Wie kann man gegen ein schlechtes Arbeitszeugnis angehen?

Beispiel 1: Nehmen wir mal an, dass B ein schlechtes Arbeitszeugnis bekommen hat. B ist aus betrieblichen Gründen gekündigt worden und braucht das Zeugnis für den weiteren Berufsweg. Er will Bewerbungen schreiben und da ist ein schlechtes Zeugnis nicht gerade förderlich. Wie kann B sich gegen das Zeugnis wehren?

Beispiel 2: Nehmen wir mal an, dass C ein Zwischenzeugnis bei der Arbeit erfragt hat und dieses auch bekommen hat und mit diesem Zeugnis nicht zufrieden ist. Er will es sich aber mit dem Chef auch nicht verscherzen und gleich mit Anwalt drohen. Wie kann C gegen dieses Arbeitszeugnis angehen?

Was würdet ihr machen, wenn ihr ein Arbeitszeugnis bekommen würdet, mit dem ihr absolut nicht zufrieden seid?

Wenn das Arbeitszeugnis nicht mit meiner Leistung übereinstimmt, würde ich vor das Arbeitsgericht gehen. Dort bekommt man als Arbeitnehmer häufig Recht. Der Gang vor dieses Gericht kostet nichts und man braucht auch keinen Rechtsanwalt.

Im Fall eines schlechten Zwischenzeugnisses bleibt dir nichts anderes als noch einmal mit dem Chef zu sprechen, um herauszufinden, was du ändern kannst, damit er mit dir zufriedener ist. Auch der Gang zum Betriebsrat ist angebracht, falls es einen solchen gibt, damit dieser vermitteln kann. Vielleicht ist dem Chef ja gar nicht bewusst, dass das Zeugnis schlecht ist. Denn Chefs sind ja nicht immer Formulierungskünstler. Vielleicht ist er ja gar nicht unzufrieden, aber es hört sich so an.

Manche Vorgesetzte mögen es auch, wenn man sein Zeugnis selber schreibt und sie nur noch unterschreiben müssen. So war es bei mir manchmal.

Ich würde erst einmal mit dem Chef sprechen und Änderungen besprechen. In der Regel arbeiten die Chefs da mit einem gut zusammen. Anders ist es natürlich, wenn du kein gutes Verhältnis zu deinem Chef hast. Wehren kannst du dich auf verschiedene Arten gegen ein schlechtes Zeugnis. Du kannst zum Beispiel einen Anwalt einschalten und entsprechend gegenangehen, aber auch, wie mein Vorredner schon gesagt haben, direkt vors Arbeitsgericht ziehen. Das Arbeitsgericht würde ich aber als letzte Instanz vorziehen, denn das ist immer mit viel Stress und ggf. auch Kosten verbunden, die man ggf. einsparen kann, wenn man erst mal mit einem Anwalt über die Sache spricht.

Also generell muss dein Chef per Gesetz ein wohlwollendes Arbeitszeugnis schreiben. Soll heißen, es darf nicht schlechter als mit 3 benotet werden und außerdem darf es keine doppelwindigen Formulierungen enthalten. Die Zeugnisaussagen müssen eindeutig sein, klar und verständlich formuliert.

Als mein letzter Chef ein mir nicht zufriedenstellendes Zeugnis aushändigte, hab ich erstmal mit Ihm ein Gespräch gesucht und vermittelt, dass ich damit nicht zufrieden bin und ein neues verlange. Erst hatte er sich dagegen gewehrt, als ich aber anmerkte, dass ich auch kein Problem sehe damit zum Arbeitsgericht zu gehen, lag es dem nächsten Tag auf meinem Tisch. Da Arbeitgeber vor dem AG dann doch oft den Kürzeren ziehen, wenn es darum geht.

Nachteil der Aktion, die letzte Woche auf Arbeit war nicht mehr sehr angenehm. Aber was solls! Mit dem Wissen, dass ich bald aus der Hütte raus bin, war mir auch alles egal. Vorteil bei mir war auch, dass mein Onkel aufgrund seines Jobs recht fit im Arbeitsrecht ist.