Habt ihr "unnormale" Personen in eurem Bekanntenkreis?

vom 02.01.2014, 18:54 Uhr

Wir haben einen Nachbar der über uns wohnt und er ist schon ziemlich "brutal". Vor einem Jahr stürmte bei ihm die Polizei mit ein paar Hunden in das Haus. Ich vermute sie wollten schauen ob er irgendwelche Drogen bei sich zu Haus hat. Und letztens musste er wieder von der Polizei besucht werden, weil er versucht hat seine Frau und Kinder zu schlagen. Es kann ja mal vielleicht bei einigen vorkommen, dass sie so brutale Nachbarn haben, aber ich mache mir schon Sorgen um mein Umfeld.

Dieses Jahr haben wir neue Schüler in die Klasse gekriegt und sie sind auch solche Leute, die ihre Zeit mit dem Kiffen verbringen. Einige meiner alten Freunde die früher mal "normal" waren, sind jetzt auch zu solchen Typen geworden. Ist sowas eigentlich gefährlich, dass man viele solche Personen im Bekanntenkreis hat oder ist das völlig normal? Wie würdet ihr damit umgehen?

» yunuscagdas97 » Beiträge: 20 » Talkpoints: 5,92 »



Ich denke, es kommt einfach darauf an, wie man "normal" und "unnormal" definiert. Ich beispielsweise hatte schon als Teenager kein Interesse an irgendwelchen Parties und Alkohol und war damals in dem Sinne schon "unnormal" und "uncool". Ich war soweit ich weiß auch die einzige in meiner Klasse, die diesen beiden Dingen entsagt hat und einfach kein Interesse daran hatte.

Ein flüchtiger Bekannter von mir, sitzt seit über 3 Jahren im Gefängsnis, weil er seine Stieftochter vergewaltigt haben soll und als pädophil gilt. Sowas finde ich persönlich total unnormal und habe verständlicherweise keinerlei Interesse daran, näher Kontakt zu solchen Leuten zu haben.

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» Olly173 » Beiträge: 14700 » Talkpoints: -2,56 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Ich denke auch, dass es darauf ankommt, wie "normal" und "anormal" definiert. Jeder hat da ja ein anderes Ermessen. Beispielsweise die Leute, die stark auf Body Modification stehen erachten Piercings, Tattoos, Cuttings und Brandings wohl als normal und empfinden diejenigen welchen, die damit nun nicht viel anfangen können vielleicht als "anormal". Andere Leute hingegen empfinden einige Arten von Body Modification vielleicht als zu extrem und definieren diese als anormal. Man sieht wohl, was ich damit sagen möchte: Es liegt einfach im Auge des Betrachters.

Natürlich gibt es Konventionen, die uns praktisch auferlegen beziehungsweise aufzwingen, was normal ist und was nicht normal ist. Aber mit den meisten dieser Konventionen gehe ich auch einher. Zum Beispiel das Beispiel, was Olly173 genannt hat. Solch jemanden wollte ich auch nicht in meinem Freundes- oder Bekanntenkreis haben. Wenn man nicht gerade solche Menschen in seinem Bekanntenkreis hat, ist es wohl unbedenklich "anormale" Bekannte beziehungsweise Freunde zu kennen. Ich kenne auch viele, die Body Modification durchführen und die manchmal diverse Sachen zu sich nehmen, aber mir schadet der Kontakt zu ihnen auch nicht. Man muss es ihnen ja nicht gleich tun.

» cupcake03 » Beiträge: 1152 » Talkpoints: 29,50 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



In meiner Jugend gab es auch viele Freunde und Bekannte, die gekifft haben und sehr viel mehr getrunken haben als ich. Ich habe nie gekifft, weil ich Angst davor hatte, dass es eine Einstiegsdroge ist. Und Alkohol habe ich einfach nicht viel vertragen. Aber dennoch bin ich mit meinen Freunden befreundet geblieben. Sie haben akzeptiert, dass ich es nicht tue.

Es kommt halt immer darauf an, wie man damit umgeht. Natürlich kann Cannabis eine Einstiegsdroge sein, muss es aber nicht. Natürlich kann ein Bekanntenkreis aus Kiffern einen negativen Einfluss auf einen haben und man kifft ebenfalls, obwohl man es nicht will. Das hängt ganz von der Persönlichkeit aller Beteiligten ab.

Meine Freunde sind mittlerweile alle in Beziehungen, teils verheiratet, teils mit Kind, alle mit festen Jobs. Aber einige, weiter entfernte Bekannte von früher haben miese Jobs oder zeitweise gar keine, die Beziehungen haben nicht geklappt und Drogen spielen heute noch auf die eine oder andere Art eine große Rolle. Diese Freundschaften sind zerbrochen als die Lebensweisen immer mehr auseinanderdrifteten. Aber das war zu einem viel späteren Zeitpunkt, als es um ganz andere Dinge als ein bisschen Cannabis ging.

Cannabis allein hat in meinem Leben noch keine Freundschaft beendet. Ein bisschen Kiffen finde ich nicht schlimm, auch wenn ich selbst für mich nie wollte. Mit einigen Kiffern ist nicht mehr viel anzufangen, aber da finde ich Computerspiele viel schlimmer. Meine Freunde waren viel am See und im Wald. Da kann man auch mitgehen, wenn man nicht kifft. Nicht Computer zu spielen und daneben zu sitzen, wenn andere es stundenlang tun, finde ich viel nervtötender.

Dein Nachbar ist auch nicht brutal, weil er irgendwelche Drogen nimmt. Er ist brutal und nimmt Drogen. Es gibt auch viele brutale Ehemänner, die "nur" trinken und bestimmt auch welche, denen das Vergnügen des Prügelns schon reicht und die gar nichts anderes brauchen. Das eine hat mit dem anderen wenig zu tun. Er ist einfach ein Arschloch. Dass er dein Nachbar ist, sagt aber doch gar nichts über dich aus. Wenn alle deine Nachbarn so sind, wohnt man vielleicht in der falschen Gegend. Aber seine Nachbarn sucht man sich nicht aus, so wie seine Freunde.

Als Freund würde ich einen Schläger nicht akzeptieren. Das ist wirklich kein guter Umgang. Denn es ist eine Charakterschwäche, Frauen und Kinder zu schlagen. Und auch sich jedes Wochenende auf die Suche nach Kneipenschlägereien zu machen, finde ich uncool und so einen Mensch würde ich einfach nicht mögen. Aber jemanden zu kennen und mit jemanden Umgang zu haben, sind ganz verschiedene Dinge. Du kennst deinen Nachbarn, weil er eben über dir wohnt. Aber er gehört doch nicht zu deinem Bekanntenkreis. Du wirst auf der ganzen Welt keinen Ort finden, wo es nicht den einen oder anderen Menschen gibt, der mal etwas Schlechtes getan hat oder noch tut.

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» Bienenkönigin » Beiträge: 9448 » Talkpoints: 19,93 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



Unnormal was heißt das schon? Sind wir nicht alle ein bisschen unnormal? Was ist denn normal? Ich denke, dass die Definition dieser Begriffe bei einer Gesellschaft mit verschiedenen Schichten, Religionen und Lebensweisen keine leichte ist und man deine Frage nicht so einfach beantworten kann. Ich suche mir meine Freunde immer selber aus von daher bekomme ich da keine Katze im Sack, sondern die Leute mit denen ich mich umgeben will. Die sind vielleicht manchmal ein bisschen eigenbrödlerisch, manche sind sehr kreativ aber als unnormal würde ich keinen bezeichnen.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Ich finde so welche Leute einfach nur arm. Die früher noch normal waren und jetzt kiffen oder Alkohol trinken, nur um dazu zugehören. Ich würde so welche Leute einfach nur ignorieren. Bringt nix sich über so welche Menschen aufzuregen.

» maira » Beiträge: 91 » Talkpoints: 12,94 »


Um das genauer festzulegen, müsste man vorab erstmal abklären was man als "normal" und was als "unnormal" bezeichnet. Aber wenn es wirklich um Gewalt und andere Straftaten geht, dann ist das wohl schon eher in die Richtung "unnormal" und man sollte da auch klare Grenzen ziehen, wie weit man solche Menschen im Bekanntenkreis haben möchte. Klar kann man nicht immer sein Umfeld so haben, wie man es sich wünscht, aber man kann darauf achten, wie nah man sein Umfeld an sich heran lässt.

Würden bei mir Vergewaltiger oder andere brutale Menschen leben, würden die sicherlich nicht nah an mich heran kommen, denn da würde ich schon klare Grenzen ziehen und auch wenn sie in der Nachbarschaft wohnen würden, müssen sie ja nicht unbedingt in meine Nähe kommen. Da bin ich dann auch sehr direkt und würde es den Mitmenschen auch deutlich machen, das ich sie zwar dulde, aber nicht in meiner Gegenwart haben möchte. Mit solchen Leuten könnte ich auch keinen näheren Kontakt oder so aufbauen.

Wenn man allerdings mal im Gefängnis saß, weil man "Jugendsünden" begangen hat, wo keine Person oder Tier zu schaden kam, dann bin ich da nicht so streng mit. Es liegt allerdings auch immer mit an dem Hintergrund und dann entscheide ich einfach dann, wenn es akut ist. Wir haben zum Beispiel auch einen Bekannten, der mal im Gefängnis war, aber es waren keine gewalttätigen Delikte und eher "Dummheiten" wofür er dann bestraft wurde. Aber bei der Person weiß ich auch, das er niemals etwas gewalttätiges tun würde.

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» EmskoppEL » Beiträge: 3423 » Talkpoints: 20,21 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



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