Espresso trinken regt Stoffwechsel an?

Kann es sein, dass Espresso den Stoffwechsel anregt? Wenn mein Mann einen Espresso trinkt, dann kann er kurze Zeit später auch auf die Toilette gehen. Nach einem üppigen Mahl trinken die Italiener ja auch gerne einen Espresso und ich habe mir das auch angewöhnt und ich fühle mich danach auch nicht mehr so voll. Warum wirkt Espresso so und warum wirkt Kaffee nicht so extrem? Macht die Stärke da so viel aus? Wenn ich nun eine große Tasse Kaffee trinke, dann ist da doch genauso viel Kaffee drin, wie in der kleinen Tasse Espresso. Habt ihr das auch schon festgestellt oder ist das Einbildung?

Dein Mann kann sicherlich auch auf die Toilette gehen,wenn er Wasser trinkt. Ansonsten würde ich mir mal Gedanken machen. Und nicht Espresso regt den Stoffwechsel an, sondern Koffein. Dem sagt man eine dehydrierende Wirkung nach und meiner Meinung nach ist dem auch so.

Der Toilettengang hat sehr viel mit Gewohnheit zu tun. Irgendwann hat sich dein Mann angewöhnt, das nach einem Espresso zu tun, und jetzt ist er eben so konditioniert. Einige Leute gehen immer nach dem Frühstücken, einige, wenn sie in der Arbeit ankommen, andere nach den 20-Uhr-Nachrichten und wiederum andere immer dann, wenn sie vom Einkaufen kommen. Eines meiner Kinder musste immer dann sein großes Geschäft machen, wenn es nach dem Essen sein Lieblingspuzzle zusammensetzte.

Espresso wirkt nicht anders als ein entsprechend starker Kaffee. Koffein wirkt übrigens bei jedem Menschen anders. Es gibt genetisch bedingt schnelle und langsame Kaffeeverwerter. Laut meinem Gentest bin ich ein langsamer Kaffeeabbauer. Bei mir wirkt Kaffee erst nach acht Stunden, hat also sofort nach dem Genuss keine Wirkung. Nachmittags darf ich keinen Kaffee mehr trinken, weil ich sonst abends nicht einschlafen kann. Dein Mann gehört dann vielleicht zu den schnellen Kaffeeverwertern.

Kaffee besteht nicht nur aus Koffein; die grüne Kaffeebohne enthält um die 250 Inhaltsstoffe aus denen durch die Röstung nochmal ungefähr 10mal mehr werden. Espresso unterscheidet sich vom Filterkaffee einmal durch die Röstung, er wird länger und dunkler geröstet wodurch mehr Inhaltsstoffe entstehen und durch den Druck beim Aufguss gelangen auch mehr dieser Inhaltsstoffe in die Tasse, auch wenn die Mehlmenge bei Filterkaffee wie beim Espresso die gleiche ist. Espresso hat, selbst wenn man ihn auf die gleiche Menge auffüllen würde wie Filterkaffee, eine ganz andere Konsistenz.

Espresso enthält weniger Säuren als Filterkaffee, daher ist er meist magenschonender. Tatsächlich regt Kaffee und Espresso den Stoffwechsel an, erweitert die Gefäße, regt den Gallenfluss und die Magensäureproduktion an und ist so verdauungsfördernd. Espresso hat nachweislich positiven Einfluss auf die Cholesterinwerte.

Paradoxerweise wirkt Kaffee und Espresso kurz nach dem Trinken beruhigend, er kann sogar als Schlafmittel kurz vor dem Schlafengehen getrunken werden weil die erregende Wirkung erst verzögert eintritt, je nach genetischer Enzymausstattung nach 30 Minuten bis zu 8 Stunden.

Sicherlich besteht Kaffee nicht nur aus einer Zutat und sicherlich unterscheiden sich Kaffee und Espresso auch voneinander. Das ändert nichts an der Tatsache, dass der Stoffwechsel durch das Koffein angeregt wird. Im übrigen gibt es auch Menschen, die auf die Toilette gehen, wenn sie müssen und nicht zu einer festen Tageszeit oder nach einer bestimmten Aktivität.

winny2311 hat geschrieben:Das ändert nichts an der Tatsache, dass der Stoffwechsel durch das Koffein angeregt wird.