Kinder mit Markenklamotten - Problematisch?

Wir kaufen unseren Kindern auch keine Markenklamotten. Wir könnten uns das auch nicht leisten. Selbst wenn die das Geld hätte würde ich es nicht machen! Da würde mir das Geld weh tun, wenn ich nur daran denke, wie oft mein Großer neue Jeans braucht, das ginge richtig ins Geld.

Leider musste ich aber auch schon feststellen, dass es heutzutage selbst bei den Kindern schon eine Art Merkmal ist, nach dem die Kinder eingeschätzt werden. Das finde ich sehr traurig, aber das kommt doch nicht aus den Köpfen der Kinder sondern von den Eltern. Macht es einen anderen Menschen, wenn man teure Sachen an hat? Traurig aber wahr, die materiellen Dinge scheinen oft im Vordergrund zu stehen!

Ich bin alleinerziehend und momentan sogar noch arbeitssuchend. Ich habe es immer so gemacht, dass ich meinen Kindern gerne mal hier und da Markenkleidung gekauft habe, es ging mir die letzten Jahre immer finanziell so mittelmäßig, aber ich habe halt ab und an das ein- oder andere Sahneteilchen gekauft und achte generell auf den Kleidungsstil meiner Kinder.

An sich finde ich es nicht verwerflich, wenn die Kinder unter anderem Markenkleidung tragen, auch wenn man nicht so gut gestellt ist. Wichtig ist halt, dass man es nicht übertreibt. Mir ging es nie darum, dass die Außenwelt unbedingt sehen muss, dass meine Kinder Kleidung bestimmter Marken tragen, sondern mir gefallen einfach bestimmte Kleidungsstücke, die es eben oft nur von bestimmten Marken gibt, unter anderem beispielsweise schöne dänische allover bedruckte Langarmshirts, eben Kleidungsstücke, die sich ein wenig vom Einheitsbrei abheben. Online kann man auch immer wieder einmal bei Verkaufsaktionen auf Eltern-Shoppingsites wie Limango oder Kidisto gute Schnäppchen machen und so manchmal bis zu 70% des Kaufpreises sparen, da lohnen sich oft die Marken dann tatsächlich, weil der Preisunterschied zu No Name-Produkten gar nicht mehr hoch ist.

Dennoch tragen meine Kinder auch mal Jeans von C&A, Aldi oder H&M, da ich einfach nach dem Stil gehe und nicht finde, dass man nur Marken tragen muss, sondern, dass die richtige Mischung es macht.

So kann man die Kinder auch mit relativ wenig Geld schön einkleiden und ab und an ein paar "Sahneteilchen" für die Kinder kaufen, die man gerne mag. Ich finde gerade heutzutage bei Teenagern spielen von ein paar Sportswear-Labels wie Nike vielleicht mal abgesehen doch Marken gar nicht mehr so eine große Rolle, viele tragen einfach trendy Klamotten von H&M oder Zara, so dass ich nicht finde, dass man unbedingt Hilfiger, Ralph Lauren und Co. braucht , um mitreden zu können, sondern der Kleidungsstil an sich einfach "hip" sein sollte.

Dass ein Kindergartenkind irgendwann frustriert ist, wenn die Mutter keine Markenkleidung mehr kauft, ist übrigens Humbug, da ein Kind in dem Alter noch gar kein Markenbewußtsein hat, das kommt erst viel später, außer die Eltern selbst trainieren es dem Kind an, aber dann ist das Problem hausgemacht. Meine Kinder tragen auch teilweise hochwertige Marken, aber mein großer Sohn weiß auch als Zweitklässler mit fast 8 Jahren noch nicht, wie beispielsweise die Marke seiner Jacke heißt bzw. merkt es sich nicht und es interessiert ihn auch nicht sonderlich.

Wenn man natürlich sein gesamtes Geld für Markenkleidung ausgibt oder am Ende sogar noch Schulden macht, um diesen Stil zu finanzieren, sieht das anders aus, das ist klar. Dann geht das eher in Richtung krankhafter Kaufsucht, die eine Mutter dann an ihrem Kind auslebt anstatt ihr persönliches Limit zu kennen. Ich denke, dann hilft nur der Weg zu einer Beratungsstelle, um am Ende aus dem Schlamassel wieder herauszukommen und bis jemand, der davon betroffen ist, überhaupt merkt, dass es unangemessen ist, fast sein gesamtes Geld für Kleidung auszugeben, was dann meist an anderen Stellen fehlt, ist es oft schon fast zu spät.