Man weiß ja nicht was in so vielen Jahren noch alles passiert. Vielleicht ist man sehr schlimm krank und kann schon lange nicht mehr arbeiten oder vielleicht lebt man ja schon überhaupt nicht mehr. Das sind alles so Punkte. Klar wenn ich mich fit fühlen würde warum denn nicht.

Aber eher würde ich es auch vorziehen früher aufzuhören, da ich es echt hart finde mit 67 Jahren noch zu arbeiten. Und meine gesundheitliche Situation ist jetzt schon sehr heftig mit meinen 23 Jahren.

Also der Trick mit Kündigung und Arbeitslosengeld ist nicht so einfach, schließlich bekommt man ja auch eine Sperre und Auflagen, dass man sich wieder bewirbt. Und bekommt man als älterer Mensch tatsächlich zwei Jahre Arbeitslosengeld? Für "normale" Arbeitnehmer gibt es nämlich nur 12 Monate ALG1, danach dann nur ALG2 und das ja auch nur, wenn man kein Vermögen hat, was mit 45 Arbeitsjahren wohl ziemlich sicher der Fall sein wird.

Ab dem 58. Lebensjahr und wenn man mindestens 48 Monate in den letzten fünf Jahren beschäftigt war bekommt man 24 Monate Arbeitslosengeld I. Nachlesen kann man das auf dieser Seite. Allerdings werden nicht genutzte Zeiten der Arbeitslosigkeit aufgehoben und bei erneutem Anspruch dazu gerechnet.

Hat man also noch ein halbes Jahr Arbeitslosengeld I aus einer früheren Arbeitslosigkeit offen, dann reicht eben auch ein erneuter Anspruch von 18 Monaten, um diese Zeit zu überbrücken. Allerdings darf dieser Restanspruch auch nur aus den letzten Jahren sein. Nach meinen Kenntnissen werden diese Zeiten wohl vier Jahre aufgehoben und danach verfallen sie.