Katzen, die Rohfleisch verschmähen wie überzeugen?
Eigentlich haben alle meine Katzen bislang Schlange gestanden, wenn ich rohes Fleisch in der Küche verarbeitet habe. Ein Kater hat sogar gierig die Tüten aufgebissen, wenn man Hühnerbeine gerade eingekauft hat und den Einkauf kurz unbeaufsichtigt gelassen hat. Er hat das Fleisch sozusagen beschlagnahmt und für sich beansprucht und man war zum Neukauf verdonnert. Dabei war egal, ob das Fleisch tiefgekühlt war oder nicht. Alles vom Geflügel, vom Herz bis zum Fleisch versetzte ihn in Verzückung.
Vor einiger Zeit habe ich ein Katzenpärchen gebraucht übernommen. Sie sind als reine Wohnungskatzen bisher nur Industriefutter gewohnt. Auch wenn einer von uns Menschen eine Fleischwurst oder Wiener isst, schlägt das Herz dieser Tiere höher und sie fangen an, um uns herum zu schleichen und uns mit Blicken zu bestechen. Gesund ist das allerdings nicht. Ich trage mich nun mit dem Gedanken, die beiden an artgerechtere Nahrung heran zu führen.
Der Pilotversuch ist bislang gescheitert. Ein wenig rohe Leber wurde begutachtet, beschnüffelt, angeleckt und dann konsequent ignoriert. Als ob da gar nichts im Napf läge. Das ist mir bislang noch nie mit einer Katze passiert. Frische Leber war bislang für alle ein Magnet. Auch als ich schon ein paar Mal in der Küche Hackfleisch verarbeitet habe, kam keiner der beiden auf die Idee, mal nachzusehen, ob etwas abfällt. Das finde ich total seltsam. Sobald allerdings die Wurstpackung raschelt und Wurstgeruch verströmt sind sie Gewehr bei Fuß und wissen, wie man Fresswünsche an den Dosenöffner mitteilt.Es liegt also nicht daran, dass sie zu brav zum Betteln sind.
Wie kann man also Katzen, die das nicht kennen zu artgerechterer Nahrung verführen? Wie macht man ihnen echtes Fleisch schmackhaft? Habt ihr schon mal solche Katzen überzeugen können? Welche Tricks gibt es da? Oder hat man da voraussichtlich schlechte Chancen?
Ich denke, dass du da leider schlechte Chancen hast, wenn deine Katzen kein rohes Fleisch fressen mögen. Ich habe auch zwei Katzen, die übernommen habe, als sie schon älter waren. Beide sind reine Wohnungskatzen und kennen auch nur ihr normales Futter aus Tüte oder Dose. Ich habe auch immer wieder mal versucht, ihnen etwas rohes Fleisch schmackhaft zu machen. Aber meine Katze rührt das alles eigentlich gar nicht an. Mein Kater dagegen mag schon mal von dem ein oder anderen ein bisschen. Aber ich könnte sie niemals hauptsächlich damit füttern.
Ich nehme das so hin und so gibt es mal etwas Rohes als Leckerli. Anders nehmen oder wollen sie es ja auch nicht. Ich denke, dass man die besten Chancen hat, wenn man eine junge Katze gleich mit rohem Fleisch vertraut macht und ihr immer wieder etwas davon füttert. Bei älteren Katzen steht es damit wohl eher schlecht. Du könntest etwas von dem Rohen unter ihr normales Futter mischen und hoffen das sie es fressen. Dann kann es natürlich aber auch passieren, dass sie das Futter gar nicht anrühren.
Du bezeichnest ja die Nahrung, die man im Supermarkt kauft, als nicht artgerecht, Das finde ich schon problematisch, denn sicherlich ernährt nur eine kleine Minderheit ihre Haustiere mit frischem Fleisch. Die meisten nutzen ja das Futter aus dem Markt und Du wertest das ja schon ziemlich ab. Dieses Barfen, was Du betreibst, ist ja so ein Trend, aber nur, weil jemand das nicht mit seinen Katzen macht, heißt es ja nicht, dass die nicht artgerecht ernährt werden.
Barfen wird vor allem bei Hunden gemacht und kommt wohl auch daher. Aber selbst der „Hundeprofi“ Martin Rütter sagt in seiner Show, dass er seinem eigenen Tier ganz normales Supermarktfutter gibt. Daher wird das nicht so ungesund sein – er muss es ja wissen. Bei Katzen wird sich da nicht großartig anders verhalten. Warum fütterst Du die Tiere nicht einfach weiter so, wie sie es kennen und mögen? Wenn Du jedes Mal versuchst, denen Fleisch näher zu bringen und sie es eben nicht wollen, dann kannst Du das Fleisch damit ja auch umsonst wegwerfen und das ist doch schade.
Hast du es mal mit gekochten Fleisch versucht? Ich koche für meine Katzen immer mal ein Huhn, das kommt immer gut an. Am besten das Fleisch in der Brühe hinstellen. Meine schleckern das total gern. Zumindest zwei von drei Katzen. Die dritte mag das Fleisch lieber roh. Allerdings auch nur Huhn. Anderes Fleisch wird nicht angerührt. Pute geht gerade noch so, aber da wird weniger gefressen als vom Huhn. Innereien mögen übrigens alle drei nicht so arg.
Wie sieht es denn mit Fisch aus? Hast du das mal probiert? Roh klappt bei meinen allerdings bei Fisch nicht, aber gebraten kommt der gut an. Es hilft eigentlich nur probieren, probieren, probieren. Die meisten Katzen mögen nur eine bestimmte Sorte Fleisch und manche bekommst du eben gar nicht an die rohen Sachen.
Ich selbst versuche immer abwechslungsreich zu füttern. Verschiedene Sorten Nassfutter und zusätzlich eben rohes und gekochtes Fleisch, sowie gebratenen Fisch.
Ich denke nicht, dass du die Katzen noch überzeugen kannst. Meine beiden Tierchen verweigern sowohl rohes als auch gekochtes Fleisch. Nur auf Cheeseburger von Mäckes und rohen Fisch fahren sie voll ab, ich weiß bis heute nicht wieso. An sich bekommen sie hochwertiges Katzenfutter, aber wenn ich mir mal Sushi kaufe, sind die Beiden nicht zu bremsen und klauen mir den Fisch weg.
Wir haben immer mehrere Sorten Katzenfutter im Schrank, von recht günstig bis ziemlich teuer. So können wir variieren und dafür sorgen, dass die verwöhnten Viecher Abwechslung haben. Katzen sind sehr stur was Gewohnheiten angeht. Das wirst du auch nicht mehr so hinkriegen. Was du jedoch versuchen kannst, ist den Tierchen immer mal ein Stückchen gekochtes Fleisch auf einen separaten Teller neben den Fressnapf zu stellen. Vielleicht holen sie es sich dann von alleine.
@ Zitronengras: Ich wollte hier doch gar nicht provozieren oder andere Katzenhalter schlecht da stehen lassen. Letztlich möchte ich doch bitten, meine Texte genauer zu lesen. Ich schrieb oben nicht, dass Supermarktfutter gar nicht artgerecht ist. Ich schrieb, dass ich die Tiere gerne artgerechter ernähren wolle. Die Betonung liegt auf dem Komparativ. Wenn ich sage, Julia ist schön und Anna ist schöner, dann heißt das noch lange nicht, dass Julia hässlich ist! Aber eine Anmerkung sei schon erlaubt: Die artgerechte Nahrung von Katzen sind nun mal Mäuse und Kleinvögel. Keine noch so hungrige Katze käme in freier Wildbahn auf die seltsame Idee, eine Kuh oder ein Schwein zu erlegen. Solches Fleischt ist eben hauptsächlich in den Dosen. Und gekochte Mäuse im Getreiderand mit Zuckersoße habe ich bislang auch noch nicht in freier Wildbahn gesehen. So weit zum Thema artgerecht. Dass viele Menschen mit hauptsächlich Fastfood wie Tiere mit Fertigfutter alt werden können, das steht außer Frage.
Im Übrigen barfe ich nicht. Ich überlege, ob ich zukünftig teilweise zusätzlich rohes Fleisch geben werde, einfach um den jetzigen Katzen in etwas die gleiche Ernährungsgrundlage anzubieten, wie jene, die meine früheren Freigängerkatzen hatten. Damit bin ich nämlich immer gut gefahren. Das soll nicht unbedingt abwertend sein. Aber ich bin auch nicht der einzige Mensch auf Erden, der Supermarktfutter kritisch ansieht, wobei man da auch nicht alle Produkte gleich bewerten kann und auch nicht automatisch sagen kann, dass der Preis da allein ausschlaggebend ist. Auf jeden Fall weiß ich von meinen früheren Katzen, dass die selbst gefangene Maus mit sehr viel mehr Genuss verspeist wird, als Vollnahrung, die regungslos auf dem Teller liegt. Von daher hat eine Katze, die wählen kann schon klare Präferenzen, was aber trotzdem heißt, dass sie gerne das Dosenfutter auch als bequemes Zubrot fressen und nicht nur Mäuse.
Von Martin Rütters Hund, auch wenn das ein Hund eines Profis ist, würde ich ungern auf eine Katze schließen. Die Ernährungsbedürfnisse von Hunden und Katzen sind bekanntlich nicht identisch. Was einem Hund nicht schadet, muss einer Katze nicht ausreichen. Deshalb soll man ja Dosen mit Hundefutter auch nicht dauerhaft an Katzen verfüttern. Außerdem halte ich Barfen nicht ausschließlich für eine neue Mode. Höchstens für ein Revival unter neumodischem Etikett. Meine Verwandten, die auf dem Bauernhof lebten haben damals selbstverständlich Schlachtabfälle die sich nicht verwursten ließen auch an die Katzen verfüttert. Das war einfach so traditionell verankert. Und wer hatte da schon die Zeit in der Hochsaison alles zu kochen. Da wurde dann roh verabreicht, weil das Verdauungssystem der Katze damit keine Probleme hat. Gefährlich war das auch nicht, da man seine eigenen Schlachttiere ja kannte und um deren Gesundheit wusste.
Viele DDR-Bürger werden bestätigen, dass es damals auch noch länger als im Westen verbreitet war, Katzen und Hunden selbst Nahrung zuzubereiten. Die Produktion von Haustierfutter wurde dort wohl nicht so exzessiv auf die Spitze getrieben, wie im Westen. Es gab da nur einzelne Sorten, die nicht bei allen Tieren hemmungslose Begeisterung ausgelöst haben. Ob des Geruchs wohl auch nicht bei allen Haltern. Dass dann unbedingt gebarft wurde, ist damit auch nicht gesagt. Aber es kam zumindest häufiger vor und war nichts ungewöhnliches worüber man diskutiert hätte.
Eben weil es sich um Fleisch handelt, suche ich hier nach Tipps, wie man möglichst ohne Verluste die Tiere umgewöhnt. Ich werfe ungern Lebensmittel weg, wenn es nicht sein muss und am wenigsten das von Tieren produzierte. Ein wenig Fisch haben meine beiden gestern übrigens gestern mit Genuss gegessen. Sie sind also durchaus begeisterungsfähig. Vielleicht war einfach das mit der Leber nur ein Schuss in den Ofen. Die mag ja auch nicht jeder Mensch essen, weil sie schon speziell schmeckt.
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