Misteln - nach Sturm sammeln erlaubt?

Misteln stehen ja in (zumindest in Sachsen-Anhalt) unter Naturschutz und dürfen nicht einfach so gepflückt werden. Dazu ist eine Genehmigung erforderlich und wer sich ohne diese Genehmigung daran macht Misteln zu pflücken, der darf mit Ärger rechnen - besonders wenn das im größeren Stil passiert. Das ist auch in Ordnung, zumal man Misteln ja trotzdem käuflich erwerben kann.

Da diese Pflanze aber als Schmarotzer auf anderen Bäumen lebt, ist sie dort nicht fest verwurzelt oder anderweitig befestigt sondern kann durch Stürme schon recht einfach geköpft werden. Da liegen dann unter einigen Wirtsbäumen etliche Misteln, die ja schon dazu verlocken diese aufzusammeln. Darf man das aber? Sammeln ist ja nicht explizit verboten, lediglich für das Pflücken gilt ein Verbot.

Gerade wenn man auch mehrere Mistelzweige sammeln möchte, weil man vielleicht Freunde und Bekannte damit beschenken möchte, stellt sich doch die Frage, wie viel man sammeln darf. Unter Umständen könnte es ja schwierig sein, zu beweisen, dass man die geschützten Zweige wirklich nur vom Boden gesammelt hat. Habt Ihr Erfahrungen?

Nein, die Misteln stehen nicht unter Naturschutz. Es ist auch nicht verboten, sie zu pflücken. Mit zwei Einschränkungen. Zum einen darf man den Baum dabei nicht schädigen. Also man darf keine Zweige abschneiden oder ähnliches. Und zum anderen darf man das nur als Privatmensch. Wenn man die Misteln gewerblich nutzen will, braucht man eine Genehmigung zum Pflücken. Vielleicht hat sich aus dieser Genehmigung für das gewerbliche Pflücken das Gerücht entwickelt, Misteln stünden unter Naturschutz.

Man kann also nach einem Sturm ruhig Misteln einsammeln. Ich würde es aber auf ein überschaubares Maß reduziert halten. Es sei denn, der Sturm war wirklich stark. Dann wird einem jeder glauben, dass sie am Boden lagen. Aber generell sollte man sich mit keiner Menge sehen lassen, bei der man annehmen könnte, dass die nicht einfach für den Eigenverbrauch ist.