Sport treiben - Gesundheitliche Risiken gegen Vorteile

Ich habe vor etwa einem halben Jahr Probleme mit meinen Knien bekommen. Der Orthopäde hat dies damals auf eine Fehlstellung meiner Kniescheiben zurückgeführt, so dass sich die Knie dann leicht entzündet haben. Es waren keine großen Schmerzen, aber sie dauerten über fünf Monate lang an und das hat schon ziemlich genervt. Mein Orthopäde hat mir dann auch dazu geraten, dass ich Sport vermeiden möge, der die Knie unnötig belastet, wie etwa laufen. Laufen war bisher eigentlich der einzige Sport, der mir ein bisschen Spaß gemacht hat. Natürlich gibt es genug Sportarten, die die Knie schonen, sei es etwa Schwimmen oder Pilates und so weiter. Aber wenn einem das keinen Spaß macht, hat das wenig Sinn.

Bei meinem Freund gab es einen ähnlichen Fall, er spielt seit einigen Jahren Volleyball und hat deswegen auch schon Probleme mit den Knien bekommen, die aber auch medikamentös behandelt werden konnten. Neben den Knien hatte er aber auch schon Probleme mit den Fingern, etwa Kapselrisse und einmal ist er auch falsch abgesprungen und hat seitdem einen 10% invaliden Fuß, von dem man zwar nichts sehen kann, aber rein physisch betrachtet ist der Fuß eben nicht mehr ganz gesund.

Ob ich auch ohne Sport Probleme mit den Knien bekommen hätte, weiß ich nicht, laut meinem Arzt ist das aber eher unwahrscheinlich. In Fällen wie diesen Frage ich mich jedoch, ob es immer noch so gut ist zu behaupten, Sport wäre ja so gut für die Gesundheit und den Kreislauf. Dass das so ist, möchte ich ja gar nicht anzweifeln, aber bei mir und meinem Freund kann man ja schon mal sagen, dass wir uns durch den Sport unsere Knie kaputt gemacht haben und mein Freund kann später durch das Volleyball spielen sicher auch noch andere Probleme bekommen, wie eben mit den Händen.

Vielleicht haben wir dann im späteren Alter keine Probleme, die auf mangelnde Bewegung zurückzuführen sind, aber dafür wieder andere Probleme, die auf den Sport zurückzuführen sind. Dabei sind Laufen und Volleyball keine besonderen Sportarten, wie etwa Kampfsport oder so, wo man dann vielleicht noch damit argumentieren könnte, man möge etwas kürzer treten. Welche Erfahrungen habt ihr diesbezüglich gemacht? Würdet ihr weiter Sport treiben, auch wenn ihr dadurch andere körperliche Makel bekommen würdet oder euch anderweitig verletzen würdet?

Ich habe schon mehrere jungen Menschen kennengelernt, die sich beim Sport wirklich massiv verletzt haben. Da sind etwa Bänder beim Fußball gerissen oder die Leute haben sich die Schulter ausgekugelt usw. Das sind mitunter auch Verletzungen, die eben nicht so schnell wieder weggehen. Gerade, wenn dann jemand schon mehrfach ein bestimmtes Körperteil verletzt hat und trotzdem den Sport, der dir Ursache dafür war, weiter ausübt, dann verstehe ich manchmal überhaupt nicht, was die Leute dazu bewegt.

Wenn man sich Gelenke dauerhaft schädigt, sodass man dort ständig Schmerzen hat, die Bänder reißen, man vielleicht die Knorpel kaputt macht usw., dann kann man das nicht mehr rückgängig machen. Da muss man dann vielleicht irgendwann mal dauerhaft Schmerzmittel nehmen. Wenn man stattdessen auf den Sport verzichtet, hat man vielleicht ein etwas höheres Risiko für Übergewicht oder einen zu hohen Blutdruck, aber das kann man durch eine angepasste Ernährung kompensieren. Daher würde ich lieber auf den Sport verzichten.

Man muss eben auf seinen Körper hören. Wenn man merkt, dass man Knieprobleme bekommt, dann muss man es sein lassen. Sport kann in der Übertreibung immer zu Problemen führen. Ich kenne viele Menschen, die auch Knieprobleme bekommen haben, aber ich kenne eben auch Menschen, die viel Sport machen und denen es gut geht. Sport führt also nicht immer dazu, dass man krank wird oder Schäden bekommt.

Ich würde an deiner Stelle nun nicht komplett auf Sport verzichten und schauen, was dir vielleicht auch Spaß machen könnte. Ich bin mir sicher, dass du da noch etwas finden wirst. Für mich überwiegt die Gesundheit, die man durch Sport bekommt und außerdem mache ich es auch um meinen Kopf frei zu bekommen. Ich bin lieber beweglich als immer nur umher zu sitzen.