Leidet ihr wenn es Familienmitgliedern schlecht geht?

vom 07.07.2013, 14:56 Uhr

Ich habe immer wieder das Problem,. dass ich sehr darunter leide wenn es Menschen schlecht geht die mir sehr nahe stehen. Dazu zähle ich hauptsächlich meine Eltern und Großeltern. Ich weiß, man sollte das nicht so sehr an sich heran lassen, aber ich schaffe es einfach nicht. Gerade ist es wieder der Fall, dass meine Mutter leidet weil es in ihrer Ehe kriselt. Und ich höre das und mir geht es sofort schlecht und ich könnte nur noch weinen. Ich wünsche mir so sehr, dass sie endlich glücklich ist und einen tollen Mann bekommt und nun ist es schon die zweite Ehe die eigentlich nur Ärger bringt.

Ich weiß ich kann das alles nicht beeinflussen und bin nicht für das Glück anderer verantwortlich. Aber es tut einfach so weh weil man sich doch nur das Beste wünscht und möchte, dass seine Eltern glücklich sind. Ich kann es fast besser ertragen wenn es mir selbst schlecht geht als wenn es Menschen betrifft die ich liebe. Ich halte das kaum aus.

Geht es euch ebenfalls so, dass ihr sehr mitleidet? Wie kann man es schaffen, nicht ganz so sensibel zu sein? Gesund ist das doch sicher nicht, sich den eigenen Kopf wegen Problemen von anderen zu zerbrechen.

» SweetSecret » Beiträge: 177 » Talkpoints: 40,45 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ich habe keinen guten Draht zu meinem Vater. Hatte ich auch nie, aber als seine Mutter, verstorben ist, habe ich mit ihm gelitten und seit dem verstehen wir uns einigermaßen gut. Das ist aber auch bei Freunden, die leiden so. Wenn ein Freund von mir einen Todesfall zu verkünden hat, leide ich mit ihm. Zwar nur, wenn ich ihn gut kenne, aber ich kenne in der Regel all meine Freunde ganz gut. Somit trifft das auf fast jeden zu.

SweetSecret hat geschrieben:Wie kann man es schaffen, nicht ganz so sensibel zu sein?

Am besten gar nicht. Man sollte froh darüber sein, solch eine Eigenschaft zu besitzen. Das haben viele nicht und versuchen verzweifelt, Empathie zu
"erlernen" obwohl so etwas meiner Meinung nach nicht erlernbar ist.

SweetSecret hat geschrieben:Gesund ist das doch sicher nicht, sich den eigenen Kopf wegen Problemen von anderen zu zerbrechen.

Das stimmt leider. Ich habe oft Nächte damit verbracht, einen besonderen Freund zu trösten, ihn aufzubauen und ihm damit zu helfen. Gesund ist es nicht, weil man eben Schlaf braucht, aber man freut sich am Ende doch, jemanden geholfen zu haben und mal wieder altruistisch gehandelt zu haben.

» Gamer » Beiträge: 432 » Talkpoints: 2,69 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Ich denke, dass es normal ist, wenn man mit seiner Familie mitfühlt und sich deswegen auch einige Gedanken macht. Wenn man es aber so intensiv wie du empfindest, kann es in meinen Augen nicht gesund sein, weil du dich selber ja auch fertig machst und nichts mehr von deinem eigenen Leben hast. Du solltest dir also vielleicht auch mal professionelle Hilfe holen, wenn dein eigenes Leben unter dem Mitgefühl mit deinen Verwandten leidet. Ich habe auch mit mir nahestehenden Personen Mitleid, aber so dass ich selber dann in einem noch schlimmeren Tief bin, das habe ich nicht und ich denke auch nicht, dass das normal ist.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Ich empfinde es als normal, Mitgefühl für meine Familie zu haben- Man weiß, dass es dem anderen Menschen schlecht geht und ist doch selbst nicht in der Lage, helfend einzugreifen. Man macht sich Gedanken und findet doch keine Lösung. Oft rauben einem diese Gedanken den Schlaf. Konnte man ein klein wenig dazu beitragen, den anderen aufzumuntern, ist man glücklich.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge



Ich leide auch immer wahnsinnig mit, wenn ein geliebtes Familienmitglied leidet. Vor allem mit meiner Mutter habe ich wahnsinniges Mitgefühl. Sie ist beruflich immer so angespannt und hat auch gesundheitliche Probleme. Vor einigen Monaten ist dann auch noch ihr Vater gestorben. Ich hatte nicht sonderlich viel Kontakt mit meinem Opa (ist eine lange Geschichte!) aber sie hat mir dann wahnsinnig leid getan und ich habe versucht, sie in ihrer Trauer so gut es geht zu unterstützen. Ich denke, wenn man ein gutes Verhältnis zu seiner Familie hat, ist es völlig normal, wenn man mit ihnen leidet.

Das geht natürlich nicht spurlos an einem vorbei und man möchte dann auch helfen, wo es nur geht. Manchmal ist das aber leider nicht möglich. Allerdings unterscheide ich da schon zwischen den einzelnen Familienmitgliedern, wenn ich ehrlich bin. Zur Familie meines Vaters habe ich nicht ganz so viel Kontakt und wenn da mal was ist, geht es mir nicht ganz so nah. Ich versuche, meiner Familie so gut es geht zu helfen, aber man sollte auch immer darauf achten, dass man sich da nicht zu sehr reinsteigert und nicht noch durchdreht. Damit ist dann ja auch niemandem geholfen. Ich weiß aber auch, dass das öfter leichter gesagt als getan ist, denn mir geht es da nicht anders!

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» MeL.G » Beiträge: 4918 » Talkpoints: 16,81 » Auszeichnung für 4000 Beiträge


Jeder Mensch hat natürlich eine andere Bindung zu seiner Familie. Bei mir ist es eine sehr Enge. Wir sind eine recht große Familie, daher verbringen wir alle sehr viel Zeit miteinander. Insgesamt umfasst das einen Kreis von Eltern, Großeltern, Geschwistern, Tanten/Onkeln bis zu Cousins und Cousinen. Danach ist der Kontakt eher schwächer.

In diesem Kreis, egal ob mütterlicher oder väterlicher Seite, sorgt man sich immer umeinander. Selbst wenn man ein Familienmitglied mal eine Woche nicht gesehen hat erfährt man durch Telefonate wo es gerade Probleme gibt. Genrell ist es bei mir so, dass ich mir bei Familienproblemen immer starke Sorgen mache. Ich finde, das ist ganz normal und man versucht sich zu helfen wo es nur geht. Dieses extreme Empfinden kann ich dir sehr gut nachempfinden. Man möchte nicht überreagieren, aber das Gedankenkarussel dreht sich immer weiter. Mach dir deshalb keine Vorwürfe.

» Lythliar » Beiträge: 81 » Talkpoints: 0,00 »


Ich leide eigentlich nicht so sehr mit, wenn es anderen Menschen schlecht geht. Bei Familienmitgliedern tut es mir in manchen Fällen schon etwas mehr Leid, wenn es derjenige zum Beispiel sehr krank ist. Wäre jemand wirklich todkrank, fände ich das in einigen Fällen auch schade, während es mir bei anderen Personen sicher egal wäre. Ich bin aber grundsätzlich nicht so eingestellt, dass ich mit Menschen sehr mitleide.

Ich kann schon verstehen, dass es einem schlecht geht, wenn Lebewesen leiden, die einem am Herzen liegen. Bei mir trifft das aber eigentlich nur auf Tiere zu, von denen es durch Menschenhand oft schlecht geht. Das ist auch ein Grund, warum mir Menschen dann wieder nicht Leid tun. Ich mag die Menschheit nicht und die meisten sind mir einfach nicht wichtig. Also leide ich auch nicht direkt mit, wenn es jemandem nicht ganz so gut geht.

Ich finde es auch kritisch, wenn man sich nur noch um Probleme anderer kümmert und dabei vielleicht sogar selbst auf der Strecke bleibt. Wenn es sich um gesundheitliche Probleme handelt, kann man der Person sicher beistehen, ohne dass man vor Mitleid zerfließt. Da finde ich ein gewisses Mitgefühl auch noch angemessen. Für Beziehungsprobleme und unglückliche Beziehungen ist meiner Ansicht nach jeder selbst verantwortlich. Es hat mir noch nie etwas ausgemacht, wenn jemand in seiner Beziehung nicht glücklich war. Deswegen muss man als Außenstehender wirklich nicht weinen, denke ich. Da ist einfach jeder seines eigenen Glückes Schmied.

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» Cologneboy2009 » Beiträge: 14210 » Talkpoints: -1,06 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Bei mir ist es leider auch immer sehr extrem und ich leide auch immer sehr mit, wenn Familienmitglieder von mir leiden. Ich bin leider ein wirklich sehr emotionaler Mensch und mir geht es sofort schlecht, wenn ich sehe, dass es anderen Menschen schlecht geht. Ich kann das einfach nicht von mir weg halten und ich lasse so etwas leider auch immer gleich an mich heran, weshalb ich mir die Probleme von anderen Menschen auch immer sehr zu Herzen nehme. Und je näher mir eine Person steht, desto schlimmer ist es natürlich. Je wichtiger mir jemand ist, desto mehr leide ich dann auch darunter, wenn es der Person schlecht geht, weshalb es wirklich oft vorkommt, dass es mir wegen anderen Menschen schlecht geht.

Ich muss gestehen, dass ich es alles andere als gut finde, dass ich bei so etwas immer so extrem emotional reagiere, da ich mir somit ständig Sorgen um andere mache. Dabei habe ich ja auch oft eigene Probleme oder Tage an denen es mir schlecht geht und das addiert sich dann natürlich, weshalb ich leider oft schlaflose Nächte habe. Ich überlege mir dann auch immer die ganze Zeit, wie ich den Personen helfen könnte und mir tut es richtig weh, wenn ich zu keiner Lösung komme.

Jemand hat mir einmal gesagt, dass man sich in solchen Situationen immer wieder sagen sollte, dass es einfach gar nichts bringt, sich Sorgen zu machen. Wenn man sich Sorgen macht, wird die Situation dadurch ja auch nicht besser und der andere hat ja auch nichts davon, wenn sich jemand Sorgen macht. Ihm wird es dadurch auch nicht besser gehen. Stattdessen ist es so, dass die Situation nur umso schlimmer wird, je mehr Sorgen man sich macht. Dadurch verbreitet man ja auch nur eine negative Atmosphäre und man schafft es dann ja auch nicht, die andere Person dadurch aufzumuntern. Stattdessen sind im Endeffekt alle Familienmitglieder schlecht gelaunt und das ist natürlich sehr schlimm.

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge


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