Polizeikontrolle wegen ortsfremden Autokennzeichen

Ich wohne seit über zwei Jahren in Süddeutschland und fahre immer noch mit dem Kennzeichen aus meiner Heimat am Auto herum. Da meine Heimat rund 600 Kilometer weit entfernt liegt, falle ich mit meinem Kennzeichen aufgrund der geringen Häufigkeit des Vorkommens hier schon auf.

Bisher habe ich mir nie darüber Gedanken gemacht, da ich bisher eigentlich eher positive Erfahrungen hatte. Damit meine ich, dass mich beispielsweise schon Leute an der Tankstelle oder beim Parken angesprochen haben, dass es schön ist, dass ich aus XY komme und dass das in ihnen Heimatgefühle weckt. Dazu muss ich sagen, dass die Stadt aus der ich komme recht bekannt ist aufgrund ihrer Vergangenheit.

Nun ist es mir aber schon zum zweiten Mal seit ich hier wohne passiert, dass mich nachts die Polizei angehalten hat und ausfragte, was ich hier mache und ob man mir helfen könne. Das erste Mal passierte mir das, als ich gerade mal vier Wochen hier wohnte und abends gegen elf auf einer wenig befahrenen Hauptstraße fuhr. Da war ich noch recht froh, weil ich mich wirklich ein wenig verfahren hatte und sie mir den richtigen Weg zeigen konnten.

Jetzt am vergangenen Wochenende aber passierte dieselbe Situation schon wieder und das obwohl ich unauffällig, zielgerichtet und mit 55km/h wo 50 erlaubt waren durch die Stadt fuhr. Das Polizeiauto stand mir erst an der Ampel gegenüber und wendete dann bei grün, fuhr hinter mir her und lies dann das Stoppschild oben auf dem Dach aufleuchten. Wieder sprach man mich an, dass ich ja aus XY komme und was ich hier mache.

Langsam weiß ich wirklich nicht mehr was ich davon halten soll. Beim ersten Mal war es ja noch nett und hilfreich, aber wenn mir das jetzt öfter passiert, werde ich wirklich anfangen zu überlegen, ob ich mein Auto ummelden soll. Ist euch schon mal etwas Ähnliches passiert? Wurdet ihr schon mal in einer fremden Stadt angehalten, weil ihr kein ortsansässiges Kennzeichen hattet? Empfandet ihr das als nett und hilfreich oder eher befremdlich?

Bei uns in der Gegend gibt es das Problem, dass ausländische Diebesbanden in die Städte gekarrt werden, dort ihre Einbrüche und Trickdiebstähle veranstalten, um danach wieder ganz schnell woanders hin zu verschwinden. Letzte Woche gab es da im Kreis Arnsberg beispielsweise massive Polizeikontrollen. Ich könnte mir also schon vorstellen, dass gerade "Fremdautos" auch bundesweit von Interesse sind.

Wenn ich ein Fahrzeug mit einer ausländischen Nummernkennung hätte, würde ich das sogar nachvollziehen können und mir keine Gedanken machen. Ich komme allerdings lediglich aus Ostdeutschland und nicht aus Osteuropa.

Was die ausländischen Diebesbanden betrifft, so kenne ich das auch. Da fahren diese typischen weißen Transporter oder Kombis mit osteuropäischem Kennzeichen rum und da bin ich froh drüber, wenn die von der Polizei lieber ein Mal mehr als ein Mal zu wenig kontrolliert werden. Da ich aber lediglich einen A3 Diesel fahre und diesen eben mit einem ostdeutschen Kennzeichen, wundert es mich schon.

Das kann ich als wohnender Unterfranke bestätigen. Ich weiß, dass Fahrzeuge mit einem hessischen Kennzeichen sehr gerne "bevorzugt" werden bei nächtlichen Kontrollen. Dies würde natürlich keiner von den Behörden zugeben, aber im Bundeslandgrenzgebiet Bayern-Hessen sind im bayrischen Bereich solche Kontrollen an der Tagesordnung. Wo darin der Zweck liegt, dies konnte ich bisher nicht erkennen.

Wenn es zur Verbrechensvorbeugung bei der Kontrolle von Kennzeichen von entfernteren Landkreisen helfen würde, könnte ich es eventuell verstehen. Aber bei Nachbarschaftslandkreisen kann ich dies nicht unbedingt nachvollziehen.