Grillfest mit Nikolaus und Kindern im Hausgarten originell?
Bei uns ist gerade im Hof mal wieder eine Aktion im Gange. Susi hat den halben Bezirk in den Hof eingeladen und dort findet mit einem gemieteten Nikolaus mit Papier-Bischofsmütze und sehr langem Bart eine Geschenkeparty statt. Auch nehmen neben rund 30 Kindern viele ältere Leute statt. Der Nikolaus grillt und singt und es wurden auch Rehe mit Lichterketten aufgestellt.
Findet Ihr so ein Fest originell oder wäre Euch das zu kitschig? Würdet Ihr auch mit Euren Kindern daran teilnehmen oder sollte man den Kindern keine falschen Bräuche einimpfen?
Was denn für falsche Bräuche? Soll man im Winter nicht grillen, oder was? Also für mich ist die Bratwurst auf dem Weihnachtsmarkt obligatorisch und ob nun der Nikolaus im Grill steht oder irgendjemand anders, wäre mir auch relativ egal. Für die Kinder ist so eine Party sicher eine schöne Sache und ich würde mit meinem Sohn bestimmt mal kurz vorbeischauen, wenn in unserer Nachbarschaft jemand so etwas machen würde.
Eine so tolle Nikolausfeier ist doch für die Kinder wundervoll. Ich bin da zwar nicht fürs Grillen, aber das ist Nebensache. Ich finde, wenn alle Spaß haben - Erwachsene und Kinder, ist es doch eine gelungene Veranstaltung. Alle Achtung für denjenigen, der das arrangiert hat.
Dies Nikolausfeier hat rund zwei Stunden gedauert und den Kindern schien sie sehr gut gefallen zu haben. Ich denke aber, dass alles zu kommerzialisiert wird. Nikolaus war immer schon ein "Theater", aber von Halloween halte ich rein gar nichts. Die Leute haben viele Fotos vom Nikolaus und den beschenkten Kindern gemacht und diese Kinder können diese Aufnahmen dann später mal ihren eigenen Kindern zeigen.
Ich finde es auch nicht schlimm, wenn jemand eine solche Nikolausfeier organisiert. Natürlich ist es vielleicht nicht ganz typisch, aber die Tradition am Nikolaustag ist doch die, dass ein Nikolaus kommt und Geschenke verteilt. Natürlich findet dabei üblicherweise kein Grillfest statt, aber für die Kinder ist so etwas doch mal eine schöne Abwechslung. Sicher ist ein solches Fest vermutlich etwas zu kitschig, aber für die Kinder fände ich das toll, weil sie solche Feste in der Regel doch sehr lieben.
celles hat geschrieben:Ich denke aber, dass alles zu kommerzialisiert wird.
Was genau war denn jetzt kommerzialisiert? Hat es denn Eintritt gekostet oder waren die Geschenke sehr teuer? Von deiner Beschreibung her war es einfach ein nettes Nachbarschaftsfest. Gut, der Nikolaus wurde gemietet, aber so musste eben keiner der Väter ran. Das ist doch in Ordnung.
Da ich Weihnachten und Nikolaus und auch die ganze Schenkerei eigentlich gar nicht gut finde, würde ich persönlich auch nicht daran teilnehmen. Aber wenn ich Kinder hätte, würde ich ihnen solche Feste nicht vorenthalten. Ich bin nicht religiös und ob es mal einen Mann namens Nikolaus gab, ist mir herzlich egal. Aber es ist nun mal Brauch.
Ich sehe hier keine Falschheit. Was genau meinst du denn damit? Die historische "Unkorrektheit" eines Nikolaus oder die Verbindung mit dem Grillen? Beides finde ich total egal, wenn es den Kindern Spaß macht. Ich würde es nicht selber organisieren, aber wenn andere daran Freude haben, ist es doch okay.
Man muss ja nicht alles mit Gewalt verkitschen, nur weil es vielleicht einigen Kindern und Eltern gefallen könnte. Dies kann man auch übertreiben. Eine Nikolaus-Grillparty geht bei mir schon in Richtung Kitsch. Ich könnte auch eine Osterhasenparty machen und dabei Hühner engagieren, die Eier legen und verstecken und dann wäre nur mehr Kitsch vorhanden. Ich finde es schade, dass der historische Hintergrund beim Nikolaus komplett verloren geht und man alles nur mehr veralbert!
Ach so, jetzt hab ich´s verstanden. Na, aber der historische Hintergrund von Nikolaus und Weihnachten ist doch sowieso dahin. Immer weniger gehen in die Kirche. Viele sind gar nicht religiös und feiern es dennoch. Wie gesagt, mit Kindern hätte ich auch das Gefühl, dass ich mitmachen muss, obwohl ich es jetzt ohne Kinder vollkommen lasse, weil ich nicht religiös bin.
Also da stimme ich dir zu. Es war früher sicher feierlicher. Als es noch wirklich seine Bedeutung hatte. Aber von der Vorstellung musst du dich verabschieden. Es ist kein christliches Fest mehr. Aber es ist sehr befremdlich, wenn etwas Religiöses einfach als schön empfunden und ohne die religiöse Bedeutung übernommen wird.
Ich wäre daher dafür, dass man beides entkoppelt. Die Nicht-Christen können sich ja gerne einen Baum aufstellen und Geschenke austauschen. Das Jahresende ist dafür ja auch ohne den angeblichen Geburtstag von Jesus eine gute Gelegenheit. Aber sie könnten die echten Christen in den Kirchen in Ruhe lassen und diesen einen Tag so wie alle anderen 364 Tage im Jahr nicht in die Kirche gehen. Und dann könnten sie im Winter ständig draußen grillen und Nachbarschaftsfeste feiern, aber ohne Nikolaus.
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