Ohne Studium Grundschullehrer werden

vom 25.01.2014, 18:51 Uhr

Vorhin habe ich mich mit meinem Nachbar unterhalten, die erst vor kurzen bei uns eingezogen sind. Dieser hat mir erzählt, dass er Grundschullehrer ist. Das hat mich sehr verwundert, da ich ihn von früher kenne und wusste, dass er nicht studiert hat. Das Ganze verwundert mich wirklich sehr, ist es denn heutzutage schon möglich ohne Studium als Quereinsteiger Grundschullehrer zu werden?

» timbo007 » Beiträge: 950 » Talkpoints: 1,27 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Man kann auch mit einem 2 Jahreskurs quereinsteigen. Es ist also durchaus auch machbar, dass man Lehrer wird, wenn man nicht studiert hat. Welche Bedingungen man dafür erfüllen muss, weiß ich leider nicht, aber das kannst du ihn ja mal fragen. Außerdem kannst du dann auch erfahren, wie er das gemacht hat.

Benutzeravatar

» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Man kann auch auf Grund einer anderen Ausbildung als Grundschullehrer arbeiten. Wir hatten letztes Jahr einen ehemaligen Berufsschullehrer für den Unterricht in Kunst und Werken. Eine meiner Töchter hatte auch Unterricht bei ihm und war recht angetan. Andere Kinder kamen mit seiner Art nicht klar.

Soweit ich weiß können auch Leute, die eine Ausbildung im sportlichen Bereich haben, in Grundschulen unterrichten. Dann aber auch nur Sportunterrricht, was aber bei der dünnen Personaldecke an vielen Schulen sicher schon eine Entlastung sein kann.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge



@Punktedieb: Aber der ehemalige Berufsschullehrer hat ja mit Sicherheit ein Studium zum sogenannten Berufschullehrer absolviert. So hat er ja selbst als tätiger Grundschullehrer ein richtiges Studium. Selbst Berufsausbilder können unter gewissen Bedingungen als Grundschullehrer tätig sein, denn sie haben studiert. Allerdings wird ein ausgebildeter Versicherungskaufmann nicht zugelassen obwohl er locker das Fach Mathematik unterrichten könnte, denn der Grund ist das fehlende pädagogische Studium. Beispielsweise ist das in Mecklenburg Vorpommern nun einmal Pflicht.

Benutzeravatar

» karlchen66 » Beiträge: 3563 » Talkpoints: 51,03 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Soweit ich weiß können sich zum Beispiel in Sachsen auch Quereinsteiger ohne entsprechendes Studium bewerben. Wie eben für den Bereich Sportunterricht, den ich schon genannt habe. Auch Künstler würde man für das Fach Kunst halt einstellen und das ebenfalls ohne ein pädagogisches Studium.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge


@Punktedieb: Ich weiß, denn das hat speziell mit der Ausbildung im Bundesland Sachsen zu tun. Schuld daran sind ganz einfach die uneinheitlichen Bildungsstrukturen der einzelnen Bundesländer. Deshalb muss jeder Interessent wirklich sich genau erkundigen. Allerdings geht die ganze Sache bei Unstimmigkeiten immer zu Lasten der Schüler keine Frage.

Benutzeravatar

» karlchen66 » Beiträge: 3563 » Talkpoints: 51,03 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Kommt der Nachbar aus den neuen Bundesländern? Da wurden die damals so genannten Unterstufen-Lehrer anders ausgebildet. Das waren die Lehrkräfte, die von Klasse 1-4 unterrichtet haben. Erstens benötigte man nur den Schulabschluss der Zehnten Klasse und kein Abitur. Danach erhielt man die Berufsausbildung an einem der Institute für Lehrerbildung. Jetzt kann man natürlich diskutieren, ob man das im klassischen Sinne als Studium sehen will, wenn die Auszubildenden dort kein Abitur haben. Aber wenn ich mich nicht irre, wurden diese Institute eigentlich eher als Fachschulen bezeichnet. Also so etwas, wo man heute noch die Ausbildung zum Erzieher ablegen kann.

Aber das wäre dann schon recht spitzfindig. Vor allem kann ich mir nicht vorstellen, wie er nach der Wende diese Ausbildung anerkennen lassen hat. Hier in Brandenburg mussten diese Lehrer zum Teil noch Aufbaukurse an der Universität nach belegen, damit im Westen ihre Abschlüsse wieder anerkannt wurden. Aber das mag je nach Bundesland anders gehandhabt worden sein. So tief habe ich das noch nicht analysiert.

Benutzeravatar

» trüffelsucher » Beiträge: 12446 » Talkpoints: 3,92 » Auszeichnung für 12000 Beiträge



@trüffelsucher: Woher hast du denn diese Information, dass man in der ehemaligen DDR weder Abitur, noch Studium benötigte um als Lehrer in den Klassen 1 bis 4 zu unterrichten? Ich kenne es von damals schon so, dass diese Lehrer alle nach der zehnten Klasse zur erweiterten Oberschule sind, um dort das Abitur zu machen und danach haben sie ganz normal Pädagogik studiert.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge


@Punktedieb: Vermutlich gab es da mehrere Möglichkeiten der Ausbildung, um in den ersten Jahren der Schule in der DDR unterrichten zu dürfen. Die Information habe ich in Pädagogik-Seminaren von Dozenten erfahren, die davon erzählten. Auch im Unterrichtspraktikum an der Grundschule hat mir das so mal ein Mentor erzählt. Ich gehe nun nicht davon aus, dass man da absichtlich Unwahrheiten verbreitet hat. Es kann aber sein, dass ich was falsch interpretiert habe.

Wikipedia ist in vielen Dingen nicht gerade die beste mögliche Quelle. Aber dort kann man das auch so nachlesen. Zumindest habe ich jetzt das Gefühl, dass ich doch richtig zugehört habe. klick Da ich selbst kein Zeitzeuge bin, sondern nur Berichte darüber gehört habe, hoffe ich, dass ich da keinen Fehlinformationen aufgesessen bin. Wenn hier jemand bessere Quellen hat, würde mich das auch interessieren.

Benutzeravatar

» trüffelsucher » Beiträge: 12446 » Talkpoints: 3,92 » Auszeichnung für 12000 Beiträge


Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^