Als Zweifachmutter ein Vollzeitjob durchaus leistbar?
Ich bin Mehrfachmutter, wie man meinen Beiträgen entnehmen kann und da meine Kinder alle ziemlich nah aneinander liegen und einen Altersunterschied zum nächsten Kind immer nur ca. 1 Jahr ist, kann ich da eigentlich nicht mitreden. Denn ich war nur kurz Zweifachmutter. Aber ich habe immer einen kleinen Nebenjob gehabt, den ich aber von zu hause aus ausüben kann. Es ist aber kein Vollzeitjob.
Eine Bekannte hat zwei Kinder im Alter von 3 und 5 Jahren und geht nicht mal Halbtags arbeiten. Sie hat nicht viel Geld. Ihr Mann hat einen Job bei einer Zeitarbeitsfirma. Deswegen habe ich ihr gesagt, dass sie doch schauen könnte, einen Vollzeitjob zu bekommen. Mit zwei Kindern meint sie, ist das nicht möglich. Sie hat aber auch noch eine Mutter und eine Schwiegermutter, die im Notfall auch einspringen könnten.
Seid ihr Zweifachmutter und habt einen Vollzeitjob? Wie habt ihr das organisiert und kann das durchaus leistbar sein oder schafft man es nicht?
Also ich kann jetzt jetzt nur von meinen Eltern ausgehen. Mein Vater ging immer Vollzeit zur Arbeit, bei meiner Mutter war es verschieden. Nach meiner kleinen Schwester (vier Jahre Altersunterschied) ging sie gleich wieder Vollzeit arbeiten, was aber kein Problem war, da sich meine Oma in dieser Zeit einfach um uns gekümmert hat.
Als meine Großmutter aber dann langsam an Demenz erkrankte ging das nicht mehr und meine Mutter ging nur noch halbtags arbeiten um am Nachmittag um uns und unsere Oma zu kümmern. Als wir dann älter wurden ging sie wieder länger, da ich mich dann auch um meine kleine Schwester kümmern konnte und meine Großmutter bereits im Pflegeheim war.
Ich finde, wenn man die Möglichkeit hat, das sich jemand um seine Kinder kümmern kann, sollte man schon wieder zur Arbeit gehen. Wenn man nicht Vollzeit arbeiten möchte kann man sich ja auch einen Teilzeitjob suchen.
Ich muss dazu sagen, dass es immer sehr auf die jeweilige Situation ankommt. Es kommt auch jede Mutter und Familie anders mit so einer Situation klar. Ich kenne zum Beispiel eine alte Klassenkameradin, die nun alleine ihre zwei Kinder großziehen muss, weil sie sich von ihren Freund getrennt hat. Hier ist es sehr schwer einen Vollzeitjob anzunehmen, weil sie eben ganz alleine dasteht und auch keine wirkliche Familie im Hintergrund hat, die sie hier unterstützen kann.
Nun kenne ich noch das komplette Gegenteil. Eine Bekannte hat ebenfalls zwei Kinder und kommt damit super zurecht, obwohl sie Vollzeit arbeiten geht. Ihr Arbeitgeber kam ihr auch mit den Arbeitszeiten etwas entgegen, was ja nun auch schon recht selten ist. Sollte es doch mal etwas später werden, um das Kind vom Kindergarten zu holen, dann wird einfach bei der Oma Bescheid gegeben, die auf der anderen Seite der Straße wohnt. Das sind natürlich alles Umstände, die so eine Situation ermöglichen.
Man sieht also, dass man keine grundsätzliche Aussage treffen kann, aber ein Teilzeitjob sollte möglich sein, damit man selbst auch mal ein wenig auf andere Gedanken kommt und nicht nur zu Hause vor sich geistert. Machbar ist ein Job neben den Kindern aber sicherlich. Irgendwo muss ja auch das Geld herkommen, nicht wahr?
Es kommt immer auf das persönliche Umfeld an, die Unterstützung von Familie und / oder Partner und auch auf die Betreuungsmöglichkeiten vor Ort. Nicht alle Kindertagesstätten haben bis 16.30 oder länger auf, nicht alle Schulen haben einen Hort mit Mittagsbetreuung. Diese Faktoren muss man also auf jeden Fall berücksichtigen.
Hinzu kommt, dass Kinder in dem Alter von 3 und 5 Jahren ja noch öfters krank werden und bei einem Vollzeitjob der Arbeitgeber ja meist nicht so viel Verständnis entgegenbringt, wenn eine Angestellte wegen Krankheit der Kinder fehlen muss.
Ich selbst habe 2 Kinder im Alter von 3 und 7 Jahren und ich könnte momentan auf keinen Fall voll arbeiten. Meine Eltern arbeiten beide noch und ich hätte keinen Babysitter für den Notfall, ich habe ein kleineres Haus und keine Zweiraumwohnung, d.h. ich muss einiges an Hausarbeit erledigen und habe einen Garten, es wäre mir zumindest im jetzigen Alter der Kinder, wo sie auch öfters noch krank sind und viel Aufmerksamkeit benötigen, nicht möglich.
Ich habe ebenfalls zwei Kinder, und ich kann sagen, es ist durchaus machbar, arbeiten zu gehen. Ich arbeite nicht Vollzeit, aber 30 Stunden in der Woche, also kann man sagen, ich habe einen etwas 86% - Job, wenn man eine 35 Stunden - Woche zugrunde legt. Das liegt alles im Rahmen des Machbaren. Von eventuellen prekären Situationen innerhalb der Familie mal abgesehen, es gibt im Einzelfall sicherlich Gründe, die gegen eine Beschäftigung sprechen.
Meine Große geht in die Schule, in die 5. Klasse, der Kleine ist im zweiten Kindergartenjahr. Wir wohnen im eigenen Haus, folglich ist es finanziell gar nicht möglich, dass ich zu Hause bleibe. Ich möchte das auch gar nicht. Natürlich hätte ich mit dem Haushalt und den Kindern auch eine Ganztagsbeschäftigung, aber ich möchte auch noch was anderes sehen als Hausaufgaben und Kinderkrankheiten. Das mag jetzt herzlos klingen, aber man muss aus der Situation eben das Beste machen, und es tut mir gut, raus zukommen.
Wenn meine Große heimkommt, bin ich kurz drauf auch da. Bis der Kleine aus dem Kindergarten kommt - er hat einen Tagesplatz und spielt so viel mit seinen Freunden, was ihm gut gefällt - ist auch mein Mann da. Leider haben wir keine Möglichkeit, dass Familienmitglieder die Betreuung der Kinder übernehmen könnten, meine Eltern sind selbst beide noch im Berufsleben.
Wenn in dem Fall die Frau sogar noch eine Betreuung in der Familie organisieren könnte, ist eigentlich nicht einzusehen, weshalb das Auskommen und die Verantwortung, die Familie zu ernähren, ausschließlich auf den Schultern des Vaters ruhen sollte. Als Angestellter einer Zeitarbeitsfirma verdient er sicher noch dazu vergleichsweise weniger als andere, direkt angestellte Mitarbeiter, die dieselbe Tätigkeit ausführen wie er. Eine Beschäftigung ist der Mutter also meines Erachtens wirklich zuzumuten. Vielleicht nicht gerade eine 40 Stunden Woche im Schichtdienst, aber es gibt da ja zahlreiche andere Möglichkeiten.
Im Krankheitsfall stehen jedem Elternteil pro Kind und Jahr zehn Betreuungstage zur Verfügung. Das sollte eigentlich alle Erkrankungen abdecken können, zumal ja, wie erwähnt, auch eine innerfamiliäre Betreuung möglich wäre.
Bei mir würde ein Vollzeitjob bedeuten, dass ich vierzig Stunden die Woche arbeiten würde und das ist mit zwei kleinen Kindern für mich überhaupt nicht machbar. Dass ich überhaupt zwanzig Stunden arbeiten gehen kann, verdanke ich meinen Eltern und meinem Mann, der oftmals nachmittags zu Hause ist und die Kinderbetreuung übernehmen kann. Morgens springen auch hin und wieder meine Eltern ein. Da diese aber gesundheitlich nicht sehr gut drauf sind, können sie nur ein Kind nehmen und das eben auch nur vormittags und das wiederum nur an wenigen Tagen die Woche.
Da ich es auch nicht einsehe, meinen Kleinen in die Kindertagesstätte zu geben, weil ich ansonsten für seinen Krippenplatz arbeiten gehen würde, weil bei uns die Preise für einen Krippenplatz ziemlich gesalzen sind, muss ich warten, bis er demnächst alt genug sein wird, um in den Kindergarten zu gehen. Dann ist durchaus eine Aufstockung meiner wöchentlichen Arbeitszeit möglich und auch schon in Planung.
Sicherlich kommt es auf das Umfeld an, ob und wie viel man arbeiten gehen kann in der Woche mit zwei Kindern, wobei ich in dieser Hinsicht nicht glaube, dass die Anzahl der Kinder eine sehr große Rolle dabei spielt. Bei Leuten, die keine Verwandten oder Bekannte in ihrer Umgebung haben, die wenigstens stundenweise ein oder beide Kinder betreuen können, würde ich durchaus sagen, dass es unmöglich ist, arbeiten zu gehen, egal ob es dann nur Teilzeit ist oder gar Vollzeit.
Nettie hat geschrieben:Bei Leuten, die keine Verwandten oder Bekannte in ihrer Umgebung haben, die wenigstens stundenweise ein oder beide Kinder betreuen können, würde ich durchaus sagen, dass es unmöglich ist, arbeiten zu gehen, egal ob es dann nur Teilzeit ist oder gar Vollzeit.
Meine Frau und ich haben eigentlich niemanden, der sofort da ist und einspringen kann. Eltern und Schwiegereltern wohnen über eine Stunde entfernt und arbeiten auch alle. Meine Frau arbeitet Vollzeit, wobei sie einen Teil der Arbeit zu Hause erledigen kann (aber dennoch mit Fahrzeit eigentlich auch an die 40 Stunden weg ist) und ich arbeite in der Regel mindestens 60 Stunden die Woche.
Dennoch kriegen wir es hin zwei kleine Kinder groß zu ziehen und das wie ich denke nicht so schlecht. Wir haben aber das Glück, dass unsere Kita theoretisch von 6:00 Uhr morgens bis 19:00 Abends offen hat. Betreuung nach 17:00 muss aber vorher angemeldet werden. Zeitlich können wir die Kinder dort 50 Stunden unterbringen, alles darüber muss extra bezahlt werden. Wir versuchen aber unsere Arbeitszeiten so abzustimmen, dass die Kinder nach Möglichkeit nie länger als 8 oder 9 Stunden dort bleiben müssen. Aber es bleibt manchmal nicht aus, dass sie auch schon mal länger als 10 Stunden dort bleiben mussten, also gleich morgens um kurz nach 6 waren sie da und dann mussten sie auch schon mal bis kurz nach 17:00 Uhr bleiben.
Sicher werden die Kinder auch mal krank, na das ist halt so und dann muss eben einer von uns beiden zu Hause bleiben. Dafür hat man ja auch die Krankentage für die Kinder. Was mein Arbeitgeber darüber denkt ist mir da eigentlich auch egal, nur meine Kollegen tun mir dann manchmal leid, da sie ja einspringen müssen und irgendwie meine Arbeit mit erledigen müssen. Aber das kann man halt nicht ändern.
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