Private Blogs - persönlich oder lieber nicht?

vom 18.01.2012, 10:37 Uhr

Wenn man so durch das Internet surft sieht man ja immer wieder hier und da einen Blog. Viele dieser Blogs sind sehr persönlich so dass man vielleicht auf die einzelne Person schließen kann, wenn man sie denn zufällig kennt, manche sind sehr unpersönlich im Bezug auf eine spezielle Person, offenbaren aber trotzdem viel aus deren Leben und den Gefühlen die sie hat. Andere Blogs sind sehr unpersönlich in Bezug auf Gefühle und Gedanken, sie verfolgen nicht mehr den Tagebuchstil sondern beschäftigen sich mit einem speziellen Thema.

Wie bloggt ihr? Findet ihr es befreiend und schön über euch zu schreiben, ganz im Stil eines Tagebuches? Wenn ja, warum schreibt ihr diesen Blog? Oft denke ich, dass vor allem Jugendliche viel zu viel von sich preisgeben, vor allem wenn sie noch Namen oder Wohnorte nennen, dies kann sicher ganz schnell nach hinten losgehen. Manche hingegen haben die Mischung aus Persönlichkeit und Anonymität trotzdem gut raus und man liest gerne diese Blogs weil einen der Inhalt bewegt und nicht weil man sehr viel über die Person an sich erfährt, sondern Gedanken und Gefühle mitgeteilt bekommt.

Andere Blogs beschäftigen sich dann mit speziellen Themen wie Unterhaltungselektronik, Kosmetik, Sport oder Reisen. Diese sind meiner Meinung nach viel unpersönlicher, allerdings steckt da natürlich auch jemand hinter und teilt sein eventuelles Hobby mit dem ganzen Netz. Ist damit der Sinn eines Blogs verfehlt? Natürlich beziehe ich mich ausschließlich auch private Blogger und nicht auf Firmen oder ähnliches, dies ist ja wieder etwas ganz anderes. Seht ihr Gefahren oder sogar Vorteile im bloggen?

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» beere » Beiträge: 1325 » Talkpoints: 0,93 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ich würde meinen Fotoblog nicht als unpersönlich bezeichnen, obwohl ich mich dort nicht über irgendwelche Gefühle auslasse oder gar meinen Namen und meine Adresse veröffentliche. Aber alle Bilder, die ich veröffentliche, habe ich schließlich selber gemacht und daraus kann man dann natürlich schon schließen, in welchen Städten ich unterwegs war, was für eine Sorte Eis ich mag oder, dass ich meinen Kaffee mit Milch trinke.

Mich persönlich interessiert es übrigens so gar nicht, wenn sich jemand in einem Blog über sein Privatleben auslässt. Das ist bei Freunden vielleicht noch ganz interessant - eine Freundin schreibt zum Beispiel gerade über ihre Reise durch Südamerika - aber von fremden Menschen muss ich so was nun wirklich nicht lesen. Die privaten Blogs, die ich abonniert habe, haben alle ein spezielles Thema, das mich interessiert, und nehmen vom Mitteilen von privaten Details Abstand. Ich habe auch schon Blogs aus meinem Reader geschmissen, weil sie zum Beispiel vom Blog über Nähen und Mode zum Blog über den "süßen" Nachwuchs mutiert sind.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge


Wenn man wirklich Rückschlüsse darüber zulässt, wer man nun wirklich ist, also beispielsweise durch die Nennung des realen Namens, durch detaillierte Angaben zur Adresse, Ort und beispielsweise auch Schule, oder aber durch das Einbinden von unanonymen Fotos von einem selbst, dann sollte man mit weiteren detaillierten Informationen über sich und seine Denkweise eher sparsam umgehen. Abgesehen davon meine ich, dass man sowieso nicht zu viel über sich bekannt geben sollte. Ich zum Beispiel tauche unter meinem realen Namen im Internet nur ein einziges Mal auf, und das auch erst seit relativ später Zeit nach Beginn meiner Internet-Nutzung. Außerdem habe nicht einmal ich selbst meinen Namen online genannt. Aber das ist ein anderes Thema.

Ich persönlich blogge schon tagebuchartig, aber nenne dabei nirgends Namen und Ort. Ich bin also quasi anonym und kann dennoch detaillierte Dinge in meinem Blog äußern. Wenn nicht ersichtlich ist, wer man eigentlich ist, finde ich das auch nicht schlimm. Übrigens habe ich das damals auch nicht gebloggt, um irgendwelche fremden Leser anzuziehen, sondern, um mit einigen Freunden regelmäßig eine Menge an neuen Erlebnissen schriftlich zu präsentieren. Dazu kann ein Blog extrem praktisch sein! Und das habe ich sage und schreibe sieben Jahre lang ohne jegliche Zugangsbeschränkungen so online gemacht, und seit Ende 2010 dann eben nur noch mit Passwort bei einem anderen Anbieter. Da kann es jetzt wirklich kein Fremder, der von mir nicht das Passwort erhalten hat und dadurch eingeweiht wurde, lesen.

Ich denke, in so einem Fall könnte man sogar Namen und Adressen nennen, denn im Normalfall wird es ja kein Unbefugter lesen können, wenn man mit Passwort bloggt. Die Wahrscheinlichkeit, dass ausgerechnet der eigene Blog irgendwann von irgendwem gehackt und unbefugt gelesen wird, halte ich für äußerst gering.

Und ja, das persönlich bloggen finde ich entspannend, interessant und praktisch. Ein wenig befreiend kann es, je nach Situation, auch sein. Aber ich bin ohnehin ein Mensch, der seit seiner Kindheit durchgehend ein Tagebuch führt, und zwar lückenlos.

Blogs über Fachthemen finde ich meist wenig spannend. Wobei das auch immer auf das Thema ankommt. Und nein, ich würde dennoch nicht sagen, dass hierbei das Thema eines Blogs verfehlt wäre. Denn, wer sagt, dass ein Blog persönlich sein müsste? Das hat ja nie einer festgelegt. Demnach kann man ja wohl bloggen, was man will. Egal, ob persönlich oder unpersönlich, ob über seinen Alltag oder über Kosmetik oder Computerspiele. Das ist doch jedem selbst überlassen, wie er das privat handhabt.

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» Wawa666 » Beiträge: 7277 » Talkpoints: 23,61 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Ich selbst lese am liebsten Blogs, die persönlich sind. Obwohl ich mich sehr für Mode und Kosmetik interessiere und auch zahlreiche dieser Blogs lese, finde ich es eher langweilig, wenn derjenige, der den Blog führt, kaum etwas von sich selbst Preis gibt. Einen reinen Blog nur über Kosmetik oder Mode finde ich weniger unterhaltsam, da mir das einfach zu unpersönlich ist. Immerhin kann ich mir dann in so einem Fall genauso gut einen Katalog anschauen, wenn ich Inspirationen für Outfits haben möchte.

Stattdessen möchte ich auch verschiedene Details über die anderen Personen erfahren und auch etwas von ihrem Leben erfahren. Das interessiert mich wirklich und auch wenn ich diese Personen nicht im realen Leben kenne, fühle ich mich dann sehr viel verbundener mit ihnen. Das macht einen Blog für mich auch authentisch und von daher lese ich auch nur solche Blogs, bei denen man auch etwas über die Persönlichkeit der anderen Leute erfährt.

Blogs, bei denen es nur um die Gefühle von anderen Menschen geht, finde ich nun ehrlich gesagt auch nicht so spannend. Stattdessen mag ich es jedoch am liebsten, wenn sich ein Blog im Gleichgewicht hält. Ich möchte neutrale Beiträge zu bestimmten Produkten lesen können, aber auch hin und wieder Informationen über das reale Leben der Personen. Dabei finde ich es auch gut, wenn jemand nicht gleich auf Anhieb alles über sich selbst erzählt, sondern wenn die Person das erst nach und nach im Laufe der Jahre aufdeckt.

Erzählt eine Person in einem Blog nämlich rein gar nichts über sich, finde ich das langweilig, da mir der Blog zu unpersönlich ist. Ist es jedoch so, dass sie gleich alles über sich Preis gibt, finde ich das auch langweilig, weil es dann auch kaum noch Überraschungen gibt. Von daher finde ich so ein Gleichgewicht immer ganz gut. Immerhin muss man die Leser ja auch neugierig machen können.

Ich selbst habe nun seit kurzem auch einen Blog, wobei ich auch neutrale Bilder meiner Outfits veröffentliche oder verschiedene Produkte vorstelle. Dabei lasse ich jedoch auch hin und wieder persönliche Informationen von mir einfließen und ich denke, dass das auch am besten ist, weil ich so eine Art von Blog eben auch am liebsten lese. Dabei mache ich mir keine Sorgen, dass mir das schaden könnte, da ich ja auch nur die Informationen veröffentliche, die jeder über mich wissen darf. Zudem muss man auch damit rechnen, dass man bekannt wird, wenn man sich dazu entscheidet, einen eigenen Blog zu veröffentlichen.

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge



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