Das Geld wird knapp, wie lukrativ ist ein Pfandleihhaus?

vom 20.01.2014, 22:58 Uhr

Eine Bekannte hat sich vor wenigen Monaten von ihrem Freund getrennt. Sie hat sich dann deshalb eine neue Wohnung gesucht und musste etliche Möbel sowie Einrichtungsgegenstände neu kaufen. Bei ihrem nicht besonders hohen Gehalt war das dann natürlich nicht so toll.

Ihre finanzielle Lage bezeichnet sie mittlerweile leider als nicht mehr optimal, einen zusätzlichen Job hat sie in der kurzen Zeit noch nicht finden können. Nun hat sie sich überlegt, ob nicht ein Pfandleihhaus eine gute Möglichkeit für die Überbrückung der angespannten finanziellen Lage wäre.

Wie würdet ihr diese Möglichkeit bewerten? Seid ihr der Meinung, dass ein Pfandleihhaus eine sehr gute und lukrative Option darstellt wenn man relativ kurzfristig eine finanzielle Unterstützung benötigt? Oder würdet ihr davon abraten und was sind die Gründe dafür?

» emily erdbeer » Beiträge: 564 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Meiner Meinung nach ist das keine so gute Idee. Dinge, die man wieder haben möchte, kann man sich vielleicht nicht mehr leisten. Die Situation wird ja auch nicht besser. Entweder man trennt sich ganz von den Sachen oder man behält sie und borgt sich etwas. Ein Pfandleihaus finde ich aber nicht so gut als Lösung, weil eben viele Gegenstände nicht mehr ausgelöst werden können und die besonders guten Preise wird man da auch nicht bekommen.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Von einem Pfandleiher bekommt man gerade mal höchstens 50 % des Wertes ausbezahlt. Die Möbel sind ja auch gebraucht. Ich denke mal, dass ein Pfandleiher ihnen daher sowieso keinen sehr hohen Wert mehr beimisst. Die Gebühren und Zinsen sind nicht sehr hoch, aber für größere Möbel kann es sein, dass man auch noch Standgebühren zahlen muss. Und man muss die Sachen ja auch ziemlich bald wieder auslösen. Sonst werden sie versteigert und man sieht weder die Möbel wieder noch irgendwelches Geld.

Ich denke da wie Ramones. Wenn man Geld braucht und auf irgendetwas verzichten kann, würde ich es auch lieber richtig verkaufen. Eine Pfandleihe ist im Endeffekt ein Kredit. Wenn die finanzielle Situation sich nicht bald bessert, hat es negative Folgen. Mir wäre es lieber, einfach Geld in die Hand zu bekommen, mit dem ich dann kalkulieren kann und keine zukünftigen Kosten auf mich zukommen zu sehen. Wenn sich die Situation wirklich nachhaltig bessert, kann man sich neue Möbel kaufen.

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» Bienenkönigin » Beiträge: 9448 » Talkpoints: 19,93 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



Ich habe auch schon mal in einer finanziell angespannten Situation meine Kamera beliehen, um meinen Kühlschrank mit dem Nötigsten zu füllen. Viel habe ich nicht bekommen, aber es half mir, bis zum Monatsende zu kommen. Dann habe ich meine Kamera wieder ausgelöst, denn ich wollte sie ja behalten und nicht zu so einem Schleuderpreis verscherbeln. Die Gebühr war bei dem geringen Betrag (Ich glaube, es handelte sich so um die 30-40 Euro) erstaunlicherweise sehr gering. Daher habe ich das auch eher als gute Erfahrung verbucht und würde es in einer akuten Notlage jederzeit wieder tun.

In dem Fall deiner Freundin halte ich es aber nicht für ratsam, viel Hoffnung in das Pfandleihhaus zu setzen. Vor allem nicht, um neue Möbel oder ähnliches anzuschaffen. Da würde ich lieber erstmal auf gebrauchtes Mobiliar, zurückgreifen, was es ja heutzutage schon sehr günstig und teilweise in sehr gut erhaltenem Zustand gibt, anstelle meine eigenen Gegenstände zu verpfänden. Falls sie über bestimmte Wertgegenstände verfügt, die sie wirklich nicht mehr braucht und an denen auch nicht ihr Herz hängt, würde ich diese lieber anderweitig verkaufen. Beim Pfandleiher bekommt man natürlich nie den Maximalpreis

Was ich aber aus meiner Erfahrung mit dem Leihhaus gelernt habe, ist, dass man sich dort mal unverbindlich und kostenlos darüber informieren kann, ob und wie viel bestimmte Gegenstände Wert sind. Man tut so, als wolle man sie verpfänden, lehnt dann aber das Preisangebot ab. Somit weiß man zumindest mal den Mindestpreis, den man bei einem Verkauf anstreben sollte und erfährt auch etwas zur Echtheit (zum Beispiel bei Schmuck oder Antiquitäten.) Bei meiner Kamera, die ich mal gebraucht bei Ebay ersteigert hatte, erfuhr ich dadurch beispielsweise, dass ich damit offensichtlich ein ziemliches Schnäppchen gemacht hatte. Immerhin bot mir das Pfandhaus noch 2 Jahre später die gleiche Summe, wie ich damals beim Kauf dafür ausgegeben hatte!
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» ANNA67 » Beiträge: 114 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Der Pfandleiher hat im Prinzip ein grundlegendes Problem, denn er muss die Ware auf den Markt verkaufen können. Das kann er in der Regel nur mit Produkten die auch wirklich auf dem Markt nachgefragt werden. Aber die vorhandene Nachfrage für ein Produkt kann sich auch sehr schnell verändern. Ein Produkt kann auch schnell zum sogenannten Ladenhüter werden.

Daher ist ein Pfandhaus für mich als Kunde ein Risiko, denn ich verliere auf jeden Fall dabei bares Geld. Nur die eigentliche Höhe lässt sich im Vorfeld schwer beziffern. Beim Auslösen der Pfandartikel werde ich durch die entstandenen Gebühren an die Risiken des Pfandleihers beteiligt. Dadurch kann ich schnell wieder in finanzielle Engpässe geraten, denn ich will mein Pfand ja wieder zurück erhalten.

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» karlchen66 » Beiträge: 3563 » Talkpoints: 51,03 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


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