Wie den Begriff Langzeitarbeitslosigkeit richtig definieren?

vom 23.01.2012, 16:29 Uhr

Wenn eine Person schon lange keinen Beruf mehr ausübt und seitdem arbeitslos ist, so spricht man häufig von einem sogenannten Langzeitarbeitslosen. Aber ab wann zählt man überhaupt als Langzeitarbeitsloser? Wie viele Jahre hat man als Langzeitarbeitsloser schon keine Arbeit mehr? Wo liegt die Grenze vom normalen Arbeitslosen zum Langzeitarbeitslosen? Welche Grenze würdet ihr selbst setzen? Wie würdet ihr den Begriff Langzeitarbeitslosigkeit definieren?

» iCandy » Beiträge: 1584 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Laut Definition spricht man sogar schon nach einem Jahr Arbeitslosigkeit von einem Langzeitarbeitslosen. Das ist meiner Meinung nach schon etwas früh, denn man wird schnell in eine Schublade gesteckt und als faul bezeichnet. Vor allem krankheitsbedingte Langzeitarbeitslose werden ohne Erklärung gleich abgestempelt.

Meiner Meinung sollte man diese Definition mindestens um ein Jahr erweitern. Ein Jahr lang arbeitslos heißt noch lange nicht, dass man sich nicht genug gekümmert hat, sondern kann eventuell auch andere Gründe haben. Klar gibt es natürlich auch Menschen, die nur rumliegen und sich nicht bewerben, aber nur deshalb die Langzeitarbeitslosigkeit schon auf 1 Jahr herabzusetzen finde ich zu hart.

» nelly1235 » Beiträge: 19 » Talkpoints: 6,42 »


Was ich mich außerdem frage, ist Folgendes: Muss man, um als Langzeitarbeitsloser klassifiziert zu werden, arbeitssuchend gemeldet sein? Ansonsten würde ja auch jemand, der sich ein Jahr Auszeit nimmt, beispielsweise zum Reisen, als Langzeitarbeitsloser gelten. Oder vielleicht jemand, der ein Jahr lang pflegebedürftige Verwandte betreut, ein Jahr lang selber erkrankt ist, oder ähnliche Dinge. Und das ist ja nun wirklich eine ganz andere Sachlage, als wenn jemand wirklich ein Jahr lang arbeitssuchend gemeldet ist, auch Bewerbungen schreibt, aber einfach nirgendswo unterkommt. Das muss doch unterschieden werden.

Wie sieht es außerdem mit Personen aus, die schon einmal gearbeitet haben und danach für einige Jahre damit aufhören, um noch zu studieren? Sind die nach dem Studium auch plötzlich Langzeitarbeitslose, weil sie die letzten drei Jahre nicht erwerbstätig waren? Möglicherweise haben sie ja von ihrem Ersparten gelebt. Oder spielt es beim Begriff des Langzeitsarbeitslosen auch noch eine Rolle, ob man Sozialleistungen in der Zeit erhalten hat, oder nicht?

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» Wawa666 » Beiträge: 7277 » Talkpoints: 23,61 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Wawa666 hat geschrieben:Was ich mich außerdem frage, ist Folgendes: Muss man, um als Langzeitarbeitsloser klassifiziert zu werden, arbeitssuchend gemeldet sein?

Da der Begriff Langzeitarbeitsloser im SGB III definiert ist SGB III § 18 betrifft er auch nur Menschen die unter diesen Paragraphen fallen. Es bleibt jedem überlassen sich selbst als Langzeitarbeitsloser zu bezeichnen, aber es hat nur rechtliches Gewicht wenn man unter das SGB III fällt.

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» Karteileiche » Beiträge: 259 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ich komme aus Österreich, von daher kann ich dir die Lage von Deutschland nicht genau definieren, aber auch in Österreich ist es so, dass man als Langzeitlose dann gilt, wenn man ein Jahr lang arbeitslos gemeldet ist. Und wie bereits gesagt wurde, ist es mehr oder weniger egal wie du dich bezeichnest, wenn du nicht arbeitslos gemeldet bist.

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» tournesol » Beiträge: 7760 » Talkpoints: 69,99 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


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