Empfindet ihr eine Beziehung als finanzielle Belastung?
Wie ich bereits in einigen Threads erwähnt habe, habe ich seit einigen Wochen einen neuen Freund. Da ich im Moment noch studiere, habe ich natürlich auch nicht massenweise Geld zur Verfügung, aber ich habe durchaus im Monat einen gewissen Betrag, der auch voll und ganz ausreicht und wo ich jetzt auch nicht unbedingt das Gefühl habe, dass ich sparen müsste oder so. In meiner vorigen Beziehung war Geld an sich nie wirklich ein Thema, weil mein Freund sehr viel Geld hatte und mir mitunter dann auch Dinge ausgegeben hat, die ich mir nicht leisten konnte, außerdem hatte ich zu der Zeit auch noch einen Nebenjob, was jetzt neben dem Studium leider nicht mehr geht.
Seit meinem neuen Freund habe ich aber manchmal schon das Gefühl, dass eine Beziehung auch in ihrer Art etwas kostspielig sein kann. Mein Freund steht jetzt wenige Monate vor seinem Examen und hat im Moment etwas mehr Geld zur Verfügung als ich, allerdings auch nicht erheblich mehr. Nach seinem Examen wird er natürlich deutlich mehr Geld verdienen.
Aktuell finde ich schon, dass mich die Beziehung in Sachen Geld etwas belastet. Ich habe meinem Freund beispielsweise angeboten, dass wir uns die Spritkosten teilen. Mein Freund hat ein Auto und kommt mich daher häufiger besuchen, beispielsweise fährt mich auch immer nach Hause, wenn ich zu ihm komme. Natürlich könnte man auf öffentliche Verkehrsmittel umsteigen, aber wenn man sich entscheiden muss ob man 25min lang Auto fährt oder 1 Stunde und 15 Minuten mit der Bahn rumgurkt, fällt einem die Entscheidung nicht sehr schwer, zumal man als Student auch unter einem gewissen Zeitdruck steht.
Neben den Spritkosten kommen dann eben noch andere Kosten hinzu, beispielsweise koche ich jetzt meist häufiger, weil mein Freund mich oft abends nach der Arbeit besuchen kommt und wir dann gemeinsam was essen, wo ich mir sonst vielleicht nur ein Müsli gemacht hätte oder so. Auch sehr kostspielig waren in letzter Zeit die Geschenke. Ich selbst lege eigentlich keinen großen Wert darauf, dass man sich in einer Beziehung dauernd beschenkt, aber meinem Freund ist das wichtig, deswegen hat er mir was zu Nikolaus geschenkt, zu Weihnachten, zum Geburtstag und bald ist ja wieder Valentinstag.
Ich selbst finde es auch schön, wenn man dann einfach nur den Tag zusammen verbringt und finde es auch nicht wichtig, dass man sich zu anderen Festlichkeiten groß beschenkt, meinem Freund ist das aber leider doch eher wichtig. Wir haben zwar auch zu Weihnachten etwa eine Grenze gesetzt, wie viel wir ausgeben wollen, aber mein Freund hat diese Grenze dann doch etwas überschritten. Er selbst meint es wäre ihm egal, da er eben etwas mehr Geld zur Verfügung habe, als ich, ich selbst komme mir dabei aber schon etwas doof vor und würde es lieber bei Kleinigkeiten belassen.
Daneben kommen dann noch andere Kleinigkeiten, beispielsweise muss man ja auch immer noch was kaufen, wenn man die Eltern oder Verwandten besuchen kommt und man unternimmt natürlich auch häufiger was mit dem Freund. Ich gehe jetzt etwa häufiger in die Sauna, ins Kino oder mal Essen und so weiter, als vor meiner Beziehung, was natürlich auch etwas kostet.
Im Moment macht mir das zwar noch keine Probleme, aber ich habe mir schon überlegt, dass das sicherlich nicht jeder mitmachen könnte. Meine Mitbewohnerin etwa hat um einiges weniger Geld im Monat zur Verfügung, als ich und müsste sich dann doch etwas in ihren Aktivitäten eingrenzen. Wie ist das bei euch, hattet ihr in einer Beziehung auch das Gefühl, dass ihr mehr Geld ausgebt, als außerhalb davon? Hat euch das belastet oder findet ihr das normal?
"Belastung" ist jetzt natürlich vielleicht das falsche Wort, aber definitiv gibt man, gerade am Beginn einer Beziehung mehr Geld aus, als ohne Beziehung oder dann im Laufe der Zeit.
Wie du schon richtig aufzählst, man wohnt noch nicht zusammen, will sich aber trotzdem möglichst oft sehen. Das heißt es kommt etwa zweimal am Tag eine Fahrtstrecke dazu, die ohne diese Beziehung nicht existieren würde. Lass es nur 10 km hin und 10 km zurück sein, so sind das mal eben 20 km extra am Tag. Auf 30 Tage hochgerechnet sind das eben schon 600 km einfach mal extra. Das ist etwa eine Tankfüllung, also je nach Auto 75 bis 90 €.
Was hast du noch angesprochen? Achja, dass gemeinsame Essen. Natürlich, man ist frisch verliebt und will auch das alles was man gemeinsam macht etwas besonderes ist. Also gibt es am Abend statt ein paar Scheiben Brot, Wurst und Käse eben etwas frisch gekochtes oder man geht essen. Rechnen wir mal eine Differenz von etwa 5 € pro Abend hinzu. Bei 30 Abenden im Monat sind auch das allein schon wieder 150 € extra.
Allein diese beiden Punkte machen fast 250 € aus. Das ist Geld, welches man vorher einfach nicht ausgegeben hat oder für andere Dinge ausgegeben hat. Natürlich fällt einem schnell auf, dass dieses Geld dann irgendwo fehlt. Wenn man sich jetzt noch gegenseitig Geschenke macht, dann kann das selbstverständlich sehr schnell als finanzielle "Belastung" angesehen werden.
Aber, geben wir dieses zusätzliche Geld nicht gerne aus um glücklich zu sein?
Eine Beziehung ist natürlich in gewisser Weise eine finanzielle Belastung. Allein an den Festtagen, wenn man nicht mehr nur für seine Verwandte Geschenke braucht, sondern eben auch für die des Partners. Ich denke aber, dass es einfach sehr schön ist eine Beziehung zu haben und man nicht so sehr aufs Geld schauen sollte.
Ich meine man bekommt ja auch emotional einiges zurück. Dennoch habe ich am Anfang der Beziehung nicht so viel mit meinem Partner unternommen was Geld gekostet hat, wobei er da auch noch gearbeitet hat und mir auch teure Geschenke gemacht hatte. Mir war es einfach wichtig mit ihm Zeit zu verbringen und vielleicht kannst du das ja auch anders machen um Geld zu sparen. Beispielsweise kann man zu Hause gemeinsam einen Film schauen. Freunde zu sich einladen und jeden etwas mitbringen lassen oder solche Sachen eben. Im Sommer kann man sich ja auch einfach mal zu einem Picknick hinreißen lassen und das Wetter genießen. Es muss nicht immer alles teuer sein.
Ich muss sagen, dass ich eine Beziehung noch nie als Belastung empfunden habe. Immerhin ist es mir auch noch nie aufgefallen, dass ich in einer Beziehung mehr Geld ausgegeben hätte, als wenn ich alleine wäre. Und auch wenn das tatsächlich so sein sollte, dann würde ich das auch niemals als Belastung bezeichnen, da ich ja freiwillig und auch sehr gerne Geld in meine Beziehung investiere, da mir das auch großen Spaß macht. Es zwingt mich ja auch niemand dazu, mit meinem Freund ins Kino zu gehen oder gemeinsam zu kochen und wenn ich nicht so viel Geld ausgeben wollen würde, dann könnte ich auch auf gemeinsame Unternehmungen verzichten. Stattdessen könnte ich ja einfach ganz einfache Gerichte mit meinem Freund kochen oder mir einfach zu Hause mit ihm DVDs anschauen, was kaum etwas kosten würde. Von daher finde ich nicht, dass da einem kaum eine andere Wahl bleibt, als innerhalb einer Beziehung viel Geld auszugeben.
Bei mir ist es so, dass ich innerhalb einer Beziehung durchaus viel Geld ausgebe. Immerhin macht es mir einfach großen Spaß, verschiedene Sachen mit meinem Freund gemeinsam zu unternehmen und ich möchte auch nicht jedes Wochenende mit meinem Partner zu Hause auf dem Sofa verbringen, weshalb ich auch gerne viel mache, was natürlich auch oftmals etwas kostet. Dabei gehen wir dann gerne gemeinsam ins Kino, in die Therme oder auch in Freizeitparks. Außerdem war ich in meiner letzten Beziehung sehr oft mit meinem Freund gemeinsam im Urlaub. Zudem kommen natürlich auch noch solche Sachen wie Geschenke dazu, wobei ich das alles nie als Belastung angesehen habe. Es hat mir riesigen Spaß gemacht, mein Geld für gemeinsame Unternehmungen oder für Geschenke auszugeben und von daher habe ich auch nie eine Sekunde daran gedacht, dass ich das Geld lieber anderweitig verwenden könnte.
Letztes Jahr war ich auch für einige Monate Single, wobei ich eigentlich fest damit gerechnet hatte, einiges an Geld dadurch sparen zu können. Immerhin fielen ja die ganzen Unternehmungen mit meinem Partner weg. Trotzdem war es dann im Endeffekt so, dass ich sogar noch mehr Geld ausgegeben hatte, als ich Single war. Immerhin habe ich dann viel mit meinen Freundinnen unternommen, wobei ich oft mit ihnen auf Partys oder auch im Schwimmbad oder Eis essen war. Außerdem bin ich dann einfach mit meinen Freundinnen in den Urlaub gefahren, was natürlich auch Geld kostete. Und meine freie Zeit, die ich hatte und in der ich mich nicht mit Freundinnen getroffen habe, habe ich dann genutzt, um wieder mehr Zeit in meine Hobbys zu investieren.
Dadurch, dass ich wieder mehr Zeit zum Lesen hatte, habe ich mir wieder mehr Bücher gekauft und auch sonst bin ich wirklich sehr oft shoppen gewesen, wobei ich innerhalb einer Beziehung gar nicht so oft die Zeit dazu gehabt hätte. Von daher weiß ich von mir, dass ich als Single mindestens genauso viel Geld ausgebe, wie in einer Beziehung und von daher habe ich auch noch nie daran gedacht, dass eine Beziehung finanziell belastend für mich sein könnte, zumal ich mit meinem Geld eigentlich auch immer ganz gut auskomme.
Ich würde eine Beziehung auch nicht als finanzielle Belastung bezeichnen, aber ich muss zugeben, dass ich in (m)einer Beziehung mehr Geld ausgebe als alleine. Das war in der Vergangenheit so und ist seit ich berufstätig bin noch wesentlich mehr der Fall. Das fängt bei den täglichen Dingen an wie beispielsweise Essen kochen. Während man selbst nur kleinen Hunger hat und vielleicht nur einen Salat, Joghurt oder eine Suppe essen würde, ist es bei mir doch oft so, dass Mann Hunger hat und wir dann doch richtig kochen oder sogar essen gehen. Essen gehen würde ich alleine längst nicht so oft wie jetzt mit meinem Freund.
Ebenso hält es sich mit Unternehmungen. Gut, in den letzten Monaten ist es etwas abgeflaut bei uns, da mein Freund durch seine berufliche Doppelbelastung viel Stress hatte und er an den Wochenenden viel gearbeitet hat, aber normalerweise unternehmen wir schon recht viel zusammen und dann eben oft auch kostspieligere Sachen wie ein spontaner Wochenendausflug mit Hotel (meist 4 Sterne) und Essen etc. Da kommen schon Summen zusammen, die ich, wenn ich alleine wäre, nicht aufbringen würde für Urlaub oder Unternehmungen.
Andererseits würde ich, wenn ich Single wäre, wohl weit mehr Geld für Wohnung oder Wohnungsunterhaltung ausgeben als zu zweit. Insofern wiegt es sich etwas auf, aber ich denke schon, dass man alles in allem in einer Beziehung mehr ausgibt. Auch das Thema mit den bereits erwähnten Geschenken für den Partner und dessen Familie darf man nicht außer Acht lassen. Das sind vielleicht alles keine Unsummen, aber alles zusammengerechnet kommt doch schon etwas zusammen, dass wohl als Betrag höher liegt, wie wenn man alleine wäre.
Als Belastung würde ich das dennoch nicht bezeichnen, denn man teilt all diese Dinge ja gerne mit seinem Partner. Ich würde zwar weniger Geld für Urlaub ausgeben und mehr sparen, aber was habe ich davon? So gebe ich das Geld aus und teile viele schöne Stunden und Erlebnisse mit meinem Partner. Das ist es mir wert und für mich persönlich keine finanzielle Belastung, da ich ein gutes Einkommen habe. Ich kann mich aber an Zeiten in meinem Studium erinnern, da hatte ich auch kaum Geld und bin aufgrund meines damaligen Freundes jedes Wochenende 250km gependelt. Insofern war es dort schon eine finanzielle Belastung, weil es einfach nicht drin war im monatlichen Budget. Ich würde es aber jederzeit wieder machen, denn ich habe mich lieber in meinen sonstigen Ausgaben eingeschränkt und dafür wenigstens zwei schöne Tage am Wochenende mit meiner Familie und meinem Freund gehabt.
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