Maiglöckchen giftig: Nur mit Handschuhen pflücken?
Ich habe jetzt schon mehrere Male gelesen, dass die eigentlich harmlos und niedlich aussehenden, und zu Sommerbeginn in einigen Gegenden auch sehr zahlreich zu findenden Maiglöckchen nicht nur leicht, sondern sogar wirklich stark giftig sein sollen. Dabei heißt es auch immer, dass alle Pflanzenteile der Maiglöckchen giftig seien.
Und dennoch sehe ich manchmal, wie zu richtigen Jahreszeit Maiglöckchen auch im Blumenladen zu haben sind, und die Verkäuferinnen hantieren mit den Pflanzen auch immer ohne irgendwelche besonderen Schutzhandschuhe herum. Es soll außerdem ja auch Spaziergänger geben, sie sich gerne mal ein paar Maiglöckchen in der Wildnis pflücken, und ich glaube irgendwie auch nicht, dass die auf ihren Sonntagsspaziergang dichte Handschuhe mitnehmen. Aber vielleicht liege ich mit der Vermutung auch falsch.
Da ich Maiglöckchen aber selber sehr schön finde, habe ich allgemein schon einige Male darüber nachgedacht, mir doch auch mal welche zu pflücken. Hier wachsen sie teilweise sogar auf den Gehwegen wie Unkraut. Sie wuchern aus den Gärten heraus und machen sich dann wirklich überall breit. Da sollte es kein Problem sein, wenn ich mir eine Pflanze abpflücken würde, um sie mir in die Wohnung zu stellen. Ich habe auch weder Haustiere noch kleine Kinder, also sollte die Vergiftungsgefahr hier im Haushalt doch auch ein wenig eingeschränkt sein.
Aber wie sieht es nun mit der Giftigkeit und dem Anfassen aus: Sollte man Maiglöckchen nur pflücken, wenn man Handschuhe trägt? Sollten die wirklich dicht sein, wie beispielsweise Nitrilhandschuhe, oder können das ganz normale Gartenhandschuhe sein? Und wie sieht es mit dem Umgang mit der Pflanze im Haus aus, sollte man beim Platzieren der Pflanze in einer Blumenvase auch Handschuhe tragen, oder kann man das mit bl0ßen Händen machen, sofern man sich danach gleich die Hände wäscht?
In meiner Kindheit habe ich Maiglöckchen immer mit der Hand gepflückt. Dass sie so giftig sind, habe ich erst viel später erfahren. Aber, genau wie du sagst, wird in Blumengeschäften oder bei Hobbygärtnern überhaupt nicht darauf geachtet. Eine Bekannte von mir, die auch viele Allergien hat, gärtnert grundsätzlich nur mit Handschuhen, weil sie sich vor der Blumenerde und den darin befindlichen Mikroorganismen und Regenwürmern ekelt. (Mir macht das nicht aus. Das ist die Natur!) Giftige Blumen dagegen fasst sie immer ohne Handschuhe an.
Viele typische Gartenpflanzen sind ja giftig (Eisenhut, Rittersporn usw.) Trotzdem werden sie überall verkauft und gepflanzt. Auch viele Zimmerpflanzen enthalten Giftstoffe und können bei Berührung sogar Kontaktallergien auslösen. Die wenigsten Menschen benutzen Handschuhe, wenn sie die anfassen. Was ich wirklich komisch finde, ist, dass beim Verkauf der Pflanzen überhaupt nicht auf deren Giftigkeit hingewiesen wird bzw. werden muss. Als ich letzten Sommer eine Rittersporn -Staude bei Kaisers kaufte, standen da auf dem Etikett keinerlei Warnhinweise. Immerhin sollte man doch wissen, dass kleine Kinder von diesen Pflanzen fernzuhalten sind. Wenn ein Kleinkind die Samen oder Pflanzenteile isst, kann das ja schon zu ernsthaften Problemen führen. Allgemein ist das Wissen von Pflanzen und Kräutern heutzutage bei vielen Menschen sehr spärlich gesät.
Ich persönlich bin sehr naturverbunden und habe, trotz vieler Allergien, nicht so große Angst vor solchen Dingen. Allerdings passe ich schon auf, nach der Berührung solcher giftiger oder Allergie auslösender Pflanzen immer gründlich die Hände zu waschen, mir mit den ungewaschenen Händen nicht ins Gesicht zu fassen und selbstverständlich nichts zu essen.
Die schönsten Blumen sind leider häufig giftig. Maiglöckchen liebe ich! Und tiefblaue Blumen wie Rittersporn und Eisenhut sind für mich die Königinnen im Garten. Ich wollte nicht auf ihre Schönheit verzichten, nur weil sie Giftstoffe enthalten. Sie sind eben so wunderschön, dass sie sich vor Feinden schützen müssen.
Maiglöckchen sind zwar giftig, aber das löst keine Kontaktallergie aus. Dieses Gift wird nicht über die Haut aufgenommen und daher braucht man auch keine Handschuhe. Man sollte die Pflanze eben nicht essen oder sich nachher, wenn noch Saft an den Händen hängt, die Finger ablecken. Aber das reine Anfassen ist nicht schlimm. Übrigens gilt das für die meisten Frühblüher, auch Schneeglöckchen, Krokusse und Primeln.
Zitronengras hat geschrieben:Maiglöckchen sind zwar giftig, aber das löst keine Kontaktallergie aus. Dieses Gift wird nicht über die Haut aufgenommen und daher braucht man auch keine Handschuhe.
Wikipedia sagt da definitiv etwas Anderes. Hier steht, dass der äußerliche Kontakt mit Teilen der gesamten Pflanze zu Reizungen an der Haut führen würde. Bei Augenkontakt würden natürlich auch Augenreizungen auftreten. Insgesamt wird die Giftigkeit bei Maiglöckchen als sehr stark ausgeprägt bezeichnet. Also ich würde wohl zur Sicherheit doch lieber nicht mit der bloßen Hand im Garten Maiglöckchen pflücken, wenn ich das so lese.
Wobei mich das schon auch irgendwie wundert, denn zur erlebten Lebensrealität passt das ja irgendwie gar nicht. Wie gesagt, ich habe noch nie gesehen, dass Menschen besondere Schutzvorkehrungen getroffen hätten, bevor sie Maiglöckchen angefasst haben. Wie passt das mit der auch bei Hautkontakt bestehenden Giftigkeit des Maiglöckchens zusammen, die ja wohl doch vorliegt?
Und könnte es vielleicht sein, dass wirklich ernsthafte Hautausschläge insbesondere bei Personen auftreten, die gegen die in Maiglöckchen vorhandenen Stoffe allergisch sind? Gibt es das überhaupt, eine Allergie gegen Maiglöckchen? Wenn ja, dann wäre es wohl zumindest den Allergikern zu empfehlen, Maiglöckchen nicht ohne Handschuhe zu berühren. Wobei ich auch nicht weiß, wieso ein Allergiker überhaupt Maiglöckchen anfassen sollte, denn eine Pflanze, gegen die man allergisch ist, stellt man sich ja sowieso eher ungerne in die Wohnung.
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