Menschen die über ihre Geldprobleme klagen

vom 27.08.2010, 22:20 Uhr

Das Problem kenne ich nur allzu gut. Auch in meiner Familie gibt es eigentlich nicht besonders viele Geldprobleme, ich würde sagen, dass man uns alle als Leute mit mehr oder weniger normalem Einkommen bezeichnen könnte. Dennoch sind die Beschwerden bei einigen natürlich groß. So vor allem bei meiner Tante. Sie selbst hat wirklich keinen guten Job, sie arbeitet in der Küche eines Kindergartens, wo sie nichts anderes machen kann, als Teller ab zu pülen und ähnliche spannende Aufgaben zu verrichten, und lebt mit ihrem Mann in einer Drei-Zimmer-Wohnung. Angeblich wollte man sich ja schon vor so langer Zeit ein Haus kaufen, was sie sich auch wirklich leisten könnten, aber dann waren die Geldprobleme wohl doch zu knapp, und so endete das Vorhaben dann doch in einem fünfwöchigen Karibikurlaub.

Und nun zur „Schattenseite“: In Wirklichkeit hat meine Tante von Geldproblemen nicht die geringste Ahnung, denn ihr Mann ist Polizist und deswegen auch ständig unterwegs etc. Klar, dass man mit so einem guten Job auch viel Geld macht. Im Großen und Ganzen reicht der Job ihres Mannes dafür, Nahrungsmittel, Miete und jede Menge Extras zu bezahlen, so dass sich meine Tante auch wirklich fast jeden Monat eine neue Couch in die Wohnung schafft und hinterher noch die Frechheit besitzt, zu behaupten, dass das natürlich nur eine Ausnahmelösung gewesen war und die Geldprobleme normalerweise viel zu groß wären, für einen solchen Luxus. Im Ernst, eine neue Couch braucht man doch nicht, weil die Neue vielleicht schöner aussieht, sondern nur, wenn die Alte kaputt ist, und jeder, der seine Sofas innerhalb von fünf Wochen klein kriegt, der hat doch nicht mehr alle Tassen im Schrank, und meine Tante und ihr Mann zählen garantiert nicht zu dieser Sorte.

Das Jammern über die nicht vorhandenen Geldprobleme bezieht sich übrigens wirklich nur auf meine Tante, ihr Mann beschwert sich überhaupt nur sehr selten über etwas und scheint rundum zufrieden zu sein mit seinem Leben. Man könnte fast schon den Eindruck gewinnen, dass sie nur über ihr eigenes Einkommen jammere und völlig vergisst, dass es da noch einen sehr gut verdienenden Mann an ihrer Seite gibt, mit dem sie wohl eigentlich nie in Geldsorgen schlittern könnte. Doch in meiner Familie gibt es noch mehr als nur eine, die sich ständig über das Geld beschwert, und dieser Jemand ist – was für ein Zufall – meine Oma. Sie selbst bekommt nur eine mickrige Rente und regt sich über diese natürlich auch bei jeder Gelegenheit auf (erzählt es sogar wildfremden Leuten, indem sie diese einfach auf der Straße an quatscht und sie fragt, wie sie denn mit den ganzen Kosten zurecht kämen) .

Es ist eigentlich ein ähnlicher Fall wie mit meiner Tante: Selbst verdient sie nichts und ist daran auch definitiv selbst schuld (meine Oma war früher fast nie arbeiten, weswegen ihre Rente natürlich auch entsprechend mickrig ausfällt) , hat aber dennoch eine recht üppige Summe an Geld, auf der sie sich ausruhen kann. Bei meiner Oma ist zwar niemand zu Hause, der dieses Geld einbringt und geschenkt bekommt sie eigentlich auch nichts, allerdings hat sie noch von früher ein halbes Vermögen gebunkert. Und das ist auf jeden Fall groß genug, so dass sie sich nicht über Geldmangel beschweren kann, denn ein solcher ist bei ihr definitiv nicht vorhanden. Ich bin von diesem ganzen Geiz und Herum jammern in meiner Familie in jedem Fall mehr als genervt und wünschte, man könnte endlich einfach mal zufrieden sein mit dem, was man hat, und nicht den absoluten Reichtum verlangen. Meine Eltern haben viel weniger Geld als meine Tante oder meine Oma zur Verfügung, und sie beschweren sich auch nicht, reden eigentlich kaum über Geld, und sparen und kommen trotzdem gut damit aus.

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» porcelain » Beiträge: 1071 » Talkpoints: 5,47 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



In meinem Umfeld gibt es eigentlich nur Menschen, die darüber stöhnen, dass vieles so teuer geworden ist, in erster Linie bezieht sich dies natürlich auf die Lebensmittel- und Spritpreise. Denn ohne diese Dinge kann man ja selten auskommen, zumindest bei den Lebensmittel wird es knapp. Bei Sprit mag es gehen, wenn man kein Auto hat, aber wenn man eben auf dem Lande lebt, braucht man ein Auto. Andersherum könnte man bei einer zentraleren Wohngegend auf das Auto verzichten, dafür kosten die Immobilien dann wieder um einiges mehr. Ich denke, das rechnet sich schon gewaltig und ehrlich, da finde ich es auch völlig normal, wenn darüber gestöhnt wird, kein Geld zu haben.

Die Mutter meines Partners ist aber auch jemand, die über das mangelnde Geld stöhnt, dabei haben sie in der Tat auch keine Geldprobleme. Gut, sie leben nun auch nicht in Saus und Braus, sondern schon bescheiden. Aber es geht ihnen finanziell schon recht gut, dass sie des öfteren Ausflüge machen können oder relativ häufig einkaufen. Dennoch höre ich gerade von ihr immer wieder, dass alles so teuer geworden ist. Wie ich darauf reagiere? Gar nicht. Ich denke mir lediglich meinen Teil und damit hat sich die Sache.

Ich verdiene nun auch nicht so viel, was ich schon schade finde, aber andererseits ist im Moment auch keine Möglichkeit gegeben, noch einen zweiten Job anzunehmen. Jedenfalls beschwere ich mich nicht darüber, was nun das Leben so kostet, lediglich die Spritpreise sind bei mir ein wirklicher Aufreger. Da habe ich aber schon so meine Konsequenzen gezogen, als dass ich eben unnötige Spazierfahrten vermeide und möglichst viel auf einem Weg erledige. Das ändert nun nichts an den Spritpreisen, aber ich kann dafür Sorge tragen, dass eben nicht ganz so viel in die Chefetagen der Mineralölkonzerne landet. Ansonsten richte ich mich auch danach, was ich zur Verfügung habe und versuche wie immer nicht über die Strenge zu schlagen. Dennoch kann ich regelrecht explodieren, wenn jemand, der einen gut bezahlten Job hat und nicht viele finanziellen Verpflichtungen hat, der Meinung ist, ihm ginge es ja finanziell so schlecht. Zum Glück kommt das hier nicht so wirklich oft vor, so dass ich doch recht ruhig sein kann.

Die Erfahrung, dass Menschen, die wenig Geld zur Verfügung haben, weniger herummeckern, kann ich so nicht teilen. Ich kann aber auch kaum etwas von gutverdienenden Menschen schreiben, die dafür umso mehr herummeckern. Ich denke, es ist mal so, mal so und auch immer wieder davon abhängig, inwiefern man sich selbst so eine Situation zuzuschreiben hat. So lange man bereit ist, auch etwas dafür zu tun, mehr Geld in der Tasche zu haben, ist es doch etwas anderes, als wenn nun jemand meint, mit Arbeitslosengeld I/ II oder mit Mini-Jobs sich große Sprünge erlauben zu wollen. Bei letzteren erlebt man es ja nicht selten, dass es dann die Meckerei gibt, wo selbst ich dann denke, dass man eben auch selbst Schuld daran hat, weil man keinen Willen hat, mehr zu tun.

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» *steph* » Beiträge: 18439 » Talkpoints: 38,79 » Auszeichnung für 18000 Beiträge


Ich kenne das auch zu gut und befinde mich da in der selben Situation wie du. Meine Oma ist nämlich auch ein Paradebeispiel für eine solche Person und jammert wo sie nur kann. Ob es nun so ist, dass sie jeden Monat für 500 Euro und mehr in den Urlaub fährt, oder sich mal eben eine Massage für 50 Euro gönnt, sie hat doch wirklich nie Geld. Ich finde das teilweise schon ziemlich schlimm, da es bei ihr meiner Meinung nach echt zu weit geht. Sie isst noch Sachen, die ich im Leben nicht mehr anfassen würde, weil es ja sonst "Geldverschwendung" wäre und bestimmte Produkte, die sie wirklich gerne mag, kauft sie erst gar nicht, weil sie ihr zu teuer sind und sie wartet dann die Angebote ab und jammert die ganze Zeit, dass sie das doch so gerne mal wieder essen würde.

Ich denke aber mal, dass es wirklich auch viel an der Generation liegt. Die Dinge sind ja schon so nicht billig, aber man kann es auch übertreiben, so wie ich finde. Meine Großtante ist aber genauso und damit muss man wohl leben. Ich persönlich finde das zwar immer ein bisschen nervig, verkneife mir aber jeden weiteren Kommentar dazu, da beide ziemlich schnell eingeschnappt sind und man da echt vorsichtig sein muss. Da ich keinen Krach will, halte ich dann lieber meinen Mund und denke mir meinen Teil, auch wenn das manchmal echt schwer fällt.

» Wunschkonzert » Beiträge: 7184 » Talkpoints: 42,56 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Ein regelrechtes Gejammer von wohlhabenden Leuten habe ich in dieser Form noch nicht erlebt, beziehungsweise ich konnte entsprechende Beschwerden bisher immer recht gut nachvollziehen. Nur weil jemand mehr Geld zur Verfügung hat als zum Beispiel ein Hartz-IV-Empfänger, muss er doch nicht über jeden Preis glücklich sein. Ich finde, dass man auch mit einem ordentlich gefüllten Bankkonto anmerken darf, dass die Spritpreise zum Beispiel recht hoch sind oder dass für die neuen Schuhe eine sehr hohe Summe fällig war. Letztendlich werden die Sachen dann meistens doch gekauft, die Kritik am Preis finde ich allerdings in vielen Fällen gerechtfertigt. Ich finde es zum Beispiel auch gerechtfertigt, wenn zum Beispiel Ärzte wegen der unzureichenden Bezahlung und der oft schlechten Arbeitsbedingungen auf die Straße gehen. Als Arzt verdient man sich auch nicht in allen Fällen dumm und dämlich, auch wenn dieser Eindruck gerne von der Allgemeinheit verbreitet wird - und mehr Geld als ein Aushilfsjobber hat wohl jeder Akademiker verdient.

Grundsätzlich sollte man aber unterscheiden zwischen richtigem Gejammer und berechtigten Beschwerden. Gejammer kann ich auch nicht ausstehen. Dazu kommt, dass Geiz für mich eine der schlimmsten Charaktereigenschaften ist, die es überhaupt gibt. Wenn es also darauf hinausläuft, dass jemand nur noch zu bestimmten Zeiten Strom verbraucht, um dabei ein paar Cent zu sparen und obwohl er den Strom eigentlich zu einer anderen Zeit brauchen würde, finde ich das mehr als albern. Ich habe auch grundsätzlich kein Verständnis für Gejammer, auch nicht bei Geringverdienern. Es gibt ja auch Gründe dafür, dass jemand zum Beispiel kaum Geld nach hause bringt. Warum soll man jemanden verurteilen, der vielleicht sein Leben lang bemüht war, gute Leistungen zu bringen und ein überdurchschnittliches Gehalt verdient und trotzdem weniger verdient als andere Leute mit seiner Qualifikation? Dann kann man den anderen doch auch vorwerfen, dass sie vielleicht mehr aus ihren Möglichkeiten hätten machen sollen, so dass sie schließlich auch zu denen gehören, die mehr Geld bekommen. In Deutschland habe ich wirklich kein Verständnis für Leute, die sich als arm bezeichnen. Armut ist das, was aktuell in Somalia stattfindet und bittere Realität in vielen Dritte-Welt-Ländern ist. Und trotzdem darf man meiner Meinung nach kritisieren, dass manche Preise überproportional steigen.

Was ich übrigens schon mehrfach erlebt habe, sind Leute, die über ihre Verhältnisse leben und dann über ihre selbst verschuldete Situation jammern. Da trifft wirklich der Begriff jammern zu. Meistens sind das dann solche Schlaumeier, die selbst Fernseher, Spielkonsolen und ähnlichen Unsinn auf Kredit kaufen und dann irgendwann anfangen, sich über die hohen Preise für Strom oder Lebensmittel aufzuregen. Diese Leute hätten allerdings genug Geld, wenn sie nicht so gierig wären, einen Konsumkredit nach dem anderen aufzunehmen. Bei solchen Leuten habe ich dann auch erlebt, dass sie überhaupt nicht verstanden haben, dass das Problem nicht primär die Preise sind, sondern das dämliche Konsumverhalten. Für dieses Gejammer habe ich tatsächlich am wenigsten Verständnis und auf solche Geschichten würde ich mich auch gar nicht erst einlassen.

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» Cologneboy2009 » Beiträge: 14210 » Talkpoints: -1,06 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Nun, ich hatte mal eine Kollegin. Die hatte wohl nicht direkt Geldprobleme, hat aber auch immer "auf hohem Niveau" gejammert, wie man so schön sagt. Sie hat damals halbtags, also 6 Stunden pro Tag bei uns gearbeitet und ihr Mann hatte außer tariflich verdient, wie viel, kann ich natürlich nicht sagen, aber ich schätze mal, seine 3.000,- bis 5.000,- € netto wird er schon gehabt haben, er war auch viel unterwegs und sie oft einige Abende in der Woche alleine. Der hat für eine amerikanische Computerfirma gearbeitet.

Jedenfalls haben die beiden ein Haus und fahren dreimal im Jahr in den Urlaub. Aber das sind dann keine normalen Urlaube, sondern richtig teure Reisen, einmal waren sie in New York, ein anderes Mal haben sie eine Kreuzfahrt mit der Color Line nach Norwegen gemacht, also nur vom feinsten. Ihre eine Tochter hat sie auch zur Musikschule geschickt, also die haben nicht schlecht gelebt, würde ich mal sagen. Aber immer wenn wir uns unterhalten haben, meinte sie, dass sie auch ganz schön aufpassen müssen und der letzte Urlaub sie ganz schön geschröpft hat. Da fragt man sich dann aber, warum man dann so einen teuren Urlaub buchen muss?

Und vor allem muss ihr Mann ja viel Geld verdient haben, wenn sie es sich leisten konnte, trotz zweier Kinder halbtags zu arbeiten. Immerhin haben die ja auch das Haus und möchten in den Urlaub fahren. Und wenn solche Leute dann noch anfangen, zu erzählen, dass das Geld wieder knapp ist, fasse ich mir an den Kopf, echt! :think:

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» Jacqui_77 » Beiträge: 2718 » Talkpoints: 19,87 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Ich habe auch mehrere Freunde und Verwandte in meiner Umgebung die auch wenig Geld haben, allerdings sind nur wenige dabei die dies auch der Umgebung Tag täglich unbedingt mitteilen müssen. Wenn man sich so was ein oder zweimal anhören muss, ist es ja in Ordnung. Man hört ja gern zu und versucht zu helfen, allerdings wenn sich alles nur darum dreht, welche Probleme man hat, wird es nervig. Die Dramatik ist meines Erachtens gar nicht so schlimm, wie es manche ausdrücken.

In den letzten Jahren habe ich aber festgestellt, dass sich die betreffenden Personen, eigentlich gar nicht helfen lassen wollen. Kritik oder Verbesserungsvorschläge nehmen sie gar nicht erst an. Im Gegenteil wenn man es nur gut meint, artet es schnell im Streit aus, da die betreffenden Personen der Meinung sind, dass man sich gar nicht in ihre Lage versetzen kann. Sie haben sich die Sache so schwer eingeredet, dass man der Meinung ist, dass sie voll und ganz ihren Standpunkt vertreten und nicht daraus finden.

Helfen kann man meiner Meinung nach nur, wenn die betreffende Person auch geholfen werden kann und das bedeutet, sie müsste ja auch eine ganz andere Sicht auf die Dinge nehmen, was den meisten Personen in der Situation nicht leicht fällt. Ansonsten kann man sich es entweder immer nur immerwieder anhören, oder mit der betreffenden Person mal Klartext reden, wobei hier wieder das Problem auftritt, das es in einem Streit enden wird.

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» alkalie1 » Beiträge: 5526 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 5000 Beiträge


Geldprobleme hat heutzutage doch fast jeder, die Frage ist meiner Meinung nach nur, wie man damit umgeht. Natürlich ist es schade, wenn gespart werden muss, aber genug zu essen, eine einigermaßen vernünftige medizinische Versorgung und ein Dach überm Kopf sind in Deutschland glücklicherweise ja gesichert. Bei einem sparsamen Leben ist es also glücklicherweise so gut wie unmöglich, in die Schuldenfalle zu rutschen.

Ich denke, das Problem ist größtenteils bei der Industrie und Werbung zu verorten. Da wird den Menschen suggeriert, sie wären quasi ein Nichts, wenn sie nicht einen ganz bestimmten (teuren) MP3-Player besitzen, oder ein Handy, das nicht nur telefoniert, sondern nebenbei auch Hula tanzt. Es werden also Bedürfnisse geweckt, die mit den Grundbedürfnissen eines Menschen eigentlich überhaupt nichts zu tun haben.

Leider können sich vor allem viele junge Menschen diesen Einflüsterungen gar nicht entziehen - sie glauben dann wirklich, es ginge ihnen schlecht, weil sie sich zum Beispiel nicht das neueste Handy leisten können, sondern mit einem zwei jahre alten Modell vorliebnehmen müssen. Das ist natürlich völlig daneben, aber Jugendliche können nichts dafür. In dem Alter sind Menschen in einer Orientierungsphase, in der sie sich nun einmal an dem orientieren, was ihnen als "normal" vorgelebt wird. Und wenn im Fernsehen jeder ein schickes Handy hat, wird genau das als Normalität empfunden. Das eigene, ältere Handy wird dann als Makel wahrgenommen, selbst wenn es an sich völlig funktionstüchtig ist und technisch nicht schlechter.

Meine Erfahrung ist übrigens, dass Menschen, die wirklich unter Geldproblemen leiden, normalerweise nicht öffentlich darüber herumjammern. Im Gegenteil, oft werden krampfhafte Anstrengungen unternommen, die eigene Armut zu verbergen. Dabei hätten sie ein gutes Recht, sich zu beklagen, immerhin ist Armut in den meisten Fällen nicht selbst verschuldet.

Wenn Personen, denen es finanziell bestens geht, darüber herumjammern, dass sie sich Luxusartikel X nicht leisten können, habe ich dafür allerdings absolut kein Verständnis. Das ist doch reiner Hohn gegenüber den Menschen, die zum Beispiel vom Hartz IV - Satz leben müssen.

» arril » Beiträge: 739 » Talkpoints: 10,78 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Meine Oma war auch ein Mensch, der ständig darüber geklagt hat, wie teuer alles ist. Dabei hatte sie auf jeden Fall genügend Geld. Sie hatte eine wirklich tolle Wohnung und auch eine Rente, die es ihr erlaubt hat, sich auch hin und wieder den einen oder anderen Luxus leisten zu können. Trotzdem konnten sich meine Eltern immer wieder anhören, wie wenig Geld sie doch hat. Dabei war es jedoch so, dass sie ihr Geld durchaus auch immer wieder für wirklich sinnlose Sachen ausgegeben und auch viel Geld innerhalb der Familie verschenkt hat, weshalb meine Eltern dann auch immer wieder wütend geworden sind. Es hat sie einfach sauer gemacht, sich immer wieder anhören zu müssen, wie wenig Geld die Oma hatte, während sie ihnen mit ihren unnötigen Ausgaben immer wieder das Gegenteil gezeigt hat.

Mir ist es auch aufgefallen, dass Menschen, die wirklich nicht wenig Geld haben, durchaus sehr geizig werden. Leute, die hingegen kaum Geld haben, jammern längst nicht so oft und machen oftmals das Beste aus ihrer Situation, während wohlhabendere Menschen ständig über die Kosten klagen. Das finde ich wirklich sehr merkwürdig und mich macht so etwas durchaus sehr wütend, weil man eben genau weiß, dass diese Menschen nicht wenig Geld haben. Aus diesem Grund kann man es eben auch nicht nachvollziehen, wieso sie sich ständig beschweren, wenn sie eigentlich keinen Grund dazu haben und das kann einen durchaus sehr wütend machen.

Lächerlich finde ich es auch, wenn manche Leute sich immer wieder teure Hobbys oder Gegenstände leisten und dann jammern, dass sie pleite sind. Immerhin passt es für mich einfach nicht zusammen, wie sich jemand regelmäßig teure Reisen leisten kann, dann aber darüber klagt, dass er kein Geld hat. Genauso ist es auch, wenn sich jemand ein teures Auto oder einen neuen Fernseher kauft und jammert, wie teuer das alles doch ist. Immerhin sollte man entweder auf diese Sachen verzichten oder aufhören, zu jammern. Ansonsten werde ich wütend, weil ich das Gefühl habe, dass ich veräppelt werde.

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge


Ich kenne ein paar Menschen, die sich beklagen, dass sie zu wenig zum leben haben. Dabei verdient sie nicht schlecht als Lehrerin und er als Ingenieur. Haben 3 Kinder. Wohnen in einem riesen Haus und beschweren sich des öfteren dass sie kein Geld haben. Das beste Beispiel. Die beiden waren bei einer Spendengala eingeladen und sollten eigentlich auch was spenden. Was haben sie getan?Nicht gespendet.Zitat von der Frau.Zu wenig Geld.Sie müssten ja gucken wie sie alle Rechnungen und so bezahlen müssten. Und das finde ich ganz ehrlich ziemlich assihaft. Das ist nicht fair. Die sollten echt froh sein, dass sie so viel verdienen.

» maira » Beiträge: 91 » Talkpoints: 12,94 »


Ich lebe auch nicht auf so hohem Niveau und meist amüsiert mich das von dir Beschriebene, aber man muss anerkennen dass Geldprobleme immer relativ sind. Hat man mehr Geld erhöhen sich meist auch die Ansprüche und die Regien steigen. Man darf also nicht von dem Gedanken ausgehen "Wenn ich soviel Geld hätte...", denn hättest du es auf regelmässiger Basis, hättest du auch andere monatliche Ausgaben, und da würde es dich wahrscheinlich auch ärgern wenn die dann im Verhältnis zur bisherigen Erfahrung hoch sind.

» bellevine » Beiträge: 579 » Talkpoints: 5,50 » Auszeichnung für 500 Beiträge


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