Mein Geld ist auch dein Geld?

vom 10.10.2008, 13:56 Uhr

Ich sehe es nicht zwingend genauso wie Du, aber doch sehr ähnlich und ich meine, dass man die Gegebenheiten jeweils im Einzelfall und sehr genau betrachten muss. Innerhalb einer Familie muss es sicherlich eine gemeinsame Kasse geben, die eben der Familie als Quelle dient und zugute kommt, in diesem Punkt stimme ich Dir zu. „Mein Geld“ und „Dein Geld“ kann es aber dennoch geben, wie ich finde, nämlich vor allem dann, wenn wirklich beide Partner arbeiten gehen und ein Einkommen mit ihrer Berufstätigkeit erzielen, das ausreicht, um noch etwas zur Seite zu legen, das eben nicht zwingend „unser Geld“ sein muss.

Es gibt auch eine ganze Reihe an Müttern, die trotz kleiner Kinder berufstätig sind, und es gibt hier wohl verschiedenste Möglichkeiten, eine Berufstätigkeit auch mit kleinen Kindern zu realisieren. Wenn ich also von einem Ehepaar mit kleinen Kindern ausgehe, das in etwa monatlich beidseitig dieselben Einnahmen in diese Kasse miteinbringt, dann ist es meiner Meinung nach in Ordnung, wenn ein Betrag X, der für die variablen und die monatlichen Fixkosten der Familie ausreichen muss, zusammengelegt wird, möglicherweise auf ein eigens hierfür eingerichtetes Konto. Wenn dann jeder noch seinen eigenen Rest behält und diesen wiederum verwendet für was immer er auch für richtig hält, dann kann ich daran ebenfalls nichts Schlechtes und auch nichts egoistisches finden.

Egoistisch und engstirnig wird es für mich erst dann, wenn einer von beiden meint, keine Pflichten zu haben und sein ganz eigenes Ding machen zu können, ohne sich überhaupt zu beteiligen. Eine Familie ist nun mal eine Entscheidung, die man irgendwann getroffen hat, aus der sich einige Rechte, aber eben auch eine ganze Menge an Pflichten ergeben, denen man meiner Meinung nach einfach gerecht werden muss, und zwar beide Elternteile, nicht nur einer. Hat man sich also irgendwann dafür entschieden, dass die Frau bei den Kindern zu Hause bleibt, so kann es nicht angehen, dass der Vater nicht bereit ist, sich mit seinen Einnahmen am Familienleben zu beteiligen, sondern lieber sein eigenes Süppchen kocht und sich ansonsten einer Verpflichtung entzieht. Eine gemeinsame Linie, in der keiner benachteiligt wird, was also auch für den finanziellen Bereich gilt, sollte es also durchaus geben.

Im Grunde genommen muss man es aber dann eben doch im Einzelfall sehen und hoffen, dass jede Familie diese Belange so regelt, wie sie für das jeweilige Ehepaar auch in Ordnung gehen. Würde mein Mann verlangen, dass ich zu Hause bei den Kindern bleibe, obwohl ich wenigstens stundenweise arbeiten gehen wollte und das möglicherweise auch könnte, so wäre ich jedenfalls wenig begeistert. Da könnte er sich auch noch so sehr ins Familienleben einbringen, auch in finanzieller Hinsicht – es würde mich trotzdem stören.

Generell bin ich aber jemand, der ebenfalls der Meinung ist, dass das, was vorhanden ist, geteilt werden sollte. So bin ich bisher auch immer verfahren und ich hatte glücklicherweise bisher auch immer Partner, die das genauso gesehen haben, sodass es in diesem Punkt nicht zu unnötigen Diskussionen kam. Dass man in einer Beziehung oder gar innerhalb einer Familie füreinander da ist und füreinander sorgt, natürlich auch in finanzieller Hinsicht, finde ich nämlich ebenfalls durchaus normal und erstrebenswert.

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» moin! » Beiträge: 7218 » Talkpoints: 22,73 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Heute bin ich froh darüber, dass ich mit meinem Ex-Mann keine gemeinsame Kasse hatte. Wir hatten zwar ein Konto gemeinsam, wo die Kosten für das Haus jeweils hälftig eingezahlt wurden. Aber ansonsten hatte jeder sein eigenes Konto und das auch nach der Hochzeit. Gut, Geld gab er auch nicht gerne. Selbst wenn es für den familiären Lebensmitteleinkauf war. Nachdem ich dann die monatlichen Diskussionen leid war, habe ich ihn gezielt alle zwei Wochen zum Einkaufen geschickt, damit es halbwegs gerecht aufgeteilt wurde.

Bei meinem Freund sieht das wieder anders aus. Da wäre es durchaus denkbar, dass wir die Konten zusammenwerfen. Allerdings müsste ich das eine Girokonto sowieso wegen der Firma behalten, damit wir private Gelder von denen meiner Firma weiterhin trennen können. Aber es geht bei uns viel entspannter zu, was die Geldausgaben angeht und Haushaltsgeld bekomme ich von ihm ohne das ich was sagen muss.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge


Seitdem wir zusammen sind, auch bevor wir zusammen wohnten, haben wir das so gehandhabt. Dazu benötigt es nicht einmal Kinder, wir haben vorher schon gedacht, dass wir mit dem Geld was jeder von uns verdient gemeinsam etwas machen und deshalb hat nie jemand gesagt, es sei sein Geld. Seitdem wir zusammen wohnen, ist es natürlich nochmal anders. Wir haben ein gemeinsames Konto und das ist auch gut so. Wir sparen gemeinsam und wir geben Geld aus, gemeinsam oder getrennt. Größere Anschaffungen werden immer besprochen, das war gleich klar und alles andere kann jeder kaufen wie er möchte. Niemand macht dem anderen einen Vorwurf, wenn man sich mal etwas für sich kauft. Jeder hat schließlich ein gewisses Verantwortungsbewusstsein und muss keine Rechenschaft ablegen.

Ich finde so generell, dass in einer Partnerschaft immer beide ihren Teil beitragen sollten. Natürlich gerade erst wenn Kinder da sind, aber auch ohne Kinder hat jeder einen Beitrag zu leisten. Es kann sich doch heute kaum noch einer leisten, wenn nur ein Teil verdient, dann auch ein gutes Leben zu führen. Deshalb sollte jeder seinen Teil beitragen. Nur ist es für mich in einer langfristigen und ernsthaften Beziehung klar, dass das verdiente Geld beiden gehört und man sich zusammen davon das Leben schön macht. Ich könnte es nicht ertragen, wenn mein Partner etwas nicht mitmachen könnte, nur weil ich sage, er kann sich das nicht leisten und ich bezahle es ihm nicht. Das ist für mich egoistisch, denn in meiner Partnerschaft möchte ich meinem Partner gern etwas gutes tun. Nur glücklicherweise gibt es das bei uns nicht, da wir gemeinsam unser Geld haben und niemand sagt, es sei seines.

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» Vampirin » Beiträge: 5979 » Talkpoints: 30,32 » Auszeichnung für 5000 Beiträge



Bei mir und meinem Freund ist es so, dass wir beide getrennt voneinander unser Geld verwalten. Da wir beide noch Studenten sind, haben wir auch beide nicht besonders viel Geld zur Verfügung, weshalb wir eben beide schauen, dass wir mit unserem wenigen Geld klar kommen. Dabei ist es auch so, dass wir noch nicht zusammen wohnen und von daher ist es für uns auch klar, dass jeder sein eigenes Geld verwaltet. Daran wird sich aber auch nichts ändern, wenn wir zusammen wohnen werden. Wir werden uns die Kosten dann einfach aufteilen, so dass jede gleich viel bezahlen muss. Trotzdem werden wir auch weiterhin getrennte Konten haben und jeder ist selbst für die Zahlungen zuständig. Das finde ich auch am besten so, da ich es ehrlich gesagt gar nicht einsehen würde, wieso mein Freund an mein Geld gehen sollte, wenn er selbst Geld hat.

Ich selbst halte es für die beste Lösung, wenn beide in einer Beziehung getrennte Konten voneinander haben und sich die Kosten teilen. Immerhin kann es auf diese Weise gar nicht zum Streit wegen dem Geld kommen, da jeder ja mi seinem eigenen Geld machen kann, was er möchte. Wenn es jedoch so ist, dass man es so handhabt, dass das Geld untereinander geteilt wird, dann kann es leicht sein, dass Streit aufkommt, weil einer das Geld für etwas scheinbar Unnötiges ausgegeben oder zu teuer eingekauft hat. Dieses Risiko würde ich jedoch nicht eingehen wollen, zumal ich auch den Sinn nicht richtig darin sehe, wenn beide Geld verdienen.

Ist ein Kind im Spiel, dann ist es jedoch nicht mehr möglich, sich alle Kosten aufzuteilen. Von daher sollte man es in so einem Fall dann doch so handhaben, dass das Geld einfach komplett zusammen gelegt wird, so dass jeder darauf zugreifen kann. Es ist jedoch nötig, dass man sich auch vorher abspricht, wer wie viel Geld für sich selbst jeden Monat ausgeben kann, damit es dann nicht doch zum Streit kommt.

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge



Ich bin in einer langjährigen Beziehung und um ehrlich zu sein bin ich auch gar nicht so sparsam oder geizig. Ich bin mit meinem Partner im Supermarkt gewesen und er hat bezahlt, da ich eben nur Kleingeld hatte und keine größeren Scheine, das fand ich auch sehr nett. Hingegen habe ich eben meinen eigenen zwanzig Euro-Schein auch schon zum Bezahlen benutzt, während er nichts bezahlt hat, aber genau das finde ich ja auch okay und es macht mir nichts aus, wenn ich mein Geld für eine Person ausgebe, die ich gerne habe oder eben liebe, wie zum Beispiel meinen Partner.

Wenn man sich dafür entscheidet eine Familie zu gründen, dann geht das eben nicht mehr so gut mit den getrennten Konten und eine Hausfrau verdient ja kein Geld, deswegen ist die Hausfrau auf das Geld des Mannes angewiesen und dann finde ich es einfach auch sehr schade, wenn der Mann irgendwelche Machtspielchen ausüben muss, da er mit seinem Geld eben am längeren Hebel sitzt und die Frau auf sein Geld angewiesen ist. Für so ein Verhalten habe ich kein Verständnis und um ehrlich zu sein kann ich es auch nicht leiden, wenn Menschen so übertrieben sparsam und geizig sind und jeden Cent zählen müssen. Wenn man das zur Zeit von einem geringen Einkommen macht, dann ist es für mich verständlich, aber ansonsten eher nicht.

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» soulofsorrow » Beiträge: 9232 » Talkpoints: 24,53 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


Bei uns gibt es seit wir zusammen gezogen sind kein mein Geld und dein Geld mehr. Alles kommt zusammen in die Haushaltskassa und davon wird alles bezahlt. Oder so wie jetzt wird einfach alles auf ein einziges Konto gebucht und fertig. Ich kann das nicht verstehen dass man das Geld in einer Beziehung aufteilt und jeder sein eigenes hat. Für mich war hier immer klar dass es so ist. Gerade wenn dann noch Kinder da sind ist es für mich sowieso klar.

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» torka » Beiträge: 4376 » Talkpoints: 7,91 » Auszeichnung für 4000 Beiträge


Da gibt das keine zwei Meinungen, wenn ich mit einer Frau ein oder mehrere Kinder habe, dann werden die Konten zusammengelegt! Sie opfert sich ja schließlich auf wenn sie zu Hause bleibt und sich um die Kinder kümmert, ich würde sogar soweit gehen und sagen, das Mutter auch irgendwie ein Beruf ist, zwar extrem schlecht materiell bezahlt aber dennoch ein Beruf!

Bei einer Ehe sehe ich das dann aber doch etwas distanzierter, gemeinsame Kosten müssen hier nicht sein. Natürlich muss man sich schon einig sein wer was bezahlt oder zumindest eine Haushaltskasse führen wo jeder zu gleichen Teilen einzahlt.

» RavenThunder » Beiträge: 1315 » Talkpoints: 11,03 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



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