Besteht ein relevanter Unterschied beim pachten und mieten?

Da ein Bekannter überlegt ein Ladenlokal auf zu machen und nun vor der Entscheidung steht, Miete oder Pacht, frage ich mich, was da der relevante Unterschied ist. Bei beiden Methoden gehört die Immobilie einem Menschen, von dem man im Prinzip doch nur die Genehmigung bekommt diese Immobilie zu nutzen, indem man Geld dafür zahlt. Bei Pacht ist das ja nicht anders als bei der Miete. Was aber ist der relevante Unterschied, ob ich eine Immobilie pachte oder miete?

Bei Pacht und Miete geht es darum gegen Geld eine Immobilie oder ein Grundstück nutzen zu können. Bei der Pacht kommt zusätzlich hinzu, dass man aus dem Grundstück oder der Immobilien noch einen finanziellen Nutzen zieht. Daher ist es in der Landwirtschaft üblich, wo man dann z.B. Früchte anbauen und verkaufen kann. Außerdem in der Gastronomie, wo man dann Gäste für Geld bewirtet.

Daher wird bei der Pacht auch kein monatlich fester Betrag vereinbart wie bei der Miete, sondern ein Prozentsatz des Umsatzes oder Gewinns. Der Unterschied ist also letztlich enorm wichtig.

Bienenkönigin hat geschrieben:Daher wird bei der Pacht auch kein monatlich fester Betrag vereinbart wie bei der Miete, sondern ein Prozentsatz des Umsatzes oder Gewinns. Der Unterschied ist also letztlich enorm wichtig.

Bienenkönigin hat grundsätzlich Recht. Bei einer Pacht darf man auch die aus dem überlassenen Objekt gezogenen Früchte, wie es im Juristendeutsch so schön heißt, behalten. Das sind in der Landwirtschaft etwa die Feldfrüchte. Bei einer Miete würden die sonst dem Vermieter gehören. Dies hat man dann auf den Fall, dass mit dem Objekt Geld erwirtschaftet, übertragen. Deshalb werden Ladenlokale und beispielsweise Tankstellen meist verpachtet. Oft ist in diesen Fällen das Ladenlokal usw, aber eigentlich vermietet. Dass man es Pacht nennt, ist dafür unschädlich.

Wichtig ist die Benennung eigentlich nur, wenn man aus dem überlassenen Objekt Früchte ziehen will. Das muss dann ja nicht die landwirtschaftlich genutzte Fläche oder der Schrebergarten sein, sondern kann etwa auch eine Stute sein. Bekommt diese ein Fohlen, gehört dieses bei der Miete dem Vermieter, bei der Pacht aber dem Pächter. In der Regel steht dies aber noch einmal ausdrücklich in einer Klausel des Vertrages, sodass es unschädlich ist, was oben drüber steht.

Wie die beiden Vertragsparteien die Bezahlung regeln, ob also festen Betrag oder prozentual vom Umsatz, bleibt ihnen überlassen. Alles ist erlaubt, es sollte nur eindeutig sein.