Mit dem Chef eine Fahrgemeinschaft bilden, sinnvoll?

vom 22.11.2012, 19:01 Uhr

Herr A ist umgezogen und hat bedingt durch seinen Umzug auch eine neue Arbeitsstelle gefunden. Zufällig hat man herausgefunden, dass Herr B, der Chef von Herrn A, ganz in der Nähe von Herr A wohnt. Herr B hat nun Herrn A angeboten, ihn mit zur Arbeit und wenn es passt, auch nach Feierabend zu nehmen. Da Herr B sehr daran gelegen ist, seinen Mitarbeitern ein angenehmes Arbeitsklima zu bieten, würde Herr B während der Fahrten nicht vom Geschäft sprechen. Dennoch kann es doch schnell mal passieren.

Würde Herr A nicht auf das Angebot zurückgreifen, wäre Herr A mit den öffentlichen Verkehrsmitteln eine gute halbe Stunde länger unterwegs. Aber macht es wirklich Sinn, mit seinem Chef eine Fahrgemeinschaft zu bilden, auch, wenn der Chef ein eher partnerschaftliches Arbeitsverhältnis anstrebt. Immerhin ist dennoch der Respekt vorhanden und Herr A weiß nicht, ob es sonderlich gut bei den Kollegen ankäme.

Ist Herrn A eher davon abzuraten oder doch eher abzuraten? Habt Ihr selbst solche Fahrgemeinschaften erlebt und wie habt Ihr sie empfunden?

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» *steph* » Beiträge: 18439 » Talkpoints: 38,79 » Auszeichnung für 18000 Beiträge



Weshalb sollte es so ungewöhnlich sein eine Fahrgemeinschaft mit dem Chef zu bilden. Wenn man sich gut mit seinem Chef versteht, sollte das doch kein Problem sein. Immer hin kann man privat auch gerne befreundet sein, so lange er auf der Arbeit nur den Chef spielt.

Man kann sich doch auch, wenn man eine Fahrgemeinschaft zusammen gebildet hat, sich über den Job unterhalten, so lange es niemanden stört. Da dem Chef sehr daran gelegen ist, dass das Arbeitsklima prima ist, sollte der Fahrgemeinschaft doch nichts im Wege stehen.

Da Herr A länger mit öffentlichen Verkehrsmittel unterwegs wäre, wäre es doch dann auch noch sehr sinnvoll den kürzeren Arbeitsweg in Betracht zu ziehen. Ich persönlich finde es nicht schlimm, wenn der Chef ein partnerschaftliches Arbeitsverhältnis anstrebt. So lange man sich denn auch sympathisch ist, sollte man sich doch keine Gedanken machen. Auch wie man bei den Arbeitskollegen an kommt, sollte einem egal sein, da die Kollegen irgendwann auch akzeptieren, wenn man eine Fahrgemeinschaft mit dem Chef hat und wenn der Chef darauf achtet, dass das Arbeitsklima klasse ist, sollte doch nicht viel dabei herum kommen.

» kai0409 » Beiträge: 3345 » Talkpoints: 72,64 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Im Grunde spricht nichts dagegen mit dem Chef auf Arbeit zu fahren, den Hacken den ich aber sehe, ist der, dass der Mitarbeiter noch nicht lange in der Firma ist und daher auch den Chef noch nicht so gut kennt. Zu den anderen Kollegen konnte der Mitarbeiter wahrscheinlich auch noch nicht so den Kontakt herstellen und nun könnte es passieren, dass wenn der Mitarbeiter mit dem Chef kommt, dass die anderen Mitarbeiter etwas vorsichtig gegenüber ihm sein könnten.

Eine halbe Stunde Zeit einsparen einfache Fahrt ist natürlich in der heutigen Zeit viel. Ich persönlich würde es nicht machen. Wenn ich auf dem Weg zur Arbeit war mit meinem eigenen Auto, dann habe ich dort mich mental vorbereitet, Musik gehört, eventuell den Tag durchgegangen und so weiter. Manchmal ist man nicht gut drauf und will sich nicht unterhalten, muss es dann aber tun um nicht unhöflich zu erscheinen. Oder man hat nach der Arbeit noch etwas vor, will Besorgungen machen und muss dann immer Bescheid geben. Dann kann der Chef auch mal krank werden und dann steht man auch da.

Ich bin eine Zeit lang vom Chef zum Bahnhof gefahren worden, da ich eine Firmenwohnung hatte und kein Bus zum Bahnhof fuhr und das was schrecklich. Genauso bin ich mal mit einem Kollegen gefahren und das war auch nicht das gelbe vom Ei. Erst musste er zu mir fahren mich holen, dann waren unsere Arbeitsstätten ein wenig auseinander, dabei war mir einfach nicht wohl. Also ich lass von so was, so weit wie es geht die Finger davon.

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» kleineliebe » Beiträge: 1817 » Talkpoints: 2,92 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ich würde so etwas auf jeden Fall machen, wenn er es doch anbietet. Immerhin hat A dadurch den großen Vorteil, dass A nicht mit öffentlichen Verkehrmitteln seine Zeit verschwendet. Ich sehe auch keine Probleme, wenn man mit seinem Chef zur Arbeit kommt. Man kann sich ja dann auch gut unterhalten und ein gutes Verhältnis zum Chef ist doch auch immer vor Vorteil, ich würde daher mit dem Chef mitfahren.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Ich persönlich würde mit meinem Chef keine Fahrgemeinschaft bilden. Ich muss für mich Berufliches und Privates eindeutig trennen und der Weg zur Arbeit zählt für mich eher noch zu Privates. Außerdem weiß ich nicht, wie in deinem Fall die Kollegen reagieren würden.

Bei mir auf der Arbeit war ein Kollege, der mit dem Chef zusammengefahren ist, da beide ungefähr denselben Weg zur Arbeit hatten. Nach einiger zeit hat dieser Kollege angefangen den Chef zu duzen und umgekehrt. Erst nur nach der Arbeit, dann auch während der Arbeit. Dann wurde der Kollege immer öfter krank. Das ganze Team war sich sicher, dass er nicht wirklich krank ist. Davor hatten wir eindeutige Hinweise. Der Chef hat ihn die ganze Zeit verteidigt. Das war eine schwierige Situation. Wenn man dann etwas gegen den Kollegen gesagt hat, wurde unser Chef richtig sauer.

Daher finde ich es sehr problematisch. Aber letztendlich muss es jeder für sich selber entscheiden, was einem wichtiger ist.

» Lady86 » Beiträge: 671 » Talkpoints: 12,73 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Das Angebot des Chefs finde ich zunächst als Geste sehr nett, allerdings würde ich wohl, wenn ich Herr A wäre, befürchten, dass ich mich, wenn ich das Angebot annehmen und nutzen würde, sehr auf die Arbeitszeiten des Vorgesetzten festlegen lassen würde, denn wenn der Vorgesetzte Herrn A nur dann nach Hause mitnehmen kann, wenn beide gleichzeitig Feierabend machen, bedeutet das gleichzeitig auch, dass Herr A in die Röhre guckt und sich irgendwie anders organisieren muss, wenn sein Chef länger arbeitet. Möglicherweise könnte der Chef aber auch davon ausgehen, dass Herr A auf ihn wartet, bis er seine Arbeit beendet und sich solange im Betrieb nützlich macht.

Solange also nicht klar ist, wie die Gepflogenheiten im neuen Unternehmen sind und welche vermeintlichen Nettigkeiten angenommen werden können oder gar sollten, welche hingegen aber nicht, würde ich das Angebot wohl dankend ablehnen. Ist der Chef wirklich in Ordnung, dann wird er diese Ablehnung sicherlich akzeptieren. Mit meinem Chef könnte ich mir eine Fahrgemeinschaft durchaus vorstellen, weil ich mittlerweile weiß, dass es ihm sehr wichtig ist, dass wir keine Überstunden machen und er außerdem in vielen Fällen gleichzeitig Feierabend macht wie wir. Es kommt aber auch vor, dass er bereits früher nach Hause geht, länger bleibt oder zu Gerichtsterminen muss und schon insofern käme das nun in meinem Fall nicht in Frage, weil ich in einigen Fällen eben niemanden hätte, der mich nach Hause fahren könnte.

Aus diesem Grund würde ich persönlich und in meinem eigenen Fall sicherlich selbst dafür sorgen, zur Arbeit und von dort wieder nach Hause kommen zu können. Generell spricht aber sicherlich nicht zwingend etwas gegen eine Fahrgemeinschaft mit dem Chef, aber als Neuling in einem Unternehmen würde ich das noch nicht unbedingt einführen – auch aus dem Grund nicht, dass ich befürchten würde, dass diese Fahrgemeinschaft von einigen Kollegen, die möglicherweise missgünstig sind, falsch verstanden werden und somit Probleme machen könnte.

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» moin! » Beiträge: 7218 » Talkpoints: 22,73 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


So allgemein finde ich es von dem Chef sehr nett, den Angestellten mitnehmen zu wollen, wenn dies zeitlich passt. Wenn Herr A kein eigenes Auto hat und sonst mit öffentlichen Verkehrsmitteln fahren müsste, würde ich das Angebot im Grunde schon annehmen. Wenn es zeitlich dann mal nicht passt, kann Herr A ja noch immer auf die öffentlichen Verkehrsmittel umsteigen. Natürlich kann es sein, dass es bei den Kollegen nicht so gut ankommt, wenn Herr A nun immer mit dem Chef zur Arbeit fährt. Darum würde ich von Anfang an mit offenen Karten spielen und die Kollegen fragen, ob das für sie OK wäre.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge



Das Angebot ist an sich eine sehr gute Sache, da es wirklich Sinn macht, wenn er sonst eine halbe Stunde länger unterwegs wäre. Die Frage besteht hier eher darin, ob beide immer zur gleichen Zeit Feierabend haben. Es kann ja gut sein, dass der Chef oder die Person selber mal etwas länger machen muss, weil eine bestimmte Sache noch zu Ende gebracht werden muss. Es wäre dann schon sehr blöd, wenn der eine auf den anderen warten muss. Hier kommt es natürlich sehr auf die Firma an, in der beide beschäftigt sind. Es gibt ja durchaus Firmen, wo wirklich punktgenau alle Leute zur gleichen Zeit in den Feierabend gehen. Dann wäre das ganz ja gar kein Problem.

Die Sache mit den Kollegen ist immer so ein Problem. Am Ende wird immer irgendwo getuschelt und über einem gesprochen, egal was man macht. Ich bin so ein Typ, der auf solche Leute pfeift und sein eigenes Ding durchzieht. In diesem Fall wird man es schon kritisch beäugen, aber es ist ja nicht so, dass sich Herr A bei seinem Chef einschleimen möchte. Schließlich kam ja die Idee mit der Fahrgemeinschaft von seinem neuen Chef selbst. Das wird dann natürlich gerne in den Hintergrund gerückt, damit man trotzdem lästern kann. Ich würde es an seiner Stelle machen. Sicher ist es nicht schön, wenn sich die Arbeitskollegen dann ein wenig von ihm distanzieren, wenn er immer mit seinem Chef zur Arbeit kommt, aber was soll man machen. Irgendwo fühlt sich immer jemand bedrängt.

Es gibt allerdings noch einen anderen Faktor, der meinen bisherigen Text über die Kollegen als total falsch hinstellen könnte. Man weiß ja nicht, wie das allgemeine Klima in dieser Firma ist. Wenn es sehr kumpelhaft zugeht ist es sicher kein Problem, wenn sich so eine Fahrgemeinschaft bildet, aber das kommt eben immer ganz auf die Kollegen und die allgemeine Stimmung an. In meinem alten Betrieb würde es die wenigstens kratzen, wenn jemand bei seinem Chef mit zur Arbeit kommt. Bei manchen Abteilungen ist das auch der Fall. Es gab auch Leute, die das kritisch beäugt haben, aber die gibt es immer und von denen sollte man sich nicht bedrängen lassen.

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» Zohan » Beiträge: 4398 » Talkpoints: 16,33 » Auszeichnung für 4000 Beiträge


Wenn Herr B Herrn A angeboten hat, ihn mit seinem Auto mit zur Arbeit zu nehmen, sollte Herr A das annehmen. Denn eine halbe Stunde auf einem Weg einzusparen, das ist für Herr A wertvolle Zeit. Sollte er das gut gemeinte Angebot ablehnen, wird der Chef sicherlich etwas verschnupft sein. Denn welches Argument hätte er, es abzulehnen?

Ich glaube nicht, dass er sich Sorgen machen muss wegen seiner Kollegen. Es muss jedem klar sein, dass er selbst solch ein Angebot annehmen würde, warum auch nicht.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge


Ich sehe das als sehr problematisch an. Es ist doch so, dass wenn man zu dem Chef eine besondere Beziehung hat, was sich durch die gemeinsamen Fahrten zwangsläufig ergibt, dass es bei den Kollegen nicht gut ankommt. Diese denken dann vielleicht, man habe eine Sonderstellung oder würde bevorzugt behandelt.

Weiterhin sollte man bedenken, dass man zu sehr ins private rutscht. Es ist doch so, dass man vor oder nach der Fahrt meistens noch Sachen bespricht die auch zwangsläufig mit dem Privatleben zu tun haben. Dieser Sache muss man sich bewusst sein. Will man mit dem Chef zu sehr privat werden und Seiten zeigen, die er sonst nicht sehen würde? ich halte es für sehr schwierig die Thematik!

» timbo007 » Beiträge: 950 » Talkpoints: 1,27 » Auszeichnung für 500 Beiträge


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