Magnesium Mangel durch Baldrian Einnahme?
Nachdem ich nun seit einer Weile einen sehr leichten Schlaf habe und bei dem kleinsten Geräusch leider direkt aufwache, wurde mir empfohlen, vielleicht doch mal ein Baldrian-Präparat zu nehmen. Dies würde den Schlaf angeblich intensivieren und dann eben auch fester machen.
Ich kannte Baldrian bisher eher als Beruhigungsmittel, aber hatte vor Jahren dennoch schon einmal Baldrian-Tabletten aufgrund von ausgeprägter, aber nicht stressbedingter oder unruhebedingter, Schlaflosigkeit genommen, weil man mir damals schon sagte, das würde angeblich auch einfach so etwas schläferiger machen, auch, wenn keinerlei Stressprobleme als Ursache für die Schlaflosigkeit vorliegen. Damals brachte es bei mir übrigens rein gar nichts. Aber da man ja Baldrian-Tee in den Drogerien teilweise schon für 60 Cent pro Packung bekommt, habe ich mir gedacht, ich versuche es jetzt eben noch einmal. Vielleicht hilft es dieses Mal ja doch irgendwie, es sind ja zwischenzeitlich einige Jahre vergangen und mein Organismus hat sich in der Zeit auch ein wenig verändert.
Also habe ich eine Weile vor dem Schlafengehen einen Tee mit 40% Baldrian, 30% Melisse, 20% Passionsblumenkraut und 10% Pfefferminze zubereitet und getrunken. Die Gesamtmenge an Tee im Beutel scheinen übrigens bloß 1,5 Gramm zu sein, sehe ich gerade. Tatsächlich fühlte ich mich aber nach der Einnahme des Tees noch ruhiger, als so schon. Fast, wie ein wenig eingehüllt in Watte. Müde wurde ich übrigens trotzdem nicht und bin dann auch wieder nachts direkt vom ersten lauteren Geräusch aufgewacht. Geschlafen hatte ich zu dem Zeitpunkt noch keine drei Stunden. Also gewirkt scheint der Tee nicht wirklich zu haben, beziehungsweise hat er das Problem nicht gelöst.
Dafür bekam ich, nachdem ich dann einige Minuten wach gelegen hatte, einen richtig grausamen Wadenkrampf. So einen schlimmen Krampf hatte ich bisher noch nie in meinem Leben, die Schmerzen waren heftig und der Krampf auch kaum mehr zu lösen. Auch jetzt tut es noch weh, besonders beim Stehen oder Laufen, und ich bin echt froh, dass ich heute keine größeren Distanzen mehr überbrücken muss. Das fällt bei dem Schmerz immernoch ziemlich schwer. Das ganze Bein fühlt sich außerdem noch immer etwas verkrampft und wie erstarrt an.
Wadenkrämpfe habe ich normalerweise sehr selten, nur aus einer Zeit, wo ich mal krankheitsbedingt deutlich unter Magnesiummangel litt, sind sie mir bekannt. Da hatte ich sie regelmäßig, wenn auch nicht so heftig, wie es heute der Fall war. Daher war ich zuerst doch etwas verwundert, wieso ich plötzlich so einen heftigen Krampf bekam. Außer der Baldrian-Einnahme war eigentlich nichts anders, als sonst.
Nun habe ich online gelesen, dass viele Baldrian-Tabletten ebenfalls Magnesium beinhalten. Benötigt Baldrian etwa Magnesium zum wirken? Möglicherweise stört Baldrian auch die Magnesium-Aufnahme oder Magnesium-Verarbeitung im Körper? Wäre Euch davon etwas bekannt? Das wäre dann nämlich vielleicht eine Erklärung für den schlimmen Krampf. Und dann würde ich mich auch noch fragen, ob es vielleicht gut wäre, parallel zum Baldrian-Tee auch noch Magnesium-Tabletten zu nehmen, oder vielleicht auch allgemein über die Ernährung die Magnesium-Aufnahme ein wenig zu erhöhen?
Baldrian wird oft mit Magnesium kombiniert weil beides gut für die Nerven ist und beruhigt, Magnesium gilt auch als "Anti-Stress-Mineral". Baldrian wirkt sedierend auf die Muskulatur und krampflösend, ebenso Melisse. Generell ist ein Tee, wie du ihn eingenommen hast, eher etwas zur Beruhigung und nicht zum Einschlafen da die Dosis viel zu gering ist. Baldrian als Schlafmittel ist wesentlich höher dosiert. Als einzige Ursache für deine Probleme nach dem Teegenuss könnte ich mir auf die Ferne eine allergische Reaktion auf einen der Bestandteile oder eine Interaktion mit einem anderen Medikament oder Alkohol vorstellen.
Inwiefern kann eine allergische Reaktion sich denn als Krampf manifestieren? Ich bin leider gegen so einige Nahrungsmittel und Pollen allergisch, und die einzigen allergischen Reaktionen, die ich auf betreffende Allergene kenne, sind tränende Augen, juckende Gesichtsschleimhäute, eventuell auch noch Schwellungen im Mund-Nasen-Bereich, und ansonsten höchstens noch Hautausschläge, bei Kontaktallergien. Ach so, und Magenbeschwerden und Durchfälle vielleicht auch noch. Aber von Krämpfen als allergische Reaktion auf irgendetwas habe ich bisher wirklich noch nie etwas gehört.
Alkohol trinke ich übrigens nur sehr selten, und in den letzten Wochen habe ich gar keinen getrunken. Die einzigen Medikamente, die ich regelmäßig einnehme, sind Antiallergika. Und dass die mit einem pflanzlichen Präparat zusammen allergische Reaktionen hervorrufen, und dann auch noch Krämpfe, halte ich für eher unwahrscheinlich. Im Gegenteil, ein Anti-Histaminikum müsste derartige Beschwerden doch eher lindern. Abgesehen davon wäre mir nicht bekannt, dass ich gegen einen der Tee-Bestandteile allergisch reagieren würde. Zumal die meisten Allergene ab einer bestimmten Temperatur sowieso densaturieren, was beim Kochen von Tee auch der Fall sein sollte.
Wenn du keine Allergie gegen die Bestandteile hast ist das auch unwahrscheinlich. Wobei auch nicht alle Allergene hitzelabil sind. Es kann sein dass durch das entspanntere Liegen ein Muskel in einer Position belastet oder gedehnt wurde der darauf mit einem Krampf reagierte, aber das sind alles nur Vermutungen.
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