Schule - Kinder haben kaum Freizeit

vom 15.04.2009, 11:06 Uhr

Also ich denke gerade in diesen Klassen ist es einfach anstrengend für die Kids. Natürlich gibt es welche, die wirklich nichts dafür tun müssen, um in der Schule gut zu sein, es gibt aber auch die, von der anderen Sorte. Aber dass sie nur eine Stunde Pause machen, da würde ich mir dann schon überlegen, ob die Kinder nicht eventuell auf dem Gymnasium überfordert sind? Natürlich möchte ich dir nicht unterstellen, dass deine Kinder dumm sind oder sonst etwas, aber ich selber habe beispielsweise bei mir fest gestellt, dass ich einfach nur überfordert mit dem Abitur war und besser einen anderen Berufsweg eingeschlagen hätte.

So lange den Kindern das Lernen aber Spaß macht, würde ich mir da nicht allzu viele Gedanken dabei machen. Es gab auch Fächer, für die ich stundenlang gepaukt habe. Ich war dann auch regelrecht süchtig danach, zu lernen. Es hat mir auch nicht geschadet. Solltest du aber merken, dass sie, wie du eben geschildert hast, mit Schlafstörungen zu kämpfen haben, dann würde ich sofort einen Schulpsychologen zu Rate ziehen.

» nordseekrabbe » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Ganz ehrlich: Bei mir war das genauso. Ich war auf einer Schule, auf der ich in der Oberstufe vier mal die Woche von acht bis fünf Unterricht hatte und am Freitag dann bis halb vier. Anschließend gab es dann auch immer noch Hausaufgaben, über das Wochenende mussten in mehreren Fächern lange Aufsätze geschrieben werden.

Ich persönlich habe dann einfach etwas abgeschaltet. Ich habe mich auf die Fächer konzentriert, die für mich am Wichtigsten waren; in den anderen Fächern habe ich dann die Hausaufgaben eher im Bus oder während der Mittagspause gemacht, manchmal habe ich auch geschwänzt. Ich wusste immer, wie ich es in einem angemessenen Rahmen halten konnte, so dass ich trotzdem nicht schlecht in der Schule war, aber natürlich bleibt man auf diese Weise kein "sehr guter" Schüler.

Ich fand und finde das auch heute nicht schlimm, ich bin froh, dass ich mich in der Zeit trotz des Schulstresses auch um meine Freunde und Familie gekümmert und mich auch öfter mal einfach ausgeruht habe. Ich habe mich in und außerhalb der Schule mit vielen Dingen beschäftigt, die mich interessiert haben, und das hätte ich einfach nicht in dem Maße tun können, wenn ich alles, was die Schule betraf, so ernstgenommen hätte. Wer aber wirklich sehr gut in der Schule sein will, wird wohl die Zähne zusammenbeißen und weiterarbeiten müssen, weil das deutsche Schulsystem nun mal so angelegt ist.

» channale » Beiträge: 1371 » Talkpoints: 37,37 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Ich würde mich da mal erstmal versichern, dass deine Kinder wirklich was für die Schule machen. Mein Bruder beispielsweise sitzt auch oftmals den ganzen Tag in seinem Zimmer und behauptet zu lernen und in wirklichkeit spielt er nur wieder am Laptop. Das kann bei deinen Kindern ähnlich sein. Und sollten deine Künder wirklich so viel lernen müssen, dann würde ich mir an deiner Stelle sorgen machen, ob sie denn an der richtigen Schule sind.

Ich bin momentan in der 12. Klasse und habe sehr viel Freizeit und schreibe gute Noten. Mein Bruder hatte hingegen schon in der Mittelstufe des Gymnasiums Probleme und war überfordert, weswegen er auf die Realschule kam. Dort fühlt er sich auch deutlich besser und kommt gut mit. Wenn deine Kinder also überfordert sind, dann sollte man vielleicht ihren Lernplan überdenken und mir überlegen ob die Schulform vielleicht doch etwas zu hoch ist und den Kindern schadet. Sollte es aber an der Schule selbst liegen, wirst du das am besten feststellen können, indem andere Schüler, beispielsweise Eltern dazu befragst.

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Naja, deine Kinder haben ja schon ziemlich viel Zeit. In der Oberstufe am frühen Nachmittag nach Hause zu können wäre ein Traum gewesen. Ich hatte mehrmals die Woche bis 18 Uhr Schule. Und Hausaufgaben dauern in der Regel nicht vom frühen Nachmittag bis 23 Uhr. Sie sollten weniger ehrgeizig sein oder auf eine andere Schulform geschickt werden, wenn es ihnen gesundheitlich schon schadet.

Sind deine Kinder wirklich bis 23 Uhr mit Schule beschäftigt? Ich sage auch oft, dass ich gerade lerne und mache sonst was. Ich kann nicht glauben, dass deine Kinder wirklich vom frühen Nachmittag an bis 23 Uhr lernen - so lange ist kein Mensch konzentriert. Kontrolliere mal etwas mehr, was sie machen und du wirst sehen, dass sie entweder ineffektiv arbeiten und ihre Zeit verschwenden oder dich anlügen.

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» pepsi-light » Beiträge: 6018 » Talkpoints: 2,14 » Auszeichnung für 6000 Beiträge



Ich war nicht auf einem Gymnasium sondern in einer berufsbildenden höheren Schule. Ich weiß nicht, wie diese Schulen in Deutschland heißen, aber ich denke, da wird es neben dem Gymnasium eben auch solche Schulen geben. In diesen Schulen ist es auch oft hart. Ich kann mich erinnern, dass wir in der zweiten Klasse (da war ich eben etwa 16, ich weiß nicht welcher Klasse das in Deutschland entspricht) alleine 42 Wochenstunden Unterricht hatten!

Ein normaler Arbeitsalltag hat keine 42 Wochenstunden, in der Schule war das schon möglich. Meine Wegzeit zur Schule hat auch etwa eine Stunde gedauert, zurück dann natürlich auch nochmal. So kam es durchaus vor, dass ich mich um 6:45 Uhr auf den Weg in die Schule machte und dann bin ich um 19:30 oder so nach Hause gekommen. Da habe ich dann schnell noch etwas gegessen und dann haben erst die Hausübungen oder das Lernen angefangen. Lernzeiten bis Mitternacht oder zum Teil vor schwereren Prüfungen oder Schularbeiten noch länger, waren keine Seltenheit.

Die Zeit war wirklich hart und ich sage nicht, dass das unbedingt so richtig war. Es konnte da schon schnell zu einer Überforderung kommen. Irgendwie haben wir es aber alle überlebt. Wohl frei nach dem Motto: Was einen nicht umbringt, macht einen nur härter. :D

Ich gebe dir aber schon Recht, dass Schüler heutzutage oft wirklich sehr gefordert sind. Ich habe jahrelang Nachhilfe gegeben. Da habe ich neben dem Schulstress aber auch sehr viele überengagierte Eltern erlebt, die ihren Kindern kaum Freizeit gegönnt haben. Selbst in den Ferien haben sie diese Kinder dann in Intensivkurse in Nachhilfeinstitute und dergleichen geschickt. Ich habe damals schon immer gepredigt, dass es wichtig ist, dass man die Kinder fordert, aber eben nicht überfordert. Freizeit und Erholphasen sind genauso wichtig wie Lernzeiten.

Wenn man merkt, dass ein Kind mit der Schulsituation überfordert ist, so wie du zum Beispiel eben geschrieben hast, dass bereits Schlafstörungen oder dergleichen auftreten, bin ich schon der Meinung dass man sich einen Schulwechsel überlegen sollte. Wenn Kinder überfordert sind hat das überhaupt keinen Sinn, wobei ich da nun einen längerfristige Überforderung meine und nicht ein paar Tage vor einer wichtigen Schularbeit oder so.

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» tournesol » Beiträge: 7760 » Talkpoints: 69,99 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Als ich noch zur Schule gegangen bin, war es bei mir eigentlich auch so, dass ich nur sehr wenig Freizeit hatte. Dabei hatte ich dreimal die Woche auch bis zum Nachmittag Schule, wobei ich dann auch immer erst gegen achtzehn Uhr zu Hause war. An den anderen Tagen war ich dann etwa gegen vierzehn Uhr zu Hause. Dabei musste ich nach der Schule dann auch immer noch Unmengen an Hausaufgaben erledigen. Außerdem musste ich mir dann auch immer noch den Stoff für die nächste Stunde anschauen, da unsere Lehrer immer wieder sehr gerne Abfragen machten. Zwischendurch musste ich natürlich auch immer wieder für Klassenarbeiten oder Tests lernen und dadurch saß ich dann eigentlich auch immer den ganzen Tag am Schreibtisch, was ich jedoch nicht so schlimm fand, da es bei meinen Freunden nicht anders aussah und ich mich deshalb auch nicht mit ihnen hätte treffe können.

Da ich so viel unter der Woche für die Schule gemacht habe, konnte ich mir am Wochenende immer zwei freie Tage gönnen. Am Freitag und am Samstag habe ich meistens nichts für die Schule gemacht, wenn nicht gerade eine wichtige Klassenarbeit anstand. Stattdessen habe ich mich dann entspannt und mich mit Freunden getroffen. Außerdem hatte ich dann auch samstags immer Zeit, um in die Stadt zu gehen und einige Erledigungen zu machen, wenn ich unter der Woche nicht dazu gekommen bin. Und am Sonntag hatte ich dann eben immer noch Zeit, um mich wieder für die Schule zu kümmern und alle Hausaufgaben zu erledigen. Das war optimal für mich und ich war sehr zufrieden mit der Lösung.

Bei mir war es eben so, dass ich unter der Woche lieber richtig viel gemacht habe, so dass ich mich am Wochenende dafür entspannen konnte. Dafür habe ich es eben auch in Kauf genommen, dass ich unter der Woche ständig am Schreibtisch saß. Das war mir viel lieber, als jeden Tag nur ein bisschen zu machen und dafür am Wochenende vor einem ganzen Berg an Arbeit sitzen zu müssen und am auch Freitag und am Samstag noch etwas tun zu müssen. Dabei gibt es aber durchaus Schüler, die das bevorzugen. Jeder handhabt es eben anders und womöglich machen es deine Kinder genauso, wie ich es auch gemacht habe. Wenn sie nach der Schule immer sehr viel tun und sich dafür am Wochenende Zeit nehmen, um sich um ihre Freizeit zu kümmern, dann finde ich das gar nicht schlimm. Das Wochenende ist ja auch nicht so kurz und eigentlich sollte die Zeit dann ja auch reichen, dass sie dann Freunde treffen und ihren eigenen Hobbys nachgehen können.

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge


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