Bei Verärgerung ganz besonders viel erreichen, schaffen?

vom 30.01.2014, 22:22 Uhr

Eine Nachbarin war heute zu Besuch und sie hat immer eine Menge zu erzählen. Sei es von der Arbeit oder von ihren sonstigen Aktivitäten. Jetzt hat sie sich beschwert, dass sie wegen ihrem neuen Anschluss mehrere Stunden auf einen Techniker warten musste.

Es konnte ihr keine genaue Uhrzeit genannt werden und sie musste dann eben Stunden auf den Techniker warten. Der hatte dann am späten Nachmittag auch noch Verspätung. Die Nachbarin meinte, dass sie wegen dieser ungewissen Wartezeit so genervt war, dass sie ihre gesamte Bügelwäsche innerhalb kürzester Zeit geschafft hat.

Normalerweise quält sie sich wohl doch ziemlich mit dem Bügeln herum und verschiebt das gern einmal von einem Tag auf den anderen. Das war nun wegen der ungewissen Wartezeit und weil sie genervt war nicht der Fall, sie war richtig produktiv.

Könnt ihr das nachvollziehen, dass man besonders viel schafft wenn man verärgert oder genervt ist? Sind das dann bei euch auch Tätigkeiten, die euch ansonsten überhaupt gar keinen großen Spaß bereiten wie beispielsweise das Bügeln oder widmet ihr euch dann lieber einem Hobby, das euch einfach nur Spaß macht und ihr seid besser gelaunt?

» emily erdbeer » Beiträge: 564 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Ich kenne das von mir auch, wobei ich da wirklich den Tunnelblick bekomme und loslege wie ein D-Zug. Das hat dann gerade so seine Vorteile, wenn ich Papierkram erledige, solange das Ärgernis noch frisch ist und ich meine Wut in die Tasten haue. Da kriege ich die besten Briefe zustande oder in Gesprächen fallen mir auf einmal Argumente ein, wo ich gar nicht weiß, wo ich sie überhaupt her geholt habe.

Für ein Hobby oder angenehme Unternehmungen ist das bei mir aber nicht die richtige Stimmung. Da will ich meine Ruhe und einen freien Kopf für haben. Wenn ich genervt bin, leite ich die Energie auch lieber in blöde Sachen um. Die sind dann erledigt und da hat man dann doch was davon.

Benutzeravatar

» Bellikowski » Beiträge: 7700 » Talkpoints: 16,89 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Ich kann es ebenfalls durchaus nachvollziehen, dass man sich mit Wut im Bauch eher über bestimmte Aufgaben hermacht als in entspannter Stimmung. Wenn ich mich beispielsweise mal wieder über meinen etwas cholerischen Chef geärgert habe, reagiere ich mein Missfallen gerne an Routinetätigkeiten ab, bei denen man sich wenig konzentrieren muss. Für mich ist das einfach eine Art, meine Gefühle abzureagieren, da ich bei meinem Bürojob ja schlecht aufstehen und ein paar Mal ums Gebäude rennen kann. Hätte ich eine rustikalere Arbeit, würde ich vielleicht Holz hacken oder Kisten stapeln, aber so wird eben auf Teufel komm raus gelocht und getackert, bis meine schlechte Laune wieder verflogen ist. ;)

Auch Wartezeiten, die mir eigentlich gar nicht in den Kram passen, kann ich so effizient nutzen. Neulich musste ich auch ein paar Stunden auf einen Handwerker warten und habe schon allein deswegen das Badezimmer geschrubbt, um mich nicht noch mehr zu langweilen. Auf meine Hobbys habe ich in dieser Stimmung jedoch weniger Lust, da ich gerne relativ komplizierte Handarbeiten betreibe, die Geduld und eine ruhige Hand erfordern. Wenn ich genervt bin, kann ich mich auf so filigrane Tätigkeiten nicht konzentrieren.

» Gerbera » Beiträge: 11335 » Talkpoints: 53,75 » Auszeichnung für 11000 Beiträge



Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^