Woher bekomme ich heute noch Luftpostpapier?
Meine Mutter ist Anfang der 1980er Jahre nach Deutschland emigriert, ihre Eltern sind viele Tausend Kilometer entfernt von hier im Ausland geblieben. Zwar haben sie sich auch einmal bis zweimal im Jahr besucht, aber zwischenzeitlich gab es eben auch noch Telefonate und meine Mutter hat öfters Briefe geschrieben. Ich kann mich noch sehr gut erinnern, wie ich als Kind zugesehen habe, wie sie die Briefe auf extrem dünnem Luftpostpapier geschrieben hatte. Es war oftmals pastellgelb oder, das noch häufiger, hellblau getönt. Außerdem hatte es manchmal einen rot-blau-gestreiften Rahmen. Der Sinn des Luftpostpapieres war meiner Vermutung nach, dass man einfach beim Brief Gewicht spart. Dieses sehr dünne Papier wog einfach weitaus weniger, als normales Schreibpapier. Somit konnte man viele Seiten schreiben und den Brief dennoch für ein kostengünstiges Porto versenden.
Aktuell bin ich dabei, eine Brieffreundschaft zu etablieren, und wie es aussieht, dürften wir einander immer ziemlich viel zu sagen haben. Ich habe jetzt schon festgestellt, dass das vermutlich hohe Portokosten verursachen wird. Ein Brief ins Ausland kostet, sofern er über 50 Gramm wiegt, und das ist schnell erreicht, ja derzeit schon 3,45 Euro Porto. Wenn man sich zweimal im Monat schreibt, oder sogar noch etwas häufiger, dann kommt da schon einiges zusammen. Sicher ist es kein riesiges Vermögen, und wenn man es sich nicht leisten kann, dann muss man auf so ein Hobby eben verzichten, das sehe ich auch ein. Aber wenn sich Porto sparen lässt, indem man sehr dünnes Papier verwendet und damit das Brief-Gewicht reduziert, dann wäre es meiner Meinung nach blöd, dies nicht zu machen.
Da fangen nun aber schon die Schwierigkeiten an. Ich habe beispielsweise bei Amazon.de geschaut, denn dort gibt es ein großes Angebot an Schreibwaren verschiedenster Arten. Ich habe nach "Luftpostpapier" gesucht, nach "Zwiebelhautpapier" oder "Onionskin paper". Ich habe auch schon gezielt nach Briefen mit einer Grammatur von 20 oder 30 Gramm pro Quadratmeter gesucht. Dies ist die Grammatur, die Luftpostpapier üblicherweise hatte. Wenn ich danach online suche, finde ich aber nur Folien, allerhöchstens noch Butterbrot- und Krepppapier, aber das eignet sich ja nicht zum Briefeschreiben. Und zu "Luftpostpapier" oder "Zwiebelhautpapier", in welcher Sprache auch immer formuliert, finde ich gar nichts.
Die Postfiliale hier in der Gegend hatte auch kein solches Papier im Angebot, die nächste große Filiale in der Innenstadt ebenfalls nicht. In einem Schreibwarenladen, in dem sie unter Anderem verschiedenste Briefumschlaggrößen und -arten hatten, und auch verschiedene Schreibblöcke, konnte man mir ebenfalls nicht weiterhelfen. Viele scheinen auch gar nicht zu begreifen, wozu Luftpostpapier überhaupt gut ist. So habe ich beispielsweise den Kommentar zu hören bekommen, dass ich das doch gar nicht mehr brauche, denn heutzutage dürfe man jede Art von Papier international versenden. Na super.
Vielleicht kann mir jemand von Euch weiterhelfen? Vielleicht benutzt jemand von Euch ja noch ab und zu Luftpostpapier? Wenn ja, wo habt Ihr es erworben und wie teuer war es? Oder kennt Ihr eine gute Alternative zu Luftpostpapier, die kostengünstig und auch gut beschreibbar ist?
Das einzige, was ich jetzt bei Amazon.de gefunden habe, sind diese Briefumschläge hier. Mein einziger Tipp ist dann eigentlich, dass du einfach Papier nimmst, welches nicht 80gr wiegt, sondern vielleicht dieses hier. Ich habe auch viel früher geschrieben und habe immer das Papier dann verwendet und dieses auf beiden Seiten beschrieben. Vielleicht ist das eine Möglichkeit für dich und deine neue Brieffreundschaft. Ansonsten fällt mich nicht wirklich eine Möglichkeit ein, wo du an ein solches Papier kommst, wenn schon ein Fachhandel sowas nicht anbietet.
Die Briefumschläge aus Deinem Link sind mit einer Grammatur von 70 Gramm pro Quadratmeter tatsächlich etwas leichter, als normale Briefumschläge. Das Papier mit 60 Gramm pro Quadratmeter ist natürlich auch ein wenig leichter, als das normale Kopierpapier, das meines Wissens etwa um die Hälfte mehr wiegt. Eine Ersparnis wäre das also schon. Aber auch noch ein großer Unterschied zu dem normalen Luftpostpapier, das früher 20 beziehungsweise 30 Gramm pro Quadratmeter wog. Das ist ja offensichtlich noch sehr viel leichter gewesen.
Ganz aufgeben möchte ich es noch nicht. Vielleicht weiß hier ja doch noch jemand eine Bezugsquelle für wirklich so dünnes und leichtes Papier mit einer Grammatur von 20, 25 oder 30?
Dass die Schreibwarenläden hier in der Gegend nichts Derartiges haben, muss nicht unbedingt etwas heißen. Die haben hier so einige Dinge nicht. Und das Angebot in den Lädchen hier dürfte ohnehin weitaus eingeschränkter sein, als das, was man so in den Weiten des Internets finden könnte. Und was die Postfilialen in dieser Stadt betrifft, erwarte ich mir auch nicht zu viel. Diese verkaufen ja nicht einmal Briefwaagen, was meiner Meinung nach aber eigentlich zum Sortiment einer Post dazugehören sollte. Aber nein, stattdessen verkaufen sie teilweise Brettspiele und Taschenrechner, und weitere Dinge, die eigentlich nicht wirklich postspezifisch sind. Dafür fehlen dann die wichtigen Dinge.
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