Mediterrane - Die eigentlich überlegenen Menschen?

Mal ehrlich. Wenn wir so in den Süden blicken, ergießt sich vor unseren Augen eine Welt der Hochkultur, Geschichte sowie Menschen mit Klasse und Stilbewusstsein. Ich erinnere an das antike Rom, das schon bestanden hat, als blonde Germanen noch auf Bäumen hockten und Kartoffel schälten. Mir fallen in erster Linie Menschen ein wie Dante, Boticelli, oder seien es alte römische Kaiser mit ausgeprägten Nasen, die schon im Antlitz einen überlegenen Stolz der mediterranen Kultur zum Ausdruck bringt. Große Künstler, Staatsmänner und Philosophen zählen zur antiken Mittelmeerwelt wie zum romanisch geprägten Süden und brachten der Welt unvergleichliche Kulturschätze, die zum Kulturerbe der gesamten Menschheit geworden sind. Was ist im Vergleich dazu aus dem gallischen und germanischen Norden hervorgegangen? Ha! Klodeckel, Verkehrsinseln und Stalin-Kommunismus, dass ich nicht lache! Wir sollten uns mehr dem Süden zuwenden, der Heimat und Urquell aller echten Hochkultur.

Zwar behauptet man immer, und dieses Argument kommt meistens aus der "germanophilen" und "nordizistischen" Ecke, das Rom angeblich untergegangen sei. Doch mal ehrlich. Wie erklärt ihr euch dann das heilige römische Reich? Ich möchte sagen, dass Nordizisten wirklich Pappnasen sind, wenn sie glaubten, sie könnten den Ruf der mediterranen Hochkultur schmälern, sei es die der alten Hispanier, der Italiener der Renaissance oder die großen Briten, die einst die Welt kolonialisierten und das Romanische auf die englische Sprache einen größeren Einfluss gehabt hat, als man sich das in Deutschland überhaupt vorstellen mag.

Wir mediterranen Menschen, von goldiger Bräune und dunklen Teint, mit unserer sonnig/überlegenen Art, dem dolce vita wie schönen Frauen zugewandt, unserem kühnen adlerhaften Heldentum in großen historischen Schlachten sowie aristokratischen Weitblick die Welt weise zu regieren, auch von Rom aus, sind die Spitze der Evolution. Davon bin ich überzeugt. Man will uns mit den Proleten des Nordens vergleichen? Ha! Man beginge Schande an der Wahrheit!

Na ja, wenn ich mich anstrenge kann ich dir sicher auch ein paar Persönlichkeiten aus der "nordizistischen Ecke" - wo hast du denn eigentlich den Begriff her? - mit ausgeprägten Nasen aufzählen. Auch scheinst du bei den Zeitepochen so einiges durcheinander zu bringen. Wenn du dich zur Spitze der Evolution hältst, dann zeugt das natürlich von einer riesigen Portion Selbstvertrauen, aber worauf du das zurückführst ist mir immer noch nicht ganz klar geworden. Mein Weltbild einer aristokratischen mediterranen Region sah bisher jedenfalls immer so aus, aber vielleicht täusche ich mich da auch ...

Mal ehrlich? Deine Überlegenheit hast du hier sehr schön durch deine Intoleranz und Einfältigkeit bewiesen. Mit Klasse und Stilbewusstsein hast du ganze Nationen und ihre Millionen von Einwohnern durch ein paar Schlagwörter in eine winzige Schublade gepresst. Heldenhaft hast du dich auf die längst vergangene Zeiten gestützt und die Gegenwart total außer Acht gelassen. Mit aristokratischem Weitblick siedelst du die Briten im Süden statt im Norden an.

Danke für diesen spätabendlichen Beitrag. Nun kann ich mit einem wieder einmal zutiefst zerrütteten Glauben an die Menschheit ins Bett gehen. Auf hoffentlich Nimmerwiederlesen.

Hochkulturen kommen und gehen im Laufe der Menschheitsgeschichte, abhängig von geografischen und Wetterbedingungen und dem Zusammenspiel verschiedener Kulturen, die sich gegenseitig befruchten. Ich würde da die eine nicht gegen die andere ausspielen. Dürer und Boticelli sind für mich Künstler, die ich beide gleichermaßen bewundere. Sie lebten ungefähr zur gleichen Zeit.

Übrigens gab es noch keine Kartoffeln im Norden Europas, als die Teutonen noch in den Wäldern mit Keulen kämpften. Auch Messer gab es nicht und auf Bäumen hat der Homo sapiens wohl nie länger gesessen, um sich sein Essen zuzubereiten. Laut Tacitus waren die Germanen auch nicht blond, sondern rötlich-braun.

Ich weiß nicht so genau, was du uns mit deinem Thread sagen möchtest. Ich achte jeden Menschen gleich, egal aus welchem Kulturkreis er kommt. Was ist denn nordizistisch?

Ich musste bei diesem Beitrag herzlich lachen. Das römische Reich ist also nur angeblich untergegangen, die Germanen haben Kartoffeln geschält bevor die Dinger überhaupt nach Europa importiert worden waren, was nebenbei bemerkt über die Mittelmeerländer passiert ist, und Stalin kam aus dem Norden. Ich würde mich an deiner Stelle weniger den schönen Frauen und mehr den Geschichtsbüchern zuwenden, falls du planst noch mal einen Beitrag in der Art hier abzulassen.

Und nebenbei bemerkt, von der glorreichen Vergangenheit kann man sich in der Gegenwart nichts kaufen und ich finde es geradezu lächerlich, wenn sich jemand versucht mit den Lorbeeren anderer zu schmücken. Für die Bewertung deiner Person ist es völlig irrelevant wie viele große Künstler, Staatsmänner und Philosophen aus deinem Land gekommen sind, denn du zählst offensichtlich nicht dazu.

Zu blonden Germanen, die Kartoffeln schälen, wurde hier ja schon Einiges gesagt.

Lustig finde ich auch, dass die Völkerwanderung, die sowieso eine große genetische Durchmischung im ganzen europäischen wenn nicht sogar eurasischen Raum mit sich gebracht hat, völlig außer Acht gelassen wird. Dabei sollte einen allein der Gedanke an die Völkerwanderung doch immer daran erinnern, dass es kaum naturgemäß singuläre Völker gibt, sondern dass europaweit im Grunde Verwandtschaften bestehen und dass es immer Durchmischungen geben hat. Also in Nordeuropa lebende Völker und in Südeuropa lebende Völker sind sich keineswegs zwangsläufig fremd. Sicherlich haben die Kulturen sich regional noch einmal unterschiedlich entwickelt, aber von den Menschen her, vom Ursprung aus betrachtet, kann man nicht von zwei total voneinander getrennten Populationen sprechen.

medishabsolution hat geschrieben:Wir mediterranen Menschen, von goldiger Bräune...