Junghund 'rammelt' am Menschen - was bedeutet es?

Die Eltern meiner Freundin haben sich einen kleinen Junghund im Alter von 6 Monaten geholt. Es ist ein ganz lieber und kleiner Mischlingshund. Es ist eine Hündin, die es aber nicht lassen kann an den Beinen oder auch Armen des Menschen zu "rammeln". Man kann sie wegschubsen oder mit ihr schimpfen. Man kann mit dem Wasserstrahl kommen oder sie einfach auf den Boden setzen. Es bringt alles nichts.

Wie kann man dem Tier das erst einmal abgewöhnen und was bedeutet dieses Rammeln bei einem Menschen? Ich habe immer gedacht, dass es bedeutet, dass der Hund einen höheren Rang erkämpfen will und dass es ein Dominanzverhalten ist. Aber der Hund ist ja nun doch noch sehr jung.

Hunde müssen irgendwann lernen, dass ihr Verhalten nicht korrekt ist. Wir haben es so gehandhabt, dass Hunde, die uns "anrammeln" immer wieder heruntergedrückt wurden und je nach Größe haben wir uns ganz leicht auf deren Rücken gesetzt. Natürlich sollte man sie nicht mit roher Gewalt zu Boden drücken, oft reicht nur leichter Druck. Von Gewalt bei Hunden halte ich persönlich nichts, aber man muss sich durchsetzen. Der Hund ist vielleicht noch jung und knuffig, aber man muss bei Hunden schon recht früh ansetzen und zeigen, wer der Herr im Hause ist.

Bei diesem Verhalten handelt es sich natürlich nicht um sexuelle Aktivitäten, wie oftmals fälschlich angenommen. Mit dem Rammeln am Bein symbolisiert Dir der Hund, dass er mehr zu sagen hat, in diesem Fall unterdrückt er Dich, die Person bei der er es macht oder das andere Tier. Natürlich darfst Du Dir das nicht gefallen lassen, da Du schließlich der Rudelführer bist, nicht weil Du größer und stärker bist oder das Tier unterdrücken möchtest, sondern weil es auf Dich hören muss.

Trifft der Hund beispielsweise mal auf einen anderen Menschen, den er ebenfalls unterdrücken möchte und macht diesen dreckig, dann kann das hohe Strafen nach sich ziehen, wie Leinenzwang oder Schadensersatzansprüche. Ein Hund darf einem Menschen nun mal nicht auf dem Kopf herumtanzen. Ein strenges pfui müsste eigentlich schon reichen, wenn nicht, dann musst Du Deinen Hund wohl runterschubbsen und den Zeigefinger zeigen. Dieses Verhalten sollte sich nach der Tadelung schnell legen und ihm symbolisieren, dass Du es bist, der das Rudel anführt.

Hunde streben nur sehr selten nach der Weltherrschaft. Das Aufreiten kann zwei Bedeutungen haben. Erstens kann der Hund tatsächlich spielerisch austesten wie weit er bei bestimmten Personen gehen darf (was soviel mit Dominanz und Rangordnung zu tun hat wie das "aber Papi hat gesagt, ich darf" von Kindern), zweitens kann er damit ausdrücken dass er unter Stress leidet. Viele Hunde fangen mitten im Spiel an, bei anderen Hunden aufzureiten, das ist dann der Punkt an dem das Spiel abgebrochen werden sollte weil dieser Hund so überreizt ist dass er nicht mehr weiß wie er den Druck loswerden soll. Daraus können bei älteren Hunden auch Beißereien entstehen, deswegen sollte junge Hunde eine Auszeit bekommen so dass sie lernen können von selbst zu gehen wenn es ihnen zuviel wird.

Beim Menschen ist es das Einfachste, wortlos aufzustehen und wegzugehen. Wenn man anfängt den Hund wegzudrücken dann fasst der das meist als Spiel auf und wenn Mensch noch anfängt laut zu werden drehen die meisten Hunde noch mehr auf. Wenn man der Meinung ist dass der Hund durch das Aufreiten Stress verarbeiten will kann man ihm nach dem Aufstehen ein Kauspielzeug oder einen Kauknochen anbieten. Auch so kann der Hund lernen seinen Stress anders abzubauen. Junge Hunde müssen die Regeln der Menschen erst lernen, und am einfachsten ist es wenn man ihnen zeigt was sie tun dürfen.