Beruf aufgeben, um dem Partner ins Ausland zu folgen?

Eine Kollegin von mir hat ganz spontan gekündigt, weil ihr Mann für fünf Jahre einen gut bezahlten Job im Ausland bekommen hat, und zwar in China. Er bekommt dort eine auch für unsere Verhältnisse ziemlich luxuriöse Wohnung mit Swimmingpool und Hausmädchen. Meine Kollegin hat sich entschlossen, mitzuziehen, da sie meint, dort neue Erfahrungen sammeln zu können. Sie möchte es sich einfach gut gehen lassen und den Luxus genießen.

Das Problem in meinen Augen ist allerdings, dass sie ihre eigene Karriere damit aufgibt. Sie arbeitet in der Softwareentwicklung. Wenn sie zurückkommt, wird ein Wiedereinstieg wahrscheinlich schwierig.

Wie hättet ihr entschieden? Ich glaube, ich würde nicht mitziehen, sondern nur meine Urlaube dort verbringen. In China würde ich ja keinen kennen, mich vielleicht noch nicht einmal unterhalten können. Ich würde garantiert Heimweh bekommen, zurückfahren und dann ohne Job dastehen.

In so einem Fall wäre mir persönlich die Karriere total egal. Ich finde die Beziehung wichtiger. Es sollte natürlich diskutiert werden, ob er damit seine Karriere fördern darf oder ob sie beide in Deutschland bleiben, damit sie ihre Karriere nicht aufgeben muss. Aber zusammenbleiben würde ich auf jeden Fall. Eine Ehe sollte schon mehr wert sein als jeder Job der Welt. Wie sollte denn auch eine Ehe über 5 Jahre und diese enorme Entfernung geführt werden. Das ist ja ein absoluter Todesstoß.

Außerdem ist es tatsächlich eine großartige Chance, ein neues Land kennenzulernen. China wäre jetzt nicht mein Favorit, aber spannender als Deutschland ist es auf jeden Fall. Und sie muss ja die 5 Jahre auch nicht nur rumlungern. Wenn sie sich bemüht, kann sie nach einem Jahr die Sprache - gut, da es sich um Chinesisch handelt vielleicht etwas länger - und dann kann sie dort auch Arbeit finden. Gerade in der Softwareentwicklung ist China doch eine Wahnsinnschance. Wenn sie zurück ist in Deutschland, werden ihr die Jobs nur so hinterhergeschmissen, weil sie was von Software und Chinesisch versteht.

Ich wäre auf jeden Fall mitgegangen, aber ohne mir da groß einen Kopf zu machen. Wo ist denn das Problem? Arbeit findet man auch in China. So eine Chance bekommt man nicht sooft im Leben, und wenn der Mann dort gut verdient und man gemeinsam ein gutes Leben haben kann, dann ist es doch in Ordnung. 5 Jahre sind ja fast nichts und man kann dann noch etwas von der Welt sehen. China ist ja nichts, was man sich unbedingt mal anschauen geht.

Ich würde meinem Partner überall hin folgen. Das klingt jetzt nach einer schnell geschriebenen Aussage, aber ich bin in der Hinsicht sehr offen und könnte überall leben. Hauptsache er ist dabei. Ich bereise gerne die Welt und bei so einer Möglichkeit wären meine Koffer sehr schnell gepackt und ich würde fragen, wann es losgeht. Man kann ja auch Karriere in China machen. Man muss ja nicht nur in einer Firma bleiben.

Ich wäre auch auf jeden Fall mitgegangen, weil es für mich überhaupt nicht in Frage käme, über fünf lange Jahre eine Fernbeziehung zu führen. Sicherlich ist es schwierig, sich in einem fremden Land einzuleben, aber wenn man innerhalb Deutschlands umzieht, kennt man am neuen Wohnort ja für gewöhnlich auch erst mal niemanden.

Wenn die Kollegin Softwareentwicklerin ist, dann wird sie sicherlich in China noch viel lernen können und nach den fünf Jahren hier in Deutschland wieder einen guten Einstieg finden. Und wenn nicht, dann ist sie zumindest um eine interessante Erfahrung reicher, die ihr niemand mehr nehmen kann.

Ich sehe es eigentlich genau anders herum als Bienenkönigin; mir wären mein Leben und mein Beruf wichtiger als die Beziehung. Zudem ist es ja eine massive Umstellung, in einer so anderen Kultur leben zu müssen; da fände ich es eigentlich schon komisch, wenn der Partner überhaupt auf derartige Ideen kommt. Ich glaube, dass ein Partner, der diesen Umzug ernsthaft in Erwägung zieht, damit auch zeigt, dass er nicht zu mir passt.

Man muss nur einmal bedenken, dass man dann in Deutschland alles aufgibt. Das ganze soziale Umfeld ist dann weg und man muss noch einmal neu anfangen. Denn wenn Freundschaften es schon nicht überstehen, dass man sich nach dem Ende der Schulzeit nur noch sporadisch sieht, dann überstehen sie fünf Jahre Abstand erst recht nicht. Man muss sich dann in Deutschland auch wieder eine neue Wohnung suchen und neu einrichten, denn man hatte ja sicherlich nicht die Möglichkeit, ganze Einbauwände nach China mitzunehmen. Es ist dann wirklich alles weg und darauf hätte ich absolut keine Lust.

Ich würde sagen, dass das ganz auf die Umstände und vor allem auf das Land ankommt, wo der neue Job meines Lebensgefährten wäre. Nach China wäre ich auf keinen Fall mit ausgewandert. Das Land reizt mich überhaupt nicht, eigentlich der ganze Kontinent Asiens gar nicht. Wenn es aber ein Beruf in Amerika gewesen wäre, dann hätte ich wohl nicht lange überlegt und wäre sofort mitgegangen. Das Land reizt mich sehr und ich würde selber sowieso gerne dorthin auswandern, auch wenn ich noch nicht weiß, ob ich das wirklich durchziehen werde. Von daher würde ich diese Möglichkeit auf jeden Fall ergreifen. Ich kann ja auch die englische Sprache sehr gut sprechen, ganz im Gegensatz zu Chinesisch.

Bei anderen Ländern, zum Beispiel innerhalb Europas, müsste ich mir das ganze dann sehr gut überlegen. Da kann ich jetzt so spontan gar keine Antwort darauf geben. Da würde es dann wohl auf die Verhältnisse in Deutschland ankommen. Je nachdem, wie sehr ich an meinen eigenen Beruf hänge und an meinen Freunden und meinem Haus beziehungsweise meiner Wohnung. Das wäre dann wohl eine ziemlich harte Entscheidung, grundsätzlich finde ich es in Deutschland nämlich sehr angenehm zu leben. Ich weiß nicht, ob ich das alles hier so von dem einen auf den anderen Tag aufgeben würde. Andererseits würde ich meinen Freund natürlich weiterhin sehen wollen. Ich bin sowieso eine sehr anhängliche Freundin und das wäre eine harte Probe für die Beziehung, weil man sich über lange Zeiträume nicht sehen würde.

Ich glaube, ich würde letztendlich eher das Diskussionsthema aufbringen, ob er nicht in Deutschland bleiben kann, anstatt darüber nachzudenken, ob ich ihn in das Ausland folge. Aber wie gesagt, die Umstände sind entscheidend, so pauschal kann ich das nicht sagen.

Ich würde in einer solchen Situation niemals mitgehen. Wie hat deine Arbeitskollegin das denn geplant? Will sie in China die ganze Zeit zu Hause sitzen und sich von ihrem Mann aushalten lassen? Wenn sogar Personal vorhanden ist, muss sie sich nicht einmal im Haushalt betätigen und lebt damit absolut grundlos auf Kosten des Partners. Ich muss sagen, dass ich so ein Leben nicht gut fände. Gerade wenn sie bislang gearbeitet hat, wird sie sich dann vielleicht nutzlos und vielleicht auch als Schnorrer fühlen. Dazu kommt noch, dass sie ihre Karriere aufgibt. Vielleicht wird sie das irgendwann bereuen.

Liebe ist ganz schön, aber an erster Stelle steht für mich mein Leben. Ich würde nicht alles aufgeben, um mit einem Partner ins Ausland zu gehen. Auf der anderen Seite würde ich das auch nie von einem Partner verlangen. Ich würde schauen, wonach mir persönlich der Sinn steht und wo es mich hin verschlägt. Davon würde ich dann abhängig machen, ob ich die Beziehung fortführen oder beenden möchte. Andersherum kommt das für mich auf keinen Fall in Frage. Ich würde nicht einmal in Deutschland für einen Partner umziehen, wenn mir die Stadt an sich nicht zusagt.

An Stelle deiner Kollegin würde ich zumindest schauen, dass sie in China auch beruflich Fuß fasst. Das kann ihr dann bei der Rückkehr nach Deutschland zugute kommen. Wenn sie aber nun fünf Jahre lang nichts macht, wird sie das nicht weiterbringen und dann ist es fraglich, ob sie dann überhaupt noch Chancen auf eine gute berufliche Entwicklung hat.

Natürlich kann ich jetzt nicht mit großer Sicherheit sagen, wie ich entschieden hätte, ich bin allerdings ein sehr karriereorientierter Mensch und könnte mir wohl eher nicht vorstellen, meinen Beruf für meinen Partner aufzugeben, zumindest dann nicht, wenn ich im Zielland keine vergleichbare Anstellung finden könnte. Da ich derzeit Rechtswissenschaften studiere und anschließend auch in diesem Bereich arbeiten möchte, ist eine gewisse Bindung an das deutsche Recht und dementsprechend an Deutschland zwangsläufig gegeben. Ich könnte es mir nicht vorstellen, fünf Jahre lang überhaupt nichts zu arbeiten oder mangels Sprachkenntnissen und Qualifikation in einem wenig anspruchsvollen Aushilfsberuf tätig zu sein. Das würde mich nicht nur langweilen, sondern auch meine Einstellungschancen zurück in Deutschland extrem verringern.

Allerdings kann ich zum vorgegebenen Beispiel wenig sagen. Wenn jemand in der Software-Entwicklung tätig ist, dann findet er vielleicht auch eine chinesische Firma, in der viel über die englische Sprache läuft und in der man somit möglicherweise eine Anstellung finden kann. Wenn dem so sein sollte, würde dem Umsiedeln wohl absolut nichts im Wege stehen. Ich würde nur für mich persönlich sagen, dass ich weder bereit wäre, mich finanziell völlig einem Partner unterzuordnen, noch meine eigene Karriere völlig aufzugeben und langfristig zu gefährden.

Ich denke, dass ich diese Frage gar nicht spontan beantworten könnte. Immerhin weiß ich jetzt gar nicht, wie ich mich in so einer Situation fühlen würde und ich kann mich momentan gar nicht in die Situation hinein versetzen. Dabei würde es eben nicht nur von meinen Gefühlen abhängen, ob ich mitkommen würde oder nicht, sondern auch von allen äußerlichem Umständen. Damit würde ich nicht nur die Arbeit, sondern auch meine Familie und Freunde meinen und auch die Tatsache, wie glücklich ich momentan wäre. Dabei kann ich jetzt auch noch gar nicht wissen, wie das in so einem Fall aussehen würde, weshalb es mir wirklich schwer fällt, die Frage zu beantworten. Immerhin fällt es einem sicherlich leichter, auszuwandern, wenn man sich ohnehin nicht so wohl im eigenen Wohnort fühlt und nur wenige Freunde hat, als wenn man einen sehr großen Freundeskreis hat und sich richtig wohl im eigenen Wohnort fühlt.

Ich muss sagen, dass ich es mir jedoch auf jeden Fall vorstellen könnte, mitzukommen, wenn mein Freund auswandern würde. Immerhin ist mein Freund der wichtigste Mensch in meinem Leben und ich finde die Beziehung auf jeden Fall wichtiger als die Arbeit. Der Partner bleibt schließlich das ganze Leben lang an der eigenen Seite, wobei man ihn normalerweise auch jeden Tag sieht, während man nicht täglich zur Arbeit geht und auch irgendwann in Rente gehen wird. Zudem könnte ich es mir auch absolut nicht vorstellen, meine große Liebe einfach so gehen zu lassen. Das würde mir das Herz brechen und ich würde wohl in eine tiefe Depression fallen. Immerhin könnte ich es mir in so einem Fall auch absolut nicht vorstellen, jemals einen neuen Partner zu finden, den ich genauso lieben könnte und wenn ich meinen Freund wirklich über alles lieben würde, würde ich vermutlich mitkommen.

Ich denke, dass man mit dem richtigen Partner an seiner Seite überall glücklich werden kann, weshalb ich mir keine so großen Sorgen machen würde, im Ausland unglücklich zu werden. Zudem ist es ja auch so, dass man sich im Ausland eine Arbeit suchen kann. Gerade dann, wenn man so ein großes Haus hat und sich so großen Luxus leisten kann, würde ich vermutlich mitkommen. Wenn mein Partner, wie in dem von dir beschriebenen Fall, wirklich so gut verdienen würde, dann könnte ich mir sicherlich auch zweimal jährlich eine Reise nach Deutschland leisten, was nicht gerade wenig wäre. In dieser Zeit könnte ich dann auch meine Familie und meine Freunde besuchen und ich könnte ja auch ohne meinen Partner hin und wieder nach Deutschland reisen, wenn ich im Ausland nicht gleich eine Arbeit finden würde. Dabei würde mir das Pendeln auch nichts ausmachen, da ich es ehrlich gesagt nicht so schlimm finde, lange unterwegs zu sein.

Eine Fernbeziehung über diesen Zeitraum und diese Entfernung wäre meiner Meinung nach zum Tode verurteilt. Daher würde ich in so einer Situation auch ohne zu zögern meinen Job kündigen und mit meinem Partner nach China gehen. Ich sehe die Prioritäten da ganz klar bei meinem Partner und nicht bei meiner Karriere. Eine derartige Gelegenheit bekommt man so nie wieder. Sie hat dort die Möglichkeit, eine neue Sprache und neue Kultur kennenzulernen. Wer weiß, vielleicht sind in 5 Jahren, wenn sie wieder zurück kommt, gerade die neuen Kenntnisse dem Arbeitgeber besonders wichtig.