Habt ihr einen Grund stolz auf euch selber zu sein?

vom 12.06.2012, 09:28 Uhr

Irgendwie klingt das immer sehr Ich-bezogen, wenn jemand sagt "Ich bin stolz auf mich". Dieser Satz wird von einigen meiner Klassenkameraden immer mal gerne gesagt, wenn sie eine gute Note schreiben oder einfach was gemacht haben, was gut gewesen ist.

Habt ihr einen Grund, so richtig stolz auf euch zu sein? Sagt ihr den Satz "Ich bin stolz auf mich" auch öfters oder seht ihr euer Handeln und das was ihr leistet als eine Selbstverständlichkeit an? Wann seid ihr so richtig stolz auf euch selber?

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» MissMarple » Beiträge: 6786 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 6000 Beiträge



Ich habe schon ein paar Gründe, stolz auf mich zu sein. Ich selbst sage es nicht laut, da man sich nicht selbst loben soll. Ich bekomme es aber von meiner Familie und Freunden gesagt. Insgeheim denke ich manchmal auch so und würde mir mal selbst gern auf die Schulter klopfen, wenn mir etwas Tolles gelungen ist. Solche Momente hatte ich schon des Öfteren. Besonders stolz auf mich war ich, als ich den Schulabschluss geschafft hatte, beim ersten Mal die Führerscheinprüfung bestanden hatte und später meinen Berufsabschluss zur Floristin geschafft hatte. Das sind richtig gute Momente gewesen, an die ich mich auch gern zurück erinnere. Ich war aber auch sehr stolz, als ich es geschafft hatte, mein Buch bei einem Verlag zu veröffentlichen. Auch dieser Moment war geprägt durch Schulter-klopfen und Freudentränen.

» Sternchen* » Beiträge: 2804 » Talkpoints: 2,78 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Ich sage eigentlich nie, dass ich stolz auf mich bin. Es gibt zwar ab und zu Momente, in denen ich zufrieden mit meiner Leistung bin, aber so aussprechen würde ich es auch nicht. Ich bin allgemein ein eher kritischer Mensch und bin somit auch kritisch zu mir selbst und meinen Leistungen. Es gibt immer Menschen, die irgendwo besser sind und leider neige ich dazu, mich eben auch mit diesen "Überfliegern" (beispielsweise in der Schule) zu vergleichen. Für mich kommt es so z.B. gar nicht in Frage, mich mit den Schlechteren zu vergleichen, sondern immer mit denen, die noch ein Stückchen besser sind. Deshalb finde ich es auch schwierig, sagen zu können, dass ich wirklich mal stolz auf mich selbst bin.

Ich habe gestern meinen Abiturdurchschnitt und meine Noten erfahren und kann eigentlich schon zufrieden mit mir sein. Vor allem weil ich in der Schule immer eher still und zurückhaltend war, sollte ich mich eigentlich nicht mit den Jahrgangsbesten vergleichen. Eigentlich habe ich mich auch sehr über meine Noten gefreut, aber ein paar Zweifel kamen auch auf. Selbst wenn es sich nur um einen einzigen Punkt handelte, dachte ich mir, dass ich den doch noch hätte rausholen können. Eigentlich total unnötig diese Gedanken, das weiß ich. Aber Stolz ist bei mir immer irgendwo auch mit Selbstkritik verbunden. Ich würde das schon gerne ein wenig zurückschrauben, aber das geht nunmal nicht immer.

Ansonsten war ich auch stolz auf mich, dass ich in den letzten zwei Jahren meiner Schulzeit in meinen beiden Lieblingsfächern, Englisch und Französisch, in den Klausuren nur Einser hatte. Das ist mir erst letztens richtig klar geworden und hat mich schon sehr froh gemacht. Das war wirklich ein Moment, in dem ich auch etwas überrascht über meine Leistung war. Leider stehen Klausurennoten so ja nicht auf dem Zeugnis. :)

» Cookie28 » Beiträge: 432 » Talkpoints: 7,49 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ehrlich gesagt, auch auf die Gefahr hin, dass das sehr selbstverliebt klingen könnte, meine ich, dass ich nicht nur einen Grund habe, stolz auf mich zu sein, sondern sogar richtig viele. Schon als kleines Kind hatte ich es aufgrund meiner Erbkrankheit und den damit verbundenen vielen Operationen und Widrigkeiten, Einschränkungen in der Schule und in der Freizeit und all den psychischen Belastungen sicherlich alles andere als leicht, aber ich habe das alles doch verhältnismäßig gut weggesteckt und mich vor allem niemals unterkriegen lassen. Darauf bin ich stolz, und ich denke, dass ich das mit gutem Recht bin.

Darüber hinaus verlief mein Leben auch ansonsten alles andere als geradlinig und ich habe mittlerweile drei Berufe erlernt, in denen ich arbeiten könnte, von denen ich wiederum einen als Fernstudium erlernt habe, das ich mit einer IHK-Prüfung abgeschlossen habe. Auch darauf bin ich stolz, weil ich weiß, dass viele ein Fernstudium nicht durchziehen, wenn sie es begonnen haben. Auch ich hatte, wenngleich auch nicht die ganze Zeit über, einen Vollzeitjob neben meinem Fernstudium und irgendwann hatte ich auch ein richtig großes Motivationsproblem. Aber ich habe mich dennoch selbst soweit im Griff gehabt oder in den Griff bekommen, dass ich das alles durchgezogen habe. Und ich habe meine IHK-Prüfung auch mit einer wirklich sehr guten Note abgeschlossen, das macht mich noch viel stolzer.

Das ist noch nicht wirklich alles und es gäbe hier noch einiges zu erwähnen, allerdings wird mir das aber zu privat. Ich bin auf jeden Fall schon so manches Mal in meinem Leben mit Problemen konfrontiert worden, die für mich wirklich unglaublich schwierig waren und die mein Leben auch gewaltig auf den Kopf gestellt, einmal sogar auch unmittelbar gefährdet haben. Ich habe aber dennoch nie aufgegeben, auch, wenn das teilweise richtig schwer war, und ich habe immer gekämpft. Stolz bin ich also vor allem auf diesen Kampfgeist und darauf, dass ich ein Stehaufmännchen bin. Vor allem bin ich stolz darauf, dass ich immer wieder irgendwelche Schlussfolgerungen aus meinen Situationen gezogen habe und heute aus einem recht großen Wissensschatz schöpfen kann, was Lebenserfahrung angeht, obwohl ich noch nicht allzu alt bin.

Es mag sein, dass das alles sich für viele nicht nach Gründen für berechtigten Stolz auf sich selbst anhört, aber ich weiß, was ich hinter mir habe und ich kann teilweise auch schon abschätzen, was noch vor mir liegt. Insofern bin ich sogar teilweise stolz auf mich, weil ich mich den Dingen stelle, die mir bevorstehen, auch, wenn ich schon absehen kann, dass sie alles andere als leicht oder schön werden. Ich finde nämlich, dass auch das einen Stolz auf sich selbst begründet: Dass man sich nicht einschüchtern lässt, auch, wenn man schlechte Erfahrungen gesammelt und jeden Grund hat, vor irgendwelchen Situationen Angst zu haben.

Übrigens: Auch ich sage nach außen hin nicht, dass ich stolz auf mich bin, eine solche Äußerung fände ich auch irgendwie merkwürdig und ich denke, dass sie bei vielen tatsächlich total überheblich ankommt. Stolz ist etwas, das ich empfinde, und wenn man mich, wie hier nun, fragt, dann gebe ich auch eine ehrliche Antwort dazu ab. Aber von selbst zu äußern, dass ich stolz auf mich bin, fände ich irgendwie seltsam.

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» moin! » Beiträge: 7218 » Talkpoints: 22,73 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Aber natürlich bin ich stolz auf mich, wenn ich etwas erreicht habe, das ich mir vorher eventuell gar nicht zugetraut hätte. Oder wenn ich ein Problem selbstständig bewältigt habe. Das gibt dann jedes Mal so einen schönen kleinen Glücksmoment, wo ich mir sagen kann, dass ich das doch mal wieder richtig super hingekriegt habe. Ob ich das nun allerdings immer offen sagen würde, das denke ich nun nicht. Dieser private Stolz auf die eigenen Leistungen ist meiner Meinung nach eher etwas fürs stille Kämmerlein, und ich halte nicht viel davon, mit persönlichen Leistungen anzugeben.

» arril » Beiträge: 739 » Talkpoints: 10,78 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Es ist bei mir sehr wechselhaft. Manchmal bin ich voller Selbstzweifel, manchmal bin ich stolz auf das, was ich erreicht habe. Es hängt von meiner Stimmung ab. Eigentlich kann ich schon stolz auf mich sein, alleine schon deshalb, weil ich einige sehr wohl geratene Kinder habe. Eigentlich habe ich im Leben Vieles erreicht. Aber manchmal sehe ich nur meine Misserfolge und das, was ich nicht erreicht habe. Manchmal sehe ich auch meine Erfolge.

» anlupa » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Ich denke da eigentlich gar nicht sooft darüber nach, ob ich stolz auf bestimmte Leistungen bin und sage eigentlich auch fast nie, dass ich stolz bin. Allerdings kann man schon bei guten Noten oder anderen tollen Leistungen stolz sein und dass auch so sagen; ich finde nicht dass es in dem Rahmen selbst verliebt klingt. Ich denke dass es durchaus wichtig ist, auch mal stolz auf sich selbst sein zu können.

Im Moment gibt es eigentlich eher weniger, auf was ich stolz sein könnte. In meinem Studium lief es nicht so, wie ich es erhofft habe, sodass ich immer noch nicht fertig bin, aber ich bin kurz davor und war stolz darauf, dass ich noch gut die Kurve gekriegt habe. Und ich werde mit Sicherheit mega stolz darauf sein, wenn ich es demnächst beenden werde. Ansonsten bin ich was das Thema Leistungen angeht noch stolz darauf, dass ich nach meinem Realschulabschluss das Fachabitur gemacht habe, danach eine Ausbildung und dann angefangen habe zu studieren.

Zudem bin ich stolz darauf, dass ich meine Mutter in den letzten Wochen vor ihrem Tod noch mit gepflegt habe und ein Semester in den Sand gesetzt habe um bei ihr zu sein. Da habe ich mich - abwechselnd mit meiner Schwester und meinem Papa - von morgens bis abends um sie gekümmert, weil sie nichts mehr alleine machen konnte. So wie ich meine Mutter gesehen habe, möchte sicherlich niemand seine eigene Mutter sehen, aber mir war es sehr wichtig für sie da zu sein und mich nicht zu verkriechen.

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» Nana_2011 » Beiträge: 2250 » Talkpoints: 0,21 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Ich denke, dass ich viele Gründe habe, um stolz auf mich zu sein. Immerhin habe ich bereits viel in meinem Leben erreicht. Ich habe einen guten Schulabschluss und studiere. Außerdem spreche ich viele Sprachen und bin allgemein sehr zufrieden mit meinem Leben. Außerdem kann ich mich auch absolut nicht als faul bezeichnen. Ich arbeite wirklich viel und von daher kann ich stolz auf mich sein. Dabei ist es jedoch nicht so, dass ich das immer jedem erzähle und damit prahle, wie stolz ich auf mich sein kann. Stattdessen ist es einfach so, dass ich mir ab und zu denke, dass mein Leben so verläuft, wie ich es mir immer gewünscht habe und das macht mich einfach stolz. Wenn ich dann daran denke, werde ich auch immer glücklich und das macht mir auch immer gute Laune.

Ich bin jedoch nicht nur wegen irgendwelcher großen Sachen, die ich geschafft habe, stolz auf mich, sondern auch wegen vielen Kleinigkeiten. Wenn ich das geschafft habe, was ich mir vorgenommen habe oder wenn ich eine gute Note geschrieben habe, bin ich stolz. Ebenso ist das der Fall, wenn ich einen anstrengenden Tag gut hinter mich gebracht habe oder wenn ich in bestimmten Situationen hilfsbereit und vernünftig gehandelt habe. Dabei finde ich es eben auch gut, dass ich bei so etwas auch stolz auf mich bin und das nicht als selbstverständlich annehme. Immerhin macht mich das ja auch sehr glücklich und ich bekomme dann auch gute Laune, mit der ich dann auch andere Leute anstecken kann. Das ist wesentlich schöner, als wenn ich das als selbstverständlich annehmen würde und womöglich sogar schlechte Laune hätte.

Wenn ich anmerke, dass ich stolz auf mich bin, dann mache ich das jedoch meistens im Spaß, indem ich mich übertrieben lobe. Vor anderen bin ich meistens doch eher bescheiden und ich bin auch absolut nicht gut darin, mich selbst zu loben. Das ist mir unangenehm und wenn es mich doch überkommt, dann spaße ich eben damit, so dass ich deshalb auch wohl niemals als eingebildet bezeichnet werden könnte.

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge


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