Pausenklingeln soll in der Schule abgeschafft werden
Ach das macht doch absolut keinen Unterschied ob die Glocke klingelt oder nicht und zu lange überziehen kann ein Lehrer ja schließlich auch nicht.
Ich habe so ein ähnliches System an der Grundschule kennengerlernrt. Dort klingelt es nur zum Unterrichtsbeginn, damit die Schüler zumindest wissen wann es anfängt und Unterrichtsende klingelts nicht, aber selbst die Grundschüler können auf ihre Uhren gucken undn werden total unruhig sobald die Stunde eigentlich vorbei ist und fangen langsam an einzupacken, obwohl sie so etwas wie einen Gong zum Stundenende gar nicht kennen. Dann denke ich mal bekämen dass die Großen auch wunderbar hin und letztlich wäre nichts anders außer, dass es einfach nur kein Klingeln zum Stundenende gäbe.
Weiterhin kann ein Lehrer ja eh nicht ewig überziehen. Besonders bei kurzen Pausen muss es den Schülern ja durchaus möglich sein den Raum zu wechseln und etwas zu essen. Dafür ist eine solche Pause ja da und dann dauert sie meistens auch nur 10 Minuten. Wenn en Raumwechsel ansteht ist die Pause eh schon knapp. Wenn der Lehrer dann auch noch überzieht kommen die Schüler zum nächsten Unterrichts zu spät und der nächste Lehrer ist zappig und überzieht vielleicht noch mehr. Also ich würde in dem System eher Probleme als Vorteile sehen und wenn der Lehrer sehr durchsetzungsfähig ist wagt es auch keiner nach dem Klingeln krach zu machen, wenn der Lehrer noch kurz etwas sagen möchte. Lange Reden sind zeitlich eh nicht mehr drin. Es sei denn natürlich mann erhöht die Pausen nochmal stark, aber dann sind Kinder ja noch länger in de Schule und so weiter.
Ich denke es wird sich hierbei um jüngere Schüler handeln oder auch um Schulen etwas tieferen Niveaus. Ich selbst kenne das nicht. Bei uns wird bis zum Schluss ruhig da gesessen und zugehört, ohne das der Lehrer jemanden extra ermahnen müsste. Das gehört einfach dazu und an einem Gymnasium wird man das doch wohl verlangen dürfen oder etwa nicht? Wir kennen das eben so und da würde es keinem einfallen einfach so rauszurennen. Ich kann mir aber gut vorstellen, dass das bei jüngeren Schülern anders ist, da sie das einfach noch lernen müssen. Auch an Hauptschulen würde ich mich über ien solches Phänomen nicht wundern.
Ich finde, dass das die Schuld der Lehrer selbst ist, in einigen Fällen. Wenn sowas öfters passiert. sollten sie sich das notieren und wenn die Schüler am Ende eines Quartals ihre Noten wissen wollen, dann soll man ihnen eben auch ruhig mal ein paar schlechtere Noten geben und erklären, wie diese denn Zustande gekommen sind. Das dürfte abschrecken. Andererseits finde ich aber, dass Lehrer sich auch besser organisieren sollten. Sie wissen doch, wie lange eine Stunde dauert, wieso überziehen sie dann? Wenn sie das stört, dass die Schüler unruhig sind, dann sollen sie doch die Hausaufgaben zu Beginn der Stunde geben, so einfach ist das. Mit ein bisschen mehr Planung wär der Unterricht dann auch pünktlich beendet und alle wären glücklich. Manchmal kann ich die quängelnden Schüler nämlich auch ein wenig verstehen, wenn es beispielsweise darum geht den Bus noch rechtzeitig zu kriegen.
Ob die Abschaffung der Pausenklingel das Problem nämlich wirklich lösen würde, weiß ich nicht. Die Schüler wissen trotzdem, wann Schluss ist und werden eh quängeln, wenn sie das normalerweise auch tun. Draußen werden die anderen Klassen zu hören sein, wer will denn dann noch still sitzen bleiben? Außerdem wird es mit Sicherheit immer einige Leute geben, die es einfach nicht verstehen können und die weiter quängeln. Sollte der Lehrer dann die Klasse einige Minuten länger behalten und sollten deswegen einige Schüler nachher den Bus verpassen, wird das womöglich auch für die Lehrer Konsequenzen haben.
Ich kann mir schon gut vorstellen, dass das Unterrichtsende entspannter wird, wenn es keine akustisches Signal mehr gibt, das den Schülern anzeigt, dass sie nun eine Pause haben. Ich kann mich aus meiner Schulzeit nämlich auch noch gut an das Phänomen erinnern, dass nach dem gongen immer eine unheimliche Unruhe in der Klasse entstand und, dass es teilweise schwer war zu verstehen, was der Lehrer noch sagen wollte.
Das Problem sehe ich aber am Beginn der Stunde. Wenn ich nämlich an meine Studienzeit zurückdenke, wo die Veranstaltungen natürlich auch nicht durch einen Gong oder ähnliches begonnen und beendet wurden, dann fällt mir ein, dass es diesen klaren Beginn für alle nicht gab. Also es kam oft vor, dass jemand ein bisschen später kam und in der Regel lag das eben nicht daran, dass dieser jemand zu spät kommen wollte, sondern dass er schlicht und einfach vergessen hatte auf die Uhr zu schauen, während er in der Bibliothek oder sonstwo beschäftigt war. Und bei Schülern könnte ich mir vorstellen, dass der ein oder andere dann bewusst "vergisst" auf die Uhr zu schauen.
In meinen Augen ist es völliger Quatsch, den Schulgong abzuschaffen. Mit ein bisschen mehr Organisation wären schon einige Probleme ganz leicht gelöst.
1. Problem Hausaufgaben
Wenn die Klingel klingelt, wollen oder müssen die Schüler schnell die Klasse verlassen, um noch den Bus zu kriegen oder zu einem weiter entferntem Raum wechseln. Die meisten Lehrer schreiben die Hausaufgaben erst nach dem Gong an die Tafel, wenn die Schüler schon unter Zeitdruck stehen. Die simple Lösung ist einfach die Hausaufgaben in der Mitte der Stunde oder kurz vor Ende der Stunde aufschreiben. Dann hat man auch genügend Zeit den Raum zu wechseln oder den Bus zu kriegen.
2. Problem unruhiges Verhalten am Stundenende
Jeder kennt es: Die Schulstunde neigt sich dem Ende und man will nach Hause, oder will in die lang ersehnte Pause. Es kommt zu Unruhen in der Klasse und manchmal sogar gehen die Schüler einfach aus dem Klassenzimmer. Was dabei hilft ist Abschreckung: Wenn Schüler einfach gehen oder sich sehr unruhig verhalten, sollen sie auch dafür eine dementsprechende Note bekommen. Oder es kommt gar erst gar nicht zu dem Problem, weil es einfach - ich sage mal - "vernünftige" Klassen gibt, die es schaffen bis zum Stundenende ruhig zu bleiben.
Dann gibt es noch zusätzliche Probleme mit der Zeit. Jede Armbanduhr geht anders und dementsprechend kommt auch im Extremfall jeder zu einer anderen Uhrzeit zum Unterricht. Es gibt keinen festen absehbaren Punkt wann die Stunde beginnt und wann sie endet. Außerdem denke ich, dass ohne Gong die Schüler eher auf die Uhr gucken um zu sehen wann die Stunde endet. So kommt es eher vor, dass die Schüler anfangen zu quengeln, oder den Lehrer fragen, ob sie früher Schluss machen könnten.
Ich bin auch der Meinung, dass Lehrer ihren Unterricht so planen sollten, dass sie auch mit ihrem Unterrichtsstoff pünktlich fertig werden (wenn Schüler aber im Unterricht unruhig werden und der Lehrer dadurch die Stunde nicht pünktlich beenden kann, ist das einen andere Sache).
Außerdem befürchte ich auch, dass Schüler bewusst vergessen auf die Uhr zu gucken und somit 10 Minuten von Unterricht schwänzen und manchmal vergisst man selbst einfach auf die Uhr zu schauen und dann vom Lehrer an gemeckert zu werden - nein Danke!
Also wie gesagt finde ich es für völlig schwachsinnig die Pausenklingel abzuschaffen
Hier taucht das faszinierende Phänomen auf, dass fast jeder nach Jahren irgendwie seine Schulzeit idealisiert und nicht versteht, warum bei den eigenen Kindern in der Schule manches anders läuft. Die Pausenklingeldiskussion ist ein typisches Beispiel dafür, das mich jedes mal wieder amüsiert. Pisa hat längst gezeigt, dass im deutschen Schulsystem nicht alles optimal läuft, trotzdem wehren sich Eltern oft standhaft gegen sinnvolle Innovationen.
Ich erkläre mal aus psychologischer Sicht eine Theorie, warum so viele Leute mit der Pausenklingel so positive Assoziationen verbinden und muss dazu etwas abschweifen. Jeder kenn doch den Versuch mit dem Hund, der beim Fressen immer ein Glöckchen klingeln hörte. Irgendwann fing der Hund an zu sabbern, als man ihm nur das Glöckchenklingeln vorspielte, weil er dann sofort mit Essen rechnete. Dieser Pawlowsche Versuch ist in die Geschichte eingegangen.
Ähnlich wie dem Hund geht es den meisten Schülern. Das Klingeln wird als Erlösung von langweiligen Stunden im Gehirn abgespeichert. Die rettende Pausenklingel so zu sagen. Dabei gerät leicht aus dem Blickfeld, ob so eine Klingel wirklich aus pädagogischer Sicht Sinn macht. Ich würde sagen die Antwort lautet Ja, aber.
Ein Abschaffen der Pausenklingel mach keinen besonderen Sinn, wenn am restlichen Unterricht nicht geändert wird. Wenn der Unterricht weiterhin so organisisert ist, dass von X Uhr bis Y Uhr exakt 45 Minuten z.B. Mathematik unterrichtet wird und von Y Uhr bis Z Uhr exakt und natlos anschließend Biologie unterrichtet wird. Dann bringt jede winzige Überziehung eher Nachteile als Vorteile. Wenn die Schule so wenig innovativ ist, sollte man konsequent beim Alten bleiben. Allerdings ist anzumerken, dass die 45-Minutentakte eher historisch bedingt sind und kaum lernpsychologisch begründet sind. Junge Erwachsene und Kinder haben spätestens nach 30 Minuten einen enormen Abfall in der Aufmerksamkeitskurve.
Nun zu einer Unterrichtsorganisation, wo das Abschaffen der Klingel durchaus viele Vorteile bringt. Da diese Diskussion nicht neu ist, ist die abgeschaffte Pausenklingel schon in vielen Schulen erfolgreich erprobt. Im Zuge der Reformpädagogik hat beispielsweise die Laborschule Bielefeld schon vor Jahren die Klingel abgeschafft. Da es sich bei dieser Schule um eine Versuchsschule der Universität handelt, wäre so eine Innovation längst wieder abgeschafft worden, wenn sie sich bei der Evaluation als unsinnig erwiesen hätte. Typisch für solche neue Schulen ist aber auch die neue Organisation des Unterrichts, die mit dieser Klingelneuerung Hand in Hand gehen sollte. Es wird also nicht mehr im 45-Minuten-Takt im Akkord eine lose Sammlung einzelner Fächer unterrichtet.
Vielmehr wird meist fachübergreifend unterrichtet. Beispielsweise gibt es dann einen naturwissenschaftlichen Lernbereich, wo in Projekten Probleme aus der Physik und und aus der Chemie erarbeitet werden und gleichzeitig die mathematische Grundlage dafür geschaffen wird. Wenn man so ein Projekt macht, das sich teils über einen ganzen Schultag oder gar einige Wochen (je nach Alter der Schüler) ziehen kann, ist es extrem störend, wenn es dauernd klingelt. Auch wenn man, was in oberen Klassen durchaus üblich ist, in Doppelstunden unterrichtet stört die Klingel sehr. Pausen gibt es natürlich trotzdem noch. Ein Lehrer wäre extrem unwissend, wenn er Schülern die Pause ständig wegnehmen würde, weil da kein vernünftiges Arbeiten möglich wäre.
Auch im Grundschulbereich klappt so eine Organisation sehr gut. Das durchschnittliche Kind in den ersten Klassen ist nicht mehr mit den Kindern unserer Kindheit zu vergleichen. 45 Minuten an einem Thema zu arbeiten ist für die Kinder heute eine glatte Überforderung. Man muss gerade in der ersten Klasse oft schon nach 15 Minuten einen Wechsel in der Aufgabenform bringen, weil sonst die Aufmerksamkeit rapide absinkt. Da in der Grundschule die Kinder meist eh von einer Lehrerin in fast allen Fächern unterrichtet werden, kann sie ja nach pädagogischen Gesichtspunkten entscheiden, wann eine Pause gemacht wird und wie lange die einzelnen Arbeitssequenzen dauern sollen. Das hat sich in jedem Fall bewährt.
Das Argument, das dann alle Lehrer überziehen ist auch hinfällig. In unserer Schule früher gab es eine Klingel, die schellte so laut wie ein Feueralarm los. Trotzdem gab es einige Künstler unter den Lehrer, die bis in die Pause hinein weiter gesülzt haben.
Das Argument mit den Uhren ist auch hinfällig. Wenn in jedem Schulzimmer eine Funkuhr hängt, ist die Zeitangabe weit genauer, als früher unsere Schulklingel, die auch schon gelegentlich mal mitten in der Stunde (teils sogar während Prüfungen) los brüllte und die ganze Schule in Aufruhr versetzte. Außerdem kann man sich als Lehrer ja, falls man ein Zeitchaot ist, seinen eigenen Wecker auf den Tisch stellen und klingeln lassen. Dafür muss doch nicht die ganze Schule "beklingelt" werden!
Das Disziplinproblem am Stundenende wie thisnamewasfree als typisch deutsch anzusehen, ist eine interessante Betrachtungsweise. Danke für diesen Beitrag. Mir ist keine Forschung zu diesem Thema bekannt. Ich würde aus dem hohlen Bauch heraus vermuten, dass das möglicherweise mit der übertriebenen Disziplinkultur unter der nationalsozialistischen Unrechtsherrschaft zu tun hat. Seit dem hat man als Lehrer hier irgendwie unterschwellig ein ungutes Gefühl, wenn man die Tugend Disziplin "zu stark" einfordert. Zumindest stelle ich da so ein Spannungsfeld fest.Ich müsste dazu mal andere Lehrende befragen.
In Österreich gehen immer mehr Schulen dazu über, die Schulglocke abzuschaffen. Gründe dafür sind gellende Klingeltöne, akute Stresssituationen für Schüler, Angst vor dem Klingelton der Schüler, schlechte Konzentration zum Stundenende hin und Angst vor dem Stundenbeginn. Angeblich verzichten in Österreich schon rund 30 Prozent aller Schulen auf das Ende der Schulstunde durch die Schulglocke. Nachteile werden auch gesehen, wie überlange Lerneinheiten und Zuspätkommen der Lehrer und der Schüler am Ende der Pauseneinheiten! Ich finde dies komplett lächerlich und frage mich nur, wer auf solche Ideen kommt.
Ich halte diese Idee für ziemlich unsinnig und würde das so auch nicht umsetzen wollen. Ein Lehrer hat nicht die Zeit permanent auf die Uhr zu schielen, wie lange der Unterricht noch dauert, schließlich muss er in erster Linie Autorität ausstrahlen, damit die Schüler keinen Blödsinn im Unterricht machen, und den relevanten Stoff vermitteln. Ich habe es schon einige Male erlebt, dass der Lehrer so dermaßen vertieft in seinen Unterricht ist, dass er sogar überzogen hat und trotz Klingeln einfach weitergemacht hat.
Das habe ich in der Uni auch schon erlebt, aber da hat man zwischen den Stunden für gewöhnlich 15-30 Minuten Zeit und kann ein paar Minuten länger durchaus verkraften. Vorausgesetzt natürlich, man hat es nicht weit zum nächsten Seminarraum oder Hörsaal.
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