Sollte ein Familienvater risikoreiche Hobbys aufgeben?

vom 03.01.2014, 15:55 Uhr

Ich höre in meinem Bekanntenkreis oft, dass Schumi hätte seine risikoreichen Hobbys, wie Fallschirmspringen, Motorradrennen in der Freizeit fahren, Klettern und Skifahren auch neben den Pisten hätte aufgeben sollen. Schon alleine, weil er Familie hat. Ein Bekannter von mir ist beim Klettern ums Leben gekommen. Er hinterließ 3 Kinder und eine Frau. Auch da wurde schon gesagt, dass er das Hobby für die Kinder bzw. für die Familie hätte aufgeben müssen.

Denkt ihr, dass ein Familienvater mehr Verantwortung hat und deswegen auf Hobbys verzichten sollte, die sehr Unfallrisikoreich sind? Welche Hobbys würdet ihr darunter zählen? Es kann ja immer was passieren. Aber denkt ihr, dass manche Leute es eben provozieren, wenn sie dann auch noch Hobbys wählen, wo schneller was passieren kann?

Benutzeravatar

» Ampelmännchen » Beiträge: 1310 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Wenn jemand Spaß an solchen Unternehmungen hat, soll er sie gerne machen. Zum einen finde ich es aber fies, dafür dann Rettungsteams in gefährliche Gebiete zu entsenden. Und zum anderen hinterlässt man eben Angehörige. Es ist nicht verkehrt, sich mal darüber Gedanken zu machen, wie es denen danach gehen würde.

Es ist eine Sache, seinen Papa zu verlieren, weil er Krebs hatte oder einen Autounfall auf dem Weg zur Arbeit, wo er das Geld verdient hat, um seine Familie zu ernähren. Oder ob er sich zum Spaß mit einem Schirm einen Felsen hinuntergestürzt hat. Ich kann mir schon vorstellen, dass man da als Hinterbliebener vergeblich nach einem Sinn sucht und den Verstorbenen beschuldigt. Man muss halt abwägen, was einem mehr wert ist.

Andererseits macht das einen Menschen ja auch aus. Frau Schumacher hat sich sicher nicht in ihren Michael verliebt, weil er so ein ruhiger Typ war. Und er wäre vielleicht total unglücklich gewesen ohne all diese Adrenalinkicks. Dann hätten sie vielleicht nur gestritten und hätten sich schon vor Jahren scheiden lassen und so hätten die Kinder auch nicht viel von ihrem Vater gehabt.

Ich finde also, man sollte sich nicht alles verwehren und darüber unglücklich werden. Was absolut nicht sein muss, ist bei Lawinenwarnung loszufahren oder bei starkem Wind Fallschirmspringen. Das wären wirklich unnötige Risiken. Aber seine Hobbys komplett aufzugeben, hieße auch sich ein Stück weit aufzugeben. Er hat sich verletzt, während er etwas getan hat, was er liebt. Das ist besser als Krebs. Auch wenn er es sozusagen selbst herausgefordert hat.

Benutzeravatar

» Bienenkönigin » Beiträge: 9448 » Talkpoints: 19,93 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


Also ich finde schon das man mehr nachdenken sollte. Jetzt ist Ski fahren ja kein extrem Sport, aber ich kenne auch genug Menschen die schon sehr große Verletzungen bei extrem Sportarten hatten, auch wenn einige wirklich sehr viel Glück hätten, und wieder komplett geheilt sind.

Ich denke also schon, das wenn man Verantwortung für kleine Kinder hat, sich nicht in zu große Gefahr bringen sollte. Das kann man, wenn die Kinder groß sind, wenn man es dann noch möchte. :lol:

» laraluca » Beiträge: 1068 » Talkpoints: 9,76 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Wenn durch ein Hobby mal etwas passiert, kommen die berühmten Aussagen: hätte... oder sollte... Es sind aber meistens die Bekannten und die Verwandten, die solches von sich geben.

Jemand, der die Gefahren auf der Piste kannte und auch andere Gefahren bestimmt nicht unterschätzt hat, ist Michael Schumacher. Diese wie du meinst gefährlichen Hobbys sind nicht so gefährlich, wenn die Gefahr bekannt ist und man Gegenmaßnahmen trifft. Michael Schumacher hatte einen Helm auf. Wenn er nun trotzdem gegen einen Felsen knallt, ist das nicht vorhersehbar.

Und trotzdem hast du in der Beziehung recht, wenn du auf seine Unvorsichtigkeit anspielen solltest. So viel ich meine, ist er neben der gekennzeichneten Piste im Schnee gefahren. Da musste er mit solchen Unfällen rechnen. Nur generell bin ich nicht der Meinung, alle gefährlichen Hobbys in eine Schublade zu sperren und diese fest zu verschließen. Etwas muss auch mal gewagt werden. Den ganzen Tag nur im Sand spielen bringt nichts, denn auch da könnte dich ein giftiger Käfer beißen.

Auch wenn du das Klettern erwähnst. Jeder weiß, dass es ein risikoreicher Sport ist. Aber wenn man erst in der Halle übt und dann so nach und nach mit erfahrenen Kletterern mit geht und man alle Regeln beachtet, passiert kaum etwas. Die Gefahr ist nicht das Risiko, sondern der Übermut der Menschen, der sie unvorsichtig werden lässt.

Hätte ich nun, weil jemand gesagt hätte, das Skifahren zu riskant sei, diesen Sport nie ausgeübt, wäre mir etwas Schönes entgangen, das ich noch im Nachhinein bedauern würde.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge



Natürlich hat man als Vater oder auch als Mutter wesentlich mehr Verantwortung, als wenn man allein für sich lebt. Ich bin der Ansicht, dass man diese Verantwortung auch vernünftig tragen und sich entsprechend verhalten sollte. Das heißt, man sollte sich schon mehr Gedanken machen und auch einmal mehr darüber nachdenken, bevor man sich in irgendeine sinnlose Gefahr begibt.

Ich finde aber nicht, dass man jedes risikoreiche Hobby wegen einer Familie aufgeben sollte. Wozu hat man ein Hobby? Um sich vom Alltag zu entfesseln, aufzublühen, in etwas aufzugehen, Spaß und Freude zu haben. Jemand, der meinetwegen das Bergsteigen liebt, der wird vermutlich nicht glücklich damit, wenn er dieses Hobby aufgibt und statt dessen Briefmarken sammelt. Dann steigt man eben gesichert auf Berge, statt dem Freeclimben zu frönen. Oder man fährt auf gesicherten Pisten Ski, nicht auf ungesicherten. Klar, das schließt die Gefahr nicht aus, minimiert sie aber. Man sollte sich der Verantwortung gegenüber der Familie also durchaus bewusst sein, sich aber nicht vergessen.

Benutzeravatar

» CCB86 » Beiträge: 2025 » Talkpoints: 2,88 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Klar, man hat als Familienvater oder als Mutter eine gewisse Verantwortung, aber warum sollte man dann alle gefährlichen Hobbies fallen lassen? Je nachdem wie stark die Bindung zu den Hobbies ist, muss die Familie auch mal zurückstecken. Ich selbst war bei der Feuerwehr, habe aber aus persönlichen Gründen aufgehört und es hätte auch mal sein können, dass ich nicht lebend zurückgekommen wäre. Das wäre natürlich auch tragisch, selbst wenn ich noch keine Kinder habe.

Aber irgendwas muss man machen, um sich von Allem mal abzulenken, zu entspannen oder einfach mal Spaß zu haben. Und wenn man ein risikoreiches Hobby hat, dann wird man meiner Meinung nach niemals in einem sitzenden Hobby aufgehen und glücklich werden. Außerdem finden meistens Fremde ein Verhalten verantwortungslos. Teilweise teilen die Familienmitglieder die Hobbies und wissen um die Risiken. Gefahren sind nicht voraussehbar, es kann sein, dass man durch einen Sturz stirbt oder einfach nur nahezu grundlos tot umfällt.

» Wibbeldribbel » Beiträge: 12585 » Talkpoints: 9,82 » Auszeichnung für 12000 Beiträge


Als Außenstehende würde ich ganz klar ja sagen, dass ein Familienvater doch ein wenig zurück stecken sollte an risikoreichen Hobbys, wenn er Kinder hat. Allerdings weiß ich aus eigener Erfahrung, dass man ein geliebtes Hobby selber nur schwer reduzieren kann und insofern verstehe ich auch jeden, der, auch wenn es sich um gefährlichere Hobbys handelt, sein geliebtes Hobby nicht aufgeben oder reduzieren möchte.

Von daher ist die Frage eigentlich nur schwer zu beantworten und für Außenstehende sicherlich nur schwer zu verstehen, wenn jemand eben doch gefährlicher lebt, wenn er Kinder hat. Aber es bleibt immer die Entscheidung desjenigen selber bzw. vielleicht noch ein Stück weit die der Familie und jeder muss selber für sich entscheiden, wie er sein Leben lebt.

Benutzeravatar

» Nettie » Beiträge: 7637 » Talkpoints: -2,59 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Leben bedeutet immer auch Risiko. Natürlich kann man einigen Risiken aus dem Wege gehen, aber ich sehe dafür keine Notwendigkeit, solange man daran Spaß hat. Ich fände es doch sehr überheblich und anmaßend, von einer Person zu verlangen, dass sie tendenziell riskante Sportarten und sonstige Freizeitbeschäftigungen der Familie zuliebe aufgibt. Eine Familie mit Kindern ist für mich auf keinen Fall denkbar, aber auch einem Partner zuliebe würde ich kein Hobby aufgeben. Eher würde ich mich aus der Beziehung verabschieden, denn ein Mensch, der mir meine Hobbys austreiben möchte, um sich selbst sicherer zu fühlen, passt einfach nicht zu mir. Das wäre auch nicht anders, wenn ich eine Familie mit Kindern hätte.

Für mich stehen meine Interessen über denen anderer Menschen, weil ich in meinem eigenen Leben natürlich die Hauptrolle spielen sollte. Es gibt doch einige Dinge, die mir deutlich wichtiger sind als irgendwelche Beziehungs- oder Familiengeschichten. Und letztendlich trägt jeder mehr oder weniger viel Verantwortung für andere. Dabei kann es nicht nur um eine Familie gehen, sondern vielleicht auch um eine eigene Firma oder andere Dinge. Dennoch sollte man sich davon nicht so abhängig machen und Hobbys aufgeben, weil diese vielleicht ein wenig riskanter sind.

Wenn jemand ein Hobby hat, wird er es lieben, denn sonst wäre es nicht sein Hobby. Verzichtet man darauf, aus welchen Gründen auch immer, entgeht einem sehr viel, ohne dass man im Gegenzug einen Vorteil hat. Es mag sein, dass die Familie sich sicherer fühlt, aber das alleine ist es aus meiner Sicht nicht wert, etwas aufzugeben, das man sonst gerne leidenschaftlich ausüben würde. Außerdem passiert statistisch gesehen sicher nicht so viel, auch nicht in so genannten Risikosportarten und bei anderen Hobbys, die etwas riskanter sind. Und falls doch etwas passiert, dann ist das einfach einer von wenigen Unglücksfällen. Es kann immer etwas passieren, auch ohne solche Hobbys.

Benutzeravatar

» Cologneboy2009 » Beiträge: 14210 » Talkpoints: -1,06 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Ich denke, so eine Frage ist als Außenstehender doch schwer zu beantworten. Vielleicht hat hier in Talkteria ja jemand ein risikoreiches Hobby und kann sich dazu äußern? Auch, wenn man kein risikoreiches Hobby hat ist es immer schwer, mit einem Hobby aufzuhören und ich finde nicht, dass man jemandem das Hobby verbieten sollte. Auch nicht, wenn dieser oder diese Familie hat.

Ich würde Klettern eigentlich nicht unbedingt als risikoreich einordnen, aber natürlich kann da auch etwas passieren. Aber wenn man so darüber nachdenkt kann man das ja von vielen alltäglichen Situationen, wie beispielsweise Auto fahren, behaupten. Wenn man es gewohnt ist, jahrelang ein Hobby auszuüben, welches risikoreich ist, ist es nicht einfach, aufzuhören, nur, weil man Familie hat. Natürlich sollte Familie an oberster Stelle stehen, aber man braucht auch einen Ausgleich dazu. Deswegen kann ich es verstehen, wenn man sein Hobby überhaupt nicht oder erst nach und nach reduziert. Aber das muss jeder für sich entscheiden und mit seiner Familie.

» cupcake03 » Beiträge: 1152 » Talkpoints: 29,50 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Das ist ganz schwierig richtig zu beantworten. Es muss jeder selber wissen. Ein Hobby ist eben auch für das seelische Wohl wichtig und das sollte man nicht außer Acht lassen. Natürlich sollte man sich irgendwie einschränken und versuchen das Risiko gering zu halten. Ich denke beispielsweise, dass man sich auch mit einem gefährlichen Hobby sicher bewegen kann. Man kann beispielsweise beim Klettern auf Schutz achten oder einen Helm tragen. Schumacher hat ja immerhin einen Helm getragen, hätte er den nicht getragen würden wir nun alle schon um ihn trauern können und so schnell scheint er da ja auch nicht unterwegs gewesen zu sein. Es ist immer leicht etwas von außen zu behaupten, aber ich denke, dass man auch bei einem Hobby mit Gefahr verantwortungsvoll verhalten kann und nicht zu Schaden kommen muss.

Benutzeravatar

» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^